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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 12.10.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-10-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-189210125
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-18921012
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-18921012
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- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1892
- Monat1892-10
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238 «riqrAt tlilich, Mit «lurnthme »« Gönn- und iMtage, «trnd» für d«n fol- tgmden tag. Pr«U »iertelMrltch 1 M. «> Ps«., «umultch »« Pfg-, Mnzel -Nrn. »Pfg. vtsttlungcn «chmen alle Post- anstaltm, Postboten »Md die «udgab«. stellen de« Tage blätter an. Mittwoch, dm 12, Oktober 1892. Kenberger SagM Inserat-« etührrn Kleinster Anseraten» betrag »Pg- tkomstktztq-1, Auserate nach «es»»» derr« Larks. WstWtWge Korpu»» YEe ob. deren «au« ,1 WM. k «,,esni»t und ^»eklawen »uler de« * ««aMo-Iftrich xrnniMAg. rrachwetg und Off-rtsS-«stMhm- Ämtsblatt der Lonigl. Amtshauptmannschaft Flöha, des Königl. Amtsgerichts und des Stadtrats zu Frankenberg. * vorfand. mhut, in » leugnete al» man örtliches und SSchfisches. , N»?.^?.nberg, 11. Oktober 1892. . bringt auf dem Gebiete «ach dem stillen Sommerhalbjahr die übliche Neubelebuna Der Ge- «Kd I-i»-WLhSi. « dk^> beginnen und — die Umstände lassen die» nicht Bibliolheklokal (Weißers Restaurant) Vortragsabend. Zu letzterem Herr Schuldirektor Zimmermann ^^„"Zy^.^Zemmtz erscheinen, um über daS m ^°^r knüpfende große Ereignis der Entdeckung von Amerika, dessen 400jährige Erinnerung begangen wird, ein Bild zu geben. Nach einem Referat ,m „Chemn. Tageblatt" über den von Herrn Direk- tor Zimmermann vor wenig Tagen in Chemnitz schon gehaltenen Vortrag wird derselbe sich nicht allein über den geschichtlichen Hergang der Entdeckung und über den kühnen Entdecker Kolumbus erstrecken, sondern in gebührender Werse auch der Einfluß betont werden, den daS Ereignis auf Europa und Deutschland — auf die Kultur überhaupt — auSgeübt hat. — ES sei zu beiden Veranstaltungen, sowohl der Generalversamm lung wie dem Vortragsabend, auch an dieser Stelle eingeladen. " 's Die hiesige Schuhmacherinnung hat in dem gestern abgehaltenen Quartal ihrem Mitglied Herrn Karl Wilhelm Haubold in Anerkennung seiner durch 20 Jahre hindurch (von 1872-1892) als Kassierer der Jnnungssterbekasse bethätigten treuen Wirksamkeit em DankeSdiplom überreicht. -f Die Kunsiarena Maus-Blondin hat sich mit den Sonntagsvorstellungen geschlossen und will die infolge ihrer vorzüglichen Leistungen hier wohl aner kannte und durch guten Erfolg ihrer Darbietungen auch selbstbefriedigte Künstlergesellschaft sich nach Chemnitz wenden, um dort die für Herbst- und Winterzeit berechneten Saalvorstellungen zu beginnen. Zu einer oder weniger solcher Gastvorstellungen will die Truppe MauS-Blondin gegen Ende November wieder nach Frankenberg kommen, in der sicheren Erwartung, daß sie auch dann sich geneigter Unter stützung erfreuen darf. so. Aus Sachsenburg. Am letzten Sonn tag hatte ein altes braves Ehepaar, Herr Ferdinand Hälzig und dessen Ehefrau, den Tag der Goldhoch zeit. Auf der langen Lebensbahn vom äußeren Glück verlassen, nähren sich diese beiden Leute mühsam von ihrer Hände Arbeit. Leider scheinen von dem Ehren tag des alten Paares nur die Kinder gewußt zu ha ben, denn ohne jede Auszeichnung, auch ohne kirch- liche Einsegnung des Paares ist der Tag vergangen. Wäre e» Vicht möglich, daß von unserer Gemeinde «u» daS Hälzigsche Ehepaar wenigstens der von dem hochfeligen König Johann begründeten GoldhochzeitS stiftung anempfohlen würde? s Der Helle Feuerschein, welcher gestern abend in der zehnten Stunde nach Süden zu am Horizont sicht- bar war, rührte von einem Brand in Euba her, welcher das frühere Zimmermannsche, jetzt Herrn Landtagsabgeordneten Lehnhofsbefitzec Schubart ge hörige, Gut betroffen. Alle vier den Komplex bil- Lende, zumeist mit Strohdachung versehene Gebäude find in kurzer Zeit niedergebrannt. — König Albert hat gestern vormittag die Rück- reise von Weimar angetreten und sich nach dem kgl. Jagdschlösse Moritzburg begeben. — Prinz Georg ist in der Nacht zum Montag von Weimar nach Dresden zurückgekehrt. . , . — Der König und die König,n werden sich Mitte nächster Woche zu etwa 10tägigem Aufenthalt nach «ibyllenort begeben. — Prinz Friedrich August, Herzog zu Sachsen, Annahme von der zweifellosen Sicherheit ärztlicher Gutachten erschüttert Haden. ' — Bekanntlich waren in letzter Zeit in Dresden verschiedene räuberische Diebstähle an Darum verübt worden, in der Weise, vaß ein unbekannter Mensch denjenigen Damen, die auf der Straßes ein Porte monnaie in den Händen trugen, nachschltch und ihnen dasselbe entweder auf offener Straße oder in Haus fluren, wohin er ihnen gefolgt war, plöfflich entriß. Am Freitag abend wurde nun auf dem Plrnalschen Platz von einem Geheimpolizisten ei« lunger Mensch beobachtet, welcher dort in auffallender Weiftoen Damm nachlief und auf die Hände sah. Der Beamte ver- haftete ihn schließlich. Der Festgenommme, ein 19 Jahre alter stellungsloser HandlungS-KommiS namens Max Schlenker aus Ruppersdorf bei H' Plauen wohnhaft, ein leichtsinniger Burs zunächst die ihm angesonnetten Diebstähl aber in seiner Wohnung ein Portemonw welches nachweislich bei einem solchen RaudanfaL gestohlen worden war, und noch wettere Verdachts momente gegen ihn herbeigebracht hatss, legte er eia teilweises Geständnis ab und gab zu- in den letzte« 4 Wochen 5 räuberische Diebstahle der gedachten Art in Dresden verübt zu haben. Weitere Fälle begangen zu haben, die auf eine frühere Zeit zurückreichen, leugnete er noch, insbesondere auch die Beraubung des Fräulein von Weber, die s. Z. dabei zum Fan kam und an den erlittenen Verletzungen verstarb. — In Borna liegen gegenwärtig noch 15 Per sonen am Typhus krank; seit dem 26. September sind neue Erkrankungen nicht mehr zu^Slnmeldung gekommen. — Einen gefährlichen „Garson" hatte eine Leip ziger Familie zu sich genommen. Derselbe trat ele gant auf, gab sich als Referendar Werner au» Chem nitz aus und beauftragte seine Wirtin mit der Be sorgung einiger notwendiger Bedarfsartikel. Während der Abwesenheit der Frau erleichterte der Patron de» Sekretär seiner Vermieterin um 1609 M., welche Summe dort verwahrt lag. Der Spitzbube ist noch nicht ermittelt. — Am Sonnabend abend gegen 8 Uhr wurde auf der Bahnstrecke zwischen Glauchau und St. Egidim der aus Niederlungwitz gebürtige, 45 Jahre alte und von seiner Arbeit heimkehrende Maurer Hammer vom Zuge überfahren. Der Verunglückte wurde noch le bend in das Glauchauer Krankenhaus gebracht, ujo« selbst er jedoch am Sonntag früh seinen BerlGnnAcn — Am Freitag vormittag trug sich in der Nähe von Neumark ein recht beklagenswerter B organg zu. Der 18 Jahre alte Bergarbeiter Riedel aus Lichten tanne hatte seinen Großvater, einen in den siebziger Jahren stehenden Mann, mit einem Handwagen zu einem nahen Verwandten nach GöperSgrün zu fahren. An der Stelle angekommen, wo der Weg von dem Thanhos-Lichtentanner Höhenzuge sich nach dem Gö- perSgrüner Grund hereinsenkt, setzte sich der junge Mann mit auf den Wagen und ließ denselben den Berg hinunterfahren. DaS Gefährt kam in Flucht, bald war der junge Riedel desselben nicht mehr Herr, er sprang ab und überließ daS Gefährt mit dem Groß vater seinem Schicksal. ES dauerte nicht lange, so fuhr der Wagen abseits und schlug um, und der alte Mann blieb, aus mehreren Kopswunden blutend, am Boden liegen, sodaß er in ein nahes Obdach getragen werden mußte. Der Großvater, auf welchen mehr der SA"/! als d,e Verletzungen eingewirkt haben mochten, erholte sich nachher bald wieder. Sein Enkelkind aber, der iunge Mensch, der durch diesen Voraana sein Gewiss,n belastet' fühlt-, ging über die M hm an den nahen Bahndamm und ließ sich durch den j10 Uhr von Werdau her dortselbst passierenden Leip- jiaer Güterzug überfahren. Der Kopf ward ihm vom Rumpf getrennt. — Ein 17jährigerZeichner in Plauen i.B.trug ist vom österreichischen Kaiser zum Oberstinhaber des kaiserlich königlichen 45. Infanterieregiments ernannt worden. — Am Montag früh in der 6, Stunde wurde ein Handarbeiter aus Ottendorf, welcher mit dem Arbeiter zug aus Mittweida in Chemnitz angekommen war, von einer Lokomotive umgerissen. Der Arbeiter, der auf der Strecke ging, um nach den Bahnhofswerk stätten zu gelangen, hatte die Geleise überschritten und war hierbei von einer Lokomotive erfaßt und zu Bo den geworfen worden. Der-Mann hat an der linken Hand, am rechten Knie und am Kopf Verletzungen erhalten und wurde mittelst Droschke in das Staot- krankenhauS gebracht. — Der nach Dresden einberufene erste deutsche allgemeine Journalisten- und Schriftstellertag war am Sonnabend, am Begrüßungsabend, von gegen 200 Herren und Damen besucht. Der obere Saal des kgl. Belvedere — wo die Verhandlungen auch stattfanden — war dicht gefüllt. Die Begrüßung sprach- der Vorsitzende des Ortsausschusses (Vorsitzender de» Ver- eins Dresdner Presse) vr. Vieren. Seitens der Stadt Dresden brachte Oberbürgermeister vr. Stübcl herz liches Willkommen dar, auch war der kgl. Kommissar deS ,,Dresdner Journals", Geh. Reg.-Rat Häpe, an wesend. Am Sonntag wurde die eigentliche Tagung von 9j—1j Uhr abgehalten unter Vorsitz des ge wählten Leiters vr. Bierey-Dresden. ES nahmen an der Versammlung teil die Körperschaften: Deutscher Lehrer Schriftüellerbund-Berlin, Deutsche Gesellschaft dramatischer Autoren, Verein Leipziger Presse, Mün chener Journalisten- und Schriftstellerverein, Verein Thüringer Presse (Gera), Breslauer Dichterschule, Verein Wiener Fachpresse, Deutsche Schriftstellergenos senschaft, Deutscher Schriftstellerverband, die 6 Dres dener Körperschaften: Dresdner Presse, Symposion, Litterarischer Verein, Litterarischer Verein für Herren und Damen, Gesellschaft für Lttteratur und Kunst, Verein Psychodrama. Beschlossen wurde: den deut schen allgemeinen Journalisten- und Schriftstellertag als eine bleibende Institution zu begründen und den nächsten Tag 1893 in München abzuhalten; als wich- tigsien Punkt die Begründung einer allgemeinen Pen sionskasse ins Auge zu fassen; zu Verfolg der Gleich- heit hinsichtlich der Fachintereflen zwischen Deutschland und Nordamerika bei ReichSregietung und Reichstag (durch eine Kommission) vorstellig zu werden; gegen über der auf rechtsirrtümlichen Grundlagen bauenden Verlagsordnung des Börsenvereins eine verbesserte Ordnung durch eine Kommission zu entwerfen und nächstem Tage (in München) vorzulegen; eine der Billigkeit mehr entsprechende Ordnung der Rechtsver hältnisse zwischen Verleger, Redakteur und Mitarbeiter herbeizusühren und alle Veröffentlichungen in dem Organe der Schriftstellergenossenschast „DaS Recht der Feder" zu erlassen. Um 3 Uhr war allgemeine Fest tafel, abends Besuch der beiden kgl. Hoftheater, zu dem 100 Billets von der Generaldirektion gespendet worden waren. — DaS Gutachten der Gerichtsärzte resp. deS LandeSmedizinalkollegiumS über den Geisteszustand ei ner Person ist bekanntlich bisher für das Gericht stets maßgebend gewesen, um in streitigen Rechtssachen oder in Fällen krimineller Natur zu verhandeln oder zu entscheiden. Sowohl seitens des königl. Landgerichts (für Zivilsachen) zu Dresden als auch des königl. OberlandeLgerichtS ist jedoch neuerdings ein derartiges Gutachten, wonach der geistige Zustand eines Dres dener Zahnarztes als nicht intakt bezeichnet war, un beachtet geblieben resp. verworfen worden. Die Rich ter beider Instanzen sind vielmehr zu der gegenteili gen Urberzeugung gelangt, indem sie den Betreffenden für geistig gesund erklärten, ein Urteil, daS selbstver ständlich von dem Landesmedizinalkollegium angefoch- ten wird. Der eigenartige, wohl einzig dastehende Fall dürfte schon um de»willen die weitesten Kreise interessieren, weil verschiedene Prozesse der Neuzeit dre
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