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Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger : 12.07.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-07-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786996049-187207126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786996049-18720712
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786996049-18720712
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-07
- Tag1872-07-12
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-- ----- '7^^ v- -... ' , - . / " ' - 8». Freitag, dm 12. Juli. 1872. Frankenberger Rachrichtsklatt und Bezirksanzeiger. Amtsblatt des Königs. Gerichtsamtes und des Ktadtrathes zu Frankenberg. Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 10 Ngr. — Zu beziehen durch alle Buchhandlungen und Post-Expeditionen. Verordnung, Maaßregeln wegen der Rinderpest betreffend. Da officiellen Mittheilungen zufolge die Rinderpest neuerdings auch in Niede röst erreich sich wieder verbreitet, so steht sich das Mini» sterium beS Innern veranlaßt, in gleicher Weise, wie dies durch Vie Verordnung vom' 5. vorigen MonaiS in Betreff Galizien« gescheht« ist, nach Maaßgabe der Bestimmungen in 88 > bis 4 der Instruction zu dem Reichsgesetze vom 7. April 1869, Maaßregeln gegen die Rinderpest bete., hiermit Folgendes anzuordnen: BiS auf Weiteres dürfen aus Nieberösterreich nach SachsenUcht ein« und durchgesührt werben: Rindvieh aller Art, Schafe und Ziegen; ferne» frische RinvShäute, Hörner und Klauen, Talg, wenn Letzteres nicht in Fässern, ungewaschene Wolle, welche nicht in Säcken verpackt ist, und Lumpen. Schweine aus dem genannten österreichischcn Kronlande dürfen nur in Etagenwagen eingesührl werben. Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Bestimmungen werben nach 8 328 des ReichSstrasgesetzbucheS mit Gefängniß bis zu Einem Jahre, Heziehendltch bis zu Zwei Jahren bestraft. Dresden, am 6. Juli 1872. Ministerium des Innern. Für den Minister: Körner. L. Jochim. O e r t l i ch e s. Frankenberg, 10. Juli. * Am 7. Juli, als am 6. Sonntag nach TrinitatiS «. o., ward von Nachmittag ^3 Uhr an daS dießjährige Ephoralfek in Alimittweiba begangen. Bei dem Gottesdienste, welcher in der schön geschmückten und mit Zuhörern aus der Parochic, sowie auS ven benachbarten, ja auS rntserntcren Orten vichigesülllen Kirche statt« fand, hielt Herr 8up. Dr. Körner die EingangS- liturgie, Herr 8up. »r. Großmann auS Grimma >aber predigte in seiner gewohnten lebendigen und geistvollen Weiie über Mottl). 6, 22. 23. Seine beredten Schilderungen empfahlen der Gemeinde daS Wirken dcS Gustav-Abolph-VereinS. Nach der Predigt hob Herr Archiv. Lesch zu Franken berg in einer trefflichen Ansprache über Matth. II, 28. hervor, Vaß unter allen Mühseligen und Beladenen die Mühseligsten und Bclavensten die Heiden seien und ermunterte dadurch kräftig zur Theilnohme an der Heidenmission. Zuletzt sprach Herr B. Reuther als OriSpfarrer zu Altmitt weida rin Altargebet, insbesondere Gott inbrünstig dankend, daß er uns sein heiliges Wort gegeben Die von den Lirchenvorstehern an den Kirch, thüren gesammelte Collccte von*26 wird den drei Werken beS Gustav«Adolph«Vereins, der Mission und der Bibtlverbreilung zu glei chen Theilen zu Gute gehen. Sehr bald nach dem Gottesdienste begann die Versammlung im Freien, in vem ganz günstig gelegenen Pfarr Hofe, bei welcher nach Gesang und noch einem kurzen Gebete vr. Großmann über die Gemeinde zu Rosendorf in Böhmen, B. vr-. pbil. Fern- bacher auS SeiserSbach über die Pastorirung der evangelischen Deutschen in Nordamerika und die Vieß betreffende Anstalt des sel. B. Löhe zu Neuendettelsau, Archiv. Lesch über die gleiche / Anstalt VcS Herrn p. Brunn zu Steevcn, I)r. Großmann über die gegenwärtige Bedrängniß ' der evangelischen Schulen in Oesterreich sprachen und noch eine Collecte für Neuendettelsau ge sammelt ward, welche über 7 eintrug und sofort an Herrn vi-. Fernbacher abgegeben wurde. Mi« Gesang ward die schöne, gewiß nicht unge« segnet gebliebene Feier geschloffen. Vermischtes. Die virecte Eisenbahnverbindung zwischen Berlin und Dresden ist nahe bevorstehend; der daraus bezügliche StaatSvertrag mit Sachsen wirb demnächst abgeschlossen werden. — Der» selbe wird wahrscheinlich, wie Berliner Blätter berichten, zu einem interessanten Proceß Anlaß geben Die sächsische Regierung hat nämlich der Gesellschaft der Anhalter Eisenbahn bis zum Jahre 1878 garantirt, daß keine Concurrenz« bahn von Berlin nach Sachfen gebaut werden Vürfe. Wie man hört, wird daher Vie Gesell« schast gegen den sächsischen FiScuS aus eine Entschädigungssumme von 5 Millionen Thalern klagbar werben. Auf der Gößniß-Geraer Eisenbahn ist am Sonntag Nachmittags im Bahnhofe zu Ronn« bürg ein Personenzug mit einem Güterertrazug zusammengestoßcn und sind hierbei leider einzelne Passagiere und zwei Eisenbahnbeamte leicht ver« letz« worden. Eine umfangreiche Betriebsstörung hat nicht stattgefunden. Die königl. KreiSdircction zu Zwickau Hal un» term 28. Juni eine Verordnung erlassen, in wel cher auö Anlaß d«S am 16. und 17. v. M. bei Crimmitschau stattgehabten social«demokrati schen Volksfestes, bei welchem in demonstrativer Weise rothe Fahnen entfaltet, rolhe Schärpen und Cravatlen, beziehenblich Schleifen von den am Feste theilnehmenden Frauen getragen und rothe EintrittSbilletS auSgegeben worben find, die Polizeibehörden deS Regierungsbezirks an die noch immer in Geltung stehende Verordnung vom 14. Juli 1849, das Tragen republikanischer Ab zetchen betreffend, mit der Veranlassung erinnert werden, etniretenden Falls gegen Zuwiderhand lungcii wider dieselbe mit Nachdruck einzuschreiien. Am Dienstag Mittag wurde Vie Ehefrau VeS Besitzers eines isolirl bei Auerhammer stehenden Gutes auf einer 300 Schritte von ihrem Gehöfte entfernten Wiese vom Blitz erschlagen. AuS Mittweida vom 7. Juli wird den Chem- nitzcr Nachrichten geschrieben: „AIS Curiosum sei erwähnt, Vaß ein seinem Transporteur ent- sprungener Gefangener, Irmscher, sich seiner Fesseln zu entledigen gewußt hat. Dieselben sind auf einem Steinhaufen an der Straße in Frankenau, mit einem Stück Leinwand versehen, wiedergefunben worden, und standen auf Ver Lein wand folgende Worte geschrieben: Der ehrliche Finder wird gebeten, diese Ketten im königlichen: Bezirksgerichte zu Mittweida abzugeben." Wie der „C. Z." mitgeiheilt wird, sind bei dem am 6. Mai in Löbau abgehaltenen Jahr markt den Verkäufern circa 300 Stück Ellen» maße, welche sie statt der gesetzlich verordneten Metermaße führten, weggenommen worden. Je der der Ellenltebhaber mußte außerdem noch 1- Tblr. Strafe bezahlen. Gleiches ist auch in Görlitz vorgekommen. Zwischen LtpperSdorf und Forchheim ist, wie daS Oederaner Wochenblatt erzählt, ein scheuß liches Verbrechen begangen worden, und zwar an einem elfjährigen Mädchen aus LtpperSdorf. DaS Mädchen wurde mit I Thlr. 3 Ngr. Bell» nach der zwischen LipperSvorf und Forchheim ge legenen Oclmühle geschickt, um sür kiesen Betrag Ocl zu kaufen. Unweit ihres Ziele- überfällt dieselbe ein Kerl, mißbraucht, beraubt und er würgt sein Opfer und schleppt eS in ein nahe- Getreidefeld. Das unglückliche Wesen wurde noch am Tage der That, vorverfloffenen Dienstag, aufgefunden. Der muthmaßliche Thättr soll neueren Nachrichien zufolge verhaftet sein. Am Montag Morgen ^6 und 8 Uhr ist eO unermüdlichen Bemühungen nach viertägiger und nächtlicher schwerer Arbeit gelungen, zwei Un glückliche, welche in Bischofswerda, mit Grabe« eines Brunnens beschäftigt, von den eiustürzrn- den Brunnenwänden verschüttet worden sind, an das Licht zu fördern — freilich al« Leichen. Trotz der umsichtigsten, gewissenhaftesten Führung der RettungSarbeiien, denen Baurath Löhman« „ebst dem Bauführer und dem Obersteiger Kir bach auS Hänichen Vorständen, war nichl eher zum Ziele zu gelangen, waS nicht Wunder nimmt, wenn man hört, daß die Unglücklichen 21 Ellen, tief unter der Erve lagen. Ueber dem Einen: hatte sich eine Höhlung gebildet, so daß man annehmen kann, er habe noch ungefähr zwei Tage gelebt, während der Andere allem Anschein nach sofort nach dem Einsturz gewdtet worden ist. Die Burschenschaft Germania in Leipzig hat ihre bisherigen Bundesfarben schwarz-roih-gold abgelegt und mit den deutschen ReichSsarbtt» schwarz-weiß-roth an Mützen und Bändern ver tauscht.
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