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Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger : 26.08.1870
- Erscheinungsdatum
- 1870-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786996049-187008265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786996049-18700826
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786996049-18700826
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger
- Jahr1870
- Monat1870-08
- Tag1870-08-26
- Monat1870-08
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W 99. Freitaz, dm R. NuzuA. . 1870. Fran Ken Kerger Üachrichtsblatt ' . und Bezirksanzeiger. Amtsblatt Königl. Gerichtsamtes und des Stadtrathes zu Frankenberg. Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 10 Ngr. — Zn beziehe» durch alle Buchhandlungen und Post. Expeditionen. kvknnutmuelnwjs;. Einer von dem Direktorium des internationalen HülfSvereinS für das Königreich Sachsen mir Angegangenen Veranlassung zufolge, mache ich zu Berichtigung der in dieser Hinsicht vielfach geäußerten irrigen Ansichten bekannt, daß der internationale HülsSverein die ihm zugehr,wen Liebesgaben ohne Unterschied, ob sie dem Königlich Sächsischen XU. oder einem anderen ArmrerorpS zu Gute gehen, verwendet und demgemäß auch bereits größere Massen von ErquickungSgegenständen» Wäsche und Decbanbstücken u. s. w. an daS gleichfalls kesneSwegS ausschließlich sür das XII. ArmeecorpS bestimmte ReservedepSt zu Mainz abgesendet hat, dergleichen Gegenstände auch in nächster Zeft ebendahin oder nach dem Schlachtfeld« abgehen lassen wirb. Zwickau, den 23. August 1870. Der KreiSbirekt^r Uhda. An die Herren Gemeindevorstände des Gerichtsamtsbezirks Frankenberg. Mit Bezugnahme auf die patentarische Anweisung zur Aufzeichnung derjenigen Familien der verheiratheten einberufenen Reser visten uttd Landwehrmänner, welche Anspruch auf die gesetzliche Staatsunterstützung haben, werden die Herren Gemeindevorstände »uf- gefordert, die nach § t4i der Ausführungsverordnung vom 24. Deeember 1866 erforderlichen Trau- und beziehendlich Taufscheine, wegen deren «nentgettlicher Ausstellung sich die Ehefrauen an Vie betreffenden Pfarrämter zu wenden haben, einzuforder» und mit möglichster Beschleunigung anher gelangen zu lasten. Frankenberg, den 24. August 1270. DaS Königliche GerichlSamt daselbst. Wiegand. O e r 1 l i ch e S. Frankenberg; 24. Augusts DaS „Dr. Journ." veröffentlicht durch Er<rablait zunächst die Liste der in der Schlacht am >8. August gefallenen oder verwundeten sächsischen Offiziere und theilt mit, daß der Verlust an Upterofstzir- ren und Mannschaften unseres Armeekorps noch nicht festgestellt ist, glücklicherweise die Summe von 2000 jedoch nicht erreichen dürfte, darunter ILO — 200 Todte zu zählen sein würden. Die Truppen haben eine sehr große Anzahl von Vermißten aufgesührt, die jedoch zumeist bereits wieder bei ihren Regimentern eingetroffen sind. Der gemeinsame Angriff auf St. Marie und der Sturm auf St. Privat, den unsere Truvpen mit dem preußischen GarderorpS ausführten, dürfte der Hauptgrund hierfür sein. Die beiden Grenadier-Regimenter König Johann und Kö nig Wilhelm, welche die l. Jnfanteriebrigake (norddeutsche HZ 4L) bilden, haben Verlust an Offizieren aufzuweisen außer ihrem Commandeur, dem Generalmajor v. ErauShaar, der bei St- Privat fiel, als er die Truppen zum Sturine vorführte, und am 10. August in St. Marie bterdlgt wurde, 3 tobte und 25 zum großen Theil leicht verwundete, daS Schützenregiment 4 vezwukdete; während die ll. Jnsanteriebrigade HZ 46 keine Verluste hat, zählt die M. HZ 47, aus den Regimentern 104 und 105 gebildet, 5 tobte und 21 verwundete; die IV. HZ 48 (Reg. Prinz Georg HZ 106 und ^107) 8 tobte und 15 verwundete, daS dazu gehörige 12. Jäger- bätüillon I tobten und 2 verwundete Offiziere, wogegen VaS 13. Jägerbataillon und bas 2. Bataillon vom Reg. 106 keine Verluste haben. Von der Artillerie find 5 Offiziere und von der Kavallerie nur 1 verwundet. Die Wunden find gcvßeNthetlS in Brust, Oberarm und Schuster. Frankenberg, 24. August. Gestern Nach mittag ist auf dem Chemnitzer Bahnhof« ein größerer TranSport von Verwundeten eingetros- fen, welch« theilS nach Mittweida, theilS nach Rochlitz weiter fuhren. DaS Chemnitzer Laza- rcth ist zum Neservelazareth der dritten, be kanntlich unter dem Oberbefehle des Kronprin zen von Preußen stehenden deutschen Armee be stimmt. Frankenberg, 24. August. In dir sieg reichen Schlacht vom 18 August, an dec unsre sächsischen Truppen so erfolgreich Theil genom men, ist auch der in unsrer Stabt Vielen be kannte Commandeur deS in Chemnitz garnisoni renden 106. Jnsanterir-RegimentS Herr Oberst v. Abendroth durch 2 leichte Schüsse in Ober arm und Brust verwundet worden, der schon im 66er Feldzüge daS gleiche Geschick hatte. Zur Situation. Frankenberg, 25. August. Wir erwähnten in der vorigen Zusammen stellung der Ereignisse auf dem Kriegsschauplätze auch der Zustände in Paris und deuteten an, daß von da interessante Nachrichten zu erwarten seien. Nun liegen zwar solche von weittragen der Bedeutung heute noch nicht vor und wer den auch noch länger auf sich warten lassen, doch sind die bisjetzt eingegangenen immerhin anziehend genug, um von ihnen hier Notiz zu nehmen. Nach belgischen Blättern ist die Stimmung in der französischen -Hauptstadt eine höchst ge drückte und darf dies nicht Wunder nehmen, da die Regierung beharrlich die Nachrichten vom Kriegsschauplätze zu ihren Gunsten auslegt, wäh rend doch alle Welt aus den Maßnahmen sieht, daß es nicht ungünstiger mit den französischen Waffen stehen kann. So sagt die offizielle Zei tung: „Da der Regierung infolge der unter brochenen telegraphischen Verbindung keine De pesche von der Rheinarmee zugegangen ist, so hat sie Grund anzunehmen, daß Marschall Ba- zaine mit seinem Plane noch nicht zum Ziele gekommen ist." Ganz recht, unser Moltke wird schon sorgen, daß er überhaupt nicht zum Ziele !ommt. Eine nette umschreibende Redensart ür eine totale Niederlage! Der Ministerpräsi ¬ dent Palikao geht aber noch weiter und erklärt; im Gesetzgebenden Körper am 22. August: „Seit heute Morgen haben wir von Bazaine vom 19. August gute Nachrichten, die ich indeß nicht gut detailliren kann. Dieselben zeigen bei Bazame Energie und Vertrauen, das wir theilen. Die- Vertheidigungsarbeiten von Paris schreiten fort und wir sind bereit, jeden Feind zu empfangen." Das müssen sonderliche „gute" Nachrichten sein, die der Minister der Landesvertretung nicht mittheilen kann, während Alles auf genaue Kunde wartet, und dies Verheimlichen wird sich gewiß noch rächen, wenn die große Menge von dem Scheitern der Bazaine'schen Pläne in Wahr heit unterrichtet wird. Dabei fragt kein Mensch nach dem Kaiser, der eine reine Null und nur ein Spielball seiner Generale geworden ist, die ihn völlig ignoriren, noch nach ver Kaiserin, die ohnedies nicht viel Anhang, von ihren vielen Gegnern aber den Schimpfnamen der „spani schen Fliege" erhalten hat, zwar als Regentin noch Decrete unterzeichnet, doch dem unumschränkt herrschenden Palikao gegenüber nur eine Schein rolle spielt. Kaiser und Kaiserin müssen aber schon mit ansehen, wie ihre Getreuen, die Sipp schaft, die dem zweiten December zum Fluchs des Landes ihre Stellung verdankt, lau werden und abfallen. Man zieht sich von den Besuchen in den Huilerien zurück und stört die Kaiserin im Einpacken Nicht, die schon Wagenladungen gen England und Arenenberg gesandt haben soll, — und einer der beständigsten und treuesten Gäste bei den Festen, die Napoleon in Com piegne gab, der Schriftsteller Edmund Abouk, proklamirt sogar schon im „Soir", einem mini steriellen Blatte, die Absetzung Napoleons IH.k Erbärmlich aber ist das Vorgehen gegen die un glücklichen Deutschen, die sich in Paris auf halten, und ekelerregend -das Gebühren selbst regierungsfeindlicher Abgeordneter, wie Gam betta, der in der Kammer gegen die Deutsche« maßlos hetzte, sie der Spionage verdächtigte, die 'trengsten Maßregeln gegen sie forderte, ja sich- nicht rntblödete, ben schon gepieldeten Putsch iM,
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