1VVV Zakre LtbesekWM Scheinbar mühelos sehen wir heute die schmucken Elbedampfer der Per* sonenschiffahrt und die schwerbelaöenen Frachtdampfer und Zitten ihre Bahn auf der Elbe ziehen. Glatt und ohne Hindernis geht ihre Fahrt vonstatten; eS sei denn, daß ein schweres Unwetter hin und wieder einen Dampfer oder einen Kahn aus der Fahrtrinne drängt, oder daß der niedrige Wasserstand ihnen einen unwillkommenen Aufenthalt in irgendeinem Hafen anferlegt. Wie anders aber sah es auf der Elbe aus, als etwa im 10. Jahrhundert die ersten Wasser« fahrzeuge diesen natürlichen Verkehrsweg benutzten. Stromschnellen und Un- tiefen machten eine Fahrt auf den reihenden Fluten zn einem gefährlichen Wagnis. Bis zum Ausbau der Fahrtrinne im 19. Jahrhundert kannten auch wegen der großen Gefahren nur Fahrzeuge von recht bescheideuen Ausmaßen verwendet werden. In der Anfangszeit der Elbeschiffahrt spielten die aus einem ansgehöhlten Baumstamm verfertigten sogenannten Einbäume eine große Nolte, boten sie doch bei aller Primitivität die Möglichkeit, die Stromschnellen zu überwiudeu. Im Hamburgische» Museum für Geschichte werden heute noch zwei dieser seltsamen Fahrzeuge aufbewahrt. Für deu Holz- und Warentrans- port wurden jedoch schon bald größere Schiffe verwendet. Immerhin erregte ein im Iabre 1570 in Leitmeritz eingetroffenes Schiff wegen seiner ungewöhn lichen Ausmaße — es war 16 Meter lang und 3,30 Meter breit — beträchtliches Aufsehen; denn ein solch großes Schiss hatte man bisher noch nicht gesehen. Wie ßch in den vergangenen Jahrhunderten der Betrieb auf deu Schiffen abgespielt habeu mag, darüber geben uns Nachrichten, die aus dem 18. Jahr« hundert stammen, einen recht interessanten Aufschluß. Die Besatzung der da mals üblichen Fahrzeuge bestand ans einem Steuermann, dem Nnderknecht und etwa 10 bis 13 Schiffskuechten. Auf der Talfahrt fuhr der Steuermaun im Beiboot voraus und bezeichnete durch Einstecken von laugeu Staugen die Fahrrinue. Beim Vorbeifahren mußte die Besatzung des Hauptschiffes daun die Stangen wieder heransreißen nnd mitnehmen. Eine Nachtfahrt war natür lich unmöglich,' ebensowenig konnte man bei starken: Wind fahren, da sich dann die Strudel bei den Untiefen nicht erkennen ließen. Galt es schon auf der Tal fahrt mannigfache S hwierigkeiten zu überwiudeu, so stellten sick einer Berg*