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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 07.07.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-07-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-189207074
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18920707
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18920707
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- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-07
- Tag1892-07-07
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1892. 155 Donnerstag, dm 7. Juli ethev extra. Kleinster Inseraten» Amtsblatt der Lönigl. Amishauptmannschast Flöha, des König!. Amtsgerichts und -es Stadtrats zu^M^berg. O Fröde. k. Am »»d« nana- Um loeü- löd'W. detrag SV Pfg. Kompliziert« > Erscheint täglich, «it Ausnahme der Elon»- und Festtage, adends sür den fol- igendcn Tag. Vrrt» vierteljährlich t M. bo Psg., monatlich vs Psg-, Einzel-Nrn. »Psg- Bestellungen nehmen alle Post avstalten, Postboten und die Ausgabe- pellen de» Tage blatte» an. H nzrdar «S»- i»83, >iS 58 Uivm» MtSt e> i» LauL- S«bi» » 30 tv 50 L»nL- üchtS- s. ball - weiche » 3 - harte Brennknüppel, 108 » weiche - 2 rm harte Neste, 119 - weiche - 100 Gebund hartes Abraumreisig. Holzversteigerung. Planer Revier. (Struth «nd «Mein.) L«ipsch«'s Gaschos M Pla««. Montag, de» 18. In« 189Z, Vormittags S Uhr D aens sollten wir glatten, daß N-?- «.'-Nm sten Rismarck durch gerichtliche Klage zum Schweigen Iu bring!!! Es würde im höchsten Grade rntereffant Ain, wenn der Versuch dazu aemE dem Fürsten Bismarck selbst unwillkommen wäre, glauben wir nicht. Er. hat W -i dramatischen Abschluß seiner politischen Lad« et was einzuwendeo, auch wenn die Folgen sür lh» ern ster sein könnten, als cS nach der Lage der Gesetz» gebung möglich ist." ' örtliches m» SiichftfcheS. Frankenberg, 6. Juli 1692. s Das königl. Ministerium des Innern hat 15 seit 30 Jahren ununterbrochen in der sächsischen Ma schinenfabrik zu Chemnitz beschäftigten Arbeitern, darunter aus unserem Amtsgerichtsbezirk den Zeug arbeiter Herrn Karl Gottlob Großer zu AUerSwalde, als Auszeichnung für Treue in der Arbeit die sil berne Medaille verliehen. Gleichzeitig emvfingen 6 weitere Angestellte in Anerkennuna fünfundzwanzig- jähriger ununterbrochener Thätigreit in genannter Fabrik Ehrendiplome. — Sin frecher Betrug, der an das Schwindel manöver des Mörders Ludwig gegen die Eltern fei nes Opfers Fritzsche in Oelsnitz erinnert, wurde kürz- t t. «m i: 1S7 hweiue, «n für gewicht N. wlv eine 56 bet 40 ine'. 50 gewicht, lewicht. xbtnL- Pariser Elend. Bou Walther Frank. (Nachdruck »rrvot»».) SS giebt große Teile von Paris, >»e der Pariser, we^er sich als eigentlicher Repräsentant der franzSstschen Hanptstadt betrachtet, vielleicht alle zehn Jahre einmal, und auch bann nur zufällig, steht. ES ist deshalb knn Wunder, wenn m den Schilderungen, die Fränzosm über Pari« verbreiten, meist nur von dem glänzenden, geräuschvollen Leben der Boulevard«, von dem vornehmen Treiben dor Elps««-Quartier«, von dem eleganten Leben 'M Bois de «oulogoe, dem Pariser „Tiergarten", dem gewalUgea Beschä^ts- Lerkehr in den Hauptverkehrsadern und Jndustnevierteln die Rede ist Bon dem, was darüber hinaus liegt, spncht man mcht gern amd stebt es auch nicht, und der Fremde, welcher Pari» sür kürzere Ler längere Zett besucht, wird nur in recht seltenen Fällen dort hin gewißen. Zu sehm giebt eS da nichts, als schmutzige, geradezu vor Schmutz fiarrmde Häuser mit gleichen, häufig feuchten Wohnungen, zerlumpte Leute mit vom Trunk« gerbtet«» Gesichtern, an Striaen, welche über die Straß« gespannt sind, flattert die trotz Ler «rfolgtm Reinigung noch graugelbe Wäsche, und vergeblich bemüht sich d,e Sonne, für längere Zeit eine» Lichtstrahl nach dort hinabzusenden. Dumps«, schw«r« Lust legt stch auf die Brust, verstärkt durch die aus den offenen Y«nsterN hrrvordrmgend«, Dünste, und gell«nd«r Lärm freches Lachen und freche Worte dringen aus den Spelunken ^Da"h^sm"wohl?uch^lichtscheu« Personen, allerlei Gesindel, aber dazWn auch Männer der schwieligen Zaust, Arbeiter von einer Großstadt sagen kann, daß ehrlich« Leute und Ampen bun7d^ ?° gilt das von P-riS, aber 435 - Schleiftlötzer - 8—12 - „„«^stärke 3222 . Dnbstangen - 10-15 - Unterstärke, 10500 » ReiSstangen - 2—7 - * . bjs 13, 15, 16, 17, bürg, den 2. Juli 1892. Fürst Bismarcks Antwort. Während zuerst angenommen wurde, Fürst Bis marck werde auf die Artikel in der „Nordd. A. Z." mcht antworten, findet sich jetzt in den „Hamburger Nachr. eme Erwiderung, in der es wie folgt Hecht: ... mit der Kundgebung unserer Ansicht über die Angriffe der „N. A. Z." auf den Fürsten Bismarck zurückgehalten, so lange wir den Eindruck mcht kannten, den diese Philippika auf den Adressaten gemacht hat. Wir haben uns jetzt darnach erkundigt und dre Antwort mit dem plattdeutschen Wort er halten: „Dor loch ick öwer." Der Fürst nimmt die Artikel der „N. A. Z." nicht ernsthaft und hält sie nicht für „offiziös", sondern für Theaterdonner hinter den Kulissen, den Herr Pindter als Jupiter tovans besorgt hat Der Fürst bestreitet die Mög lichkeit, daß eine andere Verantwortlichkeit als die re daktionelle der „N. A. Z." hinter ihren Artikeln zu suchen ist. Er sieht in dem Versuche der demokrati schen und klerikalen Presse, die Elaborate des Herrn Pindter staatlicher Responsabilität zuzuschreiben, eine Beleidigung für die Minister, deren politische und so ziale Erziehung über dem Niveau steht, an das die norddeutschen Artikel heranreichen. Der Fürst findet, daß eS einen lächerlichen Eindruck machen muß, wenn Ler Redakteur Pindter sich auf daS Katheder setzt und dem früheren Reichskanzler, der dreißig Jahre lang die Politik zur Befriedigung der Krone und deS Vol les geführt hat, wie in emer Sonnabendzensur auf der Schule abkanzelt in der Tonart eines Verweises, dem wegen früherer guter Aufführung Äne schärfere ^kerat Aufträ.. Erraten Annahme für die jeweilige abend» zur Ausgabe gelangende Nummer bi» vormttt-s- 10 krl-ank - Audol, Kosse^ LaasenM, LBoalec Berlagsexpedition auch der«» Zeitungsbotcn, auswärts sämtliche Mreaus und Filialstellen der Annoncenexpeditionen. J Karl TtttmaM, d - " Daube L Ko. - Ad. Steiner -c. außerdem in «u-rSW-ld- Herr Postagent Ernst Irmscher, in «ied-kwi-f« A k. V»erSD,rf Herr Trichinenschauer Clemens Leuthold, in Hainichen Herr Buchdruckereibesitzer Kuhn, in Mittweida Herr IME«, ».« 1S. Ja« 18SS. SM* L7 °7 'S " WL z, m lang. nicht etwa bloß von diesen Quartieren der Armut, sondern auch von den gläuzrnden Bezirken. Keine Stadt zählt so viel Schwind ler, elegante und abgerissene, wie Paris, keine Stadt so viele Der» brech«r, Diebe und Mörder, wie Loudon. Der letzte Winter hat eS gezeigt, wie groß, wie ungeheuer groß die Zahl der Obdachlosen und Armen in Paris ist. ES find nicht Hunderte, sie gehen in die Tausende, die iu warmen Nächten in einem Schuppen, aus Bauplätzen, hinter Busch und Strauch, in Hausfluren, hinter einem Hauövorsprung, auf offener Straße ihr Nachtquartier suchen, und di« nur durch die scharfe Kält« aus ihren Schlupfwinkeln gescheucht wurden. Wie viel dabei erfroren sind, daS wird wohl uie bekannt gegeben werd«n. Die Zahl ist groß, und ihre Bekanntgabe wäre eine zu fatal«, häßliche Mahnung str Paris, für jen«S Paris, daS stch immer und immer amüsieren will. Den Franzosen im allgemeinen, den Parisern im speziellen gilt ihre Kuch« w«it bester als die deutsche. Die Einteilung der EßstunLen ist auch andttS, als die deutsche. Während in Deutsch land im allgemeinen die Mittagsmahlzett al« d«e Hauptmahlzeit gilt, wird iu Paris mittags das warme Frühstück verzehrt, daS sich sreilich von einem Mittagsesten nicht groß unterscheidet. Di« Hauptmahlzeit, daS Diner, fällt in die Stunden von b bis 8 Uhr abend«. DaS ist eine Einrichtung, ivrlche reichliche Nahrung zu- stchert. Aber wie viele Zehntausrnde haben kern Geld, nm diesen Sitten gemäß zu leben? Der Franzose ißt nur Weißbrot, ertrinkt auch vorzüglich Wein. So heißt es immer. Jo Wahrheit stehm aber die Dinge erheblich anders. Was arm« Leute als Brot Mit unter erhalten, ist eines Menschen kaum würdig, und Ler logenannte Wein ist nicht selten angehende Schwefelsäure. ES wird aber mastenhaft Schnaps getrunken und was sür em Zeug. Der Adshnth, me. hierzu sfeue« h ein- nmen. and. »H. tiou S«chs. t» Gute ktvr. 1892. llottss eines dooü- der, ganz mäßig genoffen, vielleicht zuträglich ist, ist daS beste Mittel, Gehirnerweichung zu bekommen, und die übrigen Sotten sind aut meist nur, wenn sie gut bezahlt werden Wer hat aber Geld? Bier wird in den armen Klaffen wenig oder gar nicht getrunken, sondern hauptsächlich im Mittelstand verkonsumiert. Die Franzosen schelten andere Nationen trunksüchtig, aber ein Blick in die oben genannten Quartiere zeigt, welche furchtbaren Verwüstungen dtr Trunk anrichtet. Da zngen nicht bloß die Gesichter junger Frauen den Stempel des Lasters, auch Kinder wissen mit der Flasch« »« sch«id. Und das gellende Gekreisch, welches abtnds «nvnt »eiat baß die Gläser schon wacker die Runde machen ' Mit der Fleffchnahrung ist es in Pans kaum so gut bestellt, wie in Berlin Es ist vor allem daran zu erinnern, daß durchaus nicht ko viel kräftiges un , gesundes Vieh zur AuSschlachtunq rmdBettei^ ärmeren Klustcn kommt, wie in Deutschland B^nna^ in «rbeiterkrei en aus nn gute» säckkU^ wird auch M"-. R.» »M Im, -km« FLA nicht sagen, man braucht nur find, kann man zu st«U, 'wenn man U «M.'ObnmaLw^^ sich« Einrichtung ist ja nicht s-bleck^ ^ Dw ursprüng- Mancher Fleischer trägt eme Schürze von «'ttschafttt man,? Notlag« in vielen Familien erschwert, daß Frau und Kinder nicht selten ganzer Tage hungern müssen. Der Pariser Geschäftsmann hier. eiass mit au - > > Inserat-Gebühren: Einspaltige Korpus« pro Inserat 2S Pfg. Strafe einstweilen nicht folge .... Wir haben im Reiche noch keine Tradition über die Stellung des Reichskanzlers zu feinem Nachfolger, diefelbe foll sich erst bilden. Fürst Bismarck ist der erste Reichkanzler außer Dienst und Graf Caprivi der erste Nachfolger eines Kanzlers; gegen die preußischen Minister aber ist in den wenigen Jahrzehnten des preußischen Ver fassungslebens sowohl in der Presse wie im Parla ment eine ganz andere Sprache geführt worden als jetzt. Die „N. A. Z." braucht nur die Reden der zweifellos monarchistischen Opposition von Vincke, Simson, Beseler und anderen gemäßigten Liberalen gegen alle Minister bis 1866 nochmals durchzulesen, um daS Maß ihrer Emvfindlichkeit, das sie, wie wir glauben mit Unrecht, den heutigen Munstern zu schreibt, als unverträglich mit den verfassungsmäßigen Zuständen zu erkennen. Wir glauben, daß die heuti gen Minister, wenn sie auf ihren bisherigen Wegen fortfahren, und wenn die praktischen Folgen ihrer Maßregeln sich dem Lande erst mehr als bisher fühl bar gemacht haben werden, noch ganz andere Dinge zu hören bekommen werden, als die, welche die „N. A. Z." jetzt zu ihrem Verdruß in dem Interview der „N. Fr. Pr." gelesen hat. Und wenn Fürst Bis marck, der Einladung des Pindterschen Blattes fol gend, seinen Platz im Reichstage ernnähme, so glau ben Mr nicht, daß seine Kritik an den Maßregeln, die er nicht billigt, sich in den Grenzen der ihm zu- geschriebenen Wiener Aeußerungen halten würde. Wir halten den kritischen Teil der norddeutschen Ar tikel für unwahr und die aä üomiQsm gerichtete Drohung strengeren Verfahrens gegen den Fürsten Bismarck für eine geschmacklose Lächerlichkeit. Uebri- »er. »N. s«u, »äs- Voxv!- der "V
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