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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 22.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-188812225
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18881222
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18881222
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1888
- Monat1888-12
- Tag1888-12-22
- Monat1888-12
- Jahr1888
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298. Erscheint täglich, mit iluSnahme der Sonn- und Festtage, abends siir den fol genden Tag. Preis vierteljährlich t M. so Pf«.. Monatlich so Pfg., Linzel-Nr». s Pfg. Bestellungen nehmen alle Post anstalten, Postboten und die Ausgabe stellen des Tage blattes an. 1888. Inserate werd« mit s Pfg. für d». gespaltene ll°qu» zetle berechnet. Kleinster JnseratW» betrag 2g Pfg, Komplizierte und t» »ellartsche Inserats , tlach besonderem . Tarif. Inseraten-Lima-«! für die jeweilig» Lbend-Mummer bE vormittags io N-v Amtsblatt -er König!. Ämtshauptmannschast Flöha, Les König!. Amtsgerichts und des Stadlrats M Frankenberg. ^'""^kenst^L Verlagsexpedition auch deren ZeitungSbotm, auswärts slimMche BüreauS und Filialstellen der NnnoncenexpedllloneniJnvaüd^ Inserate Mr diM V' Weihnachtsfeste ist das am Montag nachmittags von 3 Uhr an zur Ausgabe gelangende Blatt »«d werden Inserate für mefe besonders zu Bergnügnugsanzeigen geeignete Nummer rechtzeitig, 8p»t«8t«»8 aber bis Alo»t»8 varmitt»8« ZS erbeten. Bekanntmachung. den S8. December 1888, findet von Mittags 12 Uhr an öffentliche Bezirksansschuffsitzung im hiesigen Verhandlungssaate statt; Tagesordnung ist im Kanzleigebäude angeichlagen. Königliche Amtshauptmannschaft Flöha, am 19 D cember 1888. Itr v. Gehe. D . Bekanntmachung, , b^btuüv»iLl«Avi»- »HÄ i8vI»nlA«1<Ki'«8lv keil'. Alle Diejenigen, welche sich noch mit den <2eiuvin«t«»»i»A«n und mit dem 8vdui8«ls auf das laufende Jahr im Rückstand befinden, werden hier mit nochmals an die sofortige Berichtigung ihrer Reste mit dem Bemerken erinnert, das; »m 8. i88N K«Kv« «it« Hesiant«» die LvauAsvollsli-eQltPuix verfügt wird. Fr ankenberg, am 19. Dezember 1888. Der Rath. vr Kaeubler, Brgrmstr. H. Bekanntmachung. Zur Preisvertheilung aus der hier bestehenden.Körnerstiftung für treue Dienstboten sind für ' dieses Jahr zwei Dienstmädchen ausersehen worden, welche während ihrer jetzigen, wenigstens 6 Jahre andauernden Dienstverhältnisse treu, ehrlich, fleißig und zu vollständiger Zufriedenheit gedient, auch überhaupt ernen stillen, frommen und unbescholtenen Lebenswandel geführt haben. Es sind dieS: 1) Auguste Therese Helmert, geboren in Neuhausen, seit 3. September 1881 bei Herrn Schankwirth Hermann Meyer hier in Dienst, und 2) Christiane Marie Lorenz, , geboren in Mühlbach, seil 3. März 1882 bei Herrn Posamentier Eduard Bergmann hier in Dienst. . . -, _ Im nächsten Jahre kommen Dienstboten, die in einem der m hiesige Kirche eingepfarrten Dörfer in Dienst stehen, zur Berücksichtigung. Spenden zur Vermehrung des Stiftungsstammes werden jederzeit gern und Mit Dank entgegengenommen. Frankenberg, den 2l. December 1888. D e r R a t h. 0r Kaenbler, Brgrmstr. M. DrMches und MchMM Frankenberg, 21. Dezember 1888. fi Wie vor einigen Tagen dir Berein zu „Rat und Thal", so hat auch heule der ,,Maricnverein" einen All des Wohlihuns geübl, indem er an 50 bedürftige Fami lien und Einzelpersonen ca. 80 Scheffel Kohlen unent geltlich abgeben ließ. f Am gestrigen Donnerstag nachmittag fand in öf fentlicher Sitzung des kgl. Landgerichts zu Chemnitz die Auslosung derjenigen Herren Geschworenen statt, welche als solche bei Aburteilung der Strafsachen mitzuwirken haben werden, die den Chemnitzer Schwurgerichtshof während der voraussichtlich im Laufe des Monats Ja nuar 1889 beginnenden ersten ordentlichen Schwurgerichts sitzungsperiode des Jahres 1889 beschäftigen werden. Es wurden hierbei aus dem Amtsgcrichtsbezirke Fran kenberg die Namen der Herren Friedrich Oswald Wetzel, Lehngerichisbesitzer in Oberwiesa, und Ernst Friedrich Lomtscher, Gutsbesitzer in Mühlbach, aus der Urne ge zogen. fi Bekanntlich fand am Sonnabend, den 10. Novem ¬ ber d. I., im kgl. Belvedere zu Dresden eine von den Mitgliedern der 2. Kammer zu Ehren der Abgeordneten Schreck, Seydel und Uhlemann anläßlich deren 25jähri- gcr Angehörigkeit zur 2. Kammer veranstaltete Jubel feier statt. Im Anschluß an dieses 25jährigc Abgeord netenjubiläum des Landtagsabgeordneten Karl Seydel in Königsham erschien bei dem letzteren am vorigen Sonn tag unter Führung des Landlagsadgeordncten Starke- Frankenau eine Deputation der Wähler des 28 ländl. Wahlkreises, um den Glückwunsch desselben und den Dank für seine verdienstvolle Vertretung im Landtage dem Ju bilar darzubringen. Nach einer warmen, herzlichen An sprache überreichte Kurt Starke dem Jubilar namens des Wahlkreises eine kostbare goldene Uhr mit Kette; auf der inneren Platte der Uhr war die Widmung eingra viert. Weitere Aufmerksamkeiten schlossen sich dem an. Sichtlich gerührt von der ihm gänzlich unverhofft berei teten ehrenden Anerkennung sprach Herr S-ydel der Deputation seinen Dank aus, den er dem Wahlkreise, so lange ihm noch veigömu sein würde, denselben zu vertreten, durch neue und hingebende Pflichterfüllung jederzeit belhäligen werde. Zufolge höherer Anordnung tritt bei den Güter- expeditionen in ganz Sachsen vom 1. Januar 1889 an eine das geschäftireibende Publikum berührende Acnderung insofern ein, als die seitherige Austragung der Fracht- briese durch Bahnbedienstete, unter gleichzeitiger Erhebung der Frachtbeträze, wegfällt und dafür Avisierung des Eingangs der Sendungen durch Postkarte erfolgt. Die Abholung und Einlösung der Frachtbriefe durch die Interessenten hat an Güterexpeditionsstelle unter Abgabe der Aviskarten zu geschehen. Wir wollen nicht verfehlen, das Publikum schon j tzt auf diese eintretende Veränder ung aufmerksam zu machen, wobei wir aber gleichzeitig bemerken, dass sich diese Maßregel nicht auf solche Fracht empfänger erstreckt, für welche Spediteure oder Stadt frachter Vollmacht zur Entgegennahme der eingegangcnen Güter haben. Derartige Sendungen werden nach wie vor den bevollmächtigten Frachtern ohne jede Weiterung aus- geliefert — Auch in der königlichen Familie machen sich die Vorbereitungen zum Weihnachtsfeste bemerkbar. Häufig sieht man vor renommierten Geschäften Dresdens köng- liche Geschirre halten oder Lakaien warten, während Mit- Deutsch und Welsch. Eine Geschichte zu Weihnachten von Michael Horn. (Nachdruck verboten.) Am Tage vor Weihnachten war es, im Jahre 1870. Es war bitter kalt, der Boden hart gefroren, aber eine dichte Schneedecke breitete sich darüber hin und dämpfte die Schritte der Truppen, die eilfertig über eine Wald lichtung hinweg marschierten. Das Abendquartier lag noch weit entfernt und man wollte doch heute, am hei ligen Christabend, nicht gar zu spät am warmen Ofen sitzen. Viele Landwehrleute waren unter den Soldaten; trotz des kriegerischen Ernstes der Lage dachten sie doch wehmütig nach Haus- zurück. Wohl zündete vielleicht die Mutter den Kleinen einen Tannenbaum an und erzählte ihnen vom Christkind, aber die Sorge um den fernen Ernährer der Familie würde auch hier keine frohe Feier auskommen lasten. Das Bataillon kam in hügeliges Waldterrain, unter Ausbietung aller Vorsicht ward der Marsch fortgesetzt. In der Gegend wimmelte es noch von Franktireur- banden, und wenn dieselben auch keinen ernsten Wider stand zu leisten vermochten, manchem wackeren Manne bliesen viele heimtückischen Gesellen doch das Lebenslicht aus. Und schade um jeden Tropfen Blut, der unter solchen Mörderhänden floß. Die Spitze der Truppe halte fast den Ausgang des Waldterrains erreich!, als von einer seitlichen Erhebung herab mehrere Schüsse knallien. Dann war alles wieder still. Aber nur für einen Augenblick. Unten bei den Deutschen war ein Unteroffizier mit einem Schmerzens schrei znjammengebrochen, eine Kugel hatte den Fuß getroffen. Oben knackte und raschelte es in dem Unter holz, die Franzosen entflohen. Es bednrsle kaum eines Befehls der deutschen Offiziere, ein Dutzend Soldaten warf schleunigst die Tornister ab und nun ging es mit katzenartiger Geschwindigkeit hinter den Franktireurs her. Alle Müdigkeit war vergessen. Einen Trupp von etwa zwanzig Mann schnitten die Deutschen auch ab. Die Franzosen versuchten einen Augenblick Widerstand zu leisten, aber nicht zu ihrem Heil. Die erbitterten Männer machten mit dem Bajonett kurzen Prozeß Der Rest ergab sich dann und wurde der wohlverdienten Strafe entgegengeführt. Der verwundete deutsche Unter offizier wurde auf einen Wagen gehoben und so erreichte man glücklich mit ihm den Quartierort. Die Verletzung Konrad Bauers, so hieß der Unter offizier, mar keine tödliche; aber sie h'nderte ihn an allen Bewegungen, und so wurde er denn einer französischen Familie zur Pflege übergeben. Die Fa milie Renaud betrachtete den Ankömmling zuerst nicht gerade mit freundlichen Blicken, aber der alle Jakob Renaud und seine Frau Martha waren im ganzen grundgemülliche Leute, Platz hatten sie in ihrem hübschen Anwesen zur Genüge und so versprachen sie denn dem Balaillonskommandeur, sie würden für den Verletzten aufs Beste sorgen und sie hielten ihr Wort redlich. Konrad Bauer lag am Helligen Abend im leichten Halbschlummer. Er träumte von daheim, wo wohl jetzt die Kerzen angezündet wurden, wo man ihn frisch und gesund meinte, während er hier fest darniederlag. Aber er konnte ja auch auf sichere Genesung hoffen, sehr leicht hätte die Kugel ihm die Todeswunde bringen können, welche ihn gehindert hätte, die Seinen wieder ^me Brust zu drücken. Er dachte an sein lebes Weib, an seine herzige Klara, sein ältestes Töch terchen, das vor dem Abschied die runden Aermchen so oft um fernen Hals geschlungen und ihn gebeten, ja wieder aus dem Kriege zurückzukommen.
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