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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 28.03.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-03-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189703280
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18970328
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18970328
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1897
- Monat1897-03
- Tag1897-03-28
- Monat1897-03
- Jahr1897
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 28.03.1897
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Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich HWsk-ZMgkr für Kohndvrf, Jödlch, Innrdors, Urdorf, Sl. LBien, Lkimi^orl, Kmem mi> Wseu. Aintsblatt süv den Stadtrat zn Lichtenstein. «7. Jahrgang. —— «r, 72 Sonntag, de» 28. März '"L'IV.T'.'.irk" 1887. Diese« Blatt erscheint täglich (außer Sonn» und Festtags) abend« für de» folgenden Lag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 28 Pfennige. — Einzelne Nummer 10 Pfennige- — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 178, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werde« die diergespaltria KorpuSzeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bi» spätestens vormittag 10 Uhr. Oeffeutliche Stadtverordnetensttzung Montag, de» SV März, abends 8 Uhr. Tagesordnung: 1. Beschlußfassung in Stadtbadangelegenheite». 2. De»gl. wegen Erhebung von Kaufgelderpfenuigen. 3. „ in Straßenangelegenhetten. 4. „ über die Verdingung der städtischen Fuhren. 5. „ über Beschaffung von Scheunenbauplätzen. Hierauf nicht öffentliche Sitzung. Aus Stadt und Land. * — Lichtenstein. Die jetzige UebergangS- zeit verlangt wegen des schnellen Temperaturwechsels und der grassierenden Influenza Sorgfalt in der Kteidang. Man lege die Wmterkleidung nicht zu früh ab, denn die Tage sind wärmer, die Nächte aber kalt. Die Haut ist durch stärkere Kleidung jetzt mehr verweichlicht als im Sommer. Besonders sind die Füße warm zu halten, denn im Frühjahr giebt e« ost warme Luft und kalte Erde! * — Tinen Aufruf zum Eintritt in den Diako nissenberuf hat das Direktorium de» Landesverein» für innere Mission der eoangelisch-luth. Kirche im Königreich Sachsen erlassen. * — Die Bahnsteigsperre soll demnächst auch in Sachsen allgemein zur Einführung gelangen, und zwar sollen die sämtlichen sächsischen Linien, mit Ausnahme der Linien untergeordneter Bedeutung, bereit» vom 1. Oktober d. I. ab mit dieser neuen Einrichtung versehen sein. Schon j-tzt werden die nötigen Erörterungen an Stelle gepflogen und die erforderlichen Einrichtungen vorgenowmeu. Das Publikum wird sich mit dieser neuen Einrichtung, die namentlich auf den verkehrsreichen Bahnhöfen «inen praktischen Wert besitzt, sicher sehr bald vertraut machen, wle dies auch ohne Schwierigkeiten vor etwa 2 Jahren in ganz Preußen der Fall war. — In den Land stur m sind am 31. März d. I überführt worden alle diejenigen Laodwehv- leule, die im Jahre 1858 geboren find. D.r Militäc- paß ist dieserhalb beim Bezirkekommando nicht eiv- zureicken. HeinrichSort. Die „Pfennigsparkaffe HeinnchSort" (am I. April 1896 vom Ortöpfarrer begründet und bisher von ihm verwalte!) steht am Schluffe ihres 1. Geschäftsjahres. 169 Sparer — 159 ia der ersten Abteilung (Schulkinder) 10 in der zweiten Abteilung (konfirmierte, ledige) — haben zusammen 1011 M. 89 Pf. in 2523 einzelnen Be trägen (1 Pf. b-.S 3 M. in Abt. I, 1 Pf. btS 6M. in Abt. II) eingelegt. 79 M. 65 Pf. waren an 12 Sparer statutengemäß zurückzuzahlen; sodaß da» neue Geschäftsjahr mit einem Spargelderbestand von 932 M. 24 Pf. beginnt. Die Pfennigsparkasse wird ohne jede Entschädigung verwaltet. Möge ihre eifrige Benutzung die auf sie verwendete Mühe belohnen. lü— Neudörfel, 25. März. Die Feier deS 100jährigen Geburtstages Kaiser Wilhelm I. in Nrudötfsl hat einen scho ren Verlauf geuommea und legte beredtes Z.uzniS ab sür die köaigS- und kaiser treue Gesinnung unserer Bevölkerung. Der Ort prangte am Montag im reichsten Flagzenschmack. Auf den Sälen der beiden Gasthöfe waren Festlich, leiten veranstaltet worden. Aas dem Fischer'schen Saale war der Turnverein mit vielen Gästen, unter diesen auch die Mitglieder de» Gemeinderates, ver sammelt. Den Mittelpunkt der Feier bildete die mit lebhaftestem Beifall aufgenommene Festrede des Herrn Lehrer Schneider. Turnen am Barren und Reck, sowie die Vorführung eine- Reigen» und Gruppenstellungen legten Zeugnis von der Tüchtigkeit dieses Vereine» ab. Im Scidel'schen Saal hatte sich die Freiwillige Feuerwehr zu einem Abendessen zu« fammengefunde». Eine Ansprache deS Ehrenmit gliedes Herrn Lehrer Schneider gab der Bedeutung deS Festtages eotfprechendeo Ausdruck. — Dresden. Am 19. Februar wurde iu da- Spital der königlichen tierärztlichen Hochschule ein Huub aufgenommeu, welcher ia der Nacht vom 20. zum 21. Februar diese- Jahre- verendete. Die klinische» Beobachtungen und da- Ergebnis der am 22. Februar vorgruommenen Zerlegung ließen er kennen, daß dieser Hund, wie bereit» vom Stadt- rate bekannt gegeben wurde, mit der Tollwut be haftet war. Obwohl über die Richtigkeit diese« Diagnose kein Zweifel obwaltete, nahm man doch im wisfivschaftUchen Interesse eine Uebertragung von Gehirnsubstanz de» verendeten Hunde» auf 2 Kanin- chen vor, woraus beide Kaninchen nach ungefähr 21 Tagen unter den Erscheinungen der Tollwut veren deten. Durch diesen Versuch wurde die Richtigkeit der von der königlichen tierärztlichen Hochschule bei dem Hunde gestellten Tollwuldiagnose einwandsfrei bestätkgt und von Neuem eargethan, wie ungerecht- fertigt die Zweifel sind, die im Publikum häufig gegen die Tollwutdiagnosen erhoben werden. — Dresden, 24. März. Erst jetzt wird eS in weiteren Kreisen bekannt, daß hier am 13. d. M. der Tonkünstler und Dichter Bruno Ramann ver- starben ist. So still und zurückgezogen hat dieser hochbegabte, dabei aber unendlich bescheidene Mana gelebt! Am 17. April 1832 zu Erfurt geboren, studierte Ramann in Leipzig Musik, namentlich unter Moritz Hauptmann, und ließ sich 1871 al» Gesang, und Musiklehrer in Dresden nieder. Neben seiner Lehrtbätigkeit wirkte er aber auch als Musikkritiker und Komponist (außer vielen beliebten Tondichtun gen für daS Klavier schrieb er Lieder und Chöre für Männer- und gemilchten Chor) und verfaßte zahlreiche, zum Teil auch zur Aufführung gelangte und beifällig aufgenommene Bühnenwerke. Unter diesen sind hei vorzuheben: das Schauspiel „DaS Gastmahl von Rudolstadt" (1884), die Lustspiele „Schöne Geschichten", „Die Wunderkur", „Wacht- stubenabenteuer", „Mein Roman", Blinder Feuer- lärm" u. a. m., und daS Charakterbild „Junker Georg". Außerdem veröffentlichte er 1887 unter dem Titel „Spielmannslied" eine Gedichtsammlung. — Leipzig, 26. März. Die Front des Jn- dustriepalasteS auf d-m Leipziger AuSstellungSplatze ist jetzt vollständig von den Gerüsten befreit, so daß man das Gesamtbild auf sich wirken lassen und sich erst ein richtige» Urteil über den Bau machen kann. Wir zweifeln nicht, daß es in allen Stücken günstig aukfallen wird. Wesentlich zu dem guten Eindruck, den die Halle macht, trägt der estradenförmige Bor bau am Mittelpavillon bei. Dort erheben sich vier schlanke Säulen, auf denen die allegorischen Statuen der vier Hauptstädte deS Leipziger AuSstellungSge- bieteS: Erfurt, Leipzig, DreSdenund Chemnitz thronen. Besonders geiungev erscheinen die Statuen mit den Emblemen des Gartenbaues (Erfurt) und der Musik (Leipzig). Im Innern des Palaste» wird eine Ab teilung nach der anderen fertig gestellt. Es wäre nur zu wünschen, daß die Aussteller sich etwas mehr mit der Ausstellung ihrer Gegenstände beeilen möch ten. Die Objekte, die man ausstelleu will, sind doch wohl schon längst bereit, und eS handelt sich nur noch um den Transport und die Aufstellung. Wa rum zögert mau denn noch? Sollen die großen Er wartungen, welche man in die Leipziger Ausstellung setzt, getäuscht werden? Denn das läßt sich nicht leugnen: die nicht rechtzeitige Fertigstellung beein trächtigt den Eindruck, von dem man sagt, daß der erste der beste sein soll. Die rechtzeitige, vollständige Bereitschaft der Ausstellung ist, waS die Leitung de» ganze» Unternehmens betrifft, außer allem Zweifel. Ja der Hand der Aussteller liegt also daS völlige Gelinge». — Glauchau, 25. März. Der von Zwickau kommend« Riesaer Süterzug sollte von hiesiger Sta tion gestern abend 20 Wagen mttuehmen. DaS ver anlaßte ei« läogere» Rangieren, und hierbeipassterte dem Zugführer, wahrscheinlich tufolgefalscherÄeicheo- stelluug, da» seltene Malheur, in de» Schluß de» i eigenen ZugrS zu fahren. Die Folge davon wa*- daß dec Packmeisterwagen und eine Langhvlzlowrh auS dem Gleise geworfen, ein Bremser verletzt, die Maschine beschädigt wurde und der Zug dadurch eine Verspätung von 2 Stunden erlitt. — Glauchau, 25. März. Am 3. Osterfeier- tage diese» JahreS wird hier die Versammlung deS Landesverbandes zur Förderung des Handfertigkeits- Unterricht« für daS Königreich Sachsen, verbunden mit einer Ausstellung von Erzeugnissen de- Hand» ferligkeitSunterrichtS, stattfinden. — Hartenstein, 25 März. Ja Thierfeld wurden bei Erneuerung der Kirche uralte Wandge mälde unter dem weißen Anstrich entdeckt. Auf Veranlassung des evang.-luth. LandeSkonststoriam» untersuchte Professor Gurlin diese Gemälde und stellte fest, daß sie au» dem 13. Jahrhundert stamme», zwo« nicht von einem großen Künstler herrühren, aber von kunstgeschichtlichew Werte seien. Sie zeigen auf tiefblauem Grunde Sterne und die Embleme der Evangelisten in derber, stilvoller Zeichnung. — AuS dem Erzgebirge, 25. März. Der letzte große Sturm hat in den Königlichen StaatK- forsten einen ungeheuren Schaden angerichtet. Manche durch die Lage dem Sturme viel preisgegebene Wald strecken machen von weitem den Eindruck, als wenn Holzschläge dort erricht« worden wären. So sind an einer Waldecks bei Lichtenau an dte 30 Festmeter Holz vom Sturme niedergelegt worden. Im Durch schnitt schätzt man in einer Forstabteilung den Scha den auf 150 Festmeter Holz. Die stattlichsten Fich ten und Tannen von 50—60 om Durchmesser find dem Sturme zum Opfer gefallen. — Thalheim, 24. März. Heute früh 3 Uhr brach tu einem Saale der zweiten Etage deS Fabrikgebäudes deS Strumpffabrikante« Förster hier ein Schadenfeuer au». Dasselbe fand an den im Saale befindlichen Strümpfen und Garn reichliche Nahrung und verursachte einen Schaden von unge- sähr 300 M. Außerdem ist beim Löschen durch die Wassermassev den Maschinen beträchtlicher Schaden zugesügt wordeu. Die EatstehungSursache deS FeuerS konnte man bis jetzt noch nicht ermitteln. Fahrläs sigkeit wird vermutet. — Falkenberg. DaS plötzliche Anfallen eines Kindes durch einen Hund hat kürzlich in Fal kenberg für rin achtjähriges Mädchen schlimme Fol gen gehabt. Da« Kind war iuS Dorf geschickt worden, wo eia Köter auf da« Mädchen kläffend zustürzte. Das Kind erschrak heftig. Einige Zeit darnach stellten sich bei der Kleinen auffallende Mattigkeit und Krämpfe «in, und nicht lange darauf war die Sprache weggefallen, die sich auch bis heute noch nicht wiedergekuoden hat. — Riesa, 24. März. Für die Zeit de« Va kanz deS hiesigen Pfarramts ist von dem evangeltsch- lutherischen LandeSkonststorium der PredigtomtS- kandidat Oertel in Lichtenstein al« Hilfs- geistlicher ernannt worden. Dte Ordination und Einweisung desselben soll am Sonntag Judika statt- fiadea. — Zittau, 25. März. St. Elmsfeuer. Ein interessante» Schauspiel war gestern abend bald »ach 8 Uhr am Tlockenturm der JohanniSkirchc zu be obachte». Wählend die auf der Turmspitze befind liche Kugel zu glühen schien, sprangen von der Spitze des Blitzableiters Flammen heraus. Die Erscheinung dauerte längere Zeit. Bald darauf ging dann eia Gewitter nieder. Wie der Johanui-türmer mittetlt, ist e« feit dreißig Jahren daS zweite Mal, daß er daS St. Elmsfeuer am Turm der Kirche beobachte« konutr.
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