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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 15.02.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-02-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188802154
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18880215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18880215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-02
- Tag1888-02-15
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gendc» Lag, Amtsblatt der M«lzl. Amtshaiiptmmnliliaü MH», der üömgl. Amtsgericht», md de« Stadtrit» zu Minkenberg Bekanntmachung , M. eo Pi«., monatlich s» Pfg-, Kinzel-Nrn. 5 Pfg. vchcNungen nchmen alle.Post- onslalten. Postboten und die Ausgabe, stellen des Lage» blatte» an. ^ezirksaE^ Der G e m e i n d e r a t h. Richter, Gem.-Norst. Me berech»^ 7^ «evqkr Snft«»» ' ' »«trag-»«^ tkmlpltiirrtem-btch»' »ellaristh« I-,«» «ach besonderem llarif. Inseraten für dl« tewewtlL «be»lEuuim«r »it »ormittag» 10 Uhr Tier zu Gesicht bekommen infolge der wahrhaft schnöden Ausrottungsmethode der Fellhändler. ES ist statistisch festgestellt, daß in den Jahren 1872—1874 auf den Ei senbahnen allein 4^ Millionen Büffelfelle befördert wur den. Für den New-Uorker Nationalpark ist jetzt endlich mit vieler Mühe noch rin Büffelbulle beschafft worden, damit die gezüchteten Tiere nicht aussterben. Durch da» Aussterben dieser Tiere wurde den noch übrig gebliebenen Indianern das Hauptlebenselement entzogen, sodaß sie zur Rache manche kleine, eben entstandene Eisenbahnstadt überfiflen und vom Erdboden vertilgten. Die Nachkom men der Trapper mußten sich aber nun auch einen an deren NahrungSzweig suchen, und so wurden sie Vieh- Hirten, Straßenräuber, Pferdediebe, Desperado». Von ungemeiner Verwegenheit, vor keinem Mord, keiner Greuelthat zurückschreckend, unbekümmert um Religion, Sitte und Gesetz, wurden sie bald der Schrecken der neuen, aus Holzbaracken, Chantant- und Spielhöllen be stehenden Eisenbahn- oder Gräverstädte des amerikani schen Westens. Daß die ehrsamen Bürger dieser aus dem Boden aufwachsenden und plötzlich wieder verschwin denden Städte »S mit der Moral auch nicht genau neh men, zeigt eine kleine Notiz, die in der einzigen Zeitung einer solchen Stadt in etwas veränderter Form häufig wtederkehrt: „Mr. John K. ist seit einigen Tagen ver- schwrmden; er ging aus, um Pferde zu holen, welche und will dazu ein» geeignete Persönlichkeit im Orte anstellen. Es wollen sich daher duiemgen hier wohnhaften Personen, die sich als Trichinenschauer bei der kgl. Thierarznesichule zu Dresden ausbilden lasten wollen, oder auch diejenigen, die den «»» «eich»t«,e. de* 36. Sitzung vom 13. d. wurde die Wahl Hennebergs (2. Sachsen-Coburg-Gotha), über welche die Beschlußfassung in voriger Sitzung ausgesetzt war, ent sprechend dem KommisfionSantrage beanstandet. Es folgte zweite Beratung des Gesetzentwurfes, betr. die Berlänge- rung des Sozialistengesetzes. Die Kommission beantragte Ablehnung der von den verbündeten Regierungen vorge schlagenen Verschärfungen und Verlängerung des unver- Laderten Gesetzes auf zwei Jahre bis zum 30. Septem- der 1890. Die Regierungsvorlage hatte eine 5jährige Verlängerung (bi- 1893) gefordert. Hegel (kons.) er- klärte namens seiner politischen Freunde, daß sie nur der Not gehorchend, sich entschlossen hätten, auf die längere Geltungsdauer und die Verschärfungen des Gesetzes zu verzichten, um nicht das Zustandekommen der Vorlage überhaupt zu vereiteln. Seine Partei sei der Meinung, daß das Sozialistengesetz nicht früher aufgehoben werden könne, als bis die Veranlassung zu demselben geschwunden sei oder aber etwas Besseres, als das Gesetz vorliege. Ein Grund spreche jedoch für die nur 2jährige Verlange- rung, nämlich der, daß es nach 2 Jahren vielleicht mög- lich sein werde, die jetzt abgelehnten Verschärfungen durch- zusetzen... Die Mehrheit der Kommission habe die Ver schärfungen verworfen; wenn jetzt da« Gesetz seinen Zweck nicht ganz erfülle, so könne der Reichstag doch der Re gierung keinen Vorwurf mehr machen, er habe selbst Schuld. Seine Partei wolle übrigens keineswegs die sozialdemokratische Bewegung nur mit Polizeimaßregeln bekämpfen, sondern lege den höchsten Wert darauf, die Lage der Arbeiter zu verbessern. Bor allem verlange sie die Altersunterstützung der Arbeiter und das Arbeiter- schutzgesetz. (Beifall rechts.) — Bebel erklärte, er be fürchte, der Präsident werde bei der jetzigen Spezialdis kussion längere Alisführungen nicht gestatten. Er behalte sich deshalb die von ihm geplante Darlegung neuer Ge sichtspunkte bis zur dritten Lesung vor. — Windthorst bemerkte, das Zentrum habe in der Kommission «gen die Verschärfungüanträge gestimmt, znm Teil deshalb, weil es am eigenen Leibe die traurige Wirkung einer Ausnahmegesetzgebung erfahren habe. Hegel habe erklärt, er wolle den Arbeitern freie Hind lassen, nur die auf Briefe aus Afrika. ! ii. ... Saltia vor Lamu via Suez, dm 28. M i Liebe Elter» l Die Post steht vor der Thüre, nicht der aelde i Wagen, sondern Vetter Hans, der mit 2 Mann auf dem Boote ' unseres Freundes Abdallah bin Sala nach Saum fährt, wo er ca. 7 ble'bt, um Post und Geschäfte zu besorgen. Infolge de« i WlleS der SomaÜ ,st h,er große Angst und HanS sagt: Hüte ? Dich vor den Somali I Sie sollen einen Rachekmg ang?M l b-N'demalle Weißen zum Opfer fällen, sollen. Am 4tm ver- > mehrte sich die Hundefamilie um 2 und di«. Schafgesellschaft um 4 Junge. Am 5. kamen Leute, um Pulver zu kaufen. Ich ver- aule abcr mcht Pulver und nicht Branntwein. Arn 16. war Be- ^Frauenz.mmerti, 2 Frauen des Rufiki aus Sidio, 4 , Töchter desselben und S Sklavinnen. Ich gelte natürlich, wir , beweise das eine Broschüre von dem bekannten »gitatme Christensen. Die sei betitelt ,,D^ BildunaSschwindel" und ergebe sich in den entsetzlichsten Angriffen auf unsere Schulemrichtungen und Religion. Di- Schrift sei auf Grund des Sozialistengesetzes ver boten ohne dieses Gesetz wäre daS Verbot nach der An sicht 'des Reichsgerichtes nicht möglich gewesen Da» Ausnahmegesetz habe die extremen Teile der SoMde- mokratie, wie Most, Hasselmann rc., die ^bel seine Freundt nannte, aus Deutschland getrieben. Ent- > chieden müsse er gegen die Behauptung WindthoM» 7 protestieren, daß die Regierung die Religion im Vo»e und in der Schule vernichtet habe; es wundere ihn die» um so mehr, als Windthorst ihn zu der Zeit, wo er noch preußischer Kultusminister war, in dieser Beziehuug in einer Weise gelobt habe, die den Redner andere« Parteien gegenüber in eine schiefe Stellung gebracht habe. (Heiterkeit.) Die verbündeten Regierungen wür den die» Gesetz auch bei einer Weiterverlängerung auf nur 2 Jahre annehwen müssen, könnten aber den Grund satz Nicht billigen, daß jeder Reichstag in der Lage sei« solle, die Regierung bezüglich des Gesetzes anzugreiftu. — Träger (frets.) erklärte, seine Partei werde gegen jede Verlängerung stimmen, das gemeine Recht enthalte die r wirksamsten Bestimmungen zur Bekämpfung von Aus- > schreitungen. Die berechtigten Forderungen der Sozial- I demokraten müßten hingegen unterstützt werden. — Rohde > (freikons) trat für 2jährige Verlängerung des Gesetze» ein, empfahl aber auch dringende Beschleunigung der Ar- beiterschutzgesetzgebung. — Marquardsen (nat.-lib.) sprach für Verlängerung de« Gesetze», Bebel (Soz.-Dem.) da- gegen. Darauf wurde zur Abstimmung geschritten. Di- Verlängerung de» Gesetze» auf 5 Jahre wurde gegen di- konservativen Stimmen abgelehnt, die Verlängerung auf L - Jahre (bi» 30. Sepbr. 1890) wurde mit 164 gegen 80 Stimmen (dafür Konservative, Nationalliberale, Teile de» Zentrums) genehmigt. Dienstag wird die Beratung . fortgesetzt. _ den Umsturz berechneten Tendenzen müßten bekämpft werden. Viele von diesem Hause votierten Gesetze könnten aber sehr wohl als auf Umsturz berechnet bezeichnet wer den, und das Gleiche könne man von Gesetzen sagen, welche noch bevorständen. Wie wolle man den« die be rechtigten Tendenzen von den Umsturzbestrebungen unter scheiden? Wenn man z. B. Lassalle und Prof. Wagner lese, so könne man wirklich nicht unterscheiden, was be rechtigt und was staatsgefährlich sei. Man müsse deshalb endlich an die Ueberführung des Sozialistengesetzes auf da» gemeine Recht herantreten. Daß das Ausnahme gesetz nichts nütze, beweise die Forderung der Regierung nach Verschärfungen. Durch seine von der Kommission abgelehnten Anträge habe er die Freiheit der Diskussion herbeiführen wollen. Ohne letztere sei es unmöglich, dem Volke die Unrichtigkeit der sozialdemokratischen Theorie nachzuwetsen. Würde der Unterricht geändert, die Schule der Kirche überlassen und die Kirche entfesselt, dann würde Manches jetzt bestehende schlechte Beispiel vermieden wer den. Auch auf die Litteratur und da» Theater müsse man ein wachsame» Auge haben. Daß dem Volke die Religion au» dem Herzen gerissen werde, dazu habe die Regierung selbst tüchtig mitgeholfen. Redner verwies noch auf die von ihm i« der Kommission gestellten Re solutionen, worin er forderte, der Bundesrat wöge recht zeitig einen Gesetzentwurf vorlegen, welcher da» gemeine Recht so weit abändert, daß dies Ausnahmegesetz über flüssig werde. — Minister v. Puttkamer betonte, der Vorredner habe erklärt, er wolle den verbündeten Regie rungen seine Unterstützung im Kampfe gegen die Sozial demokratie nicht versagen, aber wo sich Gelegenheit zu solcher Unterstützung biete, gehe er nicht darauf ein. Wenn Windthorst frage, wo die Grenz« für sozialdemo kratische Tendenzen zu suchen sei, so erinnere er daran, daß bereits im Jahre 1878 der Grundsatz aufgestellt wurde, die Sozialdemokratie und ihre Lehre sei zu be kämpfen, sobald sie daS Gebiet der bloßen Theorie ver« laste. Die Sozialdemokraten selbst hätten erklärt, sie wollten das persönliche Eigentum aufheben, die Grund lagen der gegenwärtigen Gesellschaft umstürzen. Er meine, das dürfte für Windthorst genügen. Auch sei es sehr unvorsichtig, zu verlangen, daß das gemeine Recht an die Stelle des Ausnahmegesetze« gesetzt werde. Es Trappevleben in Nordamerika. Die Zeitschrift „Der Ledermarkt" schildert nach einem von Herrn Rud. Cronau im geographisch-statistischen Ver ein gehauenen Bortrage da« frühere Trapper- und Fal- lenstellerleben in Nordamerika und bemerkt dann: Die echten, gastfreien, wilden, ehrlichen Prairiejäger existieren heute in ihrem ursprünglichen Charakter fast gar nicht mehr; sie find mit den Rothäuten dem vordringenden Europäer gewichen. Sie find immer noch über ganz Amerika verbreitet, aber mit dem freien Jägersleben ist es zu Ende. Die weißen Anfiedler drangen immer mehr vor und warfen sich mit Vorliebe auf die Büffelausrot tung, nicht Jagd, sondern rohe, gewaltsame Ausrottung. Die Tsere wurden an ihren Tränken belauert und nie- dergemacht, die davongeeilten mußten natürlich immer wieder kommen und rannten endlich trotz der Angst vor den Schaffen, von wahnsinnigem Durst gepeinigt, den am Wasser lauernden Mördern in den Schuß; den ge töteten Tieren wurde dann nur das Fell heruntergeriffen, um daraus Geldwert zu ziehen, während die blusigen Kadaver zu Hunderten liegen blieben und die Flüsse herum verpesteten. Wenn noch vor etwa 40 Jahren die ersten Eisenbahnzüge vor wandernden mächtigen Büffel« Heerde« halten mußten, um die Heerde« vorüber zu las sen, so kann man heute fast nirgend» mehr ein solches Örtliches md SSchstsches. Frankenberg, 14. Februar 1888. H) Die kgl. Amtshauptmannschaft zu Meißen bringt , nicht ihm gehörten ; er soll nicht wiedergekommen sein, : weil plötzlich seine Füße nicht mehr den Boden berühren konnten ; man sah ihn zuletzt an einer Telegraphenstange stehen ; auf der anderen Seite der Stange zogen einig- ehrenwerte Bürger unserer Stadt angelegentlichst m» ei nem Seil l" DaS sind die Nachkommen des ein- H stigen kühnen Prairiejägers; nur in einigen ganz abge- ^ legenen Landstrichen mag man noch hin und wieder auf ' Menschen stoßen, die sich in ihrer völligen Abgeschieden- - heit die charakteristischen Eigenschaften de» Trapper» bt- wahrt habe«, aber bald wird man den echten Trapper ; nur noch in den Jugendschriften finden. s LrM^ergcr ... .. «ttmmtmachmtg. Die Gememde «berSdorf beabsichtigt, oblMatorische Trichinenschau einzusühren acht Tagen bet, dem Gemeindevorstand anmelden und das Weitere ei g g Y . mm -in. . «. —Ebersdorf, am 13. Februar 1888.
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