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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 06.01.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-01-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189801066
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18980106
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18980106
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1898
- Monat1898-01
- Tag1898-01-06
- Monat1898-01
- Jahr1898
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 06.01.1898
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heschLfis-Anzeiger sm Kohndors, Zödktz, Imrdors, Wrdrrf, Kt. Wien, Keinrilhsort, KmenM md MM Aintslilcrtt füv den Stadtvat zu Lietztenftein. - - - > - - 48.. Jahrgmmg. — — — «r. 4. 7"'*"" Donnerstag, den 6. Januar 1898. Msse» Blatt erscheint täglich (außer Son», und Festtag») abend» für den folgenden Lag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mart 28 Pfennige. — Tin,eine Nummer 10 Pfennig,. — Msteltnug«« nehme» außer der Expedition iu Lichtenstein, Markt I7S, alle Katsrrl. Postaustalte«, Postbote», sowie di« »«»träger eutgegeu. — Jus erat« wrrdeu di« vterg«spalte» K»rpu»zrUr oder deren Simm» mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bi» spätesten» vormittag 10 Uhr. Bel»»tm«chu»g. Line gold»e Dameauhr ist als g«fu«den an Ratsstelle abgegeben Worden. Wir veröffentlichen vieS mit dem Bemerken, daß, wenn sich innerhalb Jahresfrist «in zur Abforderung des gefundenen Gegenstandes Berechtigter nicht gemeldet haben sollte, darüber in Gemäßheit der Bestimmung in 8 239 deS Bürgerlichen Gesetzbuches verfügt werden wird. Lichtenstein, am 4. Januar 1898. Der Stadtrat. Lange. velauutmachuug. Eine herrenlose weiße Gams ist gesunde« worden. ES wird dies hierdurch mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntnis ge bracht, daß, wen» sich innerhalb 8 Tagen der Eigentümer der GanS nicht ge- meldet haben sollte, dieselbe verkauft und der hieraus entstehende Erlös an Ratsstelle aufbewahrt wird. Lichtenstein, am 4. Januar 1898. Der Stadtrat. Lange. Schule zu HohuSorf. Die Anmeldung der Kinder, dte von Ostern 1898 ab die hiesige Schule »u besuchen haben, ist von Montag, den I«. bis Mittwoch, den IS» Jannao 18V8, nachmittag von 2—4 Uhr tm Direktto»Azim«er der »eue» Schule zu bewirken. Schulpflichtig werden Ostern 1898 die Kinder, die bis dahin da» sechste Lebensjahr erfüllt haben. Auf besonderen Wunsch der Eltern oder Erzieher könne» auch solche Kinder ausgenommen werden, di« bi» zum 30. Juni 1898 da» sechste LebeAjahr vollenden. Auch die Kinder sind anzawelden, die wegen Krankheit oder sonstiger Ge brechen Ostern 1898 die Schule voraussichtlich nicht besuchen können. Boizulegen ist für jede» Kind der Impfschein, für nicht in Hohndorf ge borene Kinder außerdem «in GeburtSzeugviS mit pfarrawtlicher Taufbe scheinigung. Hohndorf, am 4. Januar 1898. Die S^huldirektion. Grosser. MstWchek MvtchM SnMMm 12—1W. Gpiphanias, /est der Erscheinung oder Hohneujahr ist eines der Feste, über die der von Weihnachten und Neujahr her festmüde Mensch gern zur Tages ordnung übergeht, und da» wohl von vielen auch in Sachsen ernstlich auf den AuSsterbretat gesetzt Wird, umsomehr, als e» in Preuße» schon gefallen ist; und daran hindert uvS nicht so sehr wie an der Festlegung deS Osterfeste» wesentlich nur etwa die römische Kirche. Eine Verteidigung und Einführung dieses Festtages auch an dieser Stelle mag deshalb schwierig und veraltet erscheine», und doch möchten diese Zeilen eine freudige Teilnahme an demselben fördern helfen. Der Realismus ist es, der sich diesem Feste in den Weg stellt und leugnet sein Bedürfnis und bestreitet womöglich seine faktische Berechtigung. Gewiß ist an sich ein äußeres Bedürfnis nach einem besondere» Feiertag jetzt kaum irgendwo vorhanden, außer etwa bei manche» Gewerben, die deren nicht genug haben können, oder bet den Schüler», denen er eine Verlängerung der Weihnachtsferien bedeutet und sichert. Aber wenn der Realismus sich auf- sptett zum zweifelnden und spöttischen Aburteilen über die Thatsache, die unsrem Fest zu Grunde liegt, so zeigt er sich als ein unechter. Ls ist gerade ein echter und rechter Realismus, der diese Feier begründet. Vorangestellt sei die geschichtliche Thatsache, daß »vser Fest einst in der morgenländischeo Kirche den christlichen FestkreiS überhaupt eröffnet hat, so mit von dort her seine» geschichtlichen Vorrang ein nimmt, den eine Zeit, die so sehr die Geschichte pflegt wie die unsre, am letzte» ihm nehmen sollte. Längst ehe man unser WeihnachtSfest eivführte, fei erte dort die Christenheit die „Erscheinung de» Herrn" am 6. Januar. Diese „Erscheinung" fand man aber bet den Morgenländern vor allem m der Taufe de» Heilandes durch Johannes, bei welcher der „Sohn Gotte«" offenbar und durch welche —nach der dor- tigenLehre — allem Taufwassererstseineerneuerode Kraft tnnrwohne. Und noch eher al- da« zuerst im Abendland aufgekommeoe WeihnachtSfest auch ins Morgenland kam, wanderte daS Epiphanienfest io die abendländische Kirche (etwa uw 360); die ganze Kirche feierte eS nun zweifellos seit dem Lode de« vierte» Jahrhundert». Aoknüpfend aber an da» frühere Bestehe» deS WeihvachtSfesteS im Abendland wandelte sich die Bedeutung dieses Feste« hier in die Feier der zweiten bedeutsamen Thatsache -er Kindheitsgeschichte Jesu, der Erscheinung der Weisen au» dem Morgenlande bei dem Kinde von Bethlehem, und schon zu deS Kirchenvaters Angustin Zeile» war es da» „Fest d er O ff e « b a ru o g E h r i st i für di« Hei den". Die Legendenbil-uog, die die römische Kirche stet« gefördert hat, machte darau» da- „Fest der heilige» drei Könige", während bekanntlich weder von der Zahl drei noch gar von Königen in der Bibel etwa- verlautet. Knüpfte man nachher auch noch andre Thatfachen deS HeilandSlebenS an diesen Tag, so blieb doch zumal durch päpstliche« Willen jene die vorherrschende, und man brachte nun auch den Namen „Epiphanie" in Verbindung mit der „Erscheinung" des Sternes der Weisen. Nächst dieser geschichtlichen Würdigung de«Feste-, bi« ja noch manche- fremde für unser Gefühl ein schließt, sei nun aber auch jener bibltschenEr- zählung ein Wort gewidmet, z« ihrer Vertei digung gegen einen falschen Realismus und ungläu bige Zweifelsucht. Bekanntlich ist die Thatsache der Erscheinung eines ganz hervorragenden Sternbildes in jenen Jahren durch die Berechnungen der Astro nomen längst bestätigt; und auch der wunderlich scheinende Schluß der Magier etwa im fernen Me sopotamien auf die Geburt des Messias JSraelS ist durchaus verständlich auf Grund der Weis sagungen, die vom babylonischen Exil an auch dort bekannt geworden. Aber noch immer zerbrechen sich die Leute den Kopf darüber, wie denn jener Stern vor den morgealändischen Pilgern plötzlich die kurze Strecke von Jerusalem bis Bethlehem habe vorher- gehen und stehen bleiben können über dem Hause Josephs. Gesünderen Realismus kan» man den Spöttern und Zweiflern in diesem Stück nicht ent- gegeostellen als Schneller im ersten seiner vier im Fluge bekannt gewordenen Bücher, „Kennst Du da» Land?" Wer wie Schneller denselben nächt lichen Weg oft gemacht hat, erklärt da» auf'» ein- fachste. Man schreitet von Jerusalem auS wieder holt über Hügel aufwärts, über denen dann dem Auge nacht« nur der Sternenhimmel sich zeigt, zu letzt aber darunter Bethlehem auf der Höhe, auf daS die Weisen ja daS Prophetenwort durch Herode gewiesen hatte. Auf ihrer nächtlichen Wanderung (tm heiße» Morgenland durchaus gebräuchlich) sehe» sie oun so auch „ihren Stern" immer über den Hügel» und zuletzt Über Bethlehem stehen, also daß er gleichsam vor ihnen her ging und zuletzt stehen blieb. Daß er daS Haus direkt gezeigt habe, sagt der Evangelist selbst gar nicht, er hebt n -r hervor, daß die Weisen in ihre« Wandern nach dem kleinen Orte durch de» e-chein gerade ihre» Leitstern- vor ihnen her, freudig bestärkt wurden. Da« ist aber der gesunde Realismus der gött liche» Weisheit and Regierung überhaupt, daß sie sich zumeist an die realen Verhältnisse, z. B. an den Beruf deS Menschen, anschließt, u« sie zu« Heil za führen. Wie «it den Hirtea bei ihren Herden, de« Fischer bei feinen Netzen, der Sama riterin am Brannen, mit den Schriftgelehrten durch die heiligen Schriften, so redet sie „zu den Stern- kuadigrn durch jene wunderbar goldene Schrift de» HimmelS, die zu evtziffern ihr Lebensberuf war.* Demselben ehrlichen Gewicht der Thatsache» «ua entspricht die Beibehaltung unsere- Festtage- noch nach einer dritten Sette. Die Mission ist in unserem Jahrhundert au- einem bespöttelten Werk der Stillen im Lande zu einer Großmacht geworden, welcher auch die Welt«ächte bei der immer fori, schreitenden „Teilung der Erde* besondere Aufmerk samkeit schenken. Geht doch im Aagevbick unsere ostasiatifche Erwerbung einher im Gefolge eine» bewaffneten Schatzes katholischer Missionare in Chino. Und wenn sie auch solche Aufmerksam keit der weltlichen Politik nicht gewonnen hätte — so weiß doch die Krrche, daß da« Auge der gött lichen Weltpolitik vor anderen auf dieser große« Reichssache ruht; denn die Ausbreitung der Bot schaft von Christo unter den Völkern ist thatsäch- lich da- Werk, welche- für den Fortschritt der Welt- zeit zum Sud« das «eiste bedeutet. In den ahnungS« und sehnsuchtsvollen Pilgern jener sternkundigen Heiden auS Mewpotamien hat aber die Kirche mit Recht die erste Erfüllung der alten messianischen Verheißungen gesehen, daß vor dem großen David-- johv „anbeten alle Geschlechter der Heiden", oder ^die Heiden in feinem Lichte wandeln* werde». Hat oun die Arbeit der christlichen Liebe an der Bekehrung der Heiden jetzt in der That außer ihrer christlichen auch eine erhöhte weltliche Bedeutung er langt, so entspricht eS den Thatsachen nur zu gut, daß unser Fest seinen Ehrenplatz behalte, und so die Kirche veranlaßt ist, die Mission nicht blos im Dienst von Vereinen, sondern im öffentlichen Got tesdienst als ein Werk der Kirche jährlich ein mal der ganzen Gemeinde an» Herz zu legen. E» sei endlich auch darauf hiogewiesen, daß die Verlegung de» Festes auf de» folgenden Sonn tag die Verkürzung der Epiphamensooutage bedeu ten würde, d. i. der Sonntage, welche die lieblich sten Abschnitte der Kindheit und der ersten Wirk samkeit Jesu predigen — bevor die Konflikte mit den jüdischen Obern in die PasfionSzeit führen. Schoa wenn Ostern wie diese» Jahr erst auf den 10. Lprtl fällt, feiern wir nnr vier dieser Sonntage; und wenn mit der Festlegung von Ostern etwa auf Anfang April die Verlegung uofreS Feste- verbun den würde» blieben ihrer nur zwei außer dem Feste selbst. Wenn irgendwo eine Verkürzung der Feste geboten ist, so beginne «an de-halb lieber mit Zusammenlegung von allerhand weltlichen Feste», auch i» den 5- oder 10jährigen Kreisen, — d<» größeren Segen wird man dabei gewiß nicht einbüßen! Den Segen aber wünsche» wir der Feier de- alte» Ep>phanienfesteS von neuem, daß eS die Rebe der Christen eotzünde, wie jetzt soeben der Weihnacht zu Ehren ia der Nähe gegeben und geopfert wurde, so auch an- -e« Monde der fer ne» Heide» dem „Heilgen Christ" Lob bereit«« zu helfen, ««d mit ihne» „Sold und Weihrauch zu -ringe« and de- Herrn Lob za verkündigen*!
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