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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 13.11.1897
- Erscheinungsdatum
- 1897-11-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189711131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18971113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18971113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1897
- Monat1897-11
- Tag1897-11-13
- Monat1897-11
- Jahr1897
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 13.11.1897
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MißMMMLzM Wochen- und Rachnchtsblatt zugleich HeM-AnzeM flr Kohndoff ZS-sitz, Amis-ors, M-rs, Kl. Lgidim, Kemchsrl. Umtmill M Me«. Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein. L7. JOstzSEOBE. - «r. 265. -""L?.,'!"—' Sonnabend, den 13. November 1897. Gisst« Blatt erscheint täglich (außer Sonn» und Festtag») abend« für de« folgende« Tag. vierteljährlicher Bezugrprei« 1 Mark LS Pfennige. — Einzelne Nummer 10 Pfennig». — »^trllungru nehmen außer der Erpeditio« t» Lichtenstein. Markt 17S, alle «aiserl. Postmrstalteu, Postbote«, sowie dir »«»träger entgege«. — Inserate werde« di» viergtspaltt» 8orpu»,eile oder der«« Raum mit 10 Pfennige« berechnet. — »«nahmt d»r Inserate täglich bi« spätesten» vormittag 10 Uhr. Aus Stadt und Laud. *— Lichtenstein, 12. Nov. Die 65. Gau- vorturuerstunde de- Niedererzgebirgischen TurngaueS findet Sonntag, den 5. Dezember, in der Turnhalle de- hiesigen Turnvereins statt. — Ein Gewinn von 150000 Mark fiel bei der Ziehung der Köaigl. Sächs. LaudeSlottrrie nach An halt und zwar auf Nr. 61860. Die Glück-nummer Wird in der Kollektion von H. Cohn-Dessau gespielt. — Bon der Göttin Fortuna erklärte Liebling« find ein in Löbtau wohneuder Eisenbahnbeamter und ein in Dresden beschäftigter armer Schreiber — beide haben mit eine« Zehntel-Lo- einen Treffer in die nach der Residenz gefallenen „100000" ge schossen. Glück zu! — Chemnitz, 11. Nov. Wie mau in Er fahrung gebracht, hat sich jetzt in Amerika einer der Direktoren der verkrachten Eppendorser Industrie- Gesellschaft, Wilhelm König, freiwillig gestellt. König ist an die deutsche» Behörden au-geliefert worden und dürfte in den nächsten Tagen in Chemnitz von der Staatsanwaltschaft in Empfang genommen wer den. Die Eppendorfer Industrie-Gesellschaft wurde bekanntlich im Jahre 1889 tu Eppendorf von König Mtd Rebentisch, welche Dtrektoren wurden, gegründet; sie wußten einer Menge Bewohner Eppendorfs und Umgebung Gefälligkeitsakzepte abzuschwindeln, die sie dann in Cirkulatton setzten. AlS sie »ach kurzer Zeit befürchten mußten, daß ihre Schwindeleien an den Tag kommen mußten, suchten sie ihr Heil in der Flucht. Die nächste Folge war, daß «in Kon kurs den andern jagte und unsägliche- Elend durch die unsauberen Manipulationen der beiden Direktoren, hinter denen ein Steckbrief erlasse» wurde, über die Bewohner der dortigen Gegend heraufbeschworen wurde. Die Eppeudorfer Industrie- Gesellschaft hatte sich nicht rentiert, e- wurde sogar öffentlich vor Ankauf der Aktien gewarnt. Der Vorsitzende de« damaligen AufsichtSrateS, der Berliner Bankier Wolf, mochte auch kein rein»-Gewissen haben, d»nn er»ahm sich da- Leben. Köuig mag es allem Anschein nach nicht zu« Beste» in Amerika gegangen sei», sonst würde er sich nicht gestellt habe». Sein Kollege Rebentisch hat bisher nicht ergriffen »erden können. — Chemnitz, 11. Nov. Ein bedauerlicher UuglückSsall ereignete sich heute nachmittag in der 4. Stunde auf der vlankenauerstraße. Daselbst stürzte ein aus dem Dache eines Eckhauses beschäf tigter 26 Jahre alter verheirateter Telegraphenar beiter, vermutlich durch AuSgleite«, fünf Stock hoch herab in den asphaltierte» Hofraum. Der Bedau ernswerte hat den rechte» Arm viermal gebrochen und einen Schädelbruch erlitten, an dessen Folgen er auf de« Transport »ach dem Kraukenhause ver schieden ist. — Zwickau, 10. Nov. (Orffentliche Ver handlung vor dem Kvaigl. Landgericht, Strafkam mer II.) Der am 29. Februar 1844 in Glauchau geboren«, wegen Eigentumsvergehen mehrfach vorbe strafte Hau««ann Carl Hermann Taubert in Lich tenstein, hatte sich wegen Diebstahl- zu verantwor ten. Hierbei handelte e« sich um eine größere An zahl seidener Kopftücher, die der Angeklagte au- de» Lagerräumen eiue» Geschäftshauses i» Lichten stein» tu dem er bedienstet war, nach uud »ach ent wendet hatte. Da- Gericht belegt, den geständigen Angeklagte» wegen einfachen Diebstahls mit einer Gefängnisstrafe von einem Jah, u»d Verlust oer bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jah re». Aus die SefänguiSstrafe ward, ihm ein Mo nat UutersuchuugShast angerech»et. — Rochlitz, 9. Novbr. Noch immer ist e» nicht gelungen, de» Mörder- der Dtenstmagd Anna Fügmann in Ob«rpick«nhaiu habhaft zu werde». Die vielfach verbreitete S»ficht, der Mordbub« habe im Hageteich bet Ossa den Tod freiwillig gesucht, hat sich, »achdem de, Leich jetzt abgefischt worbe» ist, al- unbegründet erwiesen. Hiernach gewi»nt die Anuahme, daß der Mörder sich »och am Lebe» be findet, wieder mehr an Wahrscheinlichkeit, wenngleich eS kaum glaublich erscheine» will, daß derselbe sich nun bereits vier Wochen lang dem Auge d«S Gesetzes verborg»» zu halten vermag. *— 2. Döbeln, 11. Nov. Ein Raubmord am hellenlichten Tage inmitten der Stadt versetzte gestern nachmittag die hiesige Bewohnerschaft in große Aufregung. Als der i» der SchießhauSstraße woh nende Privatier Schmidt gestern oachmittag '/,4 Uhr in seine Behausung kam und sich ahnnngSlo« »ach dem Oberboden begab, wurde er daselbst von einem Manne überfallen, der mit den Worten: „Ich schlag' Dich tot!" mit einem Hammer auf ihn einschlug. Der Ueberfallene kam mit dem Angreifer zum Ringen und e« gelang ihm, sich frei zu machen. Während auf seine Hilferufe Leute in« Haus kamen, spraug de, Thäter zum Fenster hinaus in die vorbeifließende Mulde. Hierbei wurde er, da ,S noch Heller Tag war, von Vorübergehenden erkannt. ES wa, der Wasch«aschinenbaue, Moritz Keller hier, am Nieder- markt. Später erst wurde der Polizei der Ueberfall bekauut und Keller gesucht. Man fand ihn auf dem Boden deS von ihm bewohnten HauseS in seinem Blute liegen. Er hatte sich den Hals durchgeschnitten. Inzwischen war tn der Parterrestube de- Schmidt'- scheu Hause- die Schwester Schmidt'-, Frau gesch. Krause, ermordet aufgefunden worden. Keller hatte die Frau vor der Heimkehr Schmidt'- mit demselbeu Hammer erschlagen. Zweifellos hatte «S der Mörder auf die Birauouug der beiden da- Hau allein bewohnende» Leute abgesehen. Er wußte, daß er um 6 Uhr Wechsel eiulöse» mußte uud stand vor dem völligen finanziellen Ruin. Da griff de, bis- her al- rechtlich und brav gegoltene Mann zum Mordwerkzeug. Trotz der schweren Verletzung, die er sich nach dem Mißlingen seiner schauerliche» That selbst beibrachte, ist eS möglich, daß er am Lebe» erhalten bleibt. — Plau«n b. Dr. Ein hier wohnender Be amter, der im Feldzüge 1870/71 in der Schlacht bet Noiffeville in vaS linke B»iv geschossen worden ist, verspürte seit mehreren Wochen einen stechenden Schmerz unmittelbar über dem Knie und auch beim Gehen hatte» sich die Beschwerden eingestellt. Die Kugel war ihm nach der Schlacht aus der Schuß wunde entfernt worden; trotzdem stellte sich jetzt wieder eine Geschwulst ein, di« blau unterlaufen war. Bo, «inigen Tagen nun ist de« Betreffenden in einer Dresdner Privatklinik ein halb» Metall- knöpf a«S der schmerzenden Stelle entfernt worden, und zwar ist das die Hälft« eine- Uniformknopfes, den vor über 26 Jahren der Soldat in de, Hosen tasche aufbewahrt hatte. — DaS Komitee für Erbauung einer Eisen bahn von Mittweida über Burgstädt nach Limbach hat in einer kürzlich abgehaltenen Sitzung beschlos sen, von neuem beim Landtag« eiue Petition um Erbauung der erwähnte» Linie «inzureichen. Ein bedeutsames Glied würde dadurch dem sächsischen Eisenbahnnetz eingefügt werden, da die Bahn die unmittelbare Fortsetzung der Linie Wüstenbravd-Lim bach, deren Eröffnung in kurzer Zeit bevorsteht, bil den und eine, insbesondere für den Kohlenverkehr wertvolle, kürzere Verbindung zwischen den Linien Chemuitz-Reicheubach und Chemnitz Riesa schaffen würde. Deutsches Reich. 8 Berlin, 11. Nov. Ein« furchtbare Explo sion hat gestern abend in der Aktiengesellschaft für Wellblechfabrikation von Hein, Lehmann und Ko. in der Chaufseestraße stattgefunden. Eine Person wurde getötet, zwei andere sind tätlich verwundet, während ein« größere Anzahl von Arbeite,» leichtere Ber- letzuugen davolltrugen. Die Explosion erfolgte iu einem einstöckigen HauS, in besten Erdgeschoß Dreher beschäftigt war«», während t« Keller Farbwarev und BallonS mit Aether, Schwefelsäure und Terpentin- säure lagen. Segen '/»6 Uhr ging der Kolonnen- führer Gibt nebst zwei anderen Arbeitern in den dunklen Keller hinab, um Farben heraufzuholen. Im nächsten Augenblicke ertönten kurz hintereinander 2 furchtbare Explosionen. Die Scheiben der Keller fenster flogen klirrend in den Hof hinaus, während eine mächtige Spitzflamwe durch die zum Teil zer störte Kellerdecke tn die Werkftelle des ErdgeschoffeS hinaufdrang, au» dessen Fenstern di« dort beschäf tigten Arbeiter mit Brandwunden an Gesicht und Händen hinaa-sprangen. Die herbeieilende Feuer wehr drang, mit Rauchhelmen bewaffnet, in den mit Rauch und giftigen Dämpfen erfüllten Kelle» ein. Sie fand den Kolonnenführer Gibt tot, seine beiden Begleiter schwach röchelnd vor. Durch sofort her- beigehotte ärztliche Hilfe wurden sie wieder zum Leben zurückgerufen und in die Charite gebracht, wo sie hoffnungslos darniederliegeu. Die Ursache der Explosion ließ sich nicht mit Sicherheit sestftellen, doch scheint eine GaS-Aetherlampe, die später an der Unglück-stelle gefunden wurde, die Explosion herbei geführt zu haben. Vermutlich ist einer der Verun glückten damit einem Ballon mit de« gefährlichen Inhalte zu nahe gekommen. 8 Die „Schief. Ztg." meldet au- Sibyllenort vom 10. d. M.: DaS Befinden deS Prinzen Georg von Sachsen ist, wenn er auch da» Zimmer noch hüte» muß, durchaus zufriedenstellend. Der Schlaf ist gut. Die Heilung nimmt «inen normalen Ver lauf. De, Prinz reist morgen nach Dresden. Der Köuig begiebt sich heute abend zur Eröffnung deS sächsischen Landtag- nach Dresden. Am Freitag kehrt der König zur Fortsetzung der Jagd nach Si byllenort zurück. 8 Die Entsendung d«S Kreuzer- „Gefion" nach Südamerika und Hawai steht fest. DaS Schiff wird für zwei Jahre ausgerüstet. Am 10. Dezem ber findet die Abfahrt von Kiel statt. 8 Königsberg, 11. Nov. In Sulimmen hat «ine Arbeiterfrau, die seit Jahren au einer Läh mung darniedeeltegt, sich tn Abwesenheit ihrer sie pflegenden Tochter die Kleider mit Petroleum be gösse» und sie in Brand gesteckt. Als ihr« Pflegerin wiederkam, sand sie die Unglückliche mit so schweren Brandwunde» bedeckt, daß der Tod derselben kurz darauf eintrat. 8 Eydtkuhnen, 11. Nov. Tin schrecklicher Unglücksfall ereignete sich in der Nähe von Bialo- stock. Auf der Heimkehr von einer Hochzeit passierte «in Wagen mit zehn angeheiterten Gästen das Eisen bahngleis, wo die Ueberfahrt-stelle nicht abgesperrt war. Im selben Augenblick brauste ein Zug heran und fuhr mitten in den Wagen. Eiue formlose Kno chen- und Fletfchmafse bedeckte die Schienen. Acht Personen waren tot, zwei lebensgefährlich verletzt. 8 Kassel, 10. Nov. Auf der großen Eisea- bahnbrücke über den Faldafluß hinter GunterS- hausen sind abendS zvei Güterzüge zusammeu- grstoßen. 8 Verklagt worden ist Fürst BiSmarck von dem Oberförster Lange wegen Pensions-Dif ferenz von 1500 Mark. „Als vor mehr den» 20 Jahren", so berichtet die B. B., „der Oberförster Laug« eine der besten Kgl. Oberförstereien verließ, um, dem dringenden Wunsche deS Fürsten BiSmarck entsprechend, die Verwaltung de» SachsenwaldeS za übernehmen, hat er sicher nicht gedacht, daß ihm später einmal seine Entlassung so plötzlich und un erwartet zugehen würde, o-- es im Sommer d. I. geschehen ist. Noch viel weiger durfte er wohl erwarte», daß er schließlich wegen deS Pension», Gehalt» mit dem Fürst u. Zwist kommen würde, mit dem er bis zu seinem Fortgang au» Friedrichs- ruh im besten Einvernehmen gestände» hatte. Al- Fürst BiSmarck dem Oberförster Lanze kündigte, forderte er ihu auf, ihm seine Pensions-Ansprüche mitzuteile». Als die» geschah, weigerte sich de, Fürst, die Ansprüche anzuerkennen und wollte einen Abzug vo» 1500 Mark machen, weil Lange zu Un recht allerlei Naturalleistungen in seine Berechnung mit aufgenommen habe, die al- „Dienstaufwand" zu betrachten und nicht penfionSpflichtig seien, während
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