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Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger : 11.02.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-02-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786996049-187102116
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786996049-18710211
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786996049-18710211
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-02
- Tag1871-02-11
- Monat1871-02
- Jahr1871
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Sonnabend, den 11. Februar. 18. 1871» Frankenberger WrWsktM und, Bezirksanzeiger. t ' . Amtsblatt des König!. Gerichtsamtes und des Lladtrathes zu FrankenbM ' Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 10 Ngr. — Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Post-Expeditionen. Bonaparte, deren Urheber in den Gefängnissen „verschwunden", sind sieb,»zehn Jahre hindurch nur Gerüchte und Legenden aus Frankrtich nach Europa gedrungen. Henri Rochefort war der Erste» der in das Geschwür stach, welches man daS „zweit, Kaiirrreich" nannw; der Eiter floß in Strömen. Charles DeleScluze, Eu gen Tenor, Antoine Dubost, A. Vermorel, die Redakteure allei großen republikani'chen Zei tungen, welche seitdem in Paris, Lyon, Tou- loust, Bordeaur, Marskille, Straßburg, Havre und anderen größeren sranzöst'chen Städten aue hem Boden gewachsen sind, waren seine Nach folger, und seitdem ist ein taghelles Licht über VaS Verbrechen des 2. Decemtec, sowie über die meisten Schrecknisse und düstern Geheimnisse deS zweiten Kaiserreichs verbreitet. AuS diesem ungeheuren Cchuldbuch« LouiS Bonaparte'S und seiner Genossen und HelierShtl'er will ich hier nur ein Kapitel auftchlag«». Es führt die Ueberschrtft: „Zweimal beporiirt"; seine Schreck,nSgeschicht.n spielen in Cayenne, aus der TeuselSinsel, in den Fiebertümpten von Guy ana, in den Kerkern der Fons von Moüaganem, Pab-Azoun, Soint-GrSgoire, Lambessa in Afrika sind auf dm öden Hochebenen der afrikanischen Steppe, an den Grenzen von TiintS und Ma- rocco. Alles daS, was ich erzähle, Hötte und sah ich selbst in dem großen Kerker, der Afrika beißt, -der ich erfuhr eS aus dem Munde der ivenigen Glücklichen, welche dem Beil der ,,tro. ikenen Guillotine'' in Cayenne und Afrika ettt- gangen sind, oder ich entnehme «S auö ganz Unzweifelhaften Aktenstücken deS zweiten franzö sischen Kaiserreichs, auS den BlUturiheilen der „gemischten Commissionen", oder aus den De- portalionS-Dtcielm eines berüchtigten afrikani, scheu Abenteurers, der nicht auf dem Schlacht» selbe, sondern auf dem mit Bürgerblut befleckten StraßeNpflaster von Paris General wurde und als Minister der öffentlichen Sicherheit durch seine GenSd'armen und Schergen im Jahre 1858 ganz Frankreich von den Pyrenäen bis zum Rhein, von den Gestaden deS MittelmeereS bis zum atlantischen Ozean nach „Verdächtigen" durchsuchen ließ und diese „Verdächtigen" der , trockenen Guillotine" Überlieserle. Dieser Mensch hieß ESpinasse. (Fortsetzung folgt.) Zweimal deportirt. Von Gustav Rasch, (Der Berliner „Volks-Zeitung" mit. ausdrücklicher Ge nehmigung der Redaction derselben entlehnt.) l. Siebzehn Jahre lang, seit dem l7. Februar 1852, hat ein Kirchhossschweigen auf der sran- zysilchen politischen Presss, Journallstik und Li teratur gelasts/. Wie daS Kanoneufeuer aus den Pariser Boulevards am Vormittage deS 4. December und Vie Maffenerschießungen und Fü sillgven bei angezündeter Laterne während dex badest blutigen Winternächle deS 4. und 5 December die stiepublik geiödtet hatten, so er drosselte VaS Decrct vom 17. Februar, welches dje Herausgabe jeder Zeitung und jedes Jour nals an die voihergehende Genehmigung der Regierung knüpfte und der Regjerung die un. umjchränfte Brfugniß beilegte, jede Zeitung nach, ih^em Belieben zu suSpendiren und zu unterdrü- cken, die öffentliche Stimme Frankreichs, Von allen Gewaluhatm, Verbrechen, Mmschenheka. tomben aus den Schlachtfeldern Rußlands und MerikoS, von d,r beispiellosen Vergeudung deS Nationalvermögens, v'on der mit allen Mitteln ustb Kstiffen seit sirbenzehn Jahren von Stilen deS zweiten Kaiserreichs in Szene gefth'en grund sätzlichen Emstftltchung und Cvrrupkwn, von den massenhaften Einkerkerungen und. Deporta- tiÜNen von Hundeittaufenven iränzösischer Bür ger hat Europa fiebenzihn Jahre hindurch we nig und dieses Wenige in einem durch bönapar- tistiiche Lobnichretber lüiammengrflicklen Gewände, ober gar nictus erfahren. Daß der Bericht d,ö ehemaligen PossmrftßtiS, FechtlehrerS, Komö dianten, ScbiffSprofoßen, späteren KtiegSmini- steiS und MärfchaltS LouiS Bonaparte'S, St. Arnaud, über die Schlacht an der Alma eiste Fünswonstad« war, haben wir erst astS Vest Mit- theilungen englischer Schriftsteller erfahren: von dem Widerstande, der fast in allen Departements Von der Bevölkerung dem Staatsstreiche entge gengesetzt wurde, von den „Schrecken deS zwei ten K'lserrrtchS", von Attentaten aus LvuiS ist. So lange der Süden Frankreichs von eb nem Mitglied« der Pariser Regierung, und znra» demjenigen, welches am eifrigsten, wenn äu<O mit dem schlechtesten Erfolge, den Kampf gear» die Deutschen betrieben hatte, zum weftcren verstand« ermuntert ward, blieb eS zweifelhaft ob auch die loyalsten Bemühungen F^vre'S t« Stande seist würben, den Wirren ein Zsel M 'ehest, und ob nicht unsere Heitre noch eine» neuen, von schweren Opfern begleiteten Keldztrg in den Süden Frankreichs unternehmen müßte». AuS Versailles, 3. Febr., wird der „Köl^ Z«g." geschrieben: JuieS Favre entwickekk eine eminente Tbäligkeit: er orgonisixt und schaM daS benölhigte Material, um, mit demselben gs» wapvnei und ustt, »stützt von ter Mehrheit fH- _ ner College« in der Regierung, vor die Consti tuante zu treten und sie von der Rothwendist^ keil deS Friedens für Frankreich zü überzeuge». Favre hofft mit se nen Genossen, daß die Cott» sirtuanie sich zum FricVenSschlusie berelt finde» lassen werde. -Inzwischen nimmt die Verprß- vianiirung von Paris ihren Fortgang; die GaSk» brleuchiung wird auch geordnet, die RciniguüU der Stadt wieder rorgenommen, der Eisenbahn» veikehr geregelt und neue, lustige Spitäler weB den eingerichtet. Ein» Anzahl im Norden Frankreichs erscheine»-» der Blätter sprechest sich in der energischsten Weif»" gegen daS bekannt« Wahldecret Gambeita'S (baW bereits von Fav» wieder aufgehoben wordA» ist) und für Abschluß dcS Friedens auS. D? AuS WilhelmShöhe wird gemeldet, daß' kt» Kaiser Napoleon aus Anlaß der Wahle» eine Proklamation an das ftanzösische Votlk erlassen hat. ML London, 8. Frbr, Sämm^MMMä^en»^ blätter drücken lebhafte BesriedigMg üb,r dE Rücktritt Gambeiia'S aus unv knüpfen daE die Hoffnung elnrS baldigen Friedens. AuS Versailles schreibt der Korrespondent dee Wien«» Neuen freien Presse: Von Versailles nach ChanrrS fahren schon «eit einiger Zeit Ei sendahnzüge, aber man sieht hier in VersaivrO Nichts davon, höchstens wenn man einige TruppB- unsere» Loire-Armee vom Bahnhof« durch lk* Straßrn humpeln sieht. Aber sind VaS wirk»- lich preußische Soldaten, im Frieden hochberühn«; durch ihren strammen Gamaschciikienst unv ihrer Man muß sich wirklich Müh» geben, ihre Uniformen zu erkennen, und daunk noch größer« Müh«, VaS zu glauben, waS münt gesehen hat. Man braucht unS gar nicht z» erzählen, daß unsere Loire-Armee in all,^ Käm pfen, BwouakS und aus den großen MärfcheW durch das winterliche Land furchtbar gelinkt», hat. Sehen wir ein Dutzend solcher Brav«»' durch die Straßen von Versa'UeS schleichen, ih ren Quarftexzettel In der Hand, so lesen w;»^ ihre ganze Helden- und Leidensgeschichte in ih-- ren fturmwelterigkn, rauhen Grsichiern, in de« Ueberresten ihrer ehemalige» Uuiformrn. in kw Vom Kriegsschauplätze. Durch den Austritt Gambetta'S auS der republikanischen Negierung hat die Aussicht auf einen nähen Friedenschluß sehr bedeutend an Bestand gewonnen. Wenn auch mit dem Rücktritte diefts ManneS nicht sofort allen Schwierigkeiten ein Ende gemacht ist, so werdfn die noch bestehenden dock leicht zu überwinden sein, da jetzt die französische Republik nur die eine ungeibeilte Regierung hat, welche mit dem deutsches Reichskanzler über die-.Hauptpunkte des FriedknSschlüsseS ohne Zweifel bereits einig O e r t l i ch e -. Frankenberg, 10. Febr. Im jetzigen Jahre sind, aus dem hiesigen Amtsbezirke als Ge- sHzvorene beim Schwurgerichte Chemnitz auf- Wellt Vie Herren Fabrikant Ernst Ad. Behr, Kaufmann Friedr. Ed. Richter und Seifensieder Mr. Friedr. Ad. Schweitzer von, hier, Kaufmann Otto Rich. Friedrich in Gunnersdorf, Kammer- Wtspachter Ed. Uhlig in Sachsenburg, Gutsbes. Friedr. Ernst Uhlig in Oberwiesa, Mühlenbes. Hermann Hartenstein in Niederwiesa, Gutsbes. Friedr. Ehreg. Barthel in Mühlbach, Gutsbes. Christ. Friedr. Gelbricht in Neudörfchen, Erb- aerichtsbesitzer Friedr. Oscar Hunger in Ditters bach und Rittergutspachter Ad. Otto Hesse in Auerswalde.
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