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Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger : 21.04.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-04-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786996049-187104214
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786996049-18710421
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786996049-18710421
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-04
- Tag1871-04-21
- Monat1871-04
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46. - Freitag, den 21. April. 187t. Frankenberger Uachrichtsklatt und Bezirksanzeigcr. Amtsblatt des König!. Gerichtsamtes und des Stadtrathes zu Frankenberg. Erscheint wöchentlich drei Mal- Vierteljährlich 10 Ngr. — Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Post-Expeditionen. / Bekanntmachung. Nachdem Herr Stadtgutsbesitzer Stadtrath Anke in Frankenberg als Feuerpolizei-Kommissar im XVien Distrikte und Herr Brauerel- besitz» Eckelmann daselbst als dessen Stellvertreter ernannt worden sind, wird dieß hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Chemnitz, den 8. April 1871. Königliche AmtShauptmannschast. In Stellvertretung: / von Harttmann, Regierungsasseffor. P/ Garsenverpachtung^ Nächsten Sonnabend, den 22. April d. I., Nachmittags 5 Uhr soll VaS zwischen den Pfarr- und StiftSfeldern in dec Nähe der Graubner'sche» Schankwirlhschaft gelegene Stück Diaconatfeld 407 des Flurbuchs zu Gärten eingetheilt an Ort und Stelle im LicitaiionSwegj auf 4 Jahre verpachte« werden. Interessenten werden hierzu andurch eingeladen. Frankenberg, den 20. April 1871. Die öconomtsche Deputation deS Kirchenvorstandes durch B. Cuno, K.-V. Vermischtes. Frankenberg, 20. April. „Vor Paris nichts Neues", zum wenigsten Nichts von Bedeutung, dies ist daS Resultat der Depeschen, die von dort auSgehen und zwar von täglich fortgesetzten Kämpfen zwischen den Regierungstruppen und den Insurgenten berich. ten, günstige und erfolgreiche Entscheidungen aber keinem der streitenden Theile zuschreiben können. Nur wenn man den neuesten Nach richten, vom 19. April aus Versailles datirt, glauben darf, scheint sich die Lage der Versailler Truppen günstiger zu gestalten und eS ihnen gelungen zu sein, Erfolge über die Aufrührer zu erzielen und sich Paris wieder zu nähern. In letzterer Stadt sprechen selbst ganz ertreme Blätter, wie des tollen Rochefort'S „Mat d'Ordre", von Versöhnungöversuchen und wenn auch seine Bedingungen unannehmbar für die Versailler sind, so ist's doch schon vielsagend genug, daß man bereits sich mit dem Gedanken an Aussöhnung vertrauter macht, woran bis jetzt nicht im Geringsten zu denken war. Ein zelne Nationalgardenbataillone, voran die von Belltville und Montrouge, die daS Signal zum Aufstavde gaben, zeigen nach Pariser Blättern große Entmuthigung. So dürfen wir uns nun der Hoffnung hingeben, daß der Bürgerkrieg bald sein Ende finden und darnach die Negie rung deS Landes in der Lage sein wird, mit aller Kraft an die Erfüllung der Bedingungen, des Präliminar-Friedens zu gehen, damit aber unsern Kriegern die baldige Rückkehr in'S VH terland beschieden ist. Die Friedens-ConserM in Brüssel hat ungestört durch die Pariser.Wir-, ren am FriedenSvertrage gearbeitet und bisch?' tigt sich jetzt mit der Frage der neuen Grenz zwischen Deutschland und Frankreich. Als ein erfreuliches, gesundes Zeichen ausi dem erzgebirgischen Arbeiterstande mag die Thal- fache dienen, daß in einer zu Nieder-Lößnitz ab- gehaltenen vertraulichen Besprechung der Ar beiterpartei, zu welcher Stimmführer der Lieb- knecht'schen und Minckwitz'schcn Fraktion erschie nen waren, sämmtliche Delegirte sich gegen die antideutsche Richtung der Herren Liebknecht und Bebel erklärten. Man einigte sich ferner dahin, baß man jedes Anstreben von CommunismuS, sowie die dermalige Herrschaft der Rothen in Paris, überhaupt alle ähnlichen socialen Agita tionen verwarf. Die Bildung einer starken de mokratischen Partei, welche im Princip den 1849er Grundrechten huldigt, soll in Angriff genommen werden, und wurde von der Delega lion Lößnitz als Vorort gewählt. Wie ber„W.Z." aus Dresden, II. April, berichtet wird, ist das Dogma von der Unfehl barkeit vorerst von Seiten deS Bischofs Forwerk in Dresden noch nicht bekannt gegeben worben. Einerseits ist, wie man Hörl, bem Bischöfe die Er- laudniß zu ber betreffenden Veröffentlichung ver sagt worden, andererseits mag wohl auch der bestimmte Wunsch des Königs, einen unter den hiesigen Verhältnissen geradezu herausfordernden Lchritt vermieden zu sehen, dem geistlichen Ober hirten Rücksichtnahme nachdrücklich empfohlen haben. DaS „Katholische Kirchenblatt zunächst für Sachsen", bem jetzt vom Bischof Forwerk sogar eine Art amtlichen Charakters beigelegt worben, wendet sich scharf gegen Döllinger und beschul digt ihn, sich an die Stelle von Papst und Con- cil setzen zu wollen. Wie das „Süddeutsche Correspondenzbureau" meldet, hat der Erzbischof von München am Montag den Professor v. Döllinger ercom municirt. Auf tie Haltung des Königs Lud wig kommt nun Alles an. Döllinger ist sein Hofpredigec und jetzt gerade vielfach von ihm ausgezeichnet worden. Der Kampf wird nun .bedeutungsvoller! L In den deutschen Städten Oesterreichs giebt Wn eive lebhafte kirchlich-politische Agitation Wh, jin. Wirn, Laibach, Reichenberg rc. haben WHHUU Behörden, «Heils Vereine an den HMMDMöM in München ZustimmungS adErNrlWM Erklärungen gegen daS Dogma von -der WDNarkeil gerichtet. Nach eiMU Aelegramm der N. Fr. Pr. aus Rom bereiten die Prosessoren der dortigen Uni versität eine Beglückwünschungsabresse an Döl linger vor. Unter den Professoren der Wiener Universität circulirt eine gleiche Adresse zur Un lerzeichnung. , Der Reichstagsmitglieder sind jetzt 366 ve» sammelt, eS sollten aber 382 beisammen sein. Nach Stand und Beruf befinden sich darunter: 3 Prinzen, I Herzog, 6 Fürsten, 66 Grasen und Rittergutsbesitzer, 8 Minister a. D., 15 wirkliche geh. Räthe, Oberpräsidenten und geh^ Reg.-Räche, 28 Erbkämmcrer, Hof- und ReichS- räche, Reg.-Präsitentcn, LcgationSräthe u. s. w, 23 Landräthe, 8 Militärs, 12 Geistliche, 44 richterliche Beamte, 42 RechtSanwälte, 3 Staats anwälte, 15 Gutsbesitzer, 9 Bürgermeister in und a. D., 12 Senatoren und Stadtverordnete, 18 Professoren, 9 Schriftsteller und Rebacteure, 2 Buchhändler, 20 Kaufleute Und Fabrikanten, >4 Rentiers, 6 Aerzte, I Apotheker, 14 Gym- nasial-Direktoren und Lehrer und 1 DrcchSter- meister. DaS adelige Element ist außerorbenti- lich stark, in über 150 Personen vertreten, so daß auf 4 bürgerliche Abgeordnete 3 vom Adel kommen. Ueber Elsaß bemerkt die „Spener'sche Ztg."r „Elsaß wird für Deutschland kein Venetien, eS wird bald eine zuverlässige Provinz werden, wenn man seinen Bewohnern und seinen Ge- meinben VaS Maß der Freiheit und Autonomie gewährt, daS sich mit der Sicherheit des Reiches verträgt, und daS wirb unbebingt größer sein als daS, dessen sie sich unter französischer Herr schaft erfreuten. Deutschland jagt nicht nach Uniformität und Centralisation, am wenigsten: wird es die ReichScegierung thun. Und ihr stehen auS allen deutschen Ländern, auch aus benen, deren Sitten unv Anschauungen der Be völkerung jenseilS deS Rheins näher stehen, Vie geeigneten Personen zur Verfügung, denen st» die Leitung und Eingewöhnung ber neuen Pro vinz anverlrauen kann." Auch in Deutschlanv fehlt'S leider an rohen Menschen nicht und wenn wir mit Entrüstung von den Mißhandlungen deutscher Gefangener in Frankreich gelesen haben, dürfen wir auch nickt taub gegen ähnliche Vorkommniss» unter uns sein. In Naumburg an dec Saale ist rin ' gefangener Franzose schändlich um sein Leben, gekommen. Ein Landwkhrmann, der aus Frank reich zurückgekehrt war, erkennt in dem Franzo sen denjenigen, der seinen verwundeten Freund mitten auS dem Kugelregen getragen hat. Gr
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