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Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger : 09.12.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-12-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786996049-187112093
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786996049-18711209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786996049-18711209
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-12
- Tag1871-12-09
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145 1871 und Bezirksanzelger Soiniadend, den S. Decemker. FmttkeliiieMr Wchrichtsblatt Amtsblatt des Königl. Gerichtsamtes und des Stadtrathes zu Frankenberg, Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 10 Ngr. — Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Post. Expeditionen. Den Gott,,der selbst ein Wunder, ob auch unverstanden Mit Vaterhand die Welten leitet, ewig ganz, Ihn machtest frei Du von der falschen Weisheit Banden, . Ihn zeigtest Du in seiner vollen Hoheit Glanz. So fahre fort, Begeistrung überall zu zünden/ Daß lehrend, hörend wir verfolgen gleiche Bahnen; Und wenn wir auch ihr Wesen niemals voll ergründen, Der Gottheit Weisheit lehre wenigstens uns ahnen! Gewähre ernste» Denken« Freiheit allen Stätten, Sei Sieger Du ob all den reichen Hindernissen, Und Freiheit im Naturgesetze den Gewissen Hilf mächtig Du den nachgebornen Streitern retten! Oeffn' uns dazu, daß wir's verstehn zu lesen, Das große Buch der Offenbarung, die Natur; Nachachtcnd lehre nnS in. dem, was einst gewesen, Was ist und sein wird, finden des Gesetz.« Spur! In diesem Sinne weihe un« die flücht'gen Stunden, Die wir gerettet aus dem Kampf der großen Zeit; In diesem Sinne sei von Allen es empfunden, Was unser Mühen Euch zu Humboldt'« Ehren beut! Mit diesem seinem die innigste Verehrung des großen deutschen Naturforschers athmenden und die bedeutungsvolle Aufgabe der sich nach diesem nennenden gemeinnützigen Vereine zeich nenden Prologe eröffnete Herr vr. Meding die gestrige Versammlung des hiesigen Hum- boldtvereins. In Kürze sei erwähnt, daß die gewaltigen alles Interesse für sich in An spruch nehmenden Vorgänge des vorigen Jahres die an die Spitze,des Vereins Berufenen ver anlaßten, in dieser Zeit von einem Wiederauf lebenlassen der Versammlungen abzusehen, daß aber nach der Rückkehr friedlicher und gewerbs- thätiger Zeiten vor Wochen schon in einer aller dings nur schwach besuchten Sitzung beschlossen wurde, mit der Vereinsthätigkeit wieder zu be ginnest und vorläufig dem hierzu gern bereiten Vorstande des Gewerbevereins die Leitung zu übertragen, da die Interessen beider Vereine so verwandte sind. Neben der Verbreitung beson ders Naturwissenschaftlicher Kenntnisse und Po- pularisirung der jetzt eine so wichtige Rolle spie lenden Naturwissenschaften will der Humboldt- verein von den Ueberschüssen seiner geringen Mitgliedsbeiträge (5 Ngr. für 3 Vortragsabende!) die Unterstützung der Volksschule durch An schaffung physikalischer und sonstiger die Ver anschaulichung des naturwissenschaftlichen Unter richts ermöglichender Apparate. (Der leider im Verhältniß schwache Besuch des gestrigen Abends — den wir nicht der beliebten Ausrede der „Ungunst des Wetters" zuzuschreiben gewillt find — bestimmt uns diesen Zweck nochmals ausdrücklich hervorzuheben in der Erwartung, daß die Heiteren Versammlungen auch ein er weitertes Auditorium — sowohl zur Ehre des Kerems, als der Bewohner der Stadt! — zei gen.) Dem Prologe ging die vom Stadtmusik chor ausgeführte harmonienreiche Jubelouverture Karl Maria v. Weber's woraus. Ein Vortrag der stets zur Ausschmückung derartiger Ver anlassungen bereiten Mitglieder des Männer- aesangvereins, wie ein weiterer Orchestersatz, folgten und nüch dieser Einleitung betrat Herr - vr. Heubner die Rednerbühne, um in längerem 1 Nriegschromk »on 1870. S. Teremvcr. Erneute Kämpfe der ganzen Armeeabtheilung de« Groß- Herzog« von Mecklenburg-Schwerin mit den Resten der Loire-Armee, welche au« ihrer starken Stellung am Walde von Marchenoir (nordwestlich von Beaugency) geworfen wird. — Das 9. Armeecorps rückt südwestlich von Beau gency vor und wirft den Feind aus Ehambord bei Blois, wobei ein hessisches Bataillon 5 Geschütze erbeutet. — Theile der 2. Armee besetzen den wichtigen Eisenbahnkno tenpunkt Vierzon (südlich von Orleans und wenige Meilen von Bourges) und andere Theile derselben dringen aus der Verfolgung versprengter Theile der Loire-Armee bi» über Briare (ca. 10 Meilen südöstlich von Orleans) hipau«. — Truppen der 1. Armee (General v. Manteuf fel) besetzen den Seehafen Dieppe an der Nordküste. — In der Festung Ham wird ein Theil der 3. Feld - Eisen- bahn - Abtheilung nebst 50 Mann Infanterie von den Franzosen überfallen und aufgehoben. 10. Decemver. Die vom Commando der an der Loire befindlichen deut schen Truppen denselben für diesen Tag nach den Kämpfen der vorhergehenden Tage zugedachte Ruhe wird durch ei- nm vom Feind mit starken Kräften versuchten Vorstoß gestört, der letztere aber in einem bis zum Abende wäh renden, vorzugsweise von Artillerie gesührten und von für die Deutschey sehr unbedeutenden Verlusten begleite ten Gefechte zuriickgeworfen. Der Feind verliert einige Hundert Gefangene. — Die bisher in Tour« rcsidirende Abtheilung der Regierung der französischen Landesverthei- dignng begiebt sich wegen AnrückenS der deutschen Truppen nach Bordeaux. — Im Norddeutschen Reichstage wird HSD von dem Bundesrathe eingebrachte, in die Verfassung dbeWorte „Deutsche» Reich" und „Deutscher K»1s e r" einführende Gesetz, sowie die vom Abg. Lasker vorgeschlagene Adresse an den Kaiser mit 188 gegen 6 Stimmen , (die der Socialdcmokraten!) angenommen und eine Deputation von 30 Mitgliedern zur Ueberreichung der Adresse an den Kaiser in Versailles gewählt. 11. Decemver. ,Die bisher den deutschen Truppen in Beaugency ent- aehengestandenen französischen Streitkräfte ziehen sich auf Blois und Tour« zurück, von den Deutschen verfolgt. — Deutsche AbtheiluNgeN besetzen Beaumont in der Nor- mandie, nordwestlich von Pari«. l durch vorgezeigte sehr instructive ZeichpungM erläuterten klaren und leichtfaßlichen Vorträge ' den Haupttheil des Abends auszüfstllen. D«. Vortragende sprach über Vorkommen, .Auf- suchustg und Verwendung der Steinkohlen. Die Bildung der Kohlen und Kohlenlager eingangs erklärend, gab er interessante geognostische No tizen über die in unsrer Unigebung sich vor findenden Gesteine, von denen wir erwähnen daß außer dem bekannten Porphyr in nächster Nähe Gneis (im Harras-Tunnel), Glimmer schiefer (Crumbach), Thonschiefer (im obere« Mühlbachthale), Kieselschiefer (bei Langenstrie- gis), die alle bei Steinkohlenformattonen auf-- treten, vorkommen; über der Kohlenschicht lagert das Rothliegende (verwitterter Schutt von Por phyr), das sich rings um unsere Stadt, bald mehr, bald weniger mächtig, zeigt. Von de« verschiedentlich in unsrer Umgebung ausgesuchte«. Kohlen sagte der Redner, daß sie einen Asche gehalt von circa 40 K haben, soweit sie eben, abgeteuft worden sind. Eine große Anzahl der verschiedensten Gesteinarten der Kohlensormation aus dem Zwickauer und Saarbrückener Koblen-- decken, zum Theil mit interessanten Abdrücke« aus dem Pflanzen- und Thierreich, begleitetes die weiteren Angaben, denen sich kennenswerthe Mittheilungen über die Aufsuchung der Kohlen- stütze und die verschiedene Mächtigkeit derselbe« anschlossen. (Das Pittsburger Flötz in den Ver einigten Staaten Nordamerika's nimmt bei einer Mächtigkeit von 20 Fuß eine Fläche von der Größe des Königreichs Baiern ein: Schlesiens Lager schätzt inan auf 37,000 Millionen Ctr. Kohlen, das Westphalens und der Rheinprovinz auf 60,000 Millionen Ctr.; England beschäftigt in 3000 Kohlengruben gegen 300,000 Mensche» mit der Förderung von Kohlen rc. rc.) Bis zum Ende fesselte der Redner die Aufmerksam keit seiner erfreulicherweise aus Männern und Frauen der verschiedensten Gesellschaftskreise be stehenden Zuhörer und mit Dank begrüßte ma« seine Zusage der Fortsetzung des Vortrages. Einige prächtige überaus ansprechende Lieder des Sängerchores reihten sich noch an und nachdem der Vorsitzende allen so bereitwillig für die Zwecke des Vereins Mitwirkenden gedankt, schließlich auch noch den Anwesenden an's Herz gelegt, der bei der plötzlich eingetretenen Kälte und alles verhüllenden Schneedecke Noth leiden den Vögel durch Streuen von Körnern, Kartoffel- und sonstigen Küchenabgungen zu gedenken, schloß er die allseitig befriedigende Sitzung. Nach dem Feste wird die zweite abgehalten und derselben» wie wir schon heute verrathen können, durch Wiedergabe dramatischer Scenen aus den Wer ken unsrer Dichtergrößen eine Abwechslung") neben dem selbstverständlich wiederum natur wissenschaftlichen Hauptthema gewährt werhen., Frankenberg, 8. Decbr. Bei der. gsstri» . gen Stadtverordnetenwahl, haben die bei ihre« Namen bemerkte Stimmenzahl erhalten a) von den ansässigen Bürgern: die Herren Fr. G. Voe- O e r 1 1 i ch e S. , Frankenberg, 7. Decbr. BM.Neuem regst Du Deine schöpferischen Schwingen, Erhäbtter Geist, der einx neue Welt uns schuf!. War's Möglich, eine neüe Welt hervorzubringeü, Da längst die alte harrte ihre« Schöpfers Ruf? Bedurft' e» eines neuen Schöpfers Mächtig Werde, Um neuen Welten neue Bahnen anzuweisen, Und kreiste abgenutzt denn unsre alte Erde., In dm ihr seit Aeonen angewiej'nen Gleisen? Fandst Du den längst gesuchten Punkt, sie auszuheben, Die alternde, aus ihren morsch geword'nen Angeln, Und Mußtest Du, was längst ihr schien zu Mangeln, Mr Sterbenden einhauchen Neuverjüngend Leben? Nicht selber Gott — Gott kennen lehrtest Du ünS! Rin- - , gend Mit heißem Streben,hobest Du die. dichte Hülle, Die Dir der alten Reiz verbarg, sich MS verjüngend, Uüd ihre unversiegbar reiche Schöpferfalle; Nicht Welten neu zu schaffen, wagtest Du vermessen: Der Menschheit Äugen öffnen all' den Herrlichkeiten, Der altkij Zauber zn bewundern, zu verstehn, ermessen Das Irdisch-endliche in den Unendlichkeiten. DeinWille.way'S! . Nicht träumerisch mehr anzubeten, Verhüllt von unverstansmen Wundern, duft'gen Sagen, UnauSgesungen von der Dichtkunst schwärmend Klagen, Der ein'gen Gottheit vielgetheilte Majestäten.
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