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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 22.08.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884-08-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188408220
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18840822
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18840822
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1884
- Monat1884-08
- Tag1884-08-22
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IV6 Lrlcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, «tend» für den fol genden Lag, Preis vierteljährlich ! M b0 Pfg., «nonatlich S0 Pfg,, Einzel-Nrn. S Pfg, Bestellungen nehmen alle Post anstalten, Postboten und die Ausgabe stellen de» Tage blattes an. - Freitüli, dm 22 August «rrMkcnbcrE SagEy 1884 " Inserat« Verb« t mU - Pf,, für «« gespalten« Lor-l» »eü« »«rechnet. kleinster Inserat«» betrag »S pfg. «ompltjtertenadta« bell-risch« Inserat» nach bis-ttbrr«« Tarts. Inseraten-«tttuchm» Pr dt« teweiligl Ahenb-Numiner M »ormtUag» »0U-». Ämtsblalt der Lömgl. Amtshauptmannschast Flöha, de« LSaigl. Ämtsgerichts und de« Stadtrat« M Frankenberg. D e r örtliches und Siichsisches darnach als gutes Zeichen. Erinnert nicht der Beiname des ersten deutschen Kaisers aus dem Sachsenstamme an die Waldandacht unserer Vorfahren? Ain Vogel herd, im Walde, fanden di« Kaiserboten den Erwählten, und seit tausend Jahren nennt ihn die Geschichte Hein rich den Finkler oder den Vogler. Während in der Dichtung der alten Griechen und Römer die Natur nur mehr eine untergeordnete Stellung einnimml, leuchtet und träuft unsere deutsche Poesie von Maienwiesen im Sonnenschein, Blütenbäumen, Vogelgezwitscher und Wal desschatten. Dem entsprechen auch die Sagen über die Abstam mung der Menschen bei den alten Deutschen. In einer alten bayerischen Chronik finden sich Untersuchungen darüber, woher die Deutschen zu dem Namen „Germa nen" gekommen seien, und dort leitet man die Bezeich nung ab von Akrminure. d. h. sprießen, sprossen, also „Germania wär auf unser Sprach das Land, worin die Leut wachsen auf den Bäumen". Damit hängt auch das alte Gesellenlied zusammen, worin es heißt: „In Sachsen, wo die hübschen Mädchen auf den Bäumen wachsen." In der That läßt die Stammsage der Sachsen ihr Volk aus einem Bergwalde erwachsen, wie eS auch in einem alten Gedicht heißt: — In einer am Sonntag in Flöha abgehaltenen Besprechung von Herren aus den verschiedensten Orten des 20. Reichstagswahlkreises (Zschopau rc.) hat man in dem Bestreben, eine womöglich allen Ordnungsparteien angenehme Persönlichkeit als Kandidaten für die bevor stehende Reichstagswahl ausfindig zu machen, als welcher nur ein Angehöriger der Mittelparteien erachtet wurde, für die Kandidatur Arthur Gehlert aus Dittersdorf ge wonnen. — Aus der jetzt erschienenen Statistik unserer Staats bahnen für 1883 entnehmen wir, nachdem wir bereits vor einiger Zeit den Bericht über Einnahme und Aus gabe behandelt haben, folgende Angaben: Die Baulänge der unter kgl. sächsischer Staatsverwaltung stehenden Ei senbahnen umfaßte am Schluss« des Jahres 1883 zu sammen 2225,698 Kilometer, darunter 125,655 Kilo meter Privatbahnen. Die Betriebslänge, welche von der Baulänge verschieden ist, weil einzelne Strecken doppelt betrieben werden, betrug 2401,98 Kilometer, wovon 2275,94 Kilometer auf Staatsbahnen, 40,92 Kilometer auf die Altenburg-Zeitzer Bahn, 29,27 Kilometer auf die Gaschwitz-Meuselwitzer Bahn, 26,61 Kilometer auf die Zittau-Reichenberger Bahn und 29,25 Kilometer auf Privatkohlenbahnen entfallen. Das bis zum Schlüsse des Jahres 1883 für den Bau der Staatsbahnen ins gesamt aufgewendete Kapital beziffert sich auf 639,279259 M., worunter 94,371859 M. für Transportmittel ent halten sind. Es entfallen durchschnittlich auf jedes Kilo meter Bahnlänge 308667 M. gegen 313105 M. im Vorjahre. Das Anlagekapital, welches von dem Bau kapital verschieden ist, weil die Staatsregierung eine Anzahl Privatbahnen teils über, teils unter ihrem Her stellungsaufwande käuflich erworben hat, betrug am bei Anke's Denkstein. Frankenberg, am 21. August 1884. Frankenberg, den 21. August. -f Der am Dienstag abend auch hier bemerkte Feuer schein rührte von einem Brande in Arnsdorf bei Haini chen her. Das Feuer entstand aus noch unbekannter Ursache in der Scheune des Wirtschaftsbesitzers Beier und legte diese, sowie ein von 2 Familien bewohntes Neben gebäude in Asche. -f« Langenstriegis. Seit dem Weggange des Hrn. Pastor Haubold von hier nach Jöhstadt im vori gen Dezember hat in unserer Gemeinde Pfarrvakanz ge herrscht; die kirchlichen Handlungen wurden inzwischen von sechs verschiedenen Herren Geistlichen der Ephorie Leisnig besorgt. Nach wiederholtem Ausschreiben der Pfarrstelle konnte endlich Ende Juli der als Gastprediger in unserer Gemeinde aufgetretene Hr. Pastor Karl Theo dor Schulze aus Auerbach bei Zwickau zum Pfarrer hier- selbst gewählt werden, und zwar erfolgte die Wahl ein stimmig. Am 14. Septbr. wird die Einweisung dessel ben in sein neues Amt erfolgen. In unserer Gemeinde herrscht allseitige Befriedigung darüber, daß nach so lan ger Vakanz mit ihren Nachteilen das Seelsorgeramt wie der besetzt wird. -s Mit der Selbstanklage, der Urheber der in Chatou bei Paris erfolgten Ermordung des Kaufmanns Leon hardt aus Hainichen zu sein, hat sich nach Mitteilungen der „B. B.-Ztg." am Sonnabend ein I9jähriger Setzer aus Paris, namens Albert Chapuis, der Polizei in Ver sailles in sehr aufgeregtem Zustande gestellt. Zwar Hai er später vor dem Untersuchungsrichter dieses Geständnis widerrufen, doch ist er auf Grund seiner sich widerspre chenden Aussagen in Haft behalten worden. S t a d t r a t h. - St. Die Alten üöer die Abstammung der MeNstHeN. (Nachdruck vrrboim.) Unsere Altvordern hatten eine viel einfachere Lö sung dieser schweren Frage gefunden, die ihnen nicht so viel Kopfzerbrechen gemacht hatte, wie den modernen Naturgelehrten. Der Sinn für den Zauber der Natur ist ein Cha rakteristikum der deutschen Stämme. Wir finden ihn überall wieder, in Kunst und Wissenschaft, und soweit wir zurückblicken, entdecken wir eine Spur von ihm. Es braucht nur an einen Namen erinnert zu werden. In den Spezialkarten stößt uns z. B. oft der Name „Vogelsang" auf als Bezeichnung für ein Dorf, einen Meierhos u. dgl., vom Elsaß her bis zum Norden hinauf nach den deutschen Ostseeprovinzen Rußlands, in Lief- land und Esthland, wo nur deutsche Kolonisten unter fremde Stämme drangen. Die geschichtlichen Kolonisten pflegten praktische Bezeichnungen, meist nach Eigennamen, zu wählen. Dieser Name ist der Hauch einer uralten Poesie, einer Naturandacht unserer Vorfahren, als sie noch Barbaren genannt wurden und es auch waren. _ Wo sie durch die Wälder streiften und ihnen Vogel gesang wie ein Lockruf zum Verweilen entgegenklang, da schlugen sie ihre Hütten auf und benannten den Ort „Da Asthana« mit seinen Sachsen Aus dem Harzfelsen ist gewachsen, War mitten in dem grünen Wald Ein springend Brünnlein süß und kalt, Da« an dem Falkenstein her floß, Sich in einen großen See ergoß." Aus diesen Sagen spricht ein nicht zu verkennender Zusammenhang mit den Sagen aller Naturvölker, denn alles auf Erden wurde nur der Natur angepaßt und darnach benannt. Die Stammsage der alten Perser sagt uns, daß das erste persische Menschenpaar aus zwei Bäumen entstand, die Myrmivonen des griechischen Helden Achilles, d. h. die Bewohner der Insel Aegina, kamen als Ameisen von den Bäumen u. s. w. Die altdeutsche Göttersage nun läßt die ganze Welt aus der Weltesche Ygdrasil entstehen und das erste M-nschen- i Erlkönig aus zwei Erlen man noch die Redensart: „Das Kmd ist auf einem Baume gewachsen", um da- U wirk Erkannte Geburt zu bezeichnen, und im El- Äe2nT rundweg „Holzapfel" genannt. t Stammsage aber wiederholt sich noch im und großen heidnischen Sachsenher- Hüpfer"^ <"'^res bedeutet als „Baum- u öffentliche Sitz«», »es M^MkoMclen« Freitag, Sen ZS. MM 1884, " «hr im Sitzungssaals des RathhauseS. 1) Berathung, die Einzelbestimmungen des Krankenversicherungsgesetzes, insoweit Ge meindebeschluß erforderlich ist, betreffend. 2) Beschluß, di- Pflichtfeuerwehr betreffend.* ^adtverordneten-Vorsteher. Rechtsanwalt Priber. warÄm^ V' ^60 34,31 U», 1870 53 21 Proz., 1873 61 Proz. im Betriebe. In den 10 Jahren von 1874 bis nach das sächsische Bahnnetz u« ca. 39 Proz. vergrößert Im Bau befanden sich am Schluffe deS Jahres 1883 die Linien Klotzsche-Königsbrück, Döbeln-Mügeki-Oschatz, Radebeul-Radeburg und Zittau-Reichenau ^t Markersdorf. Erweitert wurde das Staatsbahnnetz 1883 durch nachstehende im Bau vollendete und dem Verkehre übergebene Strecken: die Fortsetzung der Teilstrecke HainS- berg-Schmiedeberg der Hainsberg-KipSdorfer schmalspuri gen Sekundärbahn von Hainsberg bis nach Kipsdorf mit einer Länge von 4,941 Kilometer, die normalspurige Se kundärbahn Johanngeorgenstadt - Schwarzenberg ,17,334 Kilometer lang, und die normalspurige Sekundärbahn Altstadt-Weida-Mehltheuer, 33,311 Kilometer lang. An Transportmitteln waren am 1. Januar 1884 vorhanden: für Normalspurbahnen 745 Lokomotiven und 568 Ten der, 2083 Personenwagen mit 80537 Plätzen, 347 Ge päckwagen, 6898 bedeckte und 13680 offene, überhaupt 20905 Güterwagen mit 179,793500 Kilogramm Trag, fähigkeit; für Schmalspurbahnen 6 Tenderlokomotioem 29 Personenwagen mit 481 Plätzen, 21 bedeckte und 85 offene, überhaupt 106 Güterwagen mit 535000 Kilo gramm Tragfähigkeit. — Nachdem sich kaum die Erde über der sterblichen Hülle des Direktors des pathologischen Instituts der Landesuniversität, Prof. vr. Cohnheim, geschloffen, hat die Hochschule abermals einen schmerzlichen Verlust er- Verpachtung von Commimgrim-stütken. Von den zu Michaelis l. Js. pachtfrei werdenden Commungrundstücken sollen Montag, «Ivi, Kgz. «I«. Vormittags von jv Uhr im 3 Parzellen bei Müller's Bleiche, 1 Parzelle am Merzdorfer Fußwege und die Par zellen beim Wagner'schen Hause am Damm, Sv« SS. s«. .. Vormittags von zs Uhr an dte vormals Anke schen Parzellen am Ahornweg und die vormals Oehme'schen Parzel len in der Nahe des Bahnwärterhauses am Ahornweg anderweit auf 6 Jahre im Ver steigerungswege an Ort und Stelle verpachtet werden. Bietungslustige werden hierzu andurch eingeladen. Versammlungsort: Montag beim Wagner'schen Hause am Damm, Dienstag
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