Wuchtig und mächtig — so soll sich nun der granitne Bau auf diesen, Grundstein erheben, ebenso wuchtig und gewaltig, wie der Mann selber war, den er ehren soll; ebenso stark und fest, wie das ge waltige Werk ist und bleiben sott, was er geschaffen hat: das geeinte, deutsche Vaterland. Auf der Höhe stehend, soll die Bismarcksäule nach oben weisen — so wie Bismarck selbst, auf einsamer Höhe stehend, unser deutsches Volk aus dunklen Niederungen zur lichten Höhe hinaufgeführt. Er hat es aus einem Volke der Denker und Träumer zu einem Volke der That gemacht, so daß es heute nicht mehr, wie einst, das Aschenbrödel ist, das man beiseite schiebt; heute wirft es sein Wort und Schwert hinein in die Wagschale der Völker und nimmt den ihm gebührenden Platz ein an der Sonne! Einzigartig ist diese Säule gedacht in der Seele des Künstlers; denn einzigartig ist auch der Mann in der deutschen Geschichte, dem sie errichtet wird. Er ist eine große, weltgeschichtliche und weltgestaltende Persönlichkeit! Mit ihm hat eine neue Zeit begonnen. Durch ihn ist Deutschland wieder, wie einst, das Herz Europas und der Schwerpunkt der völkergeschichtlichen Entwicklung geworden. Nun breitet der deutsche Adler seine im Sturm erprobten Schwingen über alle Deutschen und es ist eine Freude, ein Stolz geworden, sich ein Deutscher zu nennen! Ja, Bismarck ist Deutschlands großer Sohn, in dem das Wesen des deutschen Volkes und seine edelsten Eigenschaften sich verkörpern. Er ist der eiserne Kanzler, der mit Blut und Eisen die Deutschen zusammengeschweißt hat zu einem Volk und einen, Reich. Er ist der weitaussehende große Staatsmann, der seinesgleichen in der Geschichte nicht hat. Er ist der große Gold- und Waffenschmied, der uns das Siegfriedschwert geschmiedet hat, mit dem Deutschland seine Feinde nieder warf, der aber auch die goldene Kaiserkrone mitgeschmiedet hat. Er ist der starke Rossebändiger, der Deutschland in den Sattel hob, daß es reiten konnte. Er ist der kühne Steuermann, der unser Schiff durch alle Klippen und Stürme sicher zum langersehnten Ziele gelenkt hat. Er ist der treue Diener seines großen Kaisers und der treueste Freund des arbeitenden Volkes, für das zu sorgen er nicht müde ward. Er ist der Mann mit dem deutschen Gemüt, in dem Gottesfurcht und Pflichtgefühl, Todesmnt und Wahrhaftigkeit, Einfachheit und Treue sich paaren mit innigster Liebe zu Weib und Kind, zu Wald und Flur. Ob nunj Jahrhunderte kommen und gehen, ob Sonnenschein und Stürme über diesem Bauwerk wechseln, so oft hier die Flammen auflodern werden in die dunkle Nacht, sollen sie gemahnen an die Nacht, die einst über unserem, deutschen Volke lag, sollen sie immer aufs neue freudige Begeisterung entzünden für unseren großen Bismarck und, ganz in seinem Sinn und Geist, für Kaiser und Reich, für König und Vaterland! Dazu weihe ich jetzt diesen Grundstein und flehe zu Gott, daß er den Bau ohne Unfall vollenden lasse, damit diese Bismarcksäule sei und bleibe: