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Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger : 26.05.1871
- Erscheinungsdatum
- 1871-05-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786996049-187105267
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786996049-18710526
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786996049-18710526
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger
- Jahr1871
- Monat1871-05
- Tag1871-05-26
- Monat1871-05
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, MVVI'WM^fl!?, 60 1871 Freitag, den 26. Mai aä Frankenberger UmhrichtMatt und Bezirksanzeiger Amtsblatt des König!. Gerichtsamtes und des Stadtrathes zu Frankenberg. Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 10 Ngr. — Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Post-Expeditionen. LvIvKv, I U«il- > ! Ä n n sucht /-s A'l sitzen- itkant M an« lchen. en/es, kKA, s>. g. lilder g Strilrl- Seste und^ <-« 3 >-> r: « biv waS Näheres noch nicht. — DaS „Dresdner Journal" bemerkt hierzu, daß der Abmarsch des sächsischen ArmeecorpS auS Frankreich gegen die Mitte deS Juni in Aussicht ge nommen sei. Die Truppen würden wahrschein lich bis Frankfurt a. M. marschiren und von da per Bahn nach der Heimalh befördert werden. Wie verlautet, soll der sächsische Landtag Ende September einberufen werden. Da gleichzeitig voraussichtlich der deutsche Reichstag in Berlin versammelt sein wird, so besteht die Absicht, den Landtag nur zur Erledigung der nächsten, drin- gendsten Geschäfte zu eröffnen, b. h. die Depu tationen wählen zu lassen, au welche die Vorlagen vertheilt werden, und dann den Landtag bis zum Schluß deS Reichstages wieder zu vertagen. Hierdurch würde der doppelte Vortheil erreicht, daß die LandtagSmitgliedec, welche zugleich Reichs- tagSabgeordnete sind, nicht von der Erfüllung ihres Mtmbms in Berlin abgehalten werden und der Landtag, wenn er nach seiner Verta gung zusammentritt, sofort hinreichendes ArbeitS- material findet. Zu Commerau in der Lausitz hat ein bebeu- tcnder Brand stattgefunden. Zwölf Besitzungen brannten in einer halben Stunde fast nieder. Ein 8 Jahr alter Knabe hatte wieder einmal mit Streichhölzchen gespielt und so den Brand verursacht. Einige Schweine, die wieder in die brennenden Ställe zurücktrabteu, verbrannten mit. Auch konnte an Mobilien nur wenig ge rettet werden. Von dem Kunst- und HanbclSgäctner Lüdicke in Dresden hat der deutsche Kaiser zwei präch tige Lorbeerbäume zum Geschenk erhalten. Die- selben sind I8 Fuß hoch und haben l2 Fuß in der Krone im Durchmesser. Dieselben sollen 200 Jahre alt und die schönsten Eremplare in ganz Europa sein. Während des Sommers sollen sie bei der Siegessäule im Babelsberg ausgestellt werden. Gegenwärtig ist man mit Anfertigung neuer Wappen und AmtSsiegel für-die Pest und Te- legraphie beschäftigt, da denselben der neue Reichs adler eingefügt wird und die bisherigen spezifisch norddeutschen Wappen re. nicht mehr angemes- en sind. Sämmtliche Soldaten, welche den Krieg gegen Frankreich mitgemacht haben, werden zur Erin- ikrung eine Denkmünze erhalten, mit deren Prä- Mg, in nächster Zeit begonnen werben wird.! Sie soll ungefähr" die Größe der Denkmünze für' Vermischtes. Nach allen aus Paris vorliegenden Berichten scheinen die Insurgenten nicht überall den an gekündigten hartnäckigen Widerstand zu leisten, Henn die Versailler Truppen, die von verschie denen Seiten eindringen, haben einen großen Theil der Stadt bereits im Besitz. Am hart- näckigsten und geradezu verzweifelt werden die auf dem EintrachlS- und dem Vcndomeplatz er richteten Barrikaden vertheibigt, die den Ver saillern bedeutende Verluste kosten, während die selben an den andern Orten nur gering find. Der Montmartre, von dem auS bekanntlich der setzt zu Ende gehende Ausstand seinen Anfang nahm, trägt bereits auch schon die Tricolore, daS Zeichen, daß mit dem Verschwinden der ro- rhen Fahne die Soldaten die wichtige Position besetzt haben. Doch sind alle diese Vorgänge von Verheerungen, groß genug, begleitet. Wenn bis jetzt auch von in den Straßen gelegten Mi nen noch nichts bemerkt wurde, so sind doch in den verschiedensten Stadtvierteln große FeuerS- brünste auSgcbrochen, die die Schrecknisse ver- «tehren. Nach einer Meldung der „Agence HavaS" stehen sogar die Rcstdcnzschlösscr Tui- lerien und Louvre, welches letztere die werth- vollsten historischen Schätze in seinen reichen Sammlungen birgt, in Brand. Die Jnsurgen- ten sollen denselben mittelst Petroleum verursacht haben. Einem andern Berichte zufolge haben hie Aufrührer auch den Palast der Ehrenlegion und den deS StaatSratheS (auch Eigenthum deS ganzen Landes) und andere Gebäude in Brand gesteckt. Der Rücktransport größerer Truppentheile auS Frankreich (die zur weiteren Besetzung deS Lan des bestimmten natürlich ausgenommen) scheint nun doch zu beginnen. Vom 5. ArmeecorpS sollen die ersten Züge am nächsten Montag, den zweiten Pfingstfeiertag, in Leipzig eintreffen und in ununterbrochener Folge das gesammtc EorpS dort burchpassiren. Für den Transport eines CorpS sind IO bis 12 Tage erforderlich. — Ueber Leipzig kehren (nach der L. Z.) zurück da» 5., 6. und 12. (sächsische) ArmeecorpS. Das erstere wird nach den diesfalls getroffenen Anordnungen bestimmt voM 29. d. M. (zweitem Pfingstfeiertage) Nachmittag 3 Uhr ab daselbst eintreffen und sollen täglich 6 Züge abgefertigt werben.. Ueber den Zeitpunkt deS Eintreffens Her beiden ' andern CorpS verlautet bis jetzt cti- den dänischen Krieg erhalten. Auf dem äußert» Rande wird sie die Worte tragen : „AuS erobere tem Geschütze", auf der einen Seile der Münze soll ein goihischeS W. mit der Kaiserkrone stöhen und ringsherum die Worte: „Gott war mit uns, ihm sei die Ebre", auf ter andern Seite daS eiserne Kreuz mit den Jahreszahlen 1878, 1871. In Dessau ist am 22. Mai der regierende Herzog Leopold Friedrich von Anhalt gestorben, der älteste der Regenten Europas. Er regierte sein Land 54 Jahre. Eine der interessantesten jetzt inS Leben tre tenden Postreformen dürfte nach der ,,B. V. Z." die Umwandlung von 800— 1000 Poster- pedltionen zweiter klaffe in Postagenturen sekr^ Diese Agenturen können von OrtSeinwohnern, die schon anderweitig einen Berus und Unterhalt haben, als bloßes Nrbengeschäft mit übernommen werden. Dieselben brauchen kein ausschließliches Postlocal zu haben, keine Uniform zu tragen und können ihren Dienst auch durch Familien angehörige und andere Personen wahrnehmen lassen. Im Zusammenhang mit den beabsichtig ten Reformen sollen auch Gehaltsaufbesserungen der einzelnen Beamtencategorien stattfindcn, und zwar sind in dieser Beziehung bereits Verstän digungen zwischen den Postbehörden einerseits und den ReichStagSkreisen andererseits erzielt worden. Im Durchschnitt soll die beabsichtigtet Gehaltsaufbesserung der Postbeamten vom Post- Erpebienlen (ercl. der im KünbigungSverhältniß> an bis auswärts zum Postrath 50-100 TH1k^ jährlich betragen. Die Berliner Secretäre wer den um 200 Thlr. aufgebesfert. Der künftige Mehrgehalt solle vom 1. Januar dieses JahreS an nachgezahlt werben. Nach Pen bcr englischen Botschaft in Berlin, bie mit der Wahrung der Interessen französische« Unterthanen betraut ist, zugegangenen Listen sind von den französischen Kriegsgefangenen un« - gefähr 16,000 während der Gefangenschaft theilS an ihren Wunden, theilS an inneren Krankhei ten verstorben. In München schreitet man energisch auf de« Bahn deS Widerstandes gegen die neuerlichen ultramontanen Bestrebungen fort. Der Magt- tral beschloß einstimmig eine Eingabe an die siegierung zu richten, worin verlangt wirk, daß der Ncligipnölehrer Streber, welcher im Gym- lasium daS UnfehlbarkeitSdogma und die Ep- ommunikation Döllingers verkündete, seiner ... .7 - - D Es Rekanotmachuog. Vom diesjährigen Reichs-Gesetzblatt ist daS 19. und 20. Stück erschienen und können dieselben an RathSstelle eingesehen werden Darin ist enthalten: 636. Allerhöchster Erlaß vom 29. April 1871, betreffend die Ausgabe verzinslicher Schatzanweisungcn im Betrage von 3,700,008 Thalern. 637. Gesetz, betreffend eine anderweitige Feststellung der Matrikularbeiträge zur Deckung der GesammtauSgabcn für daS Jahr 1869. -Ar 638. Ernennung deS Kaufmann August Eckmann zu Kiel als Königl. Niederländischer Konsul daselbst. Frankenberg, am 23. Mai 1871. Der Stadtrat h. Meltzer, Brgrmstr.
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