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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung : 13.01.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426615816-191601133
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426615816-19160113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426615816-19160113
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und ...
- Jahr1916
- Monat1916-01
- Tag1916-01-13
- Monat1916-01
- Jahr1916
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linken Flügel ohne Bedienung ist — alles wegge- jchosscn — er rennt aus den rechten Flügel, holt von einem dortigen Maschinengewehr, das total vec- schüttet ist, die Mannschast her und läßt wegmähen, was von Feinden in den Sensenschwung kommt. - Tas Kühlwrsser geht dabei aus, die Leute gießen > aus ihren Feldslaschen den kalten Kaffee in den Kühl ! mantel und retten, was übermenschliche Krast zn > retten vermag. Das Nachbarregimcnt, durch die Gaswolken be i sonders dicht von jeder Beobachtung abgetrennt, sieht den Feind in Hellen Hausen plötzlich drei Schritte vor ! sich. Sie ahnen auch nicht, daß er schon in ihren i beiden Flanken Fuß gesaßt hat. Sie werden nicht geworsen, der Feind läuft über ihre dünnen Rei hen weg und stößt gleich bis zur Bataillonsreserve durch. Dort lindot er ausgiebigeren Widerstand, ja, man treibt ihn sogar in die Sehnenstellung zurück. Bon weiter hinten will man den Unseren Unter stützungen zusühren, aber da greift wieder ein ge radezu höllisches Sperrseuer aus einer neuen feindl. Artilleriestellung vrhcerend ein, u. Maschinen;ewh- ro aus der ebensrlls überrannten Nebenstellung Hel sen dazu, daß sich nur wenig Leute von der Ünter- stützungsabteilung in die Sehnenstellung vordrängeu können. Sie wird deshalb zum zweiten Mile auf gegeben. Aber nur zeitweilig. Zwei weitere Vor stöße im Lause des Nachmittags bringen es fertig, die Sehnenstellung endgültig zu halten. Hauptmann Sch. hatte zwischendurch etwa zwei Kompanien zu- sammengerasft und dichte französische Kolonnen da mit aus seinem Reaimentsabfchni^ w.ggedrückt. Eine einzelne Gruppe ging aus eigensten Pfaden mit Hurra gegen vier feindliche an, wechselte wie auf dem Ka sernenhose zwischen „Hinlegen" und „Auf, Marsch, Marsch" ab und machte sie unschädlich. Ein etat mäßiger Feldwebel steht Wache vor seinem „Ge- schästszimmer" und ordnet die einzelnen Leute, die vorrückon. Die Gasbelästigung wirb schlimmer. Er zündet ein Papierseuer an, zieht den Rock aus, we delt damit und treibt die bösen feindlichen Wolken in die Höhe. Da bekommt er einen Schuß. Er ruft einen Kameraden herbei, die Papiere der Kompanie zu retten. Der schleppt sie, einen großen Sack voll, in die Hinteren Stellungen. Geschosse sausen um ihn herum, er wirst sich hin und wartet, bis s dunk ler wird; er muß noch über eine Höhe, und als er sie endlich erreicht, brennt der Wald zu seiner Seite und beleuchtet ihn. Neue Beschießung, aber er kommt davon. Ein Reservemann, in friedlichen Zeiten Ober kellner, sieht sich allein einem ganzen Zuge Franzo sen gegenüber. In seiner Not sängt er plötzlich an französisch zu sprechen und sinnlose Zeichen zu ma chen, als wiese er ihnen einen Weg. Sie sind ver blüfft, lassen ihn leben und stehen und stürmen wei ter, um an einer erhöhten Stelle eine rote Fahne auszupflanzen, die ihrer Artillerie die Einbruchs stelle kenntlich machen soll. Unserem Oberkellner kommen aber zu guter Stunde Landsleute zu Hilse, uud mit ihnen schießt er der Gesellschaft in den Rür- ken. — Ein französischer Offizier macht mit dem Revolver einen Mann kampfunfähig; ein Gruppen kamerad, der kein Gewehr mehr hat, ergreift ein Schutzschild und erschlägt den Offizier von hinten. — Ein Mann reißt, als sie wieder Besitz von der Sehnenstellung genommen haben, die Tür eines al ten Unterftandes aus und sieht ein paar schwarze Kerle drin hocken. „Wolld'r glci raus, ihr Ludersch", rust er hinein, wirft ihnen, die seiner Aufforderung nicht, folgen, zwei entsicherte Handgranaten in den Schoß, schlägt die Tür wieder kräftig zu und meint -- wie erläuternd — zu seinem Nachbar: „Bloß damit's nich schplidderd!" Feindliche Kavallerie erschien in kläglichen Resten auf einer Höhe links vor ihnen. Sie freuten sich der schö nen hohen Ziele und knallten weg, was dastand. Ein Glücksgesühl überkam sie. Ter heiße Tag hatte sie wahrlich gesegnet. Aber es war, ohne daß sie es wußten, ein Sonderkrieg gewesen. Ihre Linien lagen zwar so ziemlich auf dem alten Fleck (einige Grup pen waren tatsächlich in die allervordersten Gräben gekommen), aber ohne rechte und linke Anlehnung; Franzosen da, Franzosen dort, sreilich erschöpfte, die vorläusig genug hatten. Immerhin für die Tauer keine beruhigende Nachbarschaft. Am frühen Morgen, 3 Uhr 30 Minuten vor mittags, erhalten sie den Befehl, ihre teuer erkämpfte Sehnenstellung zu räumen und hinter zu rücken, wo die Nachbarregimenter bereits die neue Linie wei ter ausbauten. Es geschieht, und die müderen fran zösischen Nachbarn bemerken es nicht einmal. Erst zwischen 7 und 8 Uhr folgen sie ihren Spuren und legen sich ihnen von neuem gegenüber. Wer die Leute darüber reden hört (sie sind wort karg bis zur Stummheit), der begreift es nicht, wie immer nur sechs, acht Mann zusammengewirkt und doch den gewaltigen Anprall so sicher „abgeschmiert" haben. Ter Heeresbericht spricht von einer fünf- bis sechsfachen Uevermacht. Sie hat ein lächerlich ge ringes Stück eigenen Bodens wieder besetzt. Tie französische Infanterie war beim Sturm der festen Meinung, in der ihre Führer sie gewiß bestärkt hat ten, daß kein Deutscher mehr in den Gräben atme. „Sie kamen denn auch an", erklärte mir einer, „als wollten sie Rosen anbinden". Und ein anderer, der einige Gesangene einschleppte, die seligen Ausdrucks bekannten: „Icka guerre sst kinie", erwiderte aus die Frage: „Na, wie war's denn beim Angriff?": „Wie ich die Gerte so angeladschd gommen sah, sagd'ch mer glei, das werd nischt?" In meinem Leben, das voll Bewegung war, gibt's nicht viel Tage, Stunden, Augenblicke, an de nen meine Seele so innig hängt wie an den paar Wochen, die in diesen Aussätzen und Anekdoten ihre äußerlichen Spuren ziehen. Bon der Furchtbarkeit des Krieges, die den Soldaten packt, wenn er auf Posten schutzlos dem Geschoßhagcl ausgesetzt ist, wenn er als Verteidiger den angreisenden Feind mit Hand granaten und Messer erwartet, von den höchsten Er regungen spreche ich dennoch nicht, weil ich sie sel ber nur in meiner Phantasie umsangen habe, nicht an gesichts des meist vertierten Gegners, der sein so genanntes vaterländisches Werk in voller Berauscht heit treibt. Auch ersinden wollte ich nichts, aus Ehr furcht vor der wirklichen Tat, die übermenschliche Größe hat; und ich mochte auch nicht kombinieren, denn das steht den Dichtern zu. Was ich auf Schritt und Tritt bei meinen Lands leuten sah, was ich über sie und von ihnen hörte, war wahrhaftig so herrlich wie alles, was man von Preu ßen und Bayern erzählt, und ihre unverkennbare Eigenart verbleibt ihnen dabei doch. Wo einmal un sere unübersehbare Front zuckte, wo sich der stäh lerne Gürtel ein wenig zurückbog, hat die oberste Heeresleitung gern Sachsen aus ihren Korps heraus geholt und eingesetzt: nicht zum Schaden der allge meinen Lage. Die Albrechts-Äreuze, die St. Hein richs- uud die Friedrich August-Medaillen leuchten so Hellen Glanzes wie andere Orden auf irgend einer anderen Brust. Ein Sachse ist der Flieger Jmmelmann, dem in Kürze fünf feindliche Flugzeuge zum Opfer fielen. Es war bei Lille. Ich Weitz, mit welcher Zähigkeit er den Engländer noch bis zur Erde verfolgte, als sein Maschinengewehr be reits den Beobachter tödlich getrosfen und den Füh rer verwundet hatte. Aus 4000 Meter Höhe beschoß er den Gegner, dessen Apparat sich zweimal über schlug, aber dann wieder sing. Habichtgleich stürzte Jmmelmann ihm nach, bis er ihn gewissermaßen am Arme fassen konnte. Und ein anderer Flieger H., früher sächsischer Jäger, der frisch vom hanno verschen Flugplätze kam, wagte es, ohne ausgiebige Ausrüstung dem ersten sichtbaren Feinde zu Leibe zu gehen; er brachte ihn zum Absturz. Dann stand er ihm plötzlich wehrlos gegenüber, rund herum mitz- gesonnene französische Bauern; denn er hatte sei nen Revolver zu Hause gelassen. Während sein Un- terosfizier in die Stadt eilt, um ein Automobil zu holen, geht unser Sachse mit der — Leuchtpistole auf den Engländer zu und nimmt ihn gefangen. Die sächsischen Prinzen, verteilt aus die Ar meen, innerhalb derer unsere Korps kämpfen, die Grenadiere und Soldaten, Schützen und Jäger, Gar dereiter und Husaren, Karabiniers und Ulanen, die Pioniere und Artilleristen, Verkehrs- und Traintrup pen - alles eine unteilbare Einheit, wo es gilt, das Letzte, Höchste, das engere und weitere Vater land unberührt zu wahren. Sparsamkeit ist von je her eine hervorstechende Eigenschaft unseres Stam mes gewesen. Man muß nun sehen, wie auch im Kriege, wo mit den Ausgaben freier als im' Frie den geschaltet wird, jeder vermeidbare Rechnungs posten hier bei uns mit einer gewissen Genugtuung vermieden wird. Die Autos schonen ihren Gummi, solange die Pserde ausreichen: die Pferde ruhen, so lange es die Füße erlaufen können. Der gemeine Mann ist da um nichts schlechter daran als der Prinz. Und mit der Beköstigung steht's genau so. Zum Vollmahl Suppe und Fleisch, zum Nebenmahl irgend eine Einzelspeise: so sand ich's überall. Und über all und unausgesetzt in den höheren Stäben die Fra ge: Was können die Osfiziere tun, um den, Mann zu entlasten, um ihm auch in der schlimmsten Zeit den notwendigen Schlas zu verschaffen? Wer die Verantwortung hat, wacht am längsten. Tie Ver antwortung hat der Offizier. Und unser Offizier wacht! Aas Wataisson Koenneritz in der Khampagne. Bis dahin hatten wir noch nichts mit der Cham pagne zu tun gehabt. Das Bataillon vonKoenne - ritz hatte 10 Monate lang viel weiter südlich in vor derster Front gelegen, und wir waren nun eben zum ersten Mal zurückgcnommen worden, um als „Ar mcereserve" uns zu erholen, unsere Sachen in Ord nung zu bringen und zu exerzieren. Aber srüh beim Exerzieren ritt der Bataillonsarzt vorbei und er zählte, daß gestern die längst erwartete große fran zösisch-englische Osfensive au der Westfront begonnen habe. In der Nacht hörten wir, wie ein benachbar tes Reserve-Bataillon mit Krastwagen abtranspor tiert wurde. Da erschien uns weitere „Erholung" recht sraglich. Am nächsten Morgen wurden wir alar miert. Mit der Eisenbahn und dann mit Lastautos suhr unser Bataillon in die Champagne hinter einen Teil unserer Front, der von Joffre am wütendsten angegriffen wurde. Ties konnten wir schon von weitem seststellen, als wir nachts vormarscksterten. Am ganzen Horizont stiegen unaufhörlich die wohl bekannten Leuchtraketen, und das Artilleriefcuer rollte ohne Unterlaß. Tas letzte Dors, nur noch Granattrichter und Steinhausen, trotz später Nackst taghell im Scheine der Leuchtraketen, war erfüllt von Munitionskolonnen, Arbeitskommandos, Trans porten von Verwundeten. Aber alles ging leise zu; gedämpst, geduckt. Eine Lage Schrapnells blitzte über den Torsausgang. Wir bekamen Führer mit über eine verwüstete Ebene. Wenn Infanterie-Ge schosse zahlreich über uns hinwegzogen, legten wir uns hin. Ein Weg aus dicken Bohlen gebaut, war an einigen Stellen durch schwere Granaten ausein- andergewirbelt wie lose Streichhölzchen. Schwarz und scharf gezeichnet im Scheine der Leuchtraketen ragte vor uns ein langgestreckter Berg. Um den wurde gckämpst. Tas war die Höhe 1W, vielge nannt in den deutschen und sranzöjischen Beriechen der Heeresleitung, in jenen Tagen weltberühmt. Nii litärijch hieß di? Höhe „Ter Ka n o n e n be r g". Tiefe Bezeichnung war sehr treffend. Die Solda teu nannten den Berg „Sargdeckel". Auch das war zutreffend, schon wegen der Gestalt des Berges, lang gestreckt, steil, oben mit schräg abfallender Fläche. Ohne Verluste kamen wir bis an den Fuß des steilen Berges und sollten zunächst in Unterständen am rückwärtigen Abhang untergebracht werden. Aber wo waren noch ganze Unterstände? Alles zufam- mengeschossen, aufgewühlt, zersplittert. Gleich Was serfällen war in den Falten der Berglehne ein Wirrwarr von zerbrochenen Brettern, Wellblech, zer trümmertem Kreidcgcstein heruntergeruffcht. Müh säm kletterten die Zugführer herum in Granattrich tern und Trümmerhaufen auf der Suche nach Unter künst für ihre Leute, bald im tiefen Dunkel Lap pend, bald im Raketenfchein, im Blitzen der ein- jchlagenden Granaten und Minen. Tagelang nun schweres Artillerieseuer! Das ist ja schon oft beschrieben worden. Geduldig hielten auch wir die ArtillerikVorbereitung des französischen Angriffs aus. Wir saßen in den dürftigen Resten von Unterständen. Ter ganze Berg bebte, jchütterte unter Einschlägen der allerschwersten Granaten und Mi neu. Und immer aufs neue jausten die Ungeheuer aus der Höhe heran. Am Sanitätsunterstand ar beitete alles ununterbrochen. Nicht weit von uns schlug wieder eine schwere Granate einen ganzen Un terstand ein. Wir saßen alle und warteten, wen nun die nächste trifft. Es kamen Brandgranaten, die dicht nebeneinander einfchlagend gleichsam eine Reihe lodernder Wachtfeuer hinfetzten. Nun wurde gemeldet, daß der Schützengraben am vorderen Berg- rande ganz eingeschossen sei. Tie Besatzung könne nicht bleiben, da auch die Bäume in Brand, gejchos- jen seien Oberstleutnant v. Koenneritz befahl, daß alles, was noch da war, nun den Hinteren Rand des Ber ges besetze. „Alles rauf!" Und wie brav kamen fie allo! Aus den Trümmern krochen fre heraus, mit weißem Kreidestaub bedeckt; vrelen war der Helm oder der Tornister verschüttet word.n, viele Gewehre schon zerschossen; Ersatz wurde von den Verwurwelen oder Toten genommen. Rechts von uns hörten wir abends Jnsanteriefeuer. Vor uns erschien zunächst keine feindliche Infanterie. Wir machten uns daran, oie Toten zu begraben. In der Nacht versuchten wir auf der oberen Fläche des Berges wieder einen Gra ben und etwas Drahthindernis herzustelleu. Aber diese Arbeit mußte in immer schärjccem Artillerie seuer bald eingestellt werden. So halfen wir uns ohne Graben, hier drei Mann in einem Granar- trichter, dort ein paar hinter Kreivetrümmern. Als es Tag wurde, sahen wir alle von Kreidcgestcin be stäubt aus, wie die Müller. Von dem Krcfcrnwalde auf dem „Kanonenberge" stand kein Baum mehr, nur noch kurzo zersplitterte Stämme, daran rechts und links ein Acstchen noch. Wir glaubten, die Fran zojen machten einen Gasangriff, denn der Wind brachte einen matt.n, süßen, entsetzlichen Geruch mit, der uns ganz benahm? Aber das kam von einein Kirchhos dicht vor uns, auf dem non der Erstürmung des Berges vom Frühjahr her etwa 70 Kameraden begraben lagen. Das war alles von Granaten gräu lich aufgewühlt. Sonst aber haben jene endlosen Stunden nicht viel Erinnerung hinterlassen. Vermutlich haben wir nichts gegessen oder getrunken, wer sollte uns das in diesem sürchterlichen Feuer auch bringen? Tot- müde, aber die einjchlagenden Granaten, Minen, Kartätschen und Schrapnells ließen keinen Schlaf zn, sie erschütterten schmerzhast den Körper und ließen in den Ohren ein quälendes Klingen zurück. Ein mal hatte ich ein paar Zigaretten vom Bataillons adjutanten, je eine sür mich und meine Nachbarn. Gegen Morgen hatte sich das Feuer zum Trom- melseuer gesteigert. Ich weiß nicht, ob der Aus druck „Trommelseuer" erst in diesem Kriege aufgc- kommen ist; aber einen besseren Namen kann es für diese Einrichtung garnicht geben. Mit einem Male kriegten wir keine Granaten mehr; alles slog über uns weg hinter oen Berg. Also, „Alles aufpaffen! Achtung!" Nun mußten sie kommen! Richtig, nach einem Weilchen merkten wir, daß französische Jnf.in terie vor uns auf dem Berge sich hcranarbeitete. Sie schossen hinter Erdhaufen vor, versteckten sich in Granattrichtern, schlichen in zerschossenen Laus grüben heran. Wo unsere Leute einen sahen, schos sen sie. Bald slogen die Handgranaten herüber und hinüber. Links hatte der Feind uns schon umfaßt. Plötzlich hörten wir gerade hinter uns lebhaftes Ge- wehrseuer, das war sehr niederdrückeno für uns. (Wir erfuhren später, daß dort ein Patronenlager in Brand geschossen war.) Aber unsere Leute hiel ten ruhig aus u. seuerten Schuß um Schuß, sobald sich Gegner zeigten. Sehr wirksam halsen unsere Ma schinengewehre. Aber der Feind war zäh. Immer neue Angreifer kamen. Da hatte sich einer dicht vor uns vingenistet, immer wieder richtete er sich hoch aus, den Stahlhelm auf dem Kopfe, den linken Arm gekrümmt, mit dem rechten weit ausholend, sMeu- derte er seine Handgranaten aus uns. Es war ein derber Kerl, sah aus wie ein alter Römer. „Schade um den tapferen Kerl!" sagten die Leute neben mir, als ihn unser Maschinengewehr erledigte. Plötzlich
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