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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 26.07.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188407269
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18840726
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18840726
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-07
- Tag1884-07-26
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173 Erscheint tilzlich. Mit iluinahm« t« Sonn- und Jestlaze, »lend» für den fol genden Log. pret» vterteljü-rlich l M. do Pfg, ttonatltch do Pfg., Einzel-Nrn. dPfg. Bestellungen nehmen all« Post- anstalten, Postboten und die Ausgabe stellen de» Tage- dlatte» an. — Sonnabend, den 26. Jill. 1884 Inserate werd« mit s Pf,, für W gespaltene «orps» «eil« berechnet. Aieinster Inserat«» tetra, »o Pf», Komplizierte und t» bellarisch« JnsMst* nach besondere» , Tarif. Jns-r-rten-Dmap»» Är di« sewet»-» Aierrb-Nummer W sormtua,» toiM. Amtshauptmannschast Flöha, -es König!. Amtsgerichts und -es Lta-trats ;u Frankenberg. Die Ortsgerichte. hinsichtlich ihrer Leistung zu kontrollieren, für ihre Klei dung, Verköstigung, Auslohnung und schließliche ander weite Unterbringung zu sorgen haben. Der Besitzer des Gutes überwacht lediglich die sachlich richtige Ausführung der den Kolonisten übertragenen Meliorationsarbeiten und vergütet dieselben nach Maßgabe der wirklichen Ge samtleistung zu einem zu vereinbarenden niedrigeren Satze, als den ortsüblichen Lohnsätzen entspricht. Durch diese Einrichtung wird unter den denkbar günstigsten Bedingungen Besitzern von Gütern Gelegenheit geboten, Bodenmeliorationen auszuführen, welche sonst der Kosten wegen unterlassen werden müßten, und hierdurch den Wert des Gutes dauernd zu erhöhen. Das Vorgehen in Sachsen verdient auch in andern deutschen Staaten Nachahmung, denn es hat sich ergeben, daß die neu errichteten Arbeiterkolonien überall rasch überfüllt sind und mithin ein großer Teil der sog. Vagabunden un freiwillig umherzieht. Möchten überall Kräfte und Mittel zur Erfüllung einer der wichtigsten sozialen Pflichten zu finden seinl Es giebt fast überall Güter mit meliorationsfähigen Flächen, um eine größere Zahl von Kolonisten vorübergehend mit Vorteil zu beschäftigen. Man befördert dadurch auch die Rückwanderung eines Teiles der Bevölkerung aus den überfüllten Städten auf das platte Land und die Fertigkeit und Lust an land wirtschaftlichen Arbeiten. — Dre Zahl der Selbstmorde in Sachsen hat sich im Jahre 1883 wieder gegen das Vorjahr um etwas vermehrt. Nach dem statistischen Jahrbuche betrug diese 1883 1205 (946 männliche und 251 weibliche), wor unter 17 von Kindern im Alter bis zu 14 Jahren begangene, während 1882 nur 1128 Selbstmorde zu konstatieren waren. — Die Zahl der tödlichen Verunglückungen im Jahre 1883 betrug 731 gegen 825 im Vorjahre. Das größte Kontingent zu den Verunglückungen stellten Kinder bis zu 14 Jahren, es kamen solche Fälle 195 vor. 243 Personen fanden den Tod durch Ertrinken. — Nach dem kürzlich erschienenen Jahresbericht des ähnlich dem Gustav-Adolf-Verein evangelische Gemeinden rein lutherischen Bekenntnisses unterstützenden Vereins „Evangelisch-lutherischer Gotteskasten" auf das Jahr 1883 ist die Einnahme abermals und zwar auf 38700 M. gestiegen, während sie 4 Jahre früher nur 21000 be trug. Besonders hat der Verein zu den Kosten der im vergangenen Jahre erfolgten Errichtung des Alumnates zu Königgrätz, in welchem Zöglinge des Gymnasiums und Seminars daselbst Unterweisung in der lutherischen Lehre erhalten, beigesteuert. Die meisten Beiträge zu den Vereinszwecken spendete nächst Mecklenburg unser Sachsen, in welchem namentlich mittelbar durch die Chem nitzer Konferenz das Verständnis und die Teilnahme für die Vereinsarbeit in erfreulichem Maße gefördert wor den ist. — Aus Riesa ist seit dem 10. d. ein nur erst seit kurzer Zeit beim dasigen Postamte beschäftigter 22jähriger Gehilfe vollständig unbemerkt verschwunden. Erst jetzt hat sich herausgestellt, daß derselbe während seines letzten Nachtdienstes einen Geldbrief mit 766 M. 56 Pf. Bar- örtliches imd Siichfisches. Frankenberg, den 25. Juli. f Mit nächstem Sonntag beginnt das althergebrachte Volksfest der privilegierten Scheibenschützengesellschaft und schon seit einigen Tagen befindet sich auf der Fest wiese eine Anzahl größere und kleinere Zelte im Bau, worunter wieder der Tanzsalon, in welchem die Weisen des Herrn Stadtmusikdirektors Prager alt und jung zum Reigen auffordern werden, sowie andere Zelte sich befinden, in denen neben dem edlen Naß für die durstigen Kehlen auch für Unterhaltung durch Borträge gesorgt sein wird. Als weiter hörens- und sehenswerte Vor führung sind die Produktionen der vielerorts mit bestem Erfolge aufgetretenen musikalischen 4 Zwerggeschwister Künzel zu nennen. Die Blätter der Städte, wo diese 4 Liliputaner, 2 Damen und 2 Herren, bisher auftraten, sprechen sich über die Leistungen derselben sehr aner kennend aus und werden die kleinen Künstler gewiß auch hier durch die ebenso originellen wie amüsanten Vor träge, bestehend in Quartetts, komischen Gesangspiöcen und diversen Jongleurkünsten, sich allgemeinen Beifall erringen. Wenn demnach wiederum den die Festwiese Besuchenden mannigfach Abwechslung geboten ist, so bleibt nur noch der sehr berechtigte Wunsch übrig, daß der Himmel mehr wie in den letzten Jahren das Schützenvolksfest begünstigen und so einen sehr wesentlichen Beitrag dazu liefern möge, daß die Restaurateure und die anderen Inhaber von Zelten für die aufgewendeten Kosten und Mühen die klingende Entschädigung finden. — Die Polizei von Chemnitz veranstaltet öfters in der Umgegend Nachforschungen nach Vagabunden. Bei einer gestern morgen von derselben unter Beteiligung der Gendarmerie und einer Anzahl Ortspolizeidiener aus den nächstgelegenen Ortschaften im benachbarten fiskali schen Küchwalde und in angrenzenden Wäldern abgehaltenen Razzia wurden 6 daselbst kampierende verdächtige Per sonen festgenommen. Schon die äußere Erscheinung der selben ließ erkennen, daß man es mit arbeitsscheuen und moralisch gesunkenen Menschen zn thun hatte. — Ueber einen neuen Versuch mit Arbeiterkolonien schreibt die „Soz.-Korr.": Im Königreich Sachsen ist man bisher vergeblich bemüht gewesen, ein größeres Gut für eine Arbeiterkolonie ausfindig zu machen, da meist die Gelegenheit zu den lediglich mit Handarbeit auszu- führenden Bodenoerbesserungen in Sachsen nur in be- weit mehr verbreitet ist, als in Nord- und Mitteldeutsch land, diese Länder aber bei der geographischen Lage der diesmaligen Feststadt erklärlicherweise nicht so stark ver treten sind, als sie eS in München waren. Doch da alle übrigen Einnahmequellen, insonderheit diejenigen aus dem Eintrittsgeld und dem Konsum an Getränken, bis jetzt beträchtlich höhere Ergebnisse geliefert haben, als im Budget vorgesehen sind, so wird sich voraussichtlich die Frage eines etwaigen Defizits in der glücklichsten Weise erledigen. — Zur Ausstattung des Gabentempels ist der Umstand erwähnenswert, daß die Leipziger Schützengesell schaft einen Teil ihres Silberschatzes zur öffentlichen Ausstellung gebracht hat. Dazu entnehmen wir dem „Lpz. Tgbl." folgende interessante historische Angaben: Unter den Ausstellungsstücken tritt namentlich ein großer schwerer Silberpokal hervor, ein herrliches Kunstwerk des 17. Jahrhunderts mit reicher Jagdornamentik, welches iM Jahre 1843 beim 400jährigen Jubiläum der Leip ziger Schützengesellschaft König Friedrich August als Schenkung überreichen ließ. Der älteste Silberschatz der Leipziger Schützen, Kleinode und Ehrenschilder aus dem 15. Jahrhundert und andere Herrlichkeiten, ist in Besitz der Stadt gekommen. Die Schützen hatten im Jahre 1547 vom Rate 300 Gulden geborgt und dafür ihr Silber, an 1200 Gulden wert, als Pfand übergeben. Später war das Silber, darunter auch das massive Bild des heiligen Sebastian, als Pattons der Schützen, spur los verschwunden. Man munkelte heimlich, der Bürger meister Hieronymus Rauscher, der sich in ewigen Geld- f Verlegenheiten befand, möge das Silber unterschlagen und den Erlös in seinem Nutzen verwendet haben. Zu Ende des 15. Jahrhunderts mahnten endlich die Schutzen den Rat um ihr Silber und es wurde 1597 ein Ueberein kommen getroffen, daß, da der Schatz verloren gegangen sei, jede Bruderschaft, die Armbrustschützen sowohl wie die Feuerschützen, auf ewige Zeiten eine Jahresrente von 40 Thlr., also zusammen 80 Thlr. erhalten solle. Diese Rente wird heute noch gezahlt. Aber auch das verschwun dene Schützensilber hat sich wiedergefunden. Als im Jahre 1856 die Patrimonialgerichtsbarkeit an den Staat überging, wurde beim Umzuge auf dem Rathause auch eine alte, auf dem Vorsaale zur Richterstube stehende Etsenkiste geöffnet und darin fand man, vollständig und wohlbehalten, nur mit Ausnahme des Sebastianbildes, den seit 309 Jahren verschwundenen Silberschatz, der nunmehr, infolge jenes Vertrags vom Jahre 1597, in Besitz der Stadt überging. — Das Bundesschießen übt auf die Bevölkerung Leipzigs einen so tiefgehenden Eindruck aus, daß sich derselbe sogar in der Fassung der in den Leipziger Blät tern veröffentlichten Familiennachrlchten zu erkennen giebt. In der vorgestrigen Nummer des „Lpz. Tgbl." liest man folgende Geburtsanzeige: „Am Montag quartierte sich ein kleiner Schütze bei uns ein. N. N." — Die Teplitzer Gewerbe- und Industrieausstellung, welche am Sonntag eröffnet worden ist, hat auch man nigfache Beschickung von Sachsen erfahren. Besonders vertreten ist Sachsen in der Abteilung für elektrische Anlagen, im Ofenfach und in der Glasbranche. nach Spanien und Portugal bestimmten Briefsendungen jeder Art, auch eingeschriebene und Wert briefe, werden nach den in Spanien bestehenden Qua- behufs der Durchräucherung mit einem scharfen Instrument durchstoßen. ES läßt sich ^Eeiden, daß in die Sendungen eingelegte wertvolle Gegenstände mit durchschnitten bez. be chädigt Absendern solcher Gegenstände wird nun Sendung mit der Briefpost nach den be zeichneten Ländern bis zur Aushebung der Quarantäne- d« verlags«>edwm «uch »e^Z^g-botm Bürr-m« und MIIalMm der «nnoncmexpedttionen: Jnvalldendvck - Mrdolfvloff» - Daube L lk. re. —; außerdem m Auerswald« Hr. Gastwirt Anton Richter (du Lrbgericht), in Niederwiesa Hr. Matrrialwarenhkndler ktttmeam. Sttllmacherm^sters Johann Friedrich Haubold in Berthelsdorf, bestehend in ckeidungsM Wäsche, allen Sorten Stellmacher- handwerkszenk,.Nutz- und Brennholz u. A. m., im Nachlaßgrundstück 71 Im Auftrage des Köniql Amts^i^« yanvwerrszeug, Rutz- und »rennyoiz i dm «»kW N Lm.' 9 SÄ °A'N-L L ' inhalt unterschlagen hat. — Ueber dem deutschen Bundesschießen zu Leipzig waltet bezüglich der Frequenz auf dem Festplatz ein Glücksstern, denn auch am Mittwoch war der Andrang immens, indem 21111 EintrittSbillets L 50 Pf. ver kauft wurden und die Restaurants bisher den stärksten Konsum aufzuweisen hatten; bei Sedlmayr sind allein 174 Hektoliter Bier verzapft worden. In bezug auf das Schießen war indessen die Beteiligung in München größer, was sich jedenfalls daraus erklärt, daß in Süd- . schränkte« Umfange vorhanden ist, was nur die gleich zeitige Beschäftigung einer geringen Anzahl von Koloni sten und die Aufsuchung eines neuen Gutes nach kurzer Zeit notwendig machen würde. Es soll daher nunmehr der Versuch gemacht werden, ob nicht Rittergutsbesitzer oder Besitzer sonstiger größerer Güter bereit sind, Kolo nisten zur Ausführung von Bodenverbesserungsarbeiten zu verwenden. Der Generalsekretär des Landeskulturrats und der landwirtschaftlichen Vereine in Sachsen, Oeko- nomierat v. Langsdorfs in Dresden, richtet in der neue sten Nummer der sächsischen landwirtschaftlichen Zeitschrift das Ersuchen an sächsische Gutsbesitzer, ihre Bereitwillig keit hierzu entweder ihm oder dem Vorsitzenden des Lan- deSvereinS für innere Mission, Grafen Vitzthum v. Eck- städt zu Dresden, zu erkennen zu geben. Als Grundlage der zur Erreichung des Zweckes zu treffenden Vereinba rungen würden folgende Gesichtspunkte anzusehen sein: Der Besitzer des Gutes stellt für die Kasernierung der Kolonisten für die Dauer der Arbeiten die erforderlichen Räume zur Verfügung; der Landesverein für innere Mission stellt die erforderlichen Beamten an, welche die für die Arbeit sich Anmeldenden anzunehmen, bei der, Arbeit und in der arbeitsfreien Zeit zu überwachen, deutschland, Tirol und der Schweiz das Freihandschießen
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