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Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger : 23.06.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-06-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786996049-187106233
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786996049-18710623
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786996049-18710623
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-06
- Tag1871-06-23
- Monat1871-06
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M ss 396 / 9. Findet her OrtSrichter den Aufenthalt des Fremden unbedenklich, so wird demselben gegen Entrichtung einer Gebühr von 2H vom OrtSrichter ein Anmeldeschein ausgefertigt. I«. Wendet sich der Fremde aus dem Dorfe wieder weg, so hat dessen Quartiergeber ihn unter Rückgabe deS Anmeldescheins bei dem OrtS- richt« unverzüglich abzumelden, Letzterer aber eine Gebühr deshalb nichts» beanspruchen. Ueber dergleichen Anmeldungen und Abmeldungen ist vom OrtSrichter ein Register in fortlaufender Nummerfolge zu führen, das auch von dem Gemeinbevorstande auf Verlangen eingesehen werden kann. 12. Die Nichtbefolgung dieser Vorschriften ziehet in jedem einzelnen Falle für den Wirth, der ihnen zuwiverhandelt, eine Geldstrafe von I bis 10 Thaler oder verhältnißmäßige Gefängnißstrafe nach sich. 13 Durch diese Bestimmungen wird an den Befugnissen und Obliegenheiten der zum Beherbergen berechtigten Gastwirthe etwas nicht ge ändert, welche verbunden sind, über alle bei ihnen übernachtenden Fremden, deren Legitimation sie zu prüfen haben, selbst ein Register oder Frem denbuch zu führen. Frankenberg, den II. Februar 1809. D a S K ö n i g l i ch e G e r i ch t S a m r. Wiegand. Bekanntmachung. DaS 6te Stück vom diesjährigen Gesetz- und VerorvnungSblatte ist erschienen und kann an RathSstelle eingesehen werden. Dasselbe enthält: HZ 41. Bekanntmachung, eine authentische Erläuterung der Bestimmung im zweiten Absätze des 8 38 der Kirchenvorstands. und Synobal- ordnung betreffend; vom 3. Juni 1871. HZ 42. Verordnung, die Abschaffung der Bußtags- und Pfingstcolleclen zur Unterstützung hülfsbedürftiger Lehrer rc. betreffend; vom 3. Juni 1871. HZ 43. Synodalabschied für die erste evangelisch.lutherische Landessynode; vom 7. Juni 1871. HZ 44. Verordnung, die Ausführung deS Bundesgesetze» über den UnrerstützungSwohnsitz vom 6. Juni 1870 betreffend; vom 6. Juni 1871. ^45. Bekanntmachung, den zwischen Sachsen und Oesterreich wegen weiterer Vervollständigung der gegenseitige» Eisenbahnverbindung unter dem 29. September 1869 abgeschlossenen Vertrag betreffend; vom 15. Mai 1871. HZ 46. Verordnung, den Wegfall der Erörterungen zu Feststellung der Heimath neugeborener Kinder betreffend; vom 8. Juni 1871. HZ 47. Bekanntmachung, die Bewilligung einer von dem allgemeinen lanvwirthschaftlichen Vorschußverein zu Marienberg erbetenen AuS- , nähme von bestehenden Gesetzen betreffend; vom 9. Ium 1871. Frankenberg, am 21. Juni 1871. Der Stabtrat h. ' Meltzer, Brgrmstr. 1 «11«» i«I «uii» s- Ehemalige Sonntagsschüler, welche seit 1858 der I. Classe angehört haben, werben ersucht, sich Freitags, den 23. Juni, Abends 7 Uhr, zu einer Besprechung im RathhauSsaale einzufinden. Frankenberg, am 22. Juni 1871. ' Bürgermstr. Meltzer. O e r t l i ch e S. Frankenberg, 22. Juni. Der Johan nistag naht wieder. Nachdem unsre vor zwei Jahren gegebene Anregung bei der Wiederkehr dieses Tages in diesen beiden Jahren bereits «'nen recht erfreulichen Erfolg gezeigt, bedarf eS heute wohl kaum dieser Erinnerung, damit der Beweis geliefert werbe, daß die in vielen Orten seit Jahren gepflogene schöne Sitte, an diesem Tage die Gräber der Lieben zu schmücken, auch bei uns sich dauernd eingebürgert hat. Frankenberg, 22. Juni. Während ein Theil der sächsischen Armee — die 23. Division — bereits auf dem Marsche nach der Heimath fich befindet, wird, einer Nachricht der Berliner halbamtlichen ,,Prov.-Corr." zufolge, auch die 24. Division bald nachfolgen, und durch diese Nachricht Freude in vielen Familien «inkehren. Mit Ausnahme deS bekanntlich in Straßburg und Schlettstadt garnisonirenden Regiments Nr. 105 wird also daS ganze 12. ArmeecorpS dem nächst nach fast einjähriger Abwesenheit wieder im Lande sein. Vermischtes. Es soll nunmehr ziemlich fest bestimmt sein, daß der feierliche Einzug unserer Truppen in Dresden am 4; Juli stattfinden wird. An demselben sollen Theil nehmen die beiden Garde- Regimenter Nr. 100 und 101, 600 Garderciter, 7 Batterien und etwa 1000 Mann deputirle Soldaten anderer Regimenter, in Summa eirea 12,000 Mann. Die Truppen kommen auf dem Böhmischen und dem Central-Bahnhofe an und werben bis zum Einzuge sofvrt in den umliegen den Dörfern einquartiert. Leipzig, 20. Juni. (D. A. Z.) Die er- strn heimkehrenben sächsischen Truppen — von Ler 23. Division — nrffen am 26. b. M. über Thüringen hier ein und gehen auf der Dresdner Bahn weiter. ES kommen dann vom genannten Tage an täglich 6, zusammen 75 Züge mit sächsischen Truppen hier durch. Nur ein kleiner Theil der letzter«, in etwa 4 Zügen, nimmt den Rückgang über Bayern, Chemnitz rc. -l- Dresden, 22. Juni. Dem segensreichen Gesetze, welches nach den Beschlüssen deS Reichs tages, BunbeSratheS und Kaisers die Zukunft der KriegSverstümmelten und der Hinterbliebenen Gefallener regelt, steht das andere zur Seite, nach welchem Besitzer von Eisenbahnen, Fabri ken, Gruben und Bergwerken genöthigt sind, die in ihrem Auftrage schuldlos zu Schaden gekom- menen Personen vollständig dafür zu entschädi gen. Beide Gesetze sichern dem ersten deutschen Reichstage ein ehrenvolles Gedächtniß im Volke, wie denn überhaupt seine dreimonatliche Thä> tigkeit vom 21. März bis 15. Juni eine höchst bedeutungsvolle für Deutschlands Wohl gewesen, und eS konnte auch nur die Aufmerksamkeit, welche der große Berliner SiegeSeinzugs erregt, den Schluß desselben in aller Stille vorübergehen lassen. Jetzt ist eS im deutschen Reiche wieder ruhiger geworden und sind erst einmal unsere Truppen aus Frankreich zurückgekehrt, steht dem Glück« und der Wohlfahrt unseres Volkes kein anderes Hinderniß mehr entgegen, als daS, wel ches in den schwer oder gar nicht zu beseitigen den menschlichen Unvollkommenheiten seinen ein- zigen Grund hat. Diejenigen, welche eine mensch liche Glückseligkeit gewaltsam erstreben wollen, haben wir genügend in der Pariser Commune und deren Helfershelfern in Deutschland kennen gelernt und wir wissen, waS sie unter mensch licher Glückseligkeit verstehen. Allerorten in Deutschland tauchen jetzt Sendboten der inter nationalen oder socialdemokratischen Partei auf, allerorten merkt man, daß sie in offner oder ge heimer Verbindung untereinander stehen und aller orten machen sie gar kein Hehl daraus, baß sie den Kampf gegen die derzeitig bestehende Gesell schaft mit allen Mitteln, nach Art der Pariser Commune, fortzuführcn gedenken. In unserm gewerbfleißigen Staat Sachsen machen sich schon Erscheinungen geltend, wie wir sie nie gekannt haben. In Chemnitz hat z. B. am 19. eine zahlreich besuchte Arbciterinnenversammlung statt gefunden, in welcher die Gemeinsamkeit mit den socialdemokratischen Bestrebungen als eine Pflicht hingestellt wurde. Mitte Juli wird in Dresden ein großer socialdemokratischer Congreß abgehal ten und alle vier socialdemokratischen Blätter deS Landes sind damit beschäftigt, die Aufmerk samkeit der Arbeiterwelt darauf hinzulenken. Sollen wir uns die voraussichtlichen Zeiten der Ruhe durch einen verderblichen inneren Kamps in unsrem StaatSleben stören lassen- Die „Dr. N." haben leider wieder eine der schändlichsten Frevelthaten zu verzeichnen, die sich am Sonntag Abend auf der Schlesischen Bahn auf der Strecke zwischen Langebrück und DreS- den zugetragen und Alle, die sich auf dem be treffenden Zuge, der um 10 Uhr in Dresden eintreffrn sollte, befanden, in wahre Todesangst versetzte. Abermals waren 4 Stück Eisrnschte- nen im Gewicht von 3^ Centner mitten über den Schienenstrang gelegt und zwar so fest und sicher, daß der Bösewicht längere Zeit zu dies« Manipulation gebraucht haben muß. Glücklicher, weise wurde das Unglück, das leicht so schwere Folgen nach fich ziehen konnte, verhütet. Der betreffende Bahnwärter, der vorschriftsmäßig zehn Minuten vor Ankunft deS Zuges noch einmal seine Streckt besichtigte, sah noch zeitig genug daS kolossale Htndttniß, daß so viele Menschen leben, abgesehen von dem unermeßlichen mate riellen Schaden, hätte kosten können. Mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln fignalistrte er den Vorfall bahnauswärtS, so daß eS der Loco- motivführer noch rechtzeitig merkte und bremsen ließ. Der Zug fuhr daher nicht so heftig gegen
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