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Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger : 26.07.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-07-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786996049-187107265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786996049-18710726
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786996049-18710726
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-07
- Tag1871-07-26
- Monat1871-07
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86. Mittwoch, den 26. Juli. 1871^ FrankentiLMr Uachrichtsblatt und - Bezirksanzeiger. Amtsblatt des König!. Gerichtsamtes und des Stadtrathes zu Frankenberg. Erscheint wöchentlich drei Mal- Vierteljährlich 10 Ngr. — Zn beziehen durch alle Buchhandlungen und Post - Expeditionen. Allen denjenigen Gemeinden und Gutsvcrwaltungcn, welche unserer Stadt bei dem nächtlichen Schennenbrande vom 23. Juli d. I. so bereitwillig, rasch und gerüstet M Hülfe gekommen sind, statten wir hierfür unseren herzlichsten Dank ab. Frankenberg, am 25. Juli 1871. D e r S t a d t r a t h. Meltzer, Brgrmstr. Bekanntmachung, die Errichtung einer Schnellbleiche betreffend. Der Besitzer deS HauSgrundstückeS 28V 8 Adth. ä deS Brcinb - Vers. - Cat. Herr Friedrich August Schmidt «Wer hat auf seine« ^e-achien Grundstücke eine Schnellbleiche errichtet. In Gemäßheit 8 17 der BundeSgewerbeorbnung vom 21. Juni 1869 fordern wir hiermit Jedermann auf, etwaige Einwendungen gegei» die beabsichtigte Inbetriebsetzung dieser Anlage binnen 14 Tagen bei uns anzubringen. Die 14tägige Frist nimmt ihren Anfang mit Ablauf deS Tages, an welchem daS diese Bekanntmachung enthaltende Blatt auSgegebt« worden, und ist für alle nicht auf privatrechilichen Titeln beruhenden Einwendungen ausschließend. Frankenberg, am 21. Juli 1871. Der Stadtrat h. Meltzer, Brgrmstr. O e r 1 l i ch e s. Frankenberg, 23. Juli. Rach kaum zjäh. riger Pause verkündete in der verwichencn Nacht bald nach ^1 Uhr die Sturmglocke wiederum den Auöbruch eines Schadenfeuers innerhalb unserer Stadt und eine mächtig zum Himmel aufsteigende Feuersäule ließ einen gewaltigen Feuerherd ahnen. Der Ungewißheit wurde man bald durch die Nachricht entrissen, daß die an der Schulgaffe gelegenen Scheunen in Brand seien und waren alle Rettungsversuche an diesem Platze von vornherein umsonst, da mit nicht zu beschreibender Schnelligkeit alle drei Reihen von den gierigen Flammen beleckt wurden, so war ande rerseitS für die näher gelegenen Stadttheile bei der entsetzlichen Gluih und dem schrecklichen Fun- kenregen die Gefahr keine geringe, zumal eine große Anzahl der in diesem Theile gelegenen Häuser nur mit Holzbebachung versehen ist. DaS neue Bürgerschulgebäube wurde durch dir altehrwürdige Kastanienallee dermaßen geschützt, daß trotz der Gluth nicht eine Fensterscheibe an demselben gesprungen ist. Der geringe allmälig sich nach Nordost drehende Wind entriß dasselbe, wie die Schulgaffe der drohenden Gefahr und die rasch herbeigeeilten und von dem zum er« sten Mal« als Kommandant deS städtischen Feuerlöschwesens fungirenden Herrn Beauerei- besitzrr Eckelmann inzwischen sehr umsich tig auf den bedrohten Orten, niedere Garten- straße und Klingbach, aufgestellten Rettungs mannschaften und Spritzen boten für diese di, Sicherheit rascher Hülsrl,istung bei etwaigem Unglücke. Den städtischen Rettungsapparaten standen die auö der Nachbarschaft zahlreich und rasch herbeigeeilten Spritzen zur Seite, nämlich die vom Rittergut und Dorfe Licht,nwalbe, Kam. mergut und Dorf Sachsenburg, Niederlicht,nau, > Oberlicht,nau, GunnerSdorf, OrtrlSborf, EbrrS. dorf, Mrrzdorf, Dittersbach, BerthrlSdorf, N,u-1 dörschen, GecSdorf, JrberSdorf und Hilbersdorf, s welche letztere direct von einem Feuer in Chem- nitz kommend, sofort hierher geeilt war, während auch die Ebersdorfer Mannen eben erst im eige, nen Orte einen Scheunenbrand unterdrückt hat ten. Außerdem waren noch Mannschaften der Feuerwehr von Glösa anwesend. GotteS schü tzende Hand beschränkte daö Feuer auf seinen Herd: 25 Scheunen, darunter 12 von brr Stadl- gemeinde erworbene, waren in nicht langer Zeit verschwunden, zusammenbrechend ein schaurig- schönes und großartiges Schauspiel in ihrem wogenden Feuermeer gewährend. Haben auch verschiedene der Besitzer außer den Gebäuden leider noch recht empfindliche Verluste an bereits eingebrachtem Heu, dessen Ernie Heuer so ergie big war, und an Ackergerälhen, Maschinen tc. erlitten (bei der kolossalen Schnelligkeit, mit der daS Feuer um sich griff, wurden nur einige Wagen gerettet), so ist immer noch ein großer GlückSumstand der, baß das vernichtende Element zum Ausbruch kam, ehe der ganze Erntesegen eingtheimst war. Bereits um 4 Uhr konnte der größte Theil der Feuerwehrschaaren entlassen werben und nachdem am Morgen die noch bren nenden großen Heuhaufen zerstreut und so daS schnelle AuSbreniitN hrrbeigeführt worden, über dies auch ein Gewitterrkgen zur Hülfe kam, zeug ten am Tage auf dem weiten freigewordenen Platze nur noch einige rauchend« Stellen, ver kohlt« Balken und zerstörtes Mauerwerk, mit Eisentheilen hier und da bedeckt, von dem Schreck- niß der Nacht. Gebe Gott, daß wir nun einer recht langen Ruhe vor dem wilden Elemente unS zu erfreuen haben und baß bald auS den Ruinen neues Leben blühe, daS, weil deren Stätte ihrer Lage nach zu Wohnhäusern höchst geeignet, Scheunen dahin aber der gestern recht gründlich gezeigten Gefahr wegen nicht wieder zu errichten find, massivere Schöpfungen, Stät ten regen GewerbfleißeS Hervorrufe! — Wie weit die Funken geflogen, ersieht man daraus, baß Spaziergänger heute Nachmittag auf dem Treppenhauer bis zur höchsten Spitze desselb,« größere und kleinere frische Aschcnklumpen gefun den haben. Herr Spinnereibesitzer Reichelt irr Sachsenburg konnte seine zur Abfahrt brrti« Spritze nicht abgehen lassen, der Fürsorge fü- die Sicherheit des eignen Besitzes wegen, da auf seinen weiten Gebäudeeompler unaufhörlich Fun ken in Massen niederster,n. Auch auf Schloße Sachs,nburg wurden d,S gleichen Umstandes we gen Sicherungömaßregeln getroffen. — Ueber die Entstehungsursache deS Feuers, welches iw der nach der Gartenstraße zu gelegenen Eckscheun« der ober» Reihe auSgebrochen und von da sich über die letztere, sowie von leichtem Winde ge tragen unmittelbar auf die Milte der zweite« Reihe und binnen kurzer Zeit aus den ganz,» mit nur zu empfänglicher Dachung versehen,« Schruenverband verbreitet«, ist bis zur Stund«: noch nichts bekannt, doch wird fast allgemrt» Brandlegung vermuthet. Frankenberg, 23. Juli. Auch in unsere» Nachbarstadt Oederan wird demnächst Gasbeleuch tung eingeführt werden und zwar ist deren Ein» richtung einem Privatunternehmer übergeben wor den. Die Stabt btgiebt sich also deS Grwin- ntö, den so viele andre Städte, wie z. B. dir unsre, auS ihren selbstgeschaffenen Unternehme» ziehen. Frankenberg, 25. Juli. Heute über 14 Tage wird sich in unserer Stadt ein Bild mun teren KindertreibenS entwickeln. Da bei der i» Oktober v. I. erfolgten Weihe unserer Bürger schule die Abhaltung ein,S größeren Festes, a« dem sich alle Schulkinder betheiligen konnten^ der vorgerückten Jahreszeit wegen nicht möglich war, wurden damals nur di, Konfirmanden zw einer Festlichkeit vereinigt, für die nach Oster« d. I. in der Schule Verbleibenden aber da» Heft für Heuer verschoben. Dasselbe wird nunc am genannten Tage aus d^r Schießwiese, di? der darauf nach dem 2 Tage vorher zum Schluff« gelangenden Schützenfeste noch stehenden Zelte
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