Suche löschen...
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 19.01.1905
- Erscheinungsdatum
- 1905-01-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-190501195
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19050119
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19050119
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1905
- Monat1905-01
- Tag1905-01-19
- Monat1905-01
- Jahr1905
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
V Dy*t*er*tag, -s« LA. Januar LSHA 64. JatzrgE K»s,K^O,»4^,«r U. b-skl» PeWjkilr od<r dkr^i, Raum 18, dr! kokql < Inseraten 12 Ps ; un a:ntli1>«n U»U pro Zette M P«.; „EinUsa>U>t" tmA«> d«kti»nSteile ÄO Pf. Vei schwierige« und tabellarischem Satz Aufschlag nach Larif. FOr Nachweis und Offerten-Unnah«« >L Pf. Extragebühr. AMsblatt der Königlichen Amtshauptnmnnschaft Flöha,, des Königlichen Amtsgerichts und des Stadtrats zu KraukenberA Verantwortlicher Redakteur' Ernst Romberg in Frankenberg t. Lia. Lruü mch Verlag oon C. G. Xpßbrrg tn Frankenberg l. Sa. «WW«ML»«.i>!«.'l»SE-E«»MEWWi4W»WWN»«.«!!S«»S!^SSSSSWSS«»WW»»»Vti!i?,MNi«ssss»SWSSWSNNSSSSWS«SS«SSS8^^ Bekanntmachung. In der am 8. dieses Monats abgehaltenen Versammlung des unterzeichneten Vereins ist wegen laugjiihriaer treuer Dienste das Hausmädchen Klara Martha Gießner bei Herrn StiftSpsarrcr Jäßing in Ebersdorf mit einem Ehrengeschenke von 10 M. —- bedacht worden, während das Dienstmädchen Auguste Martha Joh« bei Herrn Gemeindrvorstand Dietrich in Sachsenburg wegen mehrjähriger treuer Dienste öffentlich belobigt worden ist Flöha, am 15. Januar 1905. Der Dienstboten-Belohnungs-Verein. Amtshauptmann Dost, Vorsitzender. F. DaS aus Hausdorf gebürtige Dienstmädchen Emma Ida Wittig ist am 1. April 1888 zu Dresden gestorben; deren Erben haben teils sich vom Nachlasse seinerzeit loSgesagt, teils find sie z. Z. hier unbekannt. Die letzteren werden aufgefordert, ihre Erbrechte an dem Nachlasse, der in einem hier hinterlegten Eparkoflenbuche mit einer Einlage von 192 M. 40 Pf. ohne ZinSaufrrch- nung besteht, bi- zum 25. März d. I. hier anzumelden. Frankenberg i. Sa., am 10. Januar 1905, Königliche- Amtsgericht. Bekanntmachung. Der Gefamtkircheuvorstand der Parochie Frankenberg besteht zur Zeit au- folgenden Mitgliedern, den Herren: Justizrat Wilhelm Ernst Theodor Reinholdt, Rentner Friedr. Rudolf Vogelfang, Poftdirektor a. D. Oskar Ewald Roßbach, Gemeindevorstand Karl Eduard KtthN in Mühlbach, Rentner Karl Bernhard Weber, Baumeister Karl Robert Nestler, Kgl. Friedensrichter Hermann UhlempNN, Inspektor a. D. Heinrich Wilhelm Birkner, Gemeinde- vorstand Friedrich Ferdinand Fischer in HauSdorf, Fabrikant Julius Hunger, Erbgut-befitzer Otto H««ger in Dittersbach, DiakonuS Alfred Welker, Rentner Hobelt Lißner, «rchidiakonu« tzrrmann Albert Schneider, Oberstleutnant Georg V0N SanderSlebe«, Bürgerschuldirektor Louis Karl Burckhardt, Bürgermeister »r. jur. Arno Jrmep, und dm neugewählten: Mühlenbefitzer Georg Ewald Bunge in GunnrrSdorf und Gutsbesitzer Karl Barthel in Neu dörfchen, sowie dem Unterzeichneten als Vorsitzenden. Frankenberg, den 17. Januar 1905. Der Kirchenvorstand. Ehmer. Zur gefälligen Beachtung. Nach Orten außerhalb des deutschen Reiche- und Oesterreich«, soweit solche im Gebiete de» Weltpostverein- liegen, geschieht der Versand unsere- Tageblätter mit wöchentlichen Kreuzbandsen dungen von un- unter Portoansatz von 2 M. — Pf. per Vierteljahr. Born Reichstag. Bei sehr schwach besetztem Hause wird die Etatsberatung fortgesetzt mit dem Etat de» Reich-schatzamte». Herme» (freis. Vp.) will aus die Härten de» Saccharingesetzes Hinweisen. Daß der Schatzsekretär diese Härten nach Möglichkeit auizugleichen suche im Interesse der kleinen und kleinsten Leute, da- sei anzuerkennen. Aber neben den Händlern gebe eS auch einzelne Nebengewerbe, die durch da- Süßstoffgesetz geschädigt seien. Schatzsekretär vo« Stengel erwidert, den kleinen Händlern sei au» BilligkeitSgründen entgegengekommen worden durch Ankauf dieser Süßstoffbestände, freilich nicht zum vollen Preise. Ec müsse übrigen» die interessante Tatsache feststellen, daß unmittelbar vor Inkrafttreten de» neuen Süßstoffgcsetzes die Einfuhr von Süß stoffen ganz auffallend forciert worden sei. Offenbar haben sich die Händler damals mit großen Vorräten versorgt, in der Er wartung, sie nachher zu hohen Preisen loizuwerden. Spahn (Ztr.) erklärt, da» Zentrum bitte, seinen zum Etat de» ReichSamleS de» Innern gestellten Antrag, bezw. Resolution wegen höherer Wohnungsgeldzuschüsse als zum Etat gehörig an zusehen und diesen mit zur Beratung zu stellen. Kirsch (Ztr.) äußert Wünsche bezüqlich anderweitiger Aus prägung unserer Geldmünzrn und befürwortet sodann die vom Zentrum beantragte Resolution Hitz' und Genoffen. Danach solle die Bemessung des Wohnungsgelvzuschuffes von zwei Gesichts punkten au- neu geregelt werden. Einmal den gestiegenen ört lichen Wohnung-miet-preisen entsprechend und sodqnn unter be sonderer Berücksichtigung derjenigen, welche mit Familienangehörigen einen Haushalt führen. Arendt (kons.) stimmt der Resolution Hitze zu. An der schlechten Finanzlage sei die RcichSregierung auch mitschuldig, in dem sie solange gezögert habe mit Inkraftsetzung, de» neuen Zoll tarifs. Sohold dieser neue Tarif komme, werde es an Geld nicht fehlen. Staatssekretär von Stengel bemerkt, mit der Neuprägung oon 50-Pfrnnigstücken sei man soweit vorgeschritten, daß in den nächsten Wochen eine größer« Anzahl der neuen Stücke in den Verkehr kommen werde. Die Enquete über da» Dreimarkstück sei noch nicht abgeschloffen. Was die vorliegende Resolution Hitzx anlange, so erinnere er daran, daß er schon mit dem preußischen Finanzminister in Verbindung getreten sei wegen gemeinsamen Vorgehen», um die WohnungSgfldzuschüffe für die unteren B«« amtenklaffen aufzubeffern. Wenn Preußen, dessen Finanzen doch offenbar noch wesentlich günstigere seien, al- die de- Reiche», sich auf die unteren Beamtenklaffen beschränken zu müssen glaub«, so werde sich da- Reich doch wohl in dieser Weise bescheiden müssen. Blell (freis. Vg.) äußert sich gegen den Gedanken einer Aus prägung von Dreimarkstücken. Der Verkehr hab« hierfür kein Bedürfnis. Müller-Sagan (freis. Vp.) stimmt namenS seiner Freunde der Tendenz der Resolution Hitze zu. DaS Reich brauche auch nicht erst auf ein Vorgehen Preußen- zu warten. Ja, wenn e» sich um sehr hohe Baeamte handele, um Repräsentation-gelder für Minister, da sei man in Preußen gleich dabei. Singer (Soz.-Dem ) vertritt den Standpunkt, daß die Krieg«« veteranen-Rente gewährt werden sollte, ganz ohne Rücksicht auf die Beoürfnikfrage. Der Resolution de- Zentrum- stimme seine Pntei zu. Aber auch die mittleren Beamten seien aufbesserungS- bedürftig. Etaat-sekretär von Stengel stellt zunächst einer Aeußerung de- Vo-rednerS gegenüber fest, daß bei Gewährung einer Veteranen- Rente nie Rücksicht genommen werde. E- werde nur die Bedürfnis frage geprist. V. Richthofe« (kons.): Die Resolution Hitze geht verschie dentlich zu weit. Man müsse sich, ebenso wie in Preußen, auf die Unterbeamten beschränken. Areo-t (Rp.) wirft Singer vor, in die Frage der Veteranen« —————————————— - Fürsorge wieder da» politische Moment in hetzerischer Meise hin- eingetragen zu haben. Gothel» (fr. Vg.) führt «ine Reihe von Fällen ao, wo tat sächlich au» politischen Rücksichten, au» Gründen der A«finnun- Veterapey dix Rente, nicht erhalten hätten. Patzig (nat.-lib.) kann nicht glauhen, daß bei der Entschei dung über Veteranen-Renten Gesinnungsschnüffeleien stattfänden. Der Resolution Hitze könne doch wohl jeder »»stimmen. Nach «eiteren Bemerkungen MAlserS-Sagan, Singer« und Gr-nherg- erklärt Graf Oriola (nat.-lib.), i» dem einschlägigen Gesetze steh» ausdrücklich, die Veteranen-Ftzrsorge sei vorzueythglten „Personen, welche sich dvH ihre Lebensführung dieser Fürsorge unwürdig machen". Keinesfalls dürfe die» geschehen apf Grund politischer Gesinnung. Nach weiterer unwesentlicher Diskussion schssHt di« Debatte und der Etat de» Schatzamt«» wird genehmigt. Mittwoch 1 Uhr Etat de» Reichreisenbahnamt». OertlicheD mü> GSchMts. Fr an Anberg, 18. Janq« 1905. 1- Die seitliche Mwrisung «ad Verpflichtung der wieder- bezw. neugewähsipn KirchenoorstandSmitglüber fand im VormittaMotttSdiqvst de» vergangenen Sonntag» durch Herrn Oberpfgrrer Ehmer in Anwesenheit de» gesamten KirchenvortzandeS und der übrigen Geistlichen statt. Bei der im Dezember vorigen Jahre» erfolgten Ergänzung-Wahl wurden von den Au»scheidend«n wiedergewählt die Herren Postdirektor Roßbach, Rentner Weber, Inspektor Birkner, Bürgerschuldirektor Baxckhardl, Bürgermeister 0r. Irmer von hier und Gemeindrvorstand Fischer von Haus dorf; neugewählt wurden die Herren Mühlenbefitzer Ewald LtMge an Stelle von Temeindevorstand Eichler in Gunneridorf und Gutrbefitzer Karl Barthel an Stelle von Privatmann Gelbricht in Neudörfchen. Der Vorfitzende gedachte in einer kurze» An- Die Wacht des Blutes. Bon H. von Benitzky. Autorisierte Uebersetzung aus dem Ungarischen von C. Langsch. (11. So^onnmg.), (Nachdruck vardolk».) 11. Kapitel. Drei Tage waren nach dvi soeben beschrieb««» Ereigviffen vergangen und Andor verbrachte seinem Vorsatz getreu die meiste Zeit bei Ezechiel und seinen Büchern. Von TaSnad hörte man nicht». In der Dämmerstunde wanderte er meist im Park oder ferner vom Hause, aus den Wiesen oder im Walde umher. Felizita begleitet« ihn oft. Zwar wunderte sie sich über sein veränderte» Wesen, aber sie fragte nicht nach der Ursache. Ihre gewandte Art, ihr scharfer Verstand fand schnell den rechten Weg, den sie kinschsagen müßte, um dem jungen Manne nicht lästig zu fallen. Sie liest ihn ruhig seinen Gedanken nachhängen, ohne ihm ihre UnterhaUung aufzudrängen; plauderte er und schmiedete er Pläne, so widersprach sie nie. Sie hielt mit jeder Gemütsbewegung, jeder LEN Stiche» Schritt, wohl wissend, daß die» die einzige Art sei, seinen Gram nicht zu erwecken. Sie unterhielt sich über alle» mit ihm, und Andor bewunderte ihr scharf«» Urteil, ihre geistigen Jähheiten und ihr vielseitige« Wissen. „Wer ist eigentlich diese Felizita?" fragte er seine Mutter eine« Tage«. „Ezechiel Miktams Nicht«, die Tochter seiner Schwester." Der Jüngling zauderte. „Verzeihe, Mutter, aber eigentlich weiß ich auch nicht, wer Miktam ist. Ich gewöhnte mich, ihn immer bei un« zu sehen, aber wer er ist, warum er hier lrbt, und in welchem Verhältni« er zu un« steht, erfuhr ich nie. Ich fragte auch nicht danach, denn bi«hrr dachte ich nicht daran." Gräfin Schümm blickt« ihn überrascht an. „Das ist nicht so leicht erzählt. Ich muß in die fernste Vergangenheit zurückgreisen, um Dir alles kspr zu machen." „Wenn e« Dir unangenehm ist, so tue eS nicht." „Im Gegenteil, mein Sohn. Er gibt selten Augenblick« und Errigmsse im Leben, auf welche man mit solch reiner Freude zurückdlicken kann, wie auf unsere Zusammengehörigkeit mit Miktam." „So erzähle. Ich liebe Miktam und bewundere seine Nichte." „Gefällt sie Dir ?" „Davon ist keine Rede," entgegnete der Jüngling, dessen Gesicht sich sogleich verdüsterte. „Mein Herz ist tot. Ich finde Felizita schön, und bedaure, daß sie hier in der Einsamkeit ihr Leben verbringt." „Sie fühlt sich froh und glücklich bei un»." „So erzähle mir von Miktam, aus daß ich ihn vollständig kennen lerne." „Du weißt, daß ich ein ganz armes Mädchen war, ehe ich zur Bühne ging," begann die Gräfin. „Auch das weißt Du, daß ich in ASpar an der Tiber geboren wurde und bi» 18 Jahre nicht« von der Welt sah. In dieser Zeit starben meine Eltern und eine Tante nahm mich zu sich nach Florenz." „Das alles kenne ich." „Ehe mestie Eltern starben und ehe ich noch zu den erwach- senen Mädchen zählte, besaß ich einen sechs Jahre älteren Spiel- gesährten, Ezechiel Miktam." „So kanntest Du ihn schon in der Jugend?" „Seit meiner frühesten Kindheit. Er war mein steter Be gleiter, und als ich arm und verwaist dastand, bot er mir seine Hand an, mir zwar ein einfaches Leben, aber ein treues Herz ver sprechend. Ich nahm eS nicht an, denn ich liebte ihn nicht." „Armrr Ezechiel!" „Ich verließ Atpar, die gelbwogende Tiber und meinen treuen Gefährten, um mich in Florenz zur Sängerin aurzubilden." Die Gräfin schwieg einen Moment und blickte sinnend in di« Ferne. Voll Interesse hingen die Augen de« Sohne« an ihren Lippen. „Eine« Abends sang ich die Preciosa. Da» Theater war gedrängt voll. Plötzlich fielen meine Blicke wie magnetisch angezogen auf eine in der ersten Reihe fitzende Gestalt und ich erkannte in ihr alrbasd Ezechiel, den ich sechs Jahre nicht gesehen hatte." „Wi« kam er dahin?" „Er wollte mich noch einmal sehen und meine Stimme hören, deren Ruhm bi» in da» kleine Dorf gedrungen war. Schon in der nächsten Pause schrieb ich ihm einige Zeilen und bat um seinen Besuch für den anderen Tag. Er kam, aber wie er sagte, schweren Herzen«. Ihn schmerzte die Begegnung, denn er hatte erfahren, daß ein ungarischer Graf sich um meine Gunst bewerbe und ich binnen kurzem seine Gattin «erden würde. Ich bejahte eS und mit tränenden Augen schied er von mir. Auch mir ward da« Herz schwer, denn ich fühlte unwillkürlich, daß ich keinen besseren Freund wie ihn besaß. Und ich täuschte mich nicht, wie die Zukunft e« lehrte. Bald darauf heiratete ich Deinen Vater und verließ aus seinen Wunsch dir Bühne. In seine Heimat aber kehrten wir vorerst nicht zurück, sondern begaben un« aus Reisen. Mehrere Monate waren vergangen, als mein Gatte plötzlich schwer erkrankte. Ich befand mich allein mit ihm im fremd«» Land« ohne Freunde, ohne Hülfe. Da gedachte ich Miktam« und bat ihn, mich nicht zu verlassen. Meine Lage war schrecklich. Zu der Verzweiflung über di« Krankheit gesellten sich noch materielle Sorgen. Die vorgefundene Geldsumme schwand schnell dahin und ich wußte nicht, wie ich mir daS nötige Geld zu unserem Unterhalt verschaffen sollte, da ich die Besitzungen meine« Gatten, ja selbst kaum sein Heimat land kannte und er noch immer in tiefer Bewußtlosigkeit lag." (Fortsetzung folgt.)
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite