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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 13.01.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188401139
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18840113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18840113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-01
- Tag1884-01-13
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1884 ^ezrrksa^^ Ämlsdla» der ASM. Am,sh»«pimm«schast Flöh», de- «ö»igl. Ämt-gerichl- uiid der Äadlmts M Frankenber, Stellvertreter, (1,8.) Srlcheint «ägttch, mtl Audnahm« der «onn- und Festtage, »bendS für den fol genden Tag. Preis »iertelföhrUch l M. »0 Psg., «nonatlich »o Pfg., Etnjel-Nrn. S Pfg. Bestellungen »iHmen alle Post- anstalten, Postdolen lind die Ausgabe stellen de» Tage blattes »n. Inserat« werd« mit « Pfg. für dl« gespaltene ««p» gelle berechnet. «feinster Inserate»» d-tra, »» M. «ompltgierteundta» bellarisch« Inserat» «ach besondere» rarst. Inserat«» «ontch,» für di« jewatst«» Abend»«»« IN' »orntittag» ld Uh«. Sonntag, den 13. Januar Vorsitzender.. Vorstehender Nachtrag zum Ortsstatut für die Stadt Frankenberg wird auf Grund Seiten des Königlichen Ministeriums des Innern ertheilter Ermächtigung bestätigt und hierüber gegenwärtiges Kecret zum Ortsstatute für die Stadt Frankenberg ausqefertigt worden. Frankenberg, am 28. December 1883. Der Stadtrat h. Kuhn, Brgrmstr. Die Stadtverordneten. Otto Rohberg, übergeht. Im Geheimen wuchere eine sozialdemokratische Agitation. Um den Geist zu charakterisieren, durch wel chen die Führer die „Angeführten anführen", erinnerte er daran, wie der Abgeordnete v. Vollmar im Reichs tage unter dem Schutze der parlamentarischen Redefrei heit ausdrücklich sich als Revolutionär bezeichnet habe. Dem gegenüber frug der Redner, ob gegen einen solchen Gegner Vorsicht geboten sei oder nicht? (Beifall von allen Seiten.) — Abg. Herrmann (Bürgermeister von Großen hain) protestierte g gen dieHereinzichung seinerPerson durch den Ausdruck „Lokalpascha, den Liebknecht augenscheinlich gegen ihn gebraucht; wenn Liebknecht und Genossen glaub ten, durch solche Praxis ihn in seiner Tätigkeit zu be- irren, so irrten sie sich gewaltig und er werde nach wie vor über die Gesetze wachen und auf demselben Boden stünden auch die übrigen Vertreter von Gemeindebehör- ^knecht flirte, er habe nur im allgemeinen dWas gesprochen (allgemeines Gelächter), ,E sich dann gegen den Regierungskommissar, der Rechtsfrage, wohl aber von allerlei schreckltchen Dingen gebrochen habe. (Man sieht, wie Unangenehm den sozialistischen Führern die genaue Kenn- Die Sozialdemokraten woll- A antasten, aber beseitigen woll- d"^ viele Leute keinen Beruf, keine Arbeit hätten, sondern nur Genuß. Man möge doch d,e Thorheit und Hoffnungslosigkeit der Bestrebun- Vom Landtage. Am 11. Januar hielten beide Kammern Sitzungen ab. D,e Erste Kammer nahm zunächst den Bericht ihrer 2. Deputation über das die Uebersicht der Ein nahmen und Ausgaben beim Domänenfonds betreffende kgl. Dekret entgegen und beschloß dazu dem Deputations antrage gemäß cuistimmig, mit den in den Jahren 1881 und 1882 vorgenommenen Veränderungen am Staats gute sich einverstanden zu erklären und denselben, soweit solches verfassungsmäßig nötig, ihre Genehmigung zu zu erteilen, nachdem Rittergutsbesitzer Peltz den Wunsch ausgesprochen, daß die Staatsregierung bei Waldeinkäufen möglichst das Niederland berücksichtige, was Finanz minister v. Könncritz als ebenfalls in der Absicht der Staatsregierung liegend bezeichnete. Hierauf beriet die Kammer den Bericht ihrer 4. Deputation über die Peti tionen der Schneiderinnung zu Dresden, des Vorstandes der Schneiderkorporationen des Verbandes Sachsen u.s.w., des allgemeinen Dresdner Handwerkerverems und des Dresdner Handwerkerinnungsvereins, den „deutschen Of fizierkonsumverein" betreffend. An der Debatte beteiligten sich Kammerherr v. Erdmannsdorff, Kammerherr Frhr. v. Friesen, Graf Rex und Peltz, welche sich alle mit dem Berichte der Deputation einverstanden erklärten und ihren Standpunkt dahin feststellten, daß ihr und aller konservativ Gesinnter Wunsch sei, das Gewerbe gekräf tigt und frei von Sorgen zu sehen. Kriegsministcr v. Fabrice erklärte, daß er nicht in der Lage sei, über die ganze Angelegenheit amtlich eine Erklärung abzugeben, da er nur auf privatem Wege von der Sache Kenntnis habe. Jedenfalls stehe aber auch heute das Kricgs- ministerium den Offizierkonsumvcrcinen gegenüber noch ans seinem Standpunkte und seien somit die Befürchtun gen des Gewerbes darüber fortdauernd unbegründet. Einstimmig beschloß darauf die Kammer, dem Deputa tionsantrage entsprechend, die Petitionen auf sich beruhen zu lassen. — Die weiteren Deputationsanträge, eine Petition betreffs einer angeblichen Schädigung durch eine Justizbehörde und die in der Zweiten Kammer verhan delten Petitionen über die Bahnhofsberechtigung zum Be herbergen in Ebersbach bei Löbau auf sich beruhen zu lassen, dagegen die Petitionen Gontard und Genossen wegen Verlängerung der Schonzeit für Rehböcke gemein sam mit dem Beschlusse der Zweiten Kammer der Staats- Legierung zur Erwägung zu überweisen, wurden angenom men. Den Schluß der Verhandlungen blldete d»e An zeige der 4. Deputation über die Unzulässigkeit von 7 verschiedenen Petitionen und Beschwerden. Die Sitzung der Zweiten Kammer gestaltete sich, wie bei ihrer Tagesordnung: Beschwerden von sozialdemokra tischer Seite über Bersammlungsverbote, nicht anders zu -erwarten war, wieder einmal zu einer der von dm sozial demokratischen Abgeordneten so geflissentlich gesuchten So- Lialistendebatten. Der. erste Gegenstand war die Be- ter- Die ganze Nahrungsmittelberettung ,st eine ge- m inschAche, die Privatküche ist verschwunden!" Den Begriff „Geld" aus der Welt schaffen, he.ße die tausend- jährige Kultur auslöschen, den häuslichen Httd beM heiße Auflösung der Familie und Ge^aft! denjenigen, welche den sozialdemokratischen Agitatoren folgen, müsse man zwei Elemente unterscheiden: die einen, die absolut nichts wissen von den Idealen der Führer, und die anderen, die nicht so iw Dunkeln tap pen aber gerade diese Leute würden sich dafür bedanken, ohne Geld zu arbeiten; denn ihr Streben rst gerichtet nach „Geld! recht viel Geld!" Die Enteignung des Besitzes der Besitzenden durch die Besitzlosen sei für die Sozialdemokraten das Mittel dazu. Die Sozial demokratie von heute sei noch ganz dieselbe wie im Jahre 1878, als das Sozialistengesetz erlassen wurde. Interessant sei in Bebels Buche die Bemerkung: „Ge genüber den deutschen Sozialdemokraten sind die französi schen Sozialdemokraten in einer Art kleinbürgerlicher Entwickelung stecken geblieben". Es sei das ein kleines Bild von dem Wohlwollen gegen Staat und Gesellschaft, aus welchem Bebels Belehrungen fließen, dasselbe zeige, daß man die Arbeitslust untergraben und unser Volk verderben will. Zu Luthers Zeiten lehrte ein „August Böhm" ganz dasselbe; über diese Lehre sei die Welt geschichte zur Tagesordnung übergcgangen und es däm mere hoffentlich recht bald der Tag, wo unsere Zeit, auch über die Lehren Bebels und Genossen zur Tagesordnung schwcrde des Scharwerksmaurers Lorenz in Großenhain über den dortigen Stadtrat wegen Verbots einer Ver sammlung, welche die Deputation auf sich beruhen zu lassen beantragte. Aus dem vom Abg. Schreck erstatte ten mündlichen Berichte ist zu bemerken, daß Lorenz, ein bekannter Sozialdemokrat, einr öffentliche Versammlung einberufen hatte, in welcher das Reichskrankenkassengesetz besprochen werden sollte. Da nun aber der Einberufer, der die Mitglieder der sozialdemokratischen Partei einge laden hatte, nicht im stände war, einen Referenten zu nennen, welcher den Vortrag über das fragliche Gesetz halten sollte, und vielmehr nur erklärte, er werde selbst einige einleitende Worte sprechen, und hiernach die Ver mutung sehr nahe lag, daß die Versammlung zur För derung sozialdemokratischer Btstrebungen bestimmt sei, so hatte der Stadtrat zu Großenhain die Versammlung auf Grund des Sozialistengesetzes verboten; die gegen dieses Verbot bei den Oberbehörden geführte Beschwerde Lo renzs ist allenthalben abgewiesen worden, da das Ver fahren des Stadtrats zu Großenhain als völlig gerechtfer tigt angesehen wurde, und die Deputation hat zu keinem an dern Resultate kommen können, als die Beschwerde ebenfalls abzuweisen. Der erste Redner war Liebknecht, der seineBer- wunderung aussprach, daß der der Fortschrittspartei an gehörende Referent derartige „reaktionäre Anschaungen" vertrete. Die Staatsbürger wollten öffentliche Fragen öffentlich besprechen und dies werde ihnen von einem „lokalen Pascha" verboten. Die Entscheidung des Ministe riums des Innern über die Lorenzsche Beschwerde nannte der Redner ein „kurioses Schreiben", was ihm vom Präsidenten einen Ordnungsruf wegen solch despek tierlicher Bezeichnung einer Ministerialverordnung zuzog. Redner suchte aus den Reichstagsoerhandlungen über das Sozialistengesetz nachzuweisen, daß die betreffende Versammlung gar nicht habe deshalb verboten werden können, weil sie ein notorischer Sozialdemokrat einbe rufen habe. Das Gesetz sei nicht gegen die Benrebungen, sondern gegen die Ausschreitungen der Sozialdemokratie gerichtet, und wenn die Großenhainer Maßregel zu Recht bestehen solle, so seien die Sozialdemokraten außerhalb des Gesetzes gestellt und damit alle Arbeiter, denn alle Arbeiter seien Sozialdemokraten (lebhafter Widerspruch) und zwar durch die Schuld der anderen Parteien. — Geh. Rat v. Ehrenstein verteidigte als Regierungskom missar die Rechtsbeständigkeit des Verbots und verbrei tete sich dabei sehr eingehend über die Bestrebungen der Sozialdemokratie. Er stelle sich hierbei auf den^Boden der Thatsachen und der sei die Ordnung des Staates und der Gesellschaft. Bei Kennzeichnung der sozial demokratischen Ideale stützte er sich zunächst auf ein Buch Bebels: „Die Frau der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft". Nach den Lehren dieses Buches solle es kein Geld und keinen häuslichen Herd mehr geben. Es heiße dort wörtlich: „Da es in der neuen Gesellschaft leine Ware giebt, so giebt es auch kein Geld" und wei- senar^düück"Parrptt-^ Bezirke der Stadtgemeinde Frankenberg gehörige Wie- vor^ 'Id« des Flurbuchs, Folium 677 des Grund- und Hy- am 25. April 1883 von dem Besitzer bcs effien Gute Kolium 463^?«*munden Gutes Neubau käuflich erworben und zu diesem iks « Grund- und Hypothckenbuches für Frankenberg, hinzugeschlagen gedachte Wiesengrundstück auf Grund des unterm 1 März 1882 des Gutes Neubau und den städtischen Collegien zu Frankenberg abgeschlossenen Vertrages vom Stadtgemeindebezirke fernerhin ausgeschlossen Hauber ist gegenwärtiger " ausgefertigt. Zwickau, den 7. Januar 1884. , »veisbauptmannschaft. (L.8.) Königlich- ^-i^p Meyer.' Iggg und der Registratur Auf Grund des Wahlprotocolles vom 4. December des hiesige» vom 7. Januar 1884 sind am heutigen Tage 'M Gen ff m hier bett., Amtsgerichts auf Folium 6, die Att-rSrent-»b^ " nach erfolgter 'Neuwahl Vorsteher, " a) Herr Webermeister Karl August Stellvertreter, d) Herr Webermeister Karl August Schramm, «teuverrrecer, und zwar ein Jeder für sich, al? Vertreter der AltersrMcnba^el^ worden. Königliches Amtsgericht Frankenberg^am^/ Seidlers
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