Suche löschen...
Sächsische Staatszeitung : 25.10.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id48072833X-192210256
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id48072833X-19221025
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-48072833X-19221025
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Staatszeitung
- Jahr1922
- Monat1922-10
- Tag1922-10-25
- Monat1922-10
- Jahr1922
- Titel
- Sächsische Staatszeitung : 25.10.1922
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
HOMiU W AWm NMilRA. Nr. *^4. zu Nr. 251 des Hauptblattes. 1922. »saus,rag« mit der Herausgabe: Regierung»«« Braune in Dresden. herizen Mähe w.iter zunimmt, ein in den be aus« Hochgeehrte Herren! Da» Landeskonsifionum das z»» Der Hr. Syn. Hantichke hat vorhin seinem Bebauer«» Ausdruck gegeben, daß der Finanz« auSschuß der Petition nicht wenigstens in einigen Punkten entsprochen nnd ihr eine andere Note gegeben hat. Daraus könnte man den Eindruck Hinterbliebenen die vollen wohlerworbene»Rechte nicht länger mehr oorenthalten werden möchte«, ist durchaus nicht der Fall; das möchte ich drückiich feststcllen. uter die jüngst ergangene Verordnung des Landcskonsistorinms bezüglich der Einbeziehung des besonderen AusglcichSzuschlagcS in die Ge- Haltsfestsehuna. ; Sehr richtig!) Das ist wirklich für viele Äirchgcnieinden eine ganz ungeheuere Belastung, und ich möchte die Bemerluug nicht unterdrücken, daß zu bezweifeln ist, ob die Ver ordnung rechtlichen Grund hat. Ich bitte Landeskonsistorium, sich darüber ein mal äußern. - Die rechtlichen Verhältnisse aller Kirchen. noch immer auf seine Verwirklichung wartet Ich ' mvsirer sind in Verbindung mit den Ruhe- möchte, wenn wir das auch in unserem Ankage gehaltSbestimmungeu tunlichst bald kirchen- gesetzlich zu regeln. Ich kann durchaus begreifen, daß die Kirchen- musiter gen» «vollen, daß ihr kirchenmusikalische» Einkommen pcnsionssähig wird, denn daß da- jetzt nicht der Fall ist, damit hängt zusammen, daß ein ganz geringer Anreiz für Bewerbungen geschahen wird. Ich habe davon gehört, daß sich der Staat doch eventuell bereitfinden lassen müsse, den Herren Kirchenmusikern, die am 30. Juli 1920 im Amte gestanden haben, die Pension weiter zu- gewähren. Ich weiß nicht, wie das steht, und ob »vir da vielleicht um Auf klärung bilten können. Jedenfalls, glaube ich, wird die Synode bzw. die nächste Synode woy! diesen Pun!t der Ruhcgchaltsdcstimmunge n für die kirchenmusikalische:: Beamten besonders in» Ange haben müssen. Syn Pfarrer Rümmer (BurkhardStvalde): Ich glaube, wir find alle einig darüber, daß »vir diese Petition ablehnen. Warum wolle«» »vir noch lange darüber reden? Ich beantrage deshalb Schluß der Debatte. Dieser Antrag wird einstimmig angenom men, desgleichen nach dem Schlußwort de» Berichterstatter- der AuSschnßantrag. mal verwirklicht werden. Lehr bebauen« würde ich cS, wenn unser letztes Gehaltsgesetz dazu führen sollte, daß die berufenen Kirchenmusiker aus ihre«» Ämtern ver schwinden und dasür weniger berufene Hilfs kräfte angestellt würden, die in ganz kurzer Zeit es dahin bringen würden, daß unser Sachsen von den» hohen kirchenmnstkalischen Stande hcrab- steigeo MM. Das »rare cmßerordentlick) zu .hetsagkL Wjx müsseu bedenken, daß nur m jahrhundertelangem Ausstieg erreicht haben, »oas jetzt unsere Freude und unser Stolz ist. Viel- leicht lassen sich doch diejenigen Kreise der Kirchen- musiler, die immer vielleicht etwas über das Maß vorwärtsdringend gewesen sind, durch die Rot unserer Kirchgemeinden überzeugen, daß die Ablehnung ihres Gesuches nicht aus bösen» Her zen kommt oder aus den« Unwillen, die Kirchen musik zu fördern, sondern daß sie allein gegcbci» ist durch die große Rot, unter der wir alle steten. Sy». Pfarrer Ruf; (Schmorkau): TieErklärungde» Herrn Kommissars des Kirchen, regimentö bezüglich ocS Er aises der Verordnung hat mich leider nicht befriedigt Ich habe zivar das betreffende Kirchengesetz »ich» hier, aber wenn ich mich recht erinnere, so heißt es da, daß das Grundgehalr und der Ausgieichszuschlag zugrunde gelegt »verden sollen, d. h. aber nicht „die AuSgleichszuschlägc*. Ter besondere Aus. glcichszuschlag ist bekanntlich etwas anderes, so daß also immerhin bedenklich bleibt, daß durch die Verordnung eine Auslegung des Gesetzes gegeben ist, die immerhin zweifelhaft ist. Syn. Min. Dir. Geh. Rat l)r Hedrich (Dresden): schlag bei der Bemessung der Jahresbezüge der irchenmusikalischcn Beamten mit berechnet wer- >en soll, eingehend geprüft, und zwar auf Grund rer mehrfachen Anfragen, die an das Landes- onsiftorium auS dem Lande gekommen sind. Das Lande-kvnsisioriunr ist auf Grund de» Wort- auteS der Gesetzes zur Bejahung dieser Frage «elangt. Im Gesetz heißt es ii« 8 3, daß die zahreSvergütung unter anderen« zu berechnen «st nach der schuldienstlichcn Besolouug an Grund gehalt und AuSgleichSznfchlag Es wird hier kein Unterschied gemacht zwischen allgemeinem und besonderein Ausgleichszuschlag Das konnte a damals auch »«och gar nicht geschehen (Sehr richtig!) »veil damals der besondere Ausgleichs- zuschlag noch nicht bestaub. Aber der besondere AuSgleichszuschlag hat dieselbe Natur wie der allgemeine AuSgleichSzuschlag, den»» er ist ein prozentualer Zuschlag zun» Grnndgcl-alt. ES ist außerdem an das Laudeskonsistorium die Frage gelaugt, wie cS mit den Wirr- schaftSbeihilscn sei. Diese hat das LandeSlon- sistorium als nicht anrechenbar erklärt, »veil diese WirljchastSbcihilse nach andere» Grn»djäpe>» als der AusglcichSzuschlag zu gewahren ist. ES ist also hier eine scharse Unterscheidung zu machen. Außerdem möchte ick) da»auf hinwciscu, daß eS doch wohl eine Newe Übertreibung ist, wenn man sagt, es »väre dadurch eine ungehencre Be lastung entstanden. (Sehr richtig!) Der beson- de«e Ausgleichszuschlag wird gc eben zuletzt, sv- viet üh weiß, in Höhe von 100 Proz. der ersten 10 000 M. des Grundgehaltes, also mit jährlich 10 000 M Wen«« man die übrige»» Bezüge des schuldienstliche«» Einkommens dagegen ansteht, so verschwindet doch dieser Bctwg vollkommen, eS ist ein ganz mäßiger Aufschlag, und cs kann ron einer übermäßigen Belastung der Kirchgemeinden infolge der Anrechnung tcs besonderen AuS- gleichszuschlags gar nicht gesprochen werden. Sy». Pfarrer Mehnert (Geyer): Ich gebe das letztere ohne weiteres zu, daß von einer hervorragenden Bclajuug nicht ge- sprachen »verden kann. Ich mcchtc aber doch im Sinne der Annabergrv Petenten es noch einmal aussprechen: die waren von vornherein fest davon überzeugt, daß von einer Anrechnung des besonderen AusgieichSzuschlags nicht die Rede sein könnte, einmal dein Wortlaut nach, teiligten Kreisen mit großen: Danke als Rudlta: empfundener Fvltschritt gen«acht worden ist, für den »vir den beteiligten Stellen auch von dieser Stelle aus Dank sagen »vollen. Zwei Tatsa hen beeinträchtigen allerdings nnscrc Krcuoc an den», waS erreicht worden ist. Zum ersten der Um stand, daß die von der Ctaatsregierung zur Hebung der Röte zur Verfügung gestellte.: Gelder »vic diejenige Sum.nc, welche zur Er höhung der Besoldung der Geistliche» dar gereicht wurde, nur als Vorschüsse gegevcn worden sina (Hört, hört!), die bei der künftige,» finanziellen Au«einander)chung zw.sche« Staal und Kirche zur Anrechnung kommen sollen. Das belaßet i citürljch das Schnldkonto der Landes kirche ganz ungeheuer und wird von uns um jo bitterer empsu»»dcn, al» wir nach wie vor der Überzeugung sind, daß nach der durch StaatS- gcsetz geordneten Regelung der Ruhestands- und Hinterbliebcuenbezüge der Geistliche« di.- grund sätzliche und rechtliche Gleichstellung unserer Ruheständler und Witwen mit denen der Staats beamten doch seststeht (Sehr richtig!) und e gent- lich doch anerkannt uns nicht länger bestritten und bezweifelt und praktisch unwilkjam ge,nacht werden sollte. Damit hängt da? andere zusam- men, daß die gesetzliche Regelung der ganzen An gelegenheit noch immer auSsteht und der be rechn tc Wunsch, daß unseren Ruheständlern und Syn. Pfarrer Graefe (Arnsfeld): Ich halte c» für meine Pflicht, zu der Petition des Landesvereins der kirchenmusikalischen Be amten einige Ausführungen zu machen. Diese Petition stellt sich anscheinend auf den Stand punkt, als ob von einer Wirts baftlichen Rot der Kirche überhaupt nirgends etwas zu bemerke«» wäre. Tie Forderungen, die ausgestellt sind, allerdings in der Form von Bitten, sind so un- erhölt, daß sie Zurückweisung m t aller Schärfe erfordern. Im übrigen »nuß auch ich bekennen, daß cs Kantoren gibt — ich bin seiber in der glückliche», Lage, «inen solchen in meiner Ge meinde zu besitze» —, die in selbstloser Weise sich mit dem Minimum eines kirchendienstlichen Einkommens begnügen, vm so befremdlicher ist es, daß andere Kreise deö Kantorenstandes solch unerhörte Forderungen stellen. Syn. Kaufmann Schaeidrr (Zitt.u): Es ist immer »nein Bestreben gewesen, für die kirchenmusikalischen Beamten einzutreten. Wenn ich das heute nicht für voll und ganz tnu kann, so bedauere ich das aufrichtig. Aber die Notlage der Landeskirche zwingt uns heute doch, wenigstens zurzeit eine andere Stellung ein zunehmen. Ich weiß, daß die Synode in ihrer großen Zahl sicher bereit wäre, wenn die Mittel vorhanden »vären, für die kirchenmusikalischen Beamten wieder neue Gehaltszulage», zu be willigen. Wir sind aber heute nicht in der Lage dazu, und das müßten auch die Leute, die heute diese Forderungen stellen, etnschcn. Daß die Forderungen deshalb unerhört seien, muß ich zu rückweisen. Kommissar Geh Sonsistorialrat vr. Kuaur: XI. ordentliche Lnndeösyuodt. (Schlvs; ter Sitzung vom 23 Oktober.) Syn. Vizepräsident Oberpsarrer vr. Klemm (Strehla): Bei der Eingabe der Strehlaer Pastoren- Konferenz, deren Leitung mir anvertraut ist, hat zu gelten, daß sie zwar von den Pastoren aus« geht, aber nur das ausspricht, was auch bei den übrigen Vertretungen der Gemeinde Uber- zeugung ist. Es ist Tatsache, daß eine wachsende Anzahl von Gemeinden gar nicht in der Lage ist, die durch das Gesetz vorgeschricbenen Be träge aufzubringe», da die Ausgaben jetzt schon die Leistungsfähigkeit der Gemeinden wett über- steigen, so daß vou einer Erhöhung absolut nicht die Rede sein kann. Sy». Oberlehrer Hautschle (Purschwitz): Daß die roilicgenden Wünsche ihre Bcrech' tiguug haben, daran ist nicht zu zweifeln, aber cbeusowcnig daran, daß die Kirche als Landes kirche und die Kirchgemeinden gar nicht in der Lage find irgendwie auf die hier voracbrachten WHnjchc ciuzugchcn. (Sehr richtig!) Es ist ricl- fqG draußen die finanzielle Lage der Kirche gar nicht bekannt; die finanzielle Lage der einzelne» Gemeinden kennen die Kantoren, und ich »beiß sehr viele Fülle, »vo die Kantoren auf einen Teil ihres kirchlichen Einkommens verzichtet haben, weil sie selbst s he», daß der Geistliche, dessen einzige Einnahmequelle sein Geholt bildet, zunächst sein Existenzminimum a» Gehal« be kommen möchte (Sehr richtig!), und »veil ihnen ja durch ihr Echuleinkvmme» ihre Existenz ge sichert ist. Ich kann hier mit Freude und Ge nugtuung sestslellcn, daß. viele - Kirchenvor» ständc bei den Geh« tSregelungeu der letzten Zeit, die du,ch das Gesetz notwendig Warven, den Kantoren sehr entgegengekommen sind. Ich hätte es gern gesehen, wenn der Finanz- ausschnß aus einige Punkte näher cingegaugen wäre, jo z. B. darauf, ob es nicht angebracht wäre, die sogenannte Sperrklausel Wegfällen zu lassen. Eie hat unnötig viel töjes Blut im Lande draußen gemacht. Wie viele Male sie tat- sächlich angcw. ndt worden ist, weiß ich richt, aber jedenfalls werden der Fälle nicht allzu viele jein. Wenn das neue Schulbedarfsgesctz twLraft getreten sein wird» dann »vird cS einer Sperr- ktoufel überhaupt nicht mehr bedürfen, den»"wir dürfen ja noch dwsrm GcicPe nicht Mehr MS vker, höchstens oi.llcicht sechs Überstunden erteilen. Auch über die Frage der Ruhegehälter usw. hätte sich cinm l eine ganz eingehende Beratung not wendig gemacht. Ich gebe aber zu, daß cs der gcgenwürtigen Tagung an Zeit fehlt, und bin davon überzeugt, daß die Synode den Kaiitorei« gegenüber eine freundliche Stellung cinnimmt (Seh« richtig!), und ich Hofso, daß, wenn bessere Zeiten für unser Vaterland und für die Landcs- lirche und die einzelnen Kirchgemeinden kemmen, man dann aus die Wünsche der Kantoren und Organist.« auch f»e« ndlichc Rücksicht nehmen »vird. (Bcifall ) Syn. Psarrer Nutz (Schmorkau): Ich wollte dem lebhafte»» Bedauern nicht weniger Kirchcnvorstände Ausdruck verleihen worden ist, den einen Beamten emzuzwheu (Leb- Haftes Sehr richtig!) und eben damit einen wertvollen Faktor zun. Ausbau unsres l.rch- gemeindlichen Leben» auszuichalten. Darm lwgt für mich die allerschwcrpe Gesehr, dw diese Pe- itionen bringen, und dieser Befürchtung Au»- »ruck zu geben, habe ich mich für verpflichtet gehalten. (Beifall.) Syn. Psarrer Vischer (Zwönitz): Als »vir da» Besoldungsgesetz verabschiedet »atten, »vareir »vir der Meinung, daß wlr die Sünsche unserer Kirchenmusikcr in den welent- ichsten Punkten erfüllt hätten, und es hm selbst sehr treue Vorkämpfer für dw Wünsche der tirchenmusiker über«ascht. als plötzlich ein sehr charfer Kampf gegen dieses Gesetz cmsetzw. Sehr richtig!) Ich selbst habe, wo 'ch "«end onnte, Beruhigung zu schaffen versucht durch Aufklärung. Der Hauptgrund, daß man sich be- nachteiligt fühlt, lag zunächst darin, daß man die Erhöhung des Gehaltes maß an der Er- Höhung der anderen Bedü fnisse, an den Kosten, die wir aufblingen müssen für alles, was wir zun» Leben notwendig habe». Daß damals iurz nach dem April dieser Kampf cins-tzte, Hane seine» Grund auch darin, daß man der Meinung war, durch die Kirchensteuern »väre unsere Kirche so geldreich geworden, daß es nur am guten Willen fehlte, wenn man dw etwa noch ausstehenden Wünsche der Kirchenmusikcr erskllen wollte. Sicherlich wird diS Darstellung unserer Schlußjynodc auch hier Aufklärung schaffen. Wenn der Landes lirchcnchorverband von den 11 Punkten nur 4 und auch diese nur in gemäßigter Form zu den s inigen gemacht hat, so ist das auf grund der Beschlüsse unsere» Kirchenchortages in Auerbach erfolgt. Dort sind diese Sätze einstimmig von sämtliche»» anwesenden Musikern, Geistlichen und Kirchenvorständen an genommen worden ohne jeden Widerspruch, und ich rrsehe daraus, daß etliche dieser Sätze nicht belanglos sind und auch wert sind, taß sic ein- Punkt 4: Ant-aq der Finanzausschüsse» zu den Gesuchen der Superintendentur Leipzig Land und der Dresdner Vereinigung von Geistlichen im Ruhestande in Dresden Losch Witz, die Notlage der geistlichen Ruhe standler, deren Witwen und Waisen brtrrffend. (Drucksache Nr. 99.) Berichterstattcr Syn. Superintendent Oberkirck n- rrat Thomas: Die beide»! Pelitionrn stau»,neu au- einer schon »nehr oder minder langen hinter un» liegende» Zeit. Ich darf daran erinnern, daß der Notstand, in dem die i» Ruhestand lebenden Geistlichen sowie die Hinterbliebenen von Geistlichen auf allen Seite»» des Haufe- bitter schmerzlich mitempfunden und der von uns gefaßte Beschluß, das LandeSkonsistorium zu ersuchen, mit allen Mitteln^ auf eine Beseitigung des Notstände- hmzuwirten, vo» der allgemeinen Zustimmung getragen wurde. Heute liegt »un die Sache so, daß der kräftig« Hilferuf, der hier und sonst crllungen ist, wie wir mit Freuden seststelleu könne», nicht ohne Wirkung geblieben ist. Nachdem nämlich der Laudia» im Sommer die EtaatSrcgierung er- mächtigtc, den Ruheständlern und Hinterbliebenen von Geistlichen in ihrer schwere.: wirtschaftlichen Not aufzuhelfcn und dic dazu erforderliche«» Geldmittel, damit ihre Bezüge denen der Staats« bcaintcn und ihrer Ruheständler und Hinter bliebene»» angeglichcn würden, zur Verfügung zu stellen, hat das Landeskonfistorium sofort in dankenswerter Fürsorge die entsprechende«» An träge zur Durchführung diejcr der Elaatsregie« niug gegebenen Elmächtigling gestellt, uud diese« Anträgen ist auch i.» c,it;prcchc»cer Weise Fal e gegeben worden, und zwar sind die Bezüge fortlaufend prozentual erhöht worden, zuletzt vom 1. November ab um 000 Proz Nur d.e für den 1. Dezember d. I. beantragte weitere Erhöhung aus 140) Proz. steht noch nicht fest Ewe Entschli ß»«ng der EtaatSrcgierung ist bisher noch nicht erfolgt. Immerhin ist doch das Ge samtergebnis das, daß ter bittere» Not, von de« die beiden Petitionen uns reden, gcstcuert uud erreicht worden ist, daß, wenn d c Erhöhung, wie wir Hessen, an» I. Dezember eintritt, die Ruhezäudlcr und Hinterbliebenen voi» Geist lichen zwar noch immcr mit ihren Bezüge» hinter dc» Staatsbeamte» und Lehren« in» da nicht bloß darin steht: Grundgehalt und AnegiejaHzujHlag, sonder»» in« erste»» Para graphen: Gnm^gehalt rrno-des davon zu Ve- rcchucnden Ausgleich-zuschla^s. Der besondere Ansgtoichszusch'ag »vird tatsächlich nicht vorn Gnmdgchalr berechnet. Tan» aber »»einte auch die Auuabcrgcr Bczirlsgruppe des Pfarrervereins, daß es schlechterdings mit dem Sinn dieses außerordentlichen AusgieichSzuschlags nicht ver einbar sei, wein» er emcm Beamten gewisser maßen zweimal airgcrcchnet werde. Ich glaube, daß die Annäbcrgcr durch die authentische Er klärung des Lrmdestonsjstoriums, wie sie in» Verordnungsblatt s i vn gegeben worden ist, ctwas überrascht gewesen sind, und ich möchte das i icr noch einmal zum Ausdruck bringen. Syn. Kantor Grlbrich (Mißlarcuth): Ich möchte dc» Ausdruck, der hier gefalle»» ist, kaß die Fordcruirg unerhört sei, ganz energisch zurückweije». Es ist von vielen Eeiteir anerkannt worden, daß unter den Wünschen wohlb.rechtigte darunter sind. (Zurufe: Ra, na?) Wenn »vir das gegenwärtige Einkommen der Kirchenmtisikc» mit dem früheren vergleichen, so ist es im Durchschnitt eine 30- bis 40fache EUMung. Die Löhne und dic Gehälter sind alle viel bedcutendcr erhöht worden, um das lOV- und Mehrfache, und dic Belastung »vürde nicht so groß werde«: für die Kirchgemeinden, wen«: der Divisor 30 angenommen worden »väre. Aber unerhört sind diese Forderungen nicht. Ich »nuß allerdings auch zugcstehen, daß jetzt dic Kirchc nicht in der Lage ist, da? bezahlen. Syn. Oberkirchrmat Superintendent TdamaS (Schneeberg:) Ich glaube, es stellt sich jetzt jchou heraus, da die Befürchtung richtig ist, vic damals bei de Einbringung des Gesetzes ausgesprochen »vorde ist, daß niit der srundlezeudc» 4 cstimmung, da nach dem schulischen Einkommen das Sirchen- dienstcinkommen berechnet werden und fortgesetzt in den» gleiche» Maße weiter steige» soll, ein Weg beschritten worden ist, der für die Kirchc verhängnisvoll ist (Lebhaftes Sehr richtig!), in dem er der Kirche absolut nicht mehr die Mög lichkeit gibt, von sch aus dic GchaltSsragen zu regulieren (Sehr richtig!) Die vorliegende Petition bringt nun nene Unruhe nicht bloß iu die Synode, fimden« vor allen Dingen in unsere Kirchgemeinden hinein, und das ist es, was »nir leid tut. Ich weiß cS, wie viel unsere Syn. Pfarrer Graefe (Arnsfeld): ES ist von zwei Seiten bemängelt worden, daß ich mich vorhin des Ausdruckes „unerhörte Forderungen" bedient habe. Ich bin leider nickt tu der Lage, davon auch nur ein Iota zu- rückzunehmen. Wenn von einem der Herren Vorredner gesagt worden ist, die (Erhöhung des kirchdienstlichen Einkommens der Kantoren und BolkSschullehrer betrage im großen ganze» n»r das 30- bi» 40fache, so mag das in c n paar em- zelnen Fällen stimmen; in den meisten Fällen wird nach meinen Berechnungen dic Erhöhung da» 60- bis 80fache betragen, und das ist ein Rebeneinkommcn, um da» cs sich hier handelt. Dagegen muß ich auf die höheren Staatsbeamten Hinweisen, deren Einkommen nach den» gegen wärtigen Stande der Besoldung tatsächlich, ob wohl eS da» tzaupteinkommcn bzw. das einzige Einkommen ist, nur auf das 40- bis 50 fache er- höht worden ist. Wenn ich den Ausdruck ge braucht habe, so habe ich da» eben in Rücksicht auf di« gegenwSitige, ungeheuer schwierige Lagc der Landeskirche getan, die absolut leine Berück sichtigung von feiten dieser Herren gefunden hat. Syn. Psarrer Heinze (Falkenstein i. V.): In Punkt 10 der Petition der kircheumnsika- fischen Beamten steht: Ruhestände und ihren Hinte bliebcncn in dieser gewinnen, als ob der Finanzausschuß sich mit unbc.rachl- de« ciuzetnen Petitionen nicht näher beschäftigt ' "or- hätte, sondern sie a Irwine abgewieje»» hat. Las d:e Teuerung n» den» b»S- Sirche der treuen Arbeit der Kirchenmusiker zu danken hat. Ich weiß auch ganz genau, welche Gefahr vorl-anden ist, taß nämlich unter Um- stäudcn die Handhabung ter Kirchenmusik jetzt auf Leute, cuf Mäuner und Frauen übergeht, die nach ihrer ganzen mufikatischcn Vorbildung nicht imstande sind, das wertvolle Gut unserer Kirche zu bewahren nnd zu verwerten. (Sehr richtig!) Wen«» aber »inserc kirckcnmusikallschen Beamten mit dicsen Forderungen herantreten und sie durchzndrückc» versuche», dann besteht allerdings dic Gcfahr, taß dic Kirchgemeinden au- Mangel ai» Mittel»» da»auf zukommen müssen, auf ihre Dienste zu verzichten; cs ist j<tzt schon so. daß in Gemeinde», die bisher zwei kirchen- musikalische Beamte liatten, eiucu Kantor und hat dic Krage, ob ter besondere Ausgleich-zn«' einen Organistrn, vielfach die Anregung gegeben
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite