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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 21.09.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-09-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188809210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18880921
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18880921
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-09
- Tag1888-09-21
- Monat1888-09
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Z 221 Freitag, dm 21. September. ? 1888. AmtÄIatt der LSnigl. Ämtshmptmamlschafi M», des Lönigl. Amtsgericht- mid des Ltadtrats ,u Frankenberg außer der Verlagsexpcdition auch deren Zeitungsboten, auswärts sämtliche Bureaus und Filialstellen der Annoncenexpeditionen: Jnvalidmdank — Rudolf Mosse - v > > ^vgrer — G. L. Daube L Ko. re. —; außerdem in AuerStvalde Hr Gastwirt Anton Richter (im Erbgericht), in Niederwiesa Hr. Materialwarenhändler Tittmann. st. erlk Wiegand Seidler. >arten. legel. drich n reicher !achs. isereS gu- roß- un- uichtenau, n für die imenspeil- Tanz in 'usik von csdorf, oeikers- pt. 1888. affene«. en Bahn« e unsere« ung seine rer Liebe, es guten lenschmuck igen wir )ank. 1888. tern Frau. Erscheint täglich, mit ilnrnahme der Sonn-und Festtage, abends sür den fol genden Tag. Preis vierteljährlich i M. d0 Pf«., monatlich so Pfg., Einzel-Nrn. - Pfg. Bestellungen nehmen alle Post- anstalten, Postboten und die Ausgabe stellen des Tage blattes an. Uhrmacher sich nicht an das kostbare Werk getraut, hat er die Uhr dem Sohn zur Bearbeitung gegeben. Fabrilnummer, Monogramm rc. waren übereintreffend mit des Vermißten Uhr. Aeußere De fekte an derselben ließen auf schweres Unglück durch Sturz oder auf ein Verbrechen schließen. Wie der Meraner Uhrmacher selbst bei Ler zuständigen Behörde Meldung gemacht hat, so ist am Sonn tag auch von hier aus telegraphische Nachricht nach Mals an den dortigen Gendarmeriepostcnführcr erfolgt, welcher von Anfang an sich der Sache mit Eifer angenommen hat, und dieser hat gestern, Mittwoch, abend, nachdem er mit einer Anzahl Führer sich Mon tag früh zur Absuchung eines bisher nicht in Vermutung gekommenen Thales begeben hatte, ein Telegramm etwa folgenden Inhalts hierher gesandt: ,,vr. Schieck ist unzweifelhaft Las Opfer eines Verbrechens geworben; der Leichnam bisher noch nicht ausgefunden. Bei verhaftete Thater verschiedene Gegenstände von dem Vermiß ten vorgefunden." Es bringt diese kurze Nachricht, welcher bis heute nachmittag eine weitere noch nicht gefolgt ist, der Familie Schieck noch keine volle Gewißheit über Las eigentliche Schicksal ihres lieben Angehörigen. Es wird aber Lurch Lie sichere An nahme, Laß ein vollendeter Raubanfall oder ein Unglück mit nach folgender Beraubung der Leiche Lem so hoffnungreichen Leben des jungen Arztes ein jähes Ende bereitet hat, die bisher erhalten ge bliebene Hoffnung, Laß der Vermißte zwar krank und hilflos, aber Loch noch lebend in einer abseits gelegenen Alphütte liegen möchte, ziemlich vernichtet. Sicherlich werden nur wenige Tage vergehen, dis vollste Klarheit in den traurigen Fall kommt. f Es dürfte sicher für viele nicht ohne Interesse sein, zu vernehmen, daß zu dem nächsten Sonntag stattfinden den Erntedankfeste der hiesige Männergesangverein die kirchliche Festmusik übernommen hat und den schwung vollen, kräftigen Hymnus: „Jauchzend erhebt sich d,e Schöpfung", von Mohr, zur Aufführung bringen wird. -ß Am gestrigen Mittwoch hatte bei dem ^4 Uhr hier fälligen, von Chemnitz kommenden Personenzug ein in Hainichen wohnhafter Schaffner, der frühere Kamm macher Flohr aus Frankenberg, in der Gegend der Hil bersdorfer Höhe das Unglück, auf dem Trittbrett aus zugleiten und herabzufallen. Da der betreffende Zug, als „gemischter" Zug, keine Notleine führte, konnte der Lokomotivführer nicht rechtzeitig von dem Unfälle be nachrichtigt werden und mußte eS dem Streckenpersonal überlassen bleiben, sich des Verunglückten anzunehmen. Glücklicherweise hat der Schaffner, welcher mit dem näch sten Zuge nachfolgte, bei dem Fall nur eine leichtere Stretswunde am Kopfe davongetragen. -f Am nächsten Montag, den 24. d. M., vormittag» jlO Uhr findet in unserem Nachbardorf Ottendorf die Einweihung des neuen Schulhauses statt, an welche sich ein im Garten de» Langeschen Gasthofes abgehaltenes Schulfest anschließen wird. DaS neue Ottendorfer Schul gebäude ist vom Baumeister Hellmuth aus Claußnitz er baut und kann wegen seines gefälligen Aeußeren sowohl als auch wegen seiner zweckmäßigen inneren Einrichtung als ein mustergiltiger Schulbau vetrachlet werden. Ob wohl erst seit Ij Jahren ein dritter Lehrer in Otten dorf angestellt worden ist, so hat man doch schon auf die sich, wenn auch erst nach längerer Zeit, nötig machende Anstellung eines vierten Lehrers Rücksicht genommen, da das Haus vier große, praktisch angelegte Schulzimmer und außerdem für alle Lehrer ausreichende Wohnräume enthält. Außerdem befindet sich im Schulhause eine Hausmannswohnung. f Es ist eine auffällige, nichtsdestoweniger aber un- umstößliche Thatsache, daß zur Zeit der Erntefeste und Kirmsen, also um die Zeit, in welcher der Landmann das Ergebnis einer jahrelangen Sorge, Mühe und Ar beit und den Ertrag des in seinem Acker steckenden Ver mögens, von dessen Verwertung er wieder ein Jahr leben und die Wirtschaft unterhalten soll, in der Scheune geborgen half die Brände auf dem Lande sich mehren, welche in wenigen Stunden die Frucht des Fleißes und die Hoffnung eines Jahres vernichten und unter Um ständen den Landmann an den Bettelstab bringen. Dies ist eine Gefahr, gegen die sich der Landmann leicht schützen kann, wenn er sich sobald als möglich gegen Feuersgefahr versichert und zwar nicht nur sein Haus, dar tote und lebende Inventar, sondern auch die Ernte. Die Kosten der. Ernteversicherung sind so geringfügig, daß sie von jedem Besitzer getragen werden können, und leichtsinnig ist daher derjenige, der eS unterläßt, sich gegen diese Gefahr zu sichern. f Am 1. Oktober tritt das Gesetz über den Blei- gehalt in Geschirren und Flüssigkeitsmaßen in Kraft Die Hauptparagraphen lauten: 8 1. Eß-, Trink- oder Kochgeschirre dürfen nicht ganz ober teilweise auS Blei oder einer in 100 Gewichtsteilen mehr al» 10 Ge wichtsteile Blei enthaltenden Metalllegierung hergestellt; 2., an der Innenseite mit einer in 100 Gewichtsteilen mehr als einen Gewichtsteil Blei enthaltenden Metall legierung verzinnt, oder mit einer in 100 Ge wichtsteilen mehr als 10 Gewichtsteile Metall legierung gelötet, 3., mit Email oder Glasur ver sehen sein, welche bei halbstündigem Kochen mit einem in 100 Gewichtsteilen 4 GewichtSteile Essig säure enthaltenden Essig Blei an denselben abgeben. Auf Geschirre und FlüssigkeitSmaße aus bleifreiem Britannia- Metall findet die Vorschrift in Ziffer 2 betreff- de» Lotes nicht Anwendung. Zur Herstellung von Druck vorrichtungen zum Ausschank von Bier, sowie von Si phons für kohlensäurehaltige Getränke und von Metall teilen für Kindersaugflaschen dürfen nur Metalllegierungen verwendet werden, welche in 100 GewichtSteilen nicht mehr als einen GewichtSteil Blei enthalten. 8 2. Zur Herstellung von Mundstücken für Saugflaschen, Saug ringen und Warzenhütchen darf blei- oder zinkhaltiger Kautschuk nicht verwendet sein. Zur Herstellung von Trinkbechern und Spielwaren, mit Ausnahme der massi ven Bälle, darf bleihaltiger Kautschuk nicht verwendet sein. Zu Leitungen für Bier, Wein oder Essig dürfe« bleihaltige kautschukschläuche nicht verwendet werden. 8 3. Geschirre und Gefäße zur Verfertigung von Ge tränken und Fruchtsäften dürfen in denjenigen Teilen, welche bei dem bestimmung-gemäßen oder vorauszusehen- den Gebrauche mit dem Inhalt in unmittelbare Berüh rung kommen, nicht den Vorschriften des 8 1 zuwider hcrgestellt sein. Konservenbüchsen müssen auf der Innen seite den Bedingungen des 8 1 entsprechend hergcstellt sein. Zur Aufbewahrung von Getränken dürfen Gefäße nicht verwendet werden, in welchen sich Rückstände von bleihaltigem Schrot befinden. Zur Packung von Schnupf- und Kautabak, sowie von Käse dürfen Metallsolien nicht Inserate werd«' «U , Psg. für « gespaltene Narpo»- M« bereSnet, MKnster Inserat«» betrag so Pf,. Namplijierteundt»» dellartsche Inserats , nach besonder«» Tarif. Inseraten-rnnap« für die t-i-eUt« Wend-Nummer d» vormittag» rotM, Bekanntmachung, die öffentlichen Impfungen betreffend. Infolge zahlreicher hier ausgetretener Erkrankungen von Kindern an Masern und KeuLdusten werden, um Ansteckung und Verbreitung dieser Krankheiten zu vermeiden, die öffentlichen Impfungen bis auf Weiteres ausgefetzt. Frankenberg, am 19. September 1888. »17. «tvlLnvr, Jmpfarzt. bepg, iter Aus- Bekanntmachung. - cmDmmerstag, den 27. September 1888, findet von Mittags 12 Uhr an öffentliche Bezirksausschutzsitzung im hiesigen Lerhandlungssaale statt; Tagesordnung ist im Kanzleigebäuve angeschlagen. Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, am 18 September 1888. »r von Gehe.P. Pflichtfeuerwehr MWVach. Sonnabend, den 22. d. M, Nachmittags 5 Uhr Vvbuox. Sammeln beim Spritzenhaus. Auf 8 26 der Feuerlöschordnung wird noch aufmerksam gemacht. Kuhn, Gem.-Vorst. Bekanntmachung. Auf dem neueröffneten Folium 243 im Handelsregister sür hiesigen Amtsgerichts- beznk ist heute die Firma Moritz Redlich in Frankenberg verlautbart und Herr Manufacturwaarenhändler Moritz Redlich daselbst als Inhaber eingetragen worden. Königliches Amtsgericht Frankenberg, am 18. September 1888. Örtliches und Sächsisches. Frankenberg, 20. September 1888. I'O. Unter dem Vorsitze des Herrn Bezirksschulin- speltorS Schulrat Dachselt in Chemnitz als hierzu er nannten tgl. Prüfungskommissars und in Anwesenheit von Mitgliedern der Realschulkommission fand am heuti gen Tage in hiesiger Realschule mit Progymnasium die mündliche Prüfung zweier Schüler hiesiger Realschule zur Erlangung des Zeugnisses über dis wissenschaftliche Befähigung zur Bewerbung um den Berechtigungsschein für den einjährig-freiwilligen Militärdienst statt. Die auf Grund der Leistungen im abgelaufenen Halbjahr, sowie der schriftlichen und mündlichen Prüfung erteilten Zensuren in Fortschritten waren 3a und 3; in Sitten erhielten die Schüler 1d und 23. s Der hochgeachteten Familie Schieck hierselbst hat sich in den letzten Wochen das allgemeine teilnehmende Interesse aus allen Kreisen der Bürgerschaft zugcwendet. Es war bekannt geworden, daß der jüngste Sohn des Friedensrichters Herrn Kaufmann Klemens Schieck, Herr Lr. meä. Viktor Schieck zu Döbeln, auf eine Erho lungsreise ausgegangen war und zu der zugesagten Zeit nicht heimgekehrt war. Nachdem in verschiedenen sächsi schen Blättern die Angelegenheit in nicht ganz zutreffen der Weise dargestellt war, sei ein kurzer thatsächlicher Beucht hier gegeben: Herr vr. Schieck, ein wegen seines biederen Charakters und seimr" beruflichen Tüchtigkeit hochgeschützter und beliebter junger Arzt, hat am 1. August eine auf etwa 3 Wochen berechnet gewe sene Erholungsreise ängetreten und seinen Weg zunächst nach Wien genommen, woselbst er belehrende Einblicke in die großartigen medizinischen Institute der dortigen Universität nehmen wollte. Die Ferien der Hochschule veranlaßten Herr» vr. Schieck, seinen Aufenthalt in Wien abzukürzen und seine Reise durch Tirol und der Schweiz nach dem Schwarzwald zu nehmen, woselbst er in seiner einstigen Studienstadt, Freiburg, einige Tage weilen wollte, um am 2b. August zu seiner Gattin und drei Kindern heimzu kehren und seine umfangreiche Praxis wieder aufznnehme». Als diese Zeit nahte und weder Herr Schieck selbst noch eine Nachricht eintraf, sondern eine am 10. August in Santa Maria im MUnster- thal (Ostschweizs aufgegebene Postkarte das letzte Lebenszeichen blieb, auch die zahlreichen nach allen möglichenfalls von vr. Schieck be rührten Orten ausgesandten Depeschen auf keinerlei weitere Spur kommen ließen, reisten Bruder und Schwager desselben ab, um ihn .auszusuchen, denn man mußte ein Unglück vermuten. Gegen 10 Tage waren die beiden Herren in dem Grenzbezirk Schweiz-Tirol, und haben, wo sich Spuren vom Gewesensein des jungen Arztes zeigten, mit Führern und unter dem bereitwilligsten Beistand schweizerischer und tiroler Behörden Nachforschungen weitest gehender Art angestellt, aber nur die Gewißheit erlangt, daß Herr vr. Schieck vom 10. zum 11. August in Mals, einem kleine» etwa 1000 Einwohner zählenden Flecken auf tiroler Gebiet, über- nachtet hat. Ani 11. August früh ist er dort fvrtgegangen — von da an fehlte jeder Nachweis. Erfolglos kehrten die beiden Herren in ihren Berus zurück, sie hatten aber durch Aussetzung hoher Be lohnung in Zeitungsanzeigen gesorgt, daß Las Interesse für den Vermißten nicht erlösche. Die Anzeige, welche vorigen Sonnabend in einem Blatt in Meran (Tirol) abgedruckl war, hat der betrüb ten und um das Geschick ihres Sohnes, Bruders und Gatten bangenden Familie endlich eine Klärung gebracht. Ein dortiger Uhrmacher gab telegraphische Kunde, daß eine genaue solche gol dene Glashlltter Uhr, wie in der Anzeige beschrieben, m seinem Gewahrsam sei. Selbe sei am 1. Septbr. bei seinem Vater, einem alten Uhrmacher in Mals, zur Reparatur abgegeben worden. Ein Alaun habe sie im Auftrag eines Fremden gebracht. Da der alte
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