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Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger : 07.02.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-02-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786996049-187202074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786996049-18720207
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786996049-18720207
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-02
- Tag1872-02-07
- Monat1872-02
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find. mrch Tod. ^od. luß. freiwillig. irstand in freiwillig, sschluß. chluß. willig. thoses. >0 3 8 14 27 4 15 >1 18 3 125 — irren an- Tage zu Mitglied anderen IS. Mittwoch, den 7. Februar. 1872. Irallkenberzer ttachrichtsblatt und - , Bezirksanzeiger. Amtsblatt des König!. Gerichtsamtes und des Stadtrathes zu Frankenberg. Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 10 Ngr. — Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Post. Expeditionen. O e r t l i ch e s. Frankenberg, 6. Februar. Am 27. vor. MtS. ist in unsrer Nachbarstadt Hainichen eine Produktenbörse gegründet worden, die an jedem Sonnabend Vormittags von 10—12 Uhr im dasigen Gasthaus zum goldenen Löwen stattfindet. Börsenvorstand ist Herr Ferdinand Hartdegen. Frankenberg, 6. Febr. In der 7. Abend, stunde des letzten Sonntags wurde hier nach längerer Zeit wieder einmal der säst den ganzen Himmel einnehmende intensive Schein eines Nordlichts beobachtet, der etwa 4 Stunden spä ter abermals sich zeigte. Aus Chemnitz und Schneeberg wird dieselbe Erscheinung gemeldet. —»HWA—L— Neunte Landtaaswoche. 4- In der Sitzung der zweiten Kammer vom 29. Januar gelangte das Gesetz betreffs der Bewilligung von 300,000 Thlr. zum Neubckl der polytech nischen Schule zur Verhandlung und fand einstimmige Genehmigung. Nach allen Angaben wird VaS neue Lehrgebäude auf dem Bismarck- platze allen Anforderungen der Neuzeit genü gen. Den zweiten Gegenstand der TagcSorb nung bildete das Gesetz über den Aus- und Neubau von Scminarien im Lande. Berichter statter in dieser Angelegenheit, welche einer ein- gehenden Beralhung unterzogen wurde, war der Nbg. Schmidt auf Hainichen bei Borna. Der- selbe empfahl die Annahme der RegierungSvor- lagen, ^welche die Bewilligung von 7000 Thlr. zum Ausbau des Seminars in Borna, je4r0,000 Thlr. zum Neubau zweier Seminare in Oschatz und an einem Orte des KreiSVirectionSbezirlS Zwi ckau, endlich 60,000 Thlr. zum Neubau des Se minar- in Grimma erstrebten und auch erreichten. Dagegen sprach hauptsächlich derAbg. Fahnaue r, welcher statt einer 6jährigen eine 3jährige Vorbil düng für die Seminaristen, wodurch die Lehrerzahl alljährlich rascher vermehrt werden könnte, sowie »ine Vermehrung der Realschulen vorschlug, wie er denn überhaupt einen andern Gang der Volks bildung eingehalten wisien wollte. Unter An- erkennung der vielen berechtigten Bedenken des Abg. Fahnauer hielten doch selbst Abgeordnete Wie vr. Rentzsch, vr. Pän itz, Adv. Ludwig dafür, daß für jetzt VaS Wohl beS Landes er- fordere, die Volksbildung in der Weise zu för dern, wie die Möglichkeit gegeben. Dagegen erhob sich noch ein lebhafter Streit über die Stätte zur Errichtung der Seminare. Mügeln und Oschatz, die Abg. Uhleniann und Gün> ther, sonst gute Freunde, gericthcn dabei in Kampf, doch entschied sich die Kammer für Oschatz. In Bezug auf das zweite Seminar wurde die Wahl deS OrteS der Regierung selbst überlassen, andeutungsweise wurde aber Schnee- bergS gedacht. — Eine zweite Sitzung hielt die Kammer am 30. behufS der Wahl von 2 De- puialtonSmilgliedern. Dabei, so kurz auch die Sitzung war, kam eS doch zu einer bemcrkenS- werthen Erörterung über die DeputationSarbeilen zwischen den Abg. Ludwig und Oehmichen, Vie sich einigermaßen mit der gegenteiligen Be schuldigung, Mitschuld an dem trägen Gange der LandiagSverhandlungen zu «ragen, blo-stell- ten. HerrOehmichen deutete selbst die Mög lichkeit einer später» Vertagung VeS Landtags bis zum Herbst an. — Die letzte Sitzung der zweiten Kammer in der neunten ?andiagSwochc sand am 2. Februar statt. Sie Aalt der Be- raihung VeS Gesetzentwurfes über die Verbesse rung der GehaltSverhältnisse der VolkSschullchrer. Der Berichterstatter der Deputation, Abg. vr. Panitz, empfahl die Annahme beS Gesetze-, die auch mit der Veränderung erfolgte, daß das Ein- kommen vom Kirchendicnste nur wenn eS 200 Thlr. übersteigt, dem Gesammteinkommen VeS Lehrers eingerechnet werden soll. Der geringste Gehalt der Lehrer in Städten unter 10,000 Einwohnern soll mit 250 Thlr., in Städten von 10,000 Einwohnern und darüber abfr mit 280 Thlr. bemessen werden und haben die Ge- meinden dafür aufzukommen. Der Antrag VeS Abg. Fahnauer, alle AlterSzulagen der Lehrer vom Staate tragen zu lassen, rief um so weit läufigere Verhandlungen hervor, da auch die Deputation der Regierung eS zur Erwägung anheimgegeben hatte, ob nicht der Staat in ge- eigneier Weise die Gemeinden bei ihren Schul- ausgaben unterstützen könne. ES sprachen zur Sache die Abg. Uhle, Hahn, Köckert, Meh- nert, Kretzschmar, Riebel, Ludwig, v. Oelschlägel, Oehmichen, Zumpe, Petri, MannSselb, Streit, Uhlemann, Meisch ner, Schreck, Lange u. s. w. AuS der Zahl dieser Redner mag man auf die Lebhaftigkeit der Verhandlungen schließen. Fahnauer'S Antrag wurde abgclehnt, nachdem auch Herr StaalSmi- nister vr. v. Gerber u. A. dagegen bemerkt, daß die Selbstverwaltung der Gemeinden auch deren Sorge für die Schulen erfordere. In die Beralhung trat auch Herr Schulrath vr. Borne- mann alS RegicrungSkommiffar ein. Die Sitzungen der ersten Kammer vom I. und 2. Februar betrafen die endliche Genehmi gung des Gesetze- über den Landeökuliurrath, ferner die deS Gesetzes über die Regelung der durch Aushebung deö LchnSverbandeS berührten Privatverhältnisse, dann die deS Gesetzes über die Bewilligung von >50,000 Thlr. zur Voll endung des Roihschönbcrger Stölln und endlich die beS Gesetzes über die Bewilligung einer sechsmonatlichen Nachfrist für die UmwechSlung der KaffenbilletS von 1855. —H—»^A— - Vermischtes. Am letzten Donnerstag ist in Dresden nach langen Leiben Bogumil Dawison, ber große Schauspieler, gestorben. Emil Devrient, der mit ihm würdig um die Kunst warb, gab ihm das Geleit zum Grabe. Der Tod befreite den einst so Gefeierten von langen Leiden, die sein um- nachteter Geist, ber so große Gebilde in der Ver körperung der klassischen Figuren der Meister werke unsrer Dichter schuf, verursachte. Ueber baS unnütze Pokenftehen und auf Wache ziehen bringen die in Berlin erscheinen den militärischen Blätter «inen (wahrscheinlich höheren OrtS inspirirten) Artikel, der nachwrist, wie viel Zeit dadurch sür die Ausbildung d»S Soldaten verloren geht. In Zukunft soll blö der Kaiser einen Doppelposten erbalten und in Garnisonen die Wohnung des CommandeurS, in der sich die Fahnen u. s. w. befinden. Au ßerdem bleiben Vie Posten vor dem Gewehr. Dec Vater der Stadt Berlin, Herr Seydel, hat plötzlich auS den bekannten Gesundheits rücksichten sein EnilaffungSgcsuch eingereicht. Seine Krankheit soll blorbus oatarrbali» poll— -eiprsmllious sein, V. h. Polizeikatarrh, zugezo- gen Vurch verschiedene unangenehme Berührungew der Communalverwaltung mit vem Polizeiprä sidium. Die Berliner Stavtverordneten habere ihm 4000 Thaler Pension bewilligt. Auch vier Stelle des 2. Bürgermeisters der deutschen Kai» serstadt ist vacant, nachdem der bisherige Inha ber derselben, Bürgermeister Hebemann, seine- hohen Alters halber niedergelegt hat. Der neue Oberbürgermeister soll 8000 Thaler Gehalt be kommen, aber keine Dienstwohnung mehr. Der Fehltritt eines jüdischen Ritters vo» Geldsack in Berlin giebt viel zu reden und zu lachen. Dieser Emporkömmling ber Börse, voi» der hohen Gesellschaft verhätschelt und verwöhnt, findet eines Tage- auf der Liste seiner Ballgästk einen Gard,Offizier, ber bürgerlich ist, und streicht ihn; aufmerksam gemacht, daß die Lifte ber Offiziere von den betreffenden Commanbeu» ren ausgestellt sei und daß die Zurückweisung eines Offiziers von auch nur bürgerlichem Ra men sehr übel ausgenommen werben könne, läßt ec ihn dennoch einladen. Der Kommandeur aber war bereit- von dec Gefahr, die dem Of fizier gedroht hatte, unterrichtet worden und halt« sämmtlichen Offizieren die Weisung zugeheu lassen, den Ball des Bankier- nicht zu besuchen. Dieselbe Weisung ging auch den Offizieren al- ler andern Regimenter zu. Seitdem bleibt auch? die andere hohe Welt von den Gesellschaften VeS „geschlagenen ManneS" fern, und auch ber Kai ser und der Kronprinz sollen sehr ärgerlich über den dummstolzen Emporkömmling sein, der selber bürgerlich ist. Einige Zeitungen nennen offen den Namen: Bleichröder, ber bekannte große Bankier, soll eS sein, dessen Vater als Schacher« jube die Leipziger Messen besuchte. Die Engländer erinnern viel häufiger unv lauter an die jetzigen Jahrestage der deutschen. Siege als die Deutschen selber. Sehr ange nehm berührt sic die Erfahrung, „daß die gro« ßen militärischen Siege dem Schwert in Deutsch- land keine vorherrschende Autorität gegeben, di«
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