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Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger : 07.10.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-10-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786996049-187110077
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786996049-18711007
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786996049-18711007
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-10
- Tag1871-10-07
- Monat1871-10
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It. öonne- th. Hal. lÄuz- t ein- ttk. 1 Uhr blichst rt. 8aale usik, in. neu iten, i g-. 8Z tNg äge :rn en 7. ien- neu- wozu > 6 sche ldet aße. st 6 sche ^3 §8 12 H- eu- I« .fl.) 3 Bekanntmachung. Nach 8 9 des Gesetzes vom 14 .September 1868, „die Bildung dec Grschwornenlisten und der Gefchwornenbank betreffend", ist für den hiesigen Stadtbezirk die Geschwornen. Urliste neu aufgestellt worden und wird vom 2. Oktober d. I. an 14 Tage lang zu Jedermanns Einsicht in der RaihSerpebition ausgelegt sein. Hierzu wirb bemerkt, baß diejenigen, welche nach § 5 beS Gesetzes von dem Geschwornenamte befreit zu werden wünschen, ihre Gesuche bei deren Verlust in der angegebenen I4tägigen Frist und zwar schriftlich bei unS einzureichen haben, sowie daß Einsprüche gegen diese Liste in nerhalb derselben Frist bei uns anzubringen find. Frankenberg, am 27. September 1871. DerStadtrath. Meltzer- Brgrmstr. Beilage M Ur. 118 des Frankenberger Nachrichtsblattes 1871. Bekanntmachung für Mühlbach. Die neu ausgestellte Geschwornen-Urliste für die Gemeinde Mühlbach liegt vom 7. bis 21. October d. I. bei Unterzeichnetem zur Einsicht aus. Hierzu wird bemerkt, daß Einsprüche gegen die Liste, sowie schriftliche Gesuche von Denjenigen, welche nach 8 5 deS Gesetzes vom 14. Sepibr. 1868 von dem Amte eines Geschwornen befreit zu sein wünschen, ebenfalls innerhalb dieser Frist bei Unterzeichnetem anzubringen und einzureichen sind. ? Mühlbach, am 5. October 1871. - Carl Eduard Engelmaan, Gemeinde-Borstand. Bekanntmachung. Nach 8 9 des Gesetzes vom 14. September 1868 ist sür die hiesige Gemeinde die Geschwornen-Urliste neu ausgestellt worden und wirb vom 9. October dieses JahreS an 14 Tage lang zu Jedermanns Einsicht bei dem Unterzeichneten auSgelegt sein. Hierbei wird bemerkt, daß Diejenigen, welche nach 8 5 des Gesetzes von dem Geschwornenamte befreit zu werden wünschen, ihre Ge suche bei deren Verlust m der angegebenen Frist und zwar schriftlich bei dem Unterzeichneten einzureichen haben. Sachsenburg, am 6. October 1871. TrinkS, G.-V. Gesuch. Für einen im 13. Lebensjahre stehenden Knaben, sowie für ein im 8. Lebensjahre befindliches Mädchen wird von unS ein Verpflegung-« Unterkommen gesucht. ' Frankenberg, am 3. October 1871. DerStadtrath. Meltzer, Brgrmstr. Diebstahls-Bekanntmachung. Am 18. September Vormittags ungefähr in der 9ten Stunde ist dem Gutsbesitzer Carl Gottlob Vogelsang in Ebersdorf ein vor dessen Hinterthür stehender Handleiterwagen von rohem Holze mit kurzer Deichsel, Stemmleisten, eiserner Achse, einem vor Kurzem verlängerten Schluß nagel und einer Leiter, auS der eine Schwinge ausgebrochen ist, spurlos entwendet worden. Des Diebstahls verdächtig ist ein unbekannter Mensch, mittlerer Statur, bekleidet mit einem schlechten dunkeln Rock, der an diesem Vor mittage in EberSborf den Wagen durch daS Dorf in der Richtung nach Chemnitz zu fahrend, gesehen worden ist. Zur Ermittelung des ThäterS und Wiedererlangung des Wagens wird dies hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Frankenberg, den 3. October 1871. Königliches Gerichtsamt daselbst. Wiegand. v. v. Abendroth. Verhängnisse. Von Friedrich Gerstäcker. (Fortsetzung.) George hatte, als er das Deck betrat, eine» Blick über den Horizont geworfen, und der genügte vollkommen, um ihm zu zeigen, daß jeder Wider stand doch unnütz und vergeblich gewesen wäre. Ueberall lag unbegrenzt das weite Meer — kein Land, kein Segel mehr in Sicht, und wenn der Wind auch nicht mehr so heftig blieS, so wehte doch noch eine ganz frische Brise und mit voll auSgeblähter Leinwand verfolgte das Fahrzeug seine Bahn. Nun hatte der Böttcher allerdings das Geheim niß, daß George ein Advokat sei, nicht bei sich behalten können und der übrigen Mannschaft mit gelheilt. Die Leute selber aber, von denen Manche schon vielleicht In ähnlicher Weise auf ein Schiff gebracht waren, fühlten doch auch wieder ein ge wisses Mitleiden mit Jemandem, der so plötzlich und und wider seinen Willen auf See geworfen worden. Schon das genügte, wenn sie auch die näheren Um stände dabei nicht einmal kannten, und man ließ ihn deshalb ziemlich still gewähren. Ja man glaubte nicht einmal recht deS Böttchers Bericht, denn eS schien zu unwahrscheinlich, daß sich ein richtiger „Advokat" habe in einer solchen plumpen Falle fangen lassen. George übrigens war klug genug, sich In die Umstände zu fügen. Der erste lähmende Schreck, der erste Ausbruch der Verzweiflung war überwun den und wie er sich stets energisch von Charakter gezeigt, beschloß er auch jetzt die Zähne aufeinander zu beißen und.seine Zeit abznwarten. Für den Augenblick konnte weder er sich helfen, noch ihm rin anderer Mensch) kam aber der günstige Mo ¬ ment, dann wollte er ihn auch benützen und sich entweder in Gutem oder mit Gewalt aus dieser furchtbaren Lage befreien. Es war ja auch nicht denkbar, daß diese Gelegenheit lange auf sich war-, ten ließe. " ' , Und Jenny? — Es schnürte ihm das Herz zu sammen, wenn er sich dachte, wie sie sich um ihn sorgen, um ihn grämen und lange Wochen vielleicht auf ihn harren würde. — Und was mußte sie von ihm denken, daß er sie so plötzlich, so geheim- nißvoll verlassen — seine arme, arme Jenny! Aber er trug selber die Schuld; weshalb hatte er auf eine Mädchenlaune, eine kleine unschuldige Koketterie mit dem Bräutigam ein solches Gewicht gelegt — war eS nicht selber von ihm, dem Mann, dervernünstiger hätte sein sollen, kindisch gewesen? — Und so furchtbar — so unerhört sollte er dafür gestraft werden! Man ließ ihm übrigen» nicht lange Zeit, sich seine» trübe» Gedanken hinzugeben. „George — komm' her, mein Bursch, und dreh' mir einmal den Schleifstein," rief ihn der zweite BootSsteuerer an, der ei» paar alte verrostete Har punen wieder in Stand zu setzen hatte — „na?> flink ein bischen, mein Bursch, daS ist doch wenig- stens eine Arbeit, die Du leicht erlernen kannst, und das macht Dir die Glieder wieder gelenk." Stundenlang stand er — der einzige Sohn deS reichen Halay — jetzt an dem schweren Stein und drehte bis er kaum noch sesne Arme regen konnte — dann mußte er lernen Schiemans-Garn drehen, dann Holz und Kohlen für den Koch heraufholen, dann an die Pumpe mit den Uebrigen, dann Hel- fen die Pardunen straffer anziehen und theeren, und manchen Fluch dabei von den Kameraden hören, wenn ihm der einfachste Knoten ein Gehklmniß war. Wie oft warf er dabei den Blick sehnsuchts voll über Bord, -und als der Abend kam — als ler dachte, was ihn heute, um diese Zeit, den vor Tausende» Beglückten erwartet hatte, da war eS, al» ob ihm das Herz zerspringen müsse vor bit terem Weh und wie man ihm endlich anzeigte, daß er seine Wacht zur Koje habe und ausruhen dürfe, da warf er sich auf sein enges, dumpfiges Lager, und das Antlitz in seinem Tuch bergend, schluchzte er still und heimlich seinen Schmerz auS. Wilde Gedanken durchzuckten ihm dabei das Hirn — Gedanken an Selbstmord und Tod. — Wie konnte er leben — leben getrennt von der, an der seine ganze Seele, an der jede Faser seines Herzens hing — aber die Hoffnung! Ohne die Hoffnung würde die Hälfte der Menschheit zu Selbstmördern werden, und die allein hielt ihn aufrecht. Er war ein ausgezeichneter Schwimmer — wie leicht konnten sie ein anderes Schiff unter wegs treffen, das der Heimath entgegensegelte, oder sie berührten wieder Land oder kamen auch nur in die Näht desselben — oder er bekam Gelegen heit mit einem der Boote zu entfliehen — tausend wirre, oft unmögliche Ideen jagten einander, bis er endlich in einen unruhige», vo» wilden Träu men gestörten Schlaf fiel. — Das war seine Hoch zeitsnacht: armer George! Auf dem Wallfifchfang. Der nächste Tag brach an und ein Tag folgte dem andern, ohne daß sich auch nur daS Geringste in seiner Lage geändert hätte. George wär kein Seemann, aber nach dem Kurs, den sie steuerten, sah er doch recht gur, daß sie, während sie nach Süden hinunter hielten, immer im weiten offenen Meer blieben und »ach dieser Richtung hin kein Land erreichen konnten. Einzelne Segel sahen sie allerdings dann und wann, aber nur In weiter Ferne, also jede Möglichkeit des Entrinnens au»-
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