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Sächsische Staatszeitung : 19.02.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-02-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480732469-193202195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480732469-19320219
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480732469-19320219
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Staatszeitung
- Jahr1932
- Monat1932-02
- Tag1932-02-19
- Monat1932-02
- Jahr1932
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 19.02.1932
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der SlaatSforstverwaltung. Ak. 42 4932 Friedrich August III. von Sachsen 1* Anzeigenpreise: 32 MW breite, S mm hohe Grundzeile oder deren Raum 35 Pf., 66 mm breit Im amtlichen Teile 70 Pf., Reklamezeile 1 RM. Ermäßigung auf Geschäft-««zeigen, Familiennachrichten und Stellengesuche. Schluß der Annahme vormittag» 10 Uhr. Schriftleitg. u. Geschäftsstelle Dre-d-n.« 1 ' Nummern 15 Pf. «nm»./ « . "°en-A. 1, Gr. Zwingerstr. 16. Ruf 14 574 u. 212S5 Sächsische Slaalszeilung S>aalsan?«lger stil d«n Kelftaa, Sachs«« lätter. Landtags-Beilage, Ziehungsliste der Staatsschuldenverwaltung, Holzpflanzen-BerkausSliste Verantwortlich für die Gchristleitung: OberregierungSrat Han» Block in Dresden. - Dresden, Freitas, 49. Februar , Breslau, ^9. Februar. sanft entschlafen v*>n Sachsen, Friedrich August, ist gestern abend um 10 Lthr in Sibyllenori luri vorder einen^S?1^^ ^^ styletn morgen gegen 7 Uhr besinnungslos in seinem Bett ausgcsunden worden. Vs wurde sestgestettt, bah der Uönig LrcL«. r-hmun« 2«,.« d« «ör»c» «h«'" cd.' Mathilde und Prinz Ernst Heinrich, Prinz Friedrich Christian und Gemahlin. Lauie des^Iutia ch» wie au^ wird, d" ehemalige Kronprinz von Lachsen, Pater bteorg, in Libyllenort ein. Im ^milientrei,! statt ? erwartet. Am T-nntag mittag findet im Schloß Libyllenort eine Tranerfeier im engsten Loöm^ vom Lonnag zum Montag erfolgt die überführnng d er st er b l i ch en N b e rr e ste des «önigs nach Tresden. wo am Tienstag vormittag 11 Uhr m der Hoftirchc die Beisetzung stattfinden soll. Mit Friedrich August IN. ist der letzte re- zierende Fürst au» dem Geschlechte der Wettiner »ahingegangen, da» unser Land mehr al» M Fahre in ununterbrochener Folge regiert hat. Pflicht der Dankbarkeit ist e», auch an dieser Stelle de» verewigten Monarchen zu gedenken, der Lachsen» Geschicke 14 Jahre lang grsührt hat. Friedrich August IN. vir durch seine schlichte Menschlichkeit in der Acht«»- und Lieb« fein,» Volke» verwurzelt vie selten ei« regierender Fürst. Daß e» auch j» Lachse» zu einem Wechsel der LtaatSsorm kam, lag nicht an ihm, sondern an der All. grwalt der Ereignisse. In seinen RegierungS- handlungen hat Friedrich August hohe» Pfltcht- zesiihl und gesunden Menschenverstand bewiesen. Akim Lachsen al» mustergültig geführter Staat galt, so hat hierzu die Regierung de» letzten üSnig» unbestreitbar beigelragen. In vorbildlicher Reise Pflegte er die veziehunge» zur ReichSgewalt, ohne dabei von de« bn«de»staatlichen Rechten Lachsen» etwa» auszugeben. Auf da» religiöse Empfinden seine» ganz überwiegend evangelischen Volkes hat er, obschon er et» treuer Loh» der katholischen Kirche war, stet» peinlichste Rücksicht genommen. «I» der Wrtttrieg au»brach, wäre der cheneralfeldmarschall Friedrich August, der mit Leib und Seele Soldat war, am liebsten a« der Spitze seiner Armee in» Feld gezogen. Lein Lin» für die mililürijchen und staatlichen «oiwendtgteite» hat ihn auch hier vor einem saljchen Ehrgeize bewahrt. Er hielt aber wäh. rend der ganzen Kriegszett enge Fühlung mit seinen Soldaten, mit denen er auch nach ihrer Rückkehr in» bürgerliche Leben i« einem beson dere« Vertrauensverhältnisse blieb. Beim Um stürze de» Novembers l»t« hat dann Friedrich Augnst in würdiger Haltung dir äußere Trennung von seinem süchsische« volle vollzogen. Die VermögenSanSeinandersetzung z«ischen Staat und Krone ließ er in einem Geiste führe«, der dem Wohle de» Landes und der Gerechtig keit entsprach und der Draditio» gerecht wurde, die sich im Lause der Jahrhunderte zwischen Staat und Fürstenhaus herauSgrbildet halte. Selten hat daher auch der Sächsische Landtag eine solche Ein mütigkeit gezeigt wie in dieser Frage, von recht» bi» ltuks — mit einziger Ausnahme der Kom- muuisten — nahm,» die Parteien de» Land tage» den Vertrag an, in dessen Begründung e» heißt, „daß der Entwurf au» de« Geiste heran» entstanden ist, zu einem jriedlichen Ausgleiche mit dem vormaligen 8önig»hause zn gelangen, dessen Mitglieder in langer Ahnenreihe dem Lande hohe Kvlturwerte vermittelt haben, und daß der Entwurf die veziehunge» zwische» dem Lande und dem vormaligen «SuigShanfe, soweit sie in vermögenSrechtlicher Beziehung noch be stehen, in würdiger Art und Weise zn löse» suchte Die gegenwärtige sächsische Regierung weiß sehr wohl zn schätzen, welche hohe« Werte kultureller und materieller Art damals in die Hand de» Staate» und damit de» gesamten Voltes gekommen sind. Sie glanbt, in dieser Stunde auch hierfür dem Heimgegangene» de» Dank de» sächsischen Voltes für seine großzügige und vaterländische Handlungsweise nicht vor- enthalte« zu dürfe«. Ter frühere König Friedrich August III. von Sachsen wurde am 25. Mai 1865 zu Tresden als Sohn des Königs Georg und dessen Gemahlin Anna geb. Infantin von Portugal geboren. 1877 trat er als Leutnant in das sächsische Heer ein, studierte dann in Straßburg und Leipzig Rechts und Staatswissenjchaften und trat nach beendigten Studien ins Heer zurück, in dem er 1898 General leutnant und Kommandeur der 1. sächsischen Division und 1902 Kommandierender General des 12. Armeekorps wurde. Er vermählte sich in Wien am 21. Noocmb-r 1891 mit der am 2. September 1870 geborenen Luis« Antoinette Marla, Erzherzogin von Österreich - Toskana. Tie Ehe wurde am 13. Juli 1903 geschieden. König Georg, der bald nach seinem Rcgierungs- antritt <17. Juni 1902) ansing zu kränkeln und dem Kronprinzen während der letzten Zeit seiner Regierung die Hauptlast der Regielungsgeschäfte überlassen hatte, starb am 15. Oktober 1904. T«r Kronprinz übernahm als Friedrich August III. die Regierung. Tie ersten Jahre seiner Regierungszcit bezeichneten eine Neugestal tung des Wahlrechts, daS nach mehrmaligem Kabinettswechsel Ende 1908 zustande kam. Im übrigen hat der König während seiner Regierungszett große Popularität erlangt. Bor allem wurde das Verhältnis König Friedrich August- zu seinen Kindern gerühmt, deren unzer trennlicher Begleiter er war. Diese sind: Kron prinz Georg, geboren am 15. Januar 1893; Prinz Friedrich Christian, geboren am 31. Dezember 1893; Prinz Ernst Heinrich, geboren am9. Dezember 1896; Prinzessin Margarete, geboren am 24. Januar 1900; Prinzessin Maria Alix, geboren am 27. Septem ber 1901 und Prinzessin Anna Monika Pia, ge boren am 4. Mai 1903. Seit dem Umsturz im November des JahreS 1918 hat der ehemalige König auf seinem schle sischen Gute Sibyllenort gelebt. Aber Sibyllenori war kein Exil, freiwillig ist der ehemalige König dorthin gegangen, niemand beschränkte ihn in seiner Bewegungsfreiheit, und auch die sächsische Heimat hat er auf seinen Reisen mehrfach noch berührt * Beileid der sächsischen Regierung. (-KN.) Anläßlich de» Adle»««» de» »,r- malige« König» Friedrich Angnst hat der Minifterpräfldent dem FemittGwsSertzanpt« »«» Hanfr» Wetti«, de« Pri»ze» Arirdrich Christian, das Beileid der sächsische» Regierung aasge- fproche«. Der Ministerpräsident hat «»geordnet, daß am DienStag, de« 23. Februar, dem Tage der Beisetzung de» »ormaligen König» Friedrich August von Sachse», die sächsische» staatliche» Die»ftgebä»de, die staat liche« Schule« ««» die in, wesentliche« an« Staatsmittel« unterhaltene» Stist»»g»gebäud, halbmast zu beflagge« sind. Beileid des Reichspräsidenten. Berlin, 1». F«brnar. Reichspräsident v. Hindeubnrg hat «»läßlich de» Ableben» Seiner Majestät be» König» »»« Sachse» i* ei»e« an de» Prinze« Fiiebrich Christian von Sachse« gerichtete« Telegramm sein« Teilnahme und sei» Beileid zum Ausdruck gebracht Rtichseinnahmen und Ausgaben im Dezember 4934. Berlin. 18. Februar. Nach Mitteilung deS Reichssinanzmmisteiiums betrugen im Dezember 1931 (Angaben in Mil lionen RM.) im ordentlichen Haushalt die Einnahmen 653,2 und die Ausgaben 840,0; mithin ist für Dezember eine Mehrausgabe von 186,8 (November Mehreinnahme von 52,8) zu verzeichnen Im außerordentlichen Haushalt erscheint unter Einnahmen ein nrgaiiver Posten von 0,1; bei Ausgaben von inkgesamt 4,6 ergibt sich also eine Mehraus gabe von 4,7 (November: Mehrausgabe von b5,7). Da« Gesamtdefizit beider Haushalte einschließlich der au» dem Vorjahre übernomme nen Fehlbeträge errechnet sich auf 1187,3. Tic gesamte Reich-schuld betrug am 31. De- zembcr 1931 10 508,7 gegen 10 657,5 am 30. Sep tember 1931. Vie Fürstenabfindung im Rechisaussthuß. Berlin, 18 Februar Im RechtrauSschub de« Reich-tageS wurde in zweiter Lesung der Jnittativgesetz- entwurf der Soitaldemokraten über die vermögen«rech»liche Au»einander- setzung zwischen den deutschen Ländern und den vormal« re-ierenden Fürsten häusern sowie den sGnde-herrlichen Familien mit geringen Änderungen mit den Stimmen der Sozialdemokraten und Kommunisten angenom men. Außerdem nahm der Ausschuß noch einen Antrag des Abg. Wegmann (Z.) an, wonach daS Getetz zur Regelung älterer staat licher Renten einen Zuiatz erhält, demzufolge vie Zahlung der Aufwerlungsbeiräge nicht vor einem bestimmlen Termin, ipäiestenS jedoch zum 1. Januar 1935 von den Rentenempfängern ver langt werden kann. Hieraus vertagte sich der Ausschuß. Annahme des Hausbattplanes der Reichs« anstatt für Arbeitsvermittlung. Berlin, 18. Februar. In der Sitzung deS Berwaltung-rate- der ReichSanstalt sür AibeilSvermittlun« und Arbeit»- lolenversicherung wurde der Haushalt für daS Rechnungsjahr 1932/33 verabschiedet. PräsiveM Ur. Syiup sühne ouS, daß sür daS neue HauShalijahr ein Jahresdurchschnitt von 5,6 MillionenArbettSlosen zugrunde gelegt sei. Wenn man von dieser Zahl au-gehe, so sei weiter onzunehmen, daß im Jahresvurch- schnitt 1932 rund 3 250 000 Arbeitslose durch die ReichSanstalt ihre Umerstützung erhalten. Der Unterstützungssatz in der Arbeit«- lolenversicheru«- sei mit Rücksicht auf di« Herab setzung der Leistungen und den Rückgang der Löhne mit einem monatliche« Durch- sch«ttt«be»rag von 53 RM- fe Kopf, ein schließlich 4.L5 RM. für Krank»«-. Invalid««- und Angestelltenversicherung, angejctzt. Tie ge lamten eigenen Einnahmen und Aus gaben der ReichSanstalt erschienen im neuen Haushalt in Höhe von rund 1191000 Mill. RM. alS ausgeglichen. Tie Einnahmen auS Benrägen seien bei einem Beitragssatz von 6H v. H. mit rund 1140000 RM. angcsetzt. Im Durchschnitt de» HauShaUjahres 1931/32 seien etwa 4,8 Millionen Arbeitslose lausend betreut worden. Der Haushattvoranschlag wuide vom Ver- waltungSrat einstimmig angenommen und geht nunmehr der Reichsregierung zur Genehmigung zu Entschließung der Deutschen Staats« Partei gegen einen Erlaß des Reichs« tvehrministers. Berlin, 18. Februar Der Vorstand der Deutschen Staatspartei miß billigt in einer Snttchließung den Erlaß des Rezch-wehrminister-, der die Stellung ver Reichsregierung zur nationalsozia listischen Partei in ein unklare» Licht rückt, die Exekutive verwirft und die Sicherung der Republik bedroh«. Er erwartet von der Reichs- regierung, daß unverzüglich bindende Anoidnungen erlassen werden, durch welche die Reichswehr vor dem Eindringen aller staatsfeindlichen Elemente geschützt und ihren Angehörigen der Besuch von Veranstaltungen, die unter Hakenkreuz- ebeaio wie unter Sowielfadne« krttsi»d«n, verboten wird. Zur Reedereipolitit der Reichsregierung. Berlin, 19. Februar. In der deutschen Presse werden über die Absichten, die die ReichSregierung den großen sch'ffahttsgesellschajten Hapag und Lloyd gegen über verfolgt, verschiedenartige Mitteilungen ver breitet. Auf Grund amtlicher Unterrichtung können wir feststellen, daß die ReichSregierung den Reedereien die Formen, in denen sie ihre augenblicklichen Schwierigkeiten überwinden zu können glaud^zz, zu völlig freier Enttchließung überlassen will. Tie Regierung verlangt von den Reedereien den Nachweis, daß sie ihr« Beiliebe derart reorganisieren, daß sie in der Zeit nach dem 1. April nicht nur die bekannten Über brückungskredite zurückzahlen, sondern ihre Be triebe ohne irgendwelche weitere Zuschüsse oder Kredite seiienS der öffentlichen Hand aufrecht- erhallen werden. , Saalichlacht t« Weilheim. Zu einer schweren Saalichlacht mit Kommunisten kam »S i» Wein heim in einer nationalsozraltsttschrn ver- lammlung, in der der ehemalige Tfcheka- führer Neumann sprechen lollte E» aab etwa SO verletzte, von denen drei in« Lrankenhau« ge bracht werden mußten. Im Zusammenhang mit d rsrm Vorfall sind vom Minister de» Innen, dir Boltze,verwattuug»b«!>ördt« angew-eien wo,de«, öffentlich« Beraullaltungrn der RatioaaliozialGen »nd Kommunist»« ,m Einzels«Se b,» einfattteßlich 2K d M. z« verbiete« Gegen Reumann Word« kür a,n» Bade« Nede»»rbot erlaffen
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