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Frankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger : 17.10.1873
- Erscheinungsdatum
- 1873-10-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786996049-187310171
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786996049-18731017
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786996049-18731017
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- Saxonica
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Nachrichtsblatt und Bezirksanzeiger
- Jahr1873
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600 Wtgen der Republik, ob Bei den am Montag Habten vier Ersatzwahlen in »ur Frankreich stattge» Nationalversamm» Frankreich. Kämpfe über die Frage, ob ferner Monarchie scheinen jetzt die Par- h Uchen 2 . . . T nen Ni- zaine h gelaffen lag« de« Folgen, der erst der Sch läge zu Marsch- Gründe, nen. Marsch« Festung di« Kris Armee rufen, zugefall, und vat aus seit wie die tische ö verdank! der Opi ist nicht zu leset schen B bei Mo, Momen die M Armee lilischer Momen Abzugs, Mac M ten zu ü! Marsch« hin. K Wörth aus der der Ma derben, non vei baren A Baza Offizier in baS Stern i schützte in den nten ui In M- haber, f tige Ro raihete auf die mögen. 1870 b, Merico einen -A sinne fi Sorge, bereicher Falschhe Haare z schichte i kicher S um sein (Bazain sich als! Brief 2 Tuilerit! Poftkabi liefert n an Gen gtschlag General bedeuten dorthin der mich vazaine teicn zu eigenthümlichen Mitteln der Agitation zu greifen. Die „Correspvndence RSpublicaine" behauptet, daß man allen Denjenigen, welche sich geneigt zeigen, ihre Stimmen bedingungslos an die monarchische Verschwörung zu verkaufen, Stellen, Ehren und Geld anbielet, — während andererseits der Pariser Correspondent der „Spen. Zig." berichtet, baß von Seiten der Republika ner jedem Abgeordneten, der in dem bevorstehen den Entscheidungskampfe für die Republik Par- lei ergreift, ohne Rücksicht auf seine parlamen- larische Vergangenheit die Wiederwahl garantirt wird. — Allem Anschein nach wird Frankreich also auf diese Weis« von den Parteien meistbie tend versteigert: Niemand wird ihnen also den Vorwurf machen können, daß sie nicht genug — landein. — Die monarchistischen Verhandlungen ollen übrigens etwas ins Stocken gerathen sein, weil der Graf v. Chamborb den Thron rinneh- men will, ohne auf irgend welche Bedingungen der ihn begünstigenden Parteien einzugehen und weil er namentlich daran festhält, baß bie Armee die alte bourbonische Fahne, die Lilien im wct- ien Felde, nicht aber die seit der großen Revo- ution als Fahn« Frankreichs geltende Trikolore (Blau-weiß-roth) sühre. war ausgeschlossen." l Dir Anerkennung des Bischofs ReinkenS schein In Baiern auf Schwierigkeiten zu stoßen. Nach Mer osfikiösen Miitheilung des „Nürnbcrge Morr." stände derselben in München „ein Hin- D«rniß — und zwar nicht so sehr ein staatsrecht liches als ein persönliches — entgegen, welches picht umgangen und schwerlich beseitigt werben ckönnte". Nach dieser vorsichtigen Andeutung scheint der König Ludwig in Person der Aner kennung abgeneigt zu sein. „Staatsrechtlich" kann das Htnderniß in der That auch kaum ge- nannt werben, ba der oberste Gerichtshof von Baiern erst dieser Tage in einer gerichtlichen Entscheidung anerkannt hat, daß für den Staat beide katholische Kirchenpartcirn innerhalb deS Rahmens der bisherigen katholischen Kirche stehen. Hoffentlich wirb dies Hinberniß noch beseitigt Hverbcn, zumal da der AltkatholiciSmuS in seiner ersten LebenSepoche gerade in baierischen Regie- ^ungSkretsen eine Förderung verheißende Theil- Nahme gefunden hat. * Das Nickel Metall, daS zu den Reichs-Scheide Ärünzen verwendet wird, spielt eine große Rolle -und ist bereits von 4 Thlr. » Kilo aus 10 Thlr. tzestiegen. Die Reichsregierung braucht für die nächsten 5 Jahre 750,080 Kilo, später etwa 400,000 Kilo jährlich. Schweden und Brast- lien bauen jährlich etwa 250,000 K., Deutsch land etwa 50,000 K. Außer zu Gelb wirb daS -Rickelmetall zur Neusilberfabrikation, zu chirur gischen Instrumenten, zu Luxusartikeln und neuer- chingS zu Achsen und Maschinenthcilen verwen det und macht sich in diesen Zweigen die Preiserhöhung schon empfindlich bemerkbar. Die Feuerversicherungs-Gesellschaften haben beim Reichskanzler beantragt, den Gebrauch von PhoSphorhölzcheu gesetzlich zu verbieten ober doch «ach Möglichkeit einzuschränken, da nachweislich den 9 Jahren von 1862 bis 71 bei 33 öf» sentlichen VeisicherungSgesellschasten 1843 Brände borgekommen seien, die durch Spielen der Kin der unv geistesschwachen Personen, sowie durch strhrlälsigeS Umgehen Erwachsener mit Streich- ffündhölzchen veranlaßt wurden. » In der am 13. Oktober in Kassel stattgehab- 1 Itn Generalversammlung deS Vereins deutscher i LabakSinteressenten wurde daS Centralkomiie Akffelben beauftragt, dafür zu sorgen, daß bie Wichtigkeit einer unveränberten Aufrechterhaltung der gegenwärtigen TabakSbestruerung in allen t der Aussage deS Marschalls verhinderte der Mangel an Munition und Lebensmitteln bie Fortsetzung beS Marsches. Doch in zwei beson deren Paragraphen wird mit geharnischten Zif- sern baS Gegenthcil erwiesen. Am 16. August Abends besaß die Armee noch 16 Millionen Pa tronen; am 19. September aber bezifferte sich der Verbrauch deS ganzen Feldzugs mit kaum vier Millionen. Die Lebensmittel, welche der starschall zu derselben Stunde besaß, waren uSreichend sür den 17., 18. und die Hälfte des 19. August. Zuschuß erwartete man für en 17. und außerdem waren den Weg nach lerdun entlang VorrathSstationen angelegt. Am !age der Schlacht von Gravelott« (18. Aug.) erläßt Bazaine erst gegen 3 Uhr sein Haupt- uartier, erscheint aber nicht ein einzigeSmal im stiitelpunkt der Action. Den schwerbebrängten Eanrobert läßt er trotz aller Bitten ohne Hülse. Warum," ruft der Berichterstatter, „blieb der KarschaH fern von dem Schauplatz, wo eben die größte Schlacht der Gegenwart geschlagen wurde, wo der König von Preußen bie feind« lung hat die republikanische Partei gesiegt. E» scheint indeß nicht, als ob bie monarchische Par tei sich durch diese neue Niederlage von ihrem Plan der Ausrufung der Monarchie und der Rückberufung Heinrich'S von Bourbon irre ma chen lassen werde. Uebrr den Fortgang deS P-ozeß Bazaine lie gen folgende Mitthcilungcn vor: Nachdem am Sonnabend die Vorlesung der Anklageschrift be endigt war, befahl der Präsident, die Rechtfer- tigungSschrift deS Angeklagten vorzulesen. Sie berührt ziemlich kurz die Schlacht bei Forbach, bezeichnet baS Gefecht bei Saarbrücken, welches der Kaiser selbst befehligt und geleitet habe, als unzeilig, berichtet über die Schlacht bei Borny, bie den schlechten Dispositionen Eoffiniöre'S und dem langsamen Marsch in der Nacht vom 14. zum 15. August beigemeffen wird. Dann be spricht sie die anderen Schlachten, berührt aber nur sehr obenhin die von der Anklage gerade hervorgehobenen. Bei Erwähnung des Gefech tes vor Metz vom 7. Oktober schiebt sie alle Schuld aus die schlechte Ausführung der von Bazaine befohlenen Bewegungen, welche verhin derte, bie Straße aus MSzwreS zu nehmen. Der Schluß lautet: „Die Ereignisse waren allzu mäch tig, mein Gewissen macht mir keinen Vorwurf." Nach Verlesung dieser Schrist trug der Präsi dent beS Gerichtes die Schlußpunkte der Anklage akte vor: Bazaine hat nicht AlleS gethan, wa» Pflicht und Ehre ihm hätten gebieten müssen» Bei diesen Worten grrieih der Marschall in hef- tige Bewegung und dunkle Röche überzog sein Antlitz. Seit Montag ist daS Verhör deS An geklagten im Gange. Wir lassen eine Hauptstell« auS de, schon er wähnten Schrist des Anklägers (General Ri viere) folgen: Am 12. August übernimmt Ba zain« daS Oberkommando, „offenbar in der Absicht, sich nach Metz hineinwerfen zu lassen und dort seine Armee sür politische Zwtschcnsälle bereit zu halten". Der Befehl zum Rückzüge nach Verdun wird zwar (14. Aug.) gegeben, dem Marsche aber nur ein Weg vorgeschrieben, ob- gleich deren vier offen lagen, dem Vordringen beS Feindes wird kein Hinderniß in den WkA gelegt. Die Brücken über Vie Stille und Mo» el zwischen Frouard und Mey mußten noch- wendiger Weise abgebrochen werden. „Wartet", ägt B. den drängenden Gcnie-Osficieren. Da- ür beeilte er sich, die Eisenbahnbrücke bei Longe» ville sprengen zu lassen, welche sür die Bewe gung der Armee unentbehrlich war. Weiter lagt der Versailler Ankläger: Wenn der Mar» chall B. im Ernst« di« Absicht hatte, nach Verdun >u gehen, warum ließ er cS gutwillig geschehen, daß der Feind ihm den Weg verlegte? Nach sür den deutschen Reichstag bestehenden Wah kreisen gründlich beleuchtet und baß jedem al Mitglied sür den deutschen Reichstag ausgestell ten Candidaten die Frage zur Beantwortung vorgelegt werde, wie er sich «inem eventuellen Antrag« auf Erhöhung der Tabakösteuer gegen» über verhalten werde. Trotz deS schon sehr erheblichen Militärbud gets nimmt Deutschland unter den europäischen Großstaaten bezüglich ver Höhe der Ausgaben sür Militärzwecke doch erst die vierte Stelle ein und steht sogar in dieser Beziehung dem un so seindlich gesinnten Nachbaistaate Frankreic nicht unerheblich nach; denn während Deutsch lanb für bie genannten Zwecke bie allerdings sehr beträchtliche Summe von 90,565.497 Thlr. verausgabt, verwendet Frankreich sür seine Ar mee den Betrag von rund 117,000,000 Thlr., Großbritanien-Irland 105,733,000 Thlr. und Rußland bie immens« Summe von 144,220,000 Thlr. jährlich, wogegen daS Militär-Budget der österreichisch»ungarischen Monarchie nur die Summe von 60,000,000 Thlr. erfordert. WaS die übrigen europäischen Staaten anlangt, so schließen deren Militäretats ab: in Italien mit 45,000,001 Thlr., Spanien (1872) mit 25,636,000 Thlr. in der Türkei mit 20,670,000 Thlr., in Belgien mit 9,832,000 Thlr., Holland mit Luxemburg 8,233,000 Thlr., Schweben mit Norwegen 5,731,000 Thlr., Portugal 5,193,000 Tblr., Rumänien 3,907,000Thlr., Dänemark3,269,000 Thlr., die Schweiz mit 2,714,000 Thlr., Grie chenland 1,792,000 Thlr., und endlich Serbien mit 1,100,000 Thlr., so daß sich also die jährliche Summe, welche Europa sür militärische Zwecke verausgabt, auf zusammen rund 649,595,000 Thlr. beziffert. Die preußische Regierung hat das ehemalige BunbeSpalaiS zu Frankfurt am Main für 800,000 Thaler sich angekauft. Oesterreich. DaS Wiener „Vaterland" ist noch einmal aus seine Mittheilung über Herrn v. Mabai zurück gekommen, hat aber dabei in einem unüberlegten Augenblick sich ein Geständniß entschlüpfen las sen, daS den Ursprung seiner giftigen Bemerkun- gen verräth. ES sagt nämlich: „Wir zweifeln keinen Augenblick daran, daß Bismarck gern be reit ist, zu dem bewußten Zwecke eine halbe oder ganze Million vom Vermögen deS Königs von Hannover oder deS Kurfürsten von Hessen zu verwenden." Lrechen. Man sieht, die Confliete zwischen Staal und Römerthum spitzen sich in Preußen immer «ehr zu, wenn auch die Gewißheit unS tnne- wohnen darf, daß zum Heile Deutschlands er- sterer den Sieg davon tragen wird. Alle die bisherigen Streitigkeiten zwischen den Bischöfen und der Regierung find nur Kleinigkeiten obiger weitgreisenben Maßnahme gegenüber. Die Voisische Zeitung bringt auS Kreisen, d, der Regierung nahe stehen, die Nachricht, da seit kurzem Unterhandlungen wegen einer Zoll «intgung zwischen Deutschland und Oesterreich im Gange seien. Man soll von österreichische Seite dabei von der Ansicht auSgehen, baß b Herstellung eines innigen Verhältnisses zwischen Deutschland und Oesterreich sich für den Fortbe- stand und die Wohlfahrt der Oefterreich-Ungarischen Monarchie als wünschcnSwerth, sowie sür den Frieden Europas als heilsam darstclle und da ein solches Verhälmiß nur auf dem Boden de wirthschastlichen Interessen sicher und dauernd «wachsen könne. " Der ReichS-Anzeiger theilt mit: „Der Kriegs- Minister hat Anordnung dahin getroffen, daß au eingehende Anträge an Kriegervereine Waffen aus Beständen der Militärverwaltung käuflic überlassen werden dürfen, soweit sich geeignet Waffen in den Beständen vorfinben und dieselben her Militärverwaltung entbehrlich sind. Eine Dnentgeldliche oder leihweise Verabfolgung von Waffen an die gedachten Vereine ist nach wie
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