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Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger : 03.08.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-08-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786996049-187208038
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786996049-18720803
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786996049-18720803
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-08
- Tag1872-08-03
- Monat1872-08
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Sonnabend, den 3. August 90 1872. Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger Amtsblatt des Königl. Gerichtsamtes und des Stadtrathes zu Frankenberg Erscheint wöchentlich drei Mal. Vierteljährlich 10 Ngr. — Zn beziehen durch alle Buchhandlungen und Post-Expeditionen. daß ke er. bell ncerteS Her. habt hatte. 'N inig 7 Uhr später )wlk ll. rg- ühr an Zachen, aber begünstigt durch die überaus große Trockenheit, infolge der anhaltend heißen Wiite- iftigem 63. n dieser ng. XI r '.M 'ft "L . serirl »ig? ,st.» Der ,,Geist", der sich jüflgst in der Wien«» Hofburg unter der MaSke der verstorbenen Erz- Herzogin Sophie sehen ließ, hatte schon zwei Schilbwachcn zum Verlassen ihres Postens v«» mocht, bis er endlich auf den Unrechten stieße der ihn ohne Besinnen niederschoß. Der so nm- pfindlich gestrafte Geist soll der BurggeistlichkeiL, rung, mehrfach Brände in Wald und Flur zu vermelden, so wird aus Dahlen berichtet, daß während am 26. Juli in Luppaer StaatSwal- dung 4 Acker junger Holzbestand durch Brand zu Grunde ging, zu gleicher Zeit am Bahnhof Dahlen beim Einfahren eines ZugcS daS GraS am Bahndämme in Brand gericth, aber baldigst durch Bahnarbeiler gelöscht wurde. — Am 27. Juli Abends wurde durch Brand im ZeiSholzer Revier bei Königsbrück auf einem Flächenraume von 15 Ackern 15- bis Mjähriger Holzbestand nebst Waldspreu vernichtet. — Im Walde bei Oybin wurde am 23. Juli ein Brand, noch ehe er bedeutende Dimensionen annehmen konnte, rechtzeitig entdeckt und unterdrückt. — Am 25. Juli Nachmittags ist in der zum Rittergute Erlmühle gehörigen Waldung bei Oberneumark ein Waldbrand entstanden und sind dadurch ra. drei Acker Hochwald total beschädigt worden. — Durch die Funken einer vorüberfahrenden Loco- motive veranlaßt, standen am 25. Juli Nach mittags plötzlich die mit reifer Frucht bedeckten Kornfelder in der Nähe des FranziuS - Theater zu GohliS in Flammen; nur durch rastlose An- strengungen des Direktors genannten Theaters mit seinem Arbeiterpersonal konnte daS Feuer auf seine Fläche beschränkt bleibin. — In Por. titz bei Taucha entstand am 23. Juli Nachmit tags plötzlich auf einem Felde ein Schadenfeuer, wodurch der in Mandeln ausgestellte Roggen und gegen H Acker noch aus dem Halm stehen der Weizen verzehrt und eine Anzahl Bäume beschädigt wulden. — Ein ähnlicher Bericht liegt aus Wurzen vor, wo in der Nähe der Stadt am 27. Juli durch mit Schweselhölzchen spielende Kinder I Schock ungebunden auf dem Felde liegender Weizen und ein Acker noch anstehender Hafer in Brand geriethen und ver nichtet wurden. ' Freiberg, 31. Juli. (D. I.) Am Sonntag Morgen, den 28. Juli, hat der 15jährige Sohn des Kistenmachers Kaden zu Kleinneuschönberg, Ernst LouiS Kaden, das Unglück gehabt, seinen 10jährigen Bruder Ernst Reinhardt zu erschießen. Beide Brüder halten in einer Kleiderkammer beS Vaters gespielt. Vom jungem Bruder auf die Gewehre de- VaterS, welche an der Wand hingen, aufmerksam gemacht, hat der ältere plötzlich eine Doppelflinte heruntergenommcn und daran herum gegriffen; da entlud sich plötzlich baS mit Schrot geladene Gewehr und ist die volle Ladung dem kleinen Kaden dermaßen in den Kopf gegangen, daß er sofort todt zusammen gesunken ist. In Fischcndorf bei Leisnig ist am frühen Morgen deS 31. Juli in der Bernhardt'schcn Tuchfabrik Feuer auögebrochen, welches einen großen Theil der ausgedehnten Fabrikanlage gänz- lich zerstörte. ES konnte von den Tuchvorrälhen viel gerettet werden. Die EntstehungSursache V e r m i f ch t e s. Von der Elbe, 31. Juli. Die Drei- Kaiser-Zusammenkunft kommt gerade zur rechten Zeit, um dem fabelhaft sich wieder entwickelnden Dünkkl der Wälschen einen Dämpfer aufzusetzen. Sie träumen, diese Franzosen, noch immer von dem Rufe der großen Nation und wenn man den neuesten Ersolg ihrer Anleihe in Betracht zieht, erscheinen sie auch vollkommen berechtigt dazu. Inzwischen ist die unerhörte Zeichnung von 42 Milliarden doch nichts weiter als daS Werk einer verwerflichen Geldspeculation großer Böcsenmänner, die, nach dem Grundsätze viel bringt viel ein, bis zu Milliarden gezeichnet ha ben, mit welcher Summe sie bann anderen, klei> nen Leuten Lust machen, sich in der gewagtesten Wesse ebenfalls an der Anleihe zu beiheiligen. Mögen die Franzosen vor allen Dingen dadurch verführt werben, in allem Leichtsinn Rachepläne auszusinnen, uns sollen sic nichts anhaben, denn wir erkennen aus der Drei-Kaiser-Zusammen kunft wiederum, wie umsichtig unsere Reichs- regicrung verfährt, wie sie nicht nur Großes unserem Volk zu erringen, sondern auch zu er- halten weiß. Der bescheidene Sinn Kaiser Wil Helms ist, nachdem DcutschlankS Einigung in so unverhofftcr, wenn auch wohlverdienter Weise zu Stande gekommen, gleich wie die Klugheit deS Reichskanzlers, nur darauf gerichtet, die er worbenen Güter dem Reiche zu erhalten und dazu muß wesentlich die allen unseren Feinden sich ausdrängende Gewißheit beitragen, daß wir in Friede und Freundschaft mit den Nachbarn leben. Einzeln genommen waren uns die Freunde Rußland und Oesterreich gewonnen, doch die Eifersucht beider untereinander ließ dieser Freund schaft keinen besonders großen Werth beilegen, nun eS anscheinend den Bemühungen Kaiser Wilhelms gelungen, sie zu versöhnen, müssen die Franzosen einseben, wie sie ausS Neue ver einzelt bei ihrem thörichten Nachekampse stehen würden. In den letzten Tagen deS Juli sind auS In den letzten Tagen der vorigen,Woche ka« eS in Berlin infolge der WohnungSnoth ün^ daraus entstandenen Zwistigkeiten zwischen HauS--- besttzern und Miethern, für welche letztere be» sonders der Pöbel Partei nahm, zuj Crctffe», die sich in der Blumenstraße und deren Nach» barschaft, sowie auch noch in anderen Straße» bis in die Nacht hinein abspiclten, so daß fo» wohl Schutzleute als Militär elngreifen mußte»«. ES wurden Fensterscheiben und GaSlaternen zer trümmert, mit Steinen bowbardirt, Brücken zer stört, deren Bohlen als Wurfgeschosse benutzt und Barrikaden gebaut. Ohne Verwundungen ging eS natürlich nicht ab. 85 Ercedenten fink verhaftet worden, worunter sich nur 8 Berliner befinden, während alle anderen von auSwärtSk zugelaufene Subjekt« sind. In Wiener Regierungökreisen mißt man der angelündigten Reise deö Kaisers von Rußland nach Berlin eine große und sehr friedliche Trag weite bei. Sie zerstreut namentlich alle Beforg*- nisse einer etwaigen Störung der Welt-AuSstel- lung durch diplomatische Zwischenfälle zwischen dem AuSlande uiid Oesterreich-Ungarn. Die Initiative zur Begegnung deö Kaisers Franz Joseph mit dem Czarcn in Berlin schreibt mair dem Kaiser Wilhelm allein zu. Fürst BiSmarck hat am 28. Juli in Varzi« in engem Familien- und Freundeskreis seine stk- berne Hochzeit gefeiert. In ganz Deutschland und über dessen Grenze hinaus hat man d«A TageS gedacht. Nicht weniger als 192 Tele gramme und ein« noch größere Anzahl schriftliche Glückwünsche von Fürsten, Staatsmännern u«p Heerführern, Gelehrten und Künstlern, Cor» poraitoneu und Vereinen, Bekannten und Un bekanntes waren eingegangen. Zahlreiche Ge schenke sammelten sich um die Vase, die Se. Majestät auSzuwählcn besohlt» hatte, jedes mit seinem eigenthümllchen Werlhe, VaS eine aM Kunstwerk, daS andere als Reliquie, von welche»? der Geber sich schwer getrennt haben mußte, VaS andere als Erzeugniß jahrelangen Fleiß«», jedes als ein Beweis herzlicher Theilnahme.. Am Vormittag ging die fürstliche Familie, von den Gästen begleitet, zur Kirche und nahm nach- becndelem Gottesdienst unter den alten Linde» die Glückwünsche der Pächter und Beamten ent gegen. Während der Tafel erschien die voll- ständige Kapelle beS 54. Infanterie-Regiment», welche der Commandeur, Oberst v. OstrowSkt, von Colberg zu schicken die Aufmerksamkeit ge- It I n. 7 Ub» ach für bestens Sachsen durch an sich anscheinend geringfügige Ur-list jedenfalls in Selbstentzündung der söge». AuSputzwolle zu suchen. Zur Erinnerung an 1870. z. August. Die vom Kronprinzen von Preußen befehligte dritte Armee bricht nach der französischen Grenze auf und schla gen die Truppen am 4. August — unter Führung des Kronprinzen in blutiger Schlacht das französische Corps Donai bei Weißenburg, er stürmen diese Stadt und den Gaisberg. 5. August. General von Steinmetz bricht mit der ersten Armee ge gen die Saar auf. Die Franzosen beschießen in Anwesen heit Lonis Napoleon'« und seines Sohnes Saarbrücken nnd St. Johann. 6. August. Glänzender Sieg der 3. Armee in der Schlacht bei Wörth über Marschall Mac Mahon's Armeecorps. — Siegreicher Kampf der ersten Armee bei Saar brücken und Erstürmung der Spicherer Höhen. — In Berlin kamen die ersten französischen Kriegsgefangenen an.
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