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Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger : 07.10.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-10-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786996049-187110077
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786996049-18711007
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786996049-18711007
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-10
- Tag1871-10-07
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118. Sonnabend, den I Oktober 1871 Frankenberger Nachrichtsblatt eke und Bezirksanzeiger Amtsblatt des König!. Gerichtsamtes und des Stadtrathes zu Frankenberg. Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 10 Ngr. — Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Post-Expeditionen. zert. rra. che. naeb nl Le ¬ sen ec- > verw. unsern gebenst b- Schnitt« Mitt. »nhauS in schön- Räume, halienv, inen La« Mode» rk.msen. ilfie der n. Zu Herr« Hellen rterre, fraum v, von n abge. I,soo rknuft Zweck, ik. en erg. aftcn, eräuve- r ver« Weida ! 4S2, ivnccn« ler in - Ngr. ö Thlr. 0 Ngr., rbsen 4 1 Thlr. Vermischtes. -s- Von der Elbe, 5. Octbr. Unser Kriegs- Ministerium ha» sich veranlaßt gesehen, der Mit- »Heilung eines Korrespondenten über die Nicht- bereiischaft der sächsischen Militärvorlagen als Theile deS gesammien ReichSmilitärhauShalteS in entschiedener Weise entgegenzutreten und konnte auch wohl nur eine unkundige Stimme eine solche Behauptung ausstellen. Sachsen ist jederzeit sorg, sam bemüht in MilitärangelegenheitcN seine» ReichSpflichlen nachzukommen, wenn eS also dennoch wahr ist, daß einige Regierungen mit ihren Vorlagen im Rückstände geblieben find und dadurch die nur vorläufige Feststellung deS MilitärhauShalteS auch für daS nächste Jahr zur Nothwendigkeit wird, so dürften nur süddeut sche Regierungen hierbei in Frage kommen. Der BundeSrath ist jetzt mit der Angelegenheit be schäftigt und wenn er der vorläufigen Feststellunx auf ein weiteres Jahr zustimmt, so wird auch der Reichstag nicht gut anders darüber abstim men können. Ob dies längere Provisorium z« bedauern ist, möchten wir nicht behaupten, denrt zuletzt kann die ganze Militär-Angelegenheit doch noch reiflicher denn bisher erwogen werben. Noch stehen unsere Truppen in Frankreich, noch find viele militärische Fragen nicht erledigt, dar ist es denn möglicherweise gut, daß Wissenschaft und Erfahrung erst später ihr Endurtheil über die eine oder andere Neuerung abgeben werde». Freilich werden damit auch die Wünsche unh Hoffnungen, welche sich aus eine Verringerung der MilitärauSgaben richteten, noch nicht in Er füllung gehen und nur in Nebendingen wird der Reichstag seine Anschauungen in der Sache zur Sprache bringen können, ein Uebelstand, welcher namentlich unsern Socialdemokraten Wasser auf ihre Mühle sein wird. Herr Bebel wird nicht versäumen seine Bemerkungen darüber zu ma chen, schade für ihn nur, daß sein Phrasenge- klingel kein rechtes Echo mehr im Volke findet. Zwischen der Zeil, wo Kammerpräsident Freiherr v. Friesen-Rötha Herrn Bebel in seiner Drechs lerwerkstatt zu Leipzig aufsuchte, die Hand drück« und wegen der Rede belobte, welche ex gegen die preußische Militärwirthschast gehalten, un» heule, sind mehr denn vier Jahre verflossen, Herr' v. Friesen ist gestorben, in uns aber sind ander« Neber,eugungen lebendig geworden. Ohne ge- radc Preußens Wehrsystem in allen Theilen gut zu finden, haben wir doch in dem gewaltigen ruhmreichen Kriege gegen DaS übermüthige Fran- zosenvolk erkannt, daß eS die besten Keime eine» VollSwehrsyftemS in sich birgt, die es nur aus» zubilden gilt, um sie unS noch annehmbarer und- weriher denn bisher zu machen. Der „D. A. Zig." wird auS Crimmitscha« anläßlich deS Wahlsieges deS liberalen Candr- daten, Kürzel, gegen den socialdemokratische»^ Adv. Freytag, geschrieben: „ES ist daS wirk liche AbstimmungSresultat rin glänzender SikA der liberalen Partei zu nennen und hat in alle» Kreisen der Bürgerschaft große Freude erregt, da eS den BewetS liefert, daß der Druck, ma« möchte sagen TerroriSmuS, den die hiesigen so- cialdemokratischen Agitatoren einem großen Theile- der Einwohnerschaft gegenüber auSüblen, immer mehr Widerstand sinder, daß trotz aller systema tischen Herabsetzung Andersdenkender, trotz alle» Weihrauchs, mit dem diese Herren sich und da» Volk zu betäuben pflegen, gesündere Ansicht«» auch unter den weniger Bemittelten sich Bahn brechen. Deun eS ist wohl ins Auge zu fassen^ daß weit über die Hälfte der nach dem Censu« von I Thlr. hier Stimmberechtigten den Lohn« meistern und dem Kleingewerbe angehört. Mo« beginnt eben hier in allen Schichten der Vevöl» s M RriklMronik non 1870. 7. October. Marschall Bazaine versucht einen erneuten Durchbruch und unternimmt einen starken Au«M aus Metz, zunächst <bei Woippy) die Division Kummer aiMeifend, von wel cher er unter Beteiligung der 9, Jnsanteriebrigade und einiger Theile des 10. Armeecorps nach einem heftigen von Nachmittags 2 Uhr bis zur Nacht andauernden Kampfe mit großen Verlusten zurückgeschlagen wird. Zur gleichen Zeit brechen auf dem rechten Moselufer andere französische Divisionen gegen das 1. und 10. Armeecorps vor, die unter starker Betheiligung der Artillerie gleichfalls zurück- geworsen werden. — Vor Paris dauert die Kanonade von den Forts au« fort. Der Feind fängt an auf ein zelne Posten mit Festungsgeschützen zu feuern. — Die noch von den Franzosen besetzte Festung Neubreisach wird hef tig bombardirt. — Unter General v. d. Tann rücken bayrische und preußische Truppenkörper gegen die Loire vor, um dort sich zum Entsätze von Pari« ansammelnde feindliche Streitkräfte zu zerstreuen. — Gambetta verläßt in einem Luftballon Paris, unter dessen Mauern sterben zu wollen er früher in einer Proclamation erklärte. 8. October. In AbliS (südwestlich von Paris) wird durch Verrath der Bewohner eine EScadron vom 16. Husarenregiment überfallen, der Ort zur Strafe und Warnung niederge brannt. — Preußische und bayrische Truppen von der Armee v. d. Tann's sprengen bei EtampS (7 Meilen süd wärts von Paris) von der Loire vorgegangene größere feindliche Abtheilungen. S. October. König Johann von Sachsen verleiht dem König von Preußen das Großkreuz des Militär-St.-Heinrichs-OrdenS mit der eigens für den Bundesoberseldherrn gestifteten Auszeichnung des Kreuze« mit einem Lorbcerkranze. — Westwärts von Pari« dringen die deutschen Truppen bi« Dreux vor. — Garibaldi trifft in Tour« ein, um sich der französischen Regierung im Kampfe gegen die Deut- scheu anzubieten. Er wird daselbst mit Jubel empfangen. IN. Verein, cn. tand. IN«". >nntag, i Gast« le Mit« fand. O ? r 1 i j ch e S. Frankenberg, 5. Octbr. Gestern besich tigte eine Anzahl Mitglieder unsers Gewerbe vereins das große Dampfmühlen- und Bäckerei- Etablissement des Herrn Hermann Harten stein in Niederwiesa. Unter Leitung des Herrn Besitzers selbst nahmen dieselben mit lebhaftem Interesse die auf das Zweckmäßigste angelegten Räumlichkeiten, in denen die allerorten herr schende größte Reinlichkeit schon gefiel, und die höchst exact arbeitenden, die verschiedenen Pro- ceduren des Reinigens, Spitzens, Mahlens des Getraides, wie das Kneten des Teiges rc. be sorgenden Maschinen und die netten großen Backöfen in Augenschein, wobei Herr Harten stein mit den Einzelheiten auf das Eingehendste bekannt machte. Mit Dank für die gebotene Belehrung und völlig von dem Gesehen befrie digt, schieden die Besucher, um nach geselligem Beisammensein heinizukehren mit neuem Inter esse für den Verein, der demnächst seine Ver- fammlungsthätigkeit wieder beginnt, aber, wie wir hören, bei dieser insofern eine Aenderung «intreten lassen wird, als er nur solche Sitzun gen abhalten dürfte, zu denen nur Mitglieder Zutritt haben, nachdem sich erfreulicherweise deren Zahl ziemlich vermehrt hat. Frankenberg, 6. Octbr. Bei den in vo ¬ riger Woche stattgehabten Wahlen der Wahl männer für die Handels- und Gewerbekammer, über die wir nachträglich noch zu berichten haben, hat sich leider auch bei uns eine aus fallende Theilnahmlosigkeit gezeigt, zum minde sten was letztere angeht. Zur Handelskammer hatten 14 Wähler ihre Stimmen abgegeben, eine Zahl, wenn auch im Verhältniß zur Ge- sammtsumme der Wahlberechtigten klein, doch entschuldbar mit der Abwesenheit vieler derselben zur Messe. Gewählt wurden Kaufmann Clemens Schieck und Kaufmann Gustav Schiebler. An der Gewerbekammerwahl aber betheiligten sich trotz der Aufmunterung Seiten des Gewerbe vereinsvorstandes — es wird uns schwer, die Zahl in die weitere Oeffentlichkeit bringen zu müssen — 3, sage drei Wahlberechtigte! Die mit so großem Vertrauensausdruck Gewählten (je 2. Stimmen!) sind Buchbindermeister Bernh. Cuno und Buchdruckereibesitzer Otto Roßberg. Frankenberg, 6. Octbr. Wir können nicht umhin, unsern Lesern ein Curiosum aus nächster Nähe milzutheilen, zu dessen Kenntniß wir erst jetzt gelangen. Halten dieselben wohl für möglich, daß auf einem in Sachsen er schienenen topographischen Plane unsre Bahn linie Chemnitz-Frankenberg-Hainichen, wenn sie auch nur eine kurze, nicht verzeichnet ist? Wir sind weit davon entfernt, das Curiosum mit- zutheilen etwa aus beleidigtem Localpatriotismus, wir erwähnen es eben nur, weil es auch bei Andern als bei uns einen komischen Eindruck nicht verfehlen wird. Einem Ostern 1870 — also 1 Jahr nach Eröffnung unsrer Bahnstrecke — veröffentlichten Prospecte des Technicum unsrer Nachbarstadt Mittweida ist dieser Plan beiaefügt, auf dem große Strecken wie Borna-Kie- ritzfch, Niederschletna-Schneeberg zwar, nicht aber die hinter den nächsten Bergen gelegenen Nach barstädte Hainichen und Frankenberg mit ihrer sie mit der Hauptindustriestadt des Landes und deren Schienenwegen verbindenden Bahnlinie verzeichnet sind. Wer sich selbst davon über zeugen will, kann in unsrer Expedition Einsicht m das Werk des angehenden Stieler nehmen.
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