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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 14.12.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-12-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189912144
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18991214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18991214
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1899
- Monat1899-12
- Tag1899-12-14
- Monat1899-12
- Jahr1899
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 14.12.1899
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WMMßMNM Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich HesWs-Anzeiger für KoWors, KS-lih, Kernsdors, Mors, Sl. ßzidien, Keimichsort, Umenau u. MW. Amtsblatt für den Aadtrat M Kichtenstein. 4«: Jahrgang. Nr. 29v. Donnerstag, den 14. Dezember 1899. Di^ses^>lät^erschcint^^^N^(äütze^Sönn-^id^esttägs)^äbend^ür^n^lgcnder^^äg^^erteljährlicher^Bezügsprei^^^är^5^fenrlige^^^inzeln^Mttnmer^^Pfennigc^^ Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Christbaum-Auktion auf Lichtensteiner Revier. Donnerstag, de« 14. Dezember 18M», sollen am Jägerhanse in Heinrichsort von vormittags 9 Uhr an ca. 60 tannene Christbäume und am Lichtensteiner Forsthause von nachmittags 2 Uhr an ca. 60 tannene Christbäume gegen Barzahlung versteigert werden. Fürstl. ^orstverwaltung Lichtenstein. Ans Stadt und Land. (Mitteilungen von allgemeinem Interesse werden dankbar entgegengenommen und eventl. honoriert.) * — Lichtenstein, 13. Dez. Bei der gestern statt gefundenen Ergänzungswahl der Stadtverordneten wurden gewählt die Herren Kaufmann Emil Pampel mit 310 Stimmen und Bäcker-Obermeister Robert Hofmann mit 223 Stimmen als Ansässige, sowie die Herren Kaufmann Louis Baunack mit 231 Stim men und Maurer Karl Böhm jun. mit 155 Stimmen als Unansässige. Zwischen Herrn Rechtsanwalt Stiehler, auf welchen ebenfalls 155 Stimmen ent fielen, und Herrn Maurer Böhm mußte das Los entscheiden; dasselbe fiel auf letzteren. * — Bei der diesjährigen Stadtverordnctcn- Ergänzungswahl, die sich infolge der fast gar nicht merkbar gewordenen Agitation ihrer Vor gängerin in keiner Weise anschlvß, ist abermals ein Zurückgehen der abgegebenen Stimmen zu bemerken gewesen. Im Vorjahre übten von 636 stimm berechtigten Personen 403 ihr Wahlrecht aus, das sind 63,4»In diesem Jahre wählten von 658 Wählern nur 352, das sind 53,5"/„. Während im Jahre 1808 233 Wähler 36,6" o unterließen, ihre Stimmen für das Wohl der Stadt abzugeben, ist die Zahl in diesem Jahre bedauerlicherweise auf 306 gestiegen - 46,5" Im Jahre 1898 wurden für 44, bei der diesmaligen Wahl für 18 Kandidaten Stimmen abgegeben. * — Vom 15. dieses Mts. ab werden die am ^^anuar" fälligen Coupons zu Kgl. Sachs. Staats- papieren in Zwickau bei dem Bankhaus Eduard Bauermeister schon bezahlt. Auch die Januar- Coupons zuHerzgl. Sächs. Landesbank-Obligationen, zu Pfandbriefen des Landwirtschaftlichen Kredit- Vereins, der Allgemeinen Deutschen Kredit-Anstalt, Kommunalbank, Sächsischen Bodenkredit-Anstalt, Leipziger Hypothekenbank, Pommerschen Hypotheken- Aktien-Bank und Preußischen Pfandbriefbank ge langen bei derselben Zahlstelle von jetzt ab bereits zur Einlösung. * — Unserer heutigen Nummer liegt ein Pro spekt der „Neuen Gesundheitswarte" in Kötzschen- broda, betr. das Prachtwerk „Das 19. Jahrhundert in Wort und Bild rc." bei, worauf wir auch an dieser Stelle Hinweisen. — Der Schneefall und die Weihnachts baume. Der Schneefall ist für den diesjährigen Christbaummarkt bezüglich der Preise ausschlag gebend geworden. Wie nämlich eingelaufene Tele gramme aus dem Harz, Thüringen und Bayern besagen, sind in den letzten Tagen dort so gewal tige Schneemassen gefallen, daß an ein Fällen und Fortschaffen von Bäumen nicht mehr zu denken ist. Es wird daher mit Preisen für Christbäume zu rechnen sein. — Dresden, 12. Dez. (Landtag.) Auf der Tagesordnung der heutigen 17. öffentlichen Sitzung der Zweiten Kammer stand die Interpellation Behrens über die in einer Versammlung von Eisen bahnbediensteten der Regierung gemachten Vor würfe. Abg. Behrens-Dresden begründet in aus führlicher Weise die von ihm eingebrachte Inter pellation und weist aus Grund von ihm eingezogener Informationen eine größere Anzahl der Vorwürfe zurück, die man in jener Versammlung der Regierung gemacht hat. Staatsminister von Watzdorf erklärt, daß er es bis jetzt unterlassen habe, durch besondere allgemeine Disziplinarmaßregeln gegen die Be strebungen der Sozialdemokratie, wodurch eine Be unruhigung unter den Beamten und Arbeitern der Eisenbahnverwaltung erfolge, vorzugehen, da er sich bewußt sei, daß die Agitation einen stärkeren Ein fluß auf die Beamten nicht auszuüben vermöge und an dem gesunden Sinne derselben scheitern werde. Trete offene Beteiligung an der Agitation der Sozialdemokratie auf, so würden die betreffen den Elemente sofort entfernt werden. Auf Antrag des Abg. Seifert-Zwickau (Soz.) wird sodann in eine Besprechung der Interpellation eingetreten. — Dresden, 11. Dez. Die Sächsisch-Böh mische Dampfschiffahrts-Gesellschaft hat ihren ge samten Betrieb (Personen- und Frachtenbeförderung) auf der oberen und unteren Elbe wegen eingetretener starker Treibeisbildung heute eingestellt. — Leipzig. Für die Nachwahlen zur 2. Abteilung im 5. Leipziger Landtagswahlkreise ist durch den Wahlausschuß des Herrn Schuldirektor Pache ein Kandidat nicht aufgestellt worden; es scheint dies" darauf hinzudeuten, daß Herr Dr. Schober diesmal einen Gegenkandidaten nicht findet. — Zwickau, 12. Dez. Zwei der Verurteilten im Löbtauer Landfriedensbruchsprozeß, die mit je vier Jahren Gefängnis belegten Zimmerleute Heinrich Geißler und Moritz Hecht, sind begnadigt und. am Sonntag aus der Strafanstalt entlassen worden. Wie verlautet, hatten die Frau Geißler's und die Eltern Hecht's Gnadengesuche eingereicht, denen jetzt entsprochen worden ist. — Cainsdorf bei Zwickau. Am Sonnabend verunglückte in der königlichen Marienhütte der Obermeister Ferdinand Ries in Ausübung seines Berufs. Beim Aufziehen mit dem Krahne preßte ein 50 Zentner schweres Eisenstück, das sich gedreht hatte, den Mann mit solcher Wucht an die Wand, daß die eine Hälfte des Kopfes und der Brust ein gedrückt wurde. Der Tod trat sofort ein. — Reichenbach, 11. Dez. Der Feuerwehr mann Tröltzsch, welcher sich bei den Rettungs arbeiten beim Möschkeschen Brande in Neustädtel besonders hervorgethan hatte, hat vom Ministerium eine Belohnung von 75 Mark erhalten. — Liebenwerda, 12. Dez. Das Getreide- hhndler Lehmannsche Ehepaar wollte am 10. Dez. die silberne Hochzeit feiern. Der Ehemann aber erkrankte und starb. Er wurde am Tage der sil bernen Hochzeit beerdigt. Eine Stunde vor dem Begräbnis starb auch die Ehefrau. — Grimma, 13. Dez. Was man mit Aus dauer erreichen kann, dürfte ein im hiesigen Stadt krankenhause verpflegter 64jähriger Wanders mann beweisen. Von der Notwendigkeit der Arbeit überzeugt, versäumte er nie, Gelegenheiten zum Arbeiten zu schaffen, that dies aber leider in uneigennützigster Weise nicht für sich selbst, sondern für die Gerichte und Polizei, die sich mehr als 100 mal mit ihm befassen und ihn 105 mal seiner goldenen Freiheit berauben mußten. Da in der ersten Zeit seiner Bekanntschaft mit der heiligen Hermandad für Leute mit beschränkter Arbeitslust noch die Prügelstrafe zur Verfügung war, dürfte er jedenfalls über die Zweckmäßigkeit der Wieder einführung derselben ein sachverständiges Gutachten abgeben können. — Meisten, 11. Dez. In große Aufregung wurden am Sonnabend abend die Anwohner der Hirsch bergstraße versetzt. Es hatte sich das Gerücht verbreitet, die Frau eines erst seit kurzem hier wohnenden polnischen Arbeiters habe sich und ihre vier Kinder vergiftet. Die Familie, die aller dings in sehr armseligen Verhältnissen lebt, da der Ernährer schon seit Wochen krank ist und ihr nur ein wöchentliches Krankengeld von 4 M. zur Ver fügung steht, hatte von einer mitleidigen Nachbarin einen Topf Milchreis zum Mittag geschenkt be kommen. Nach dem Genüsse desselben stellte sich bei der Frau wie bei den Kindern heftiges Un wohlsein ein und allgemein wurde angenommen, die Frau habe aus Nahrungssorgen dem traurigen Dasein ein Ende machen wollen. Sofort wurde Anzeige erstattet und die Ueberführung der Kranken nach dem ländlichen Krankenhause behördlicherseits angeordnet. Hier befinden sich die Kinder jedoch wohl und munter, auch die Frau ist außer Gefahr, und es ist wohl kaum anzunehmen, daß eine Ver giftung vorliegt. Nach den Aeußerungen des Mannes haben die armen Leute tüchtig gefroren, und so ist es nicht ausgeschlossen, daß womöglich das Trinken von kaltem Wasser nach dem Essen das Unwohlsein herbeigeführt hat. — Meisten, 12. Dez. Heute vormittag sind hier in einem Hause der Uferstraße zwei Kinder ün Alter von 6 und 2H-2 Jahren erstickt, die von der Mutter, einer Kutschersfrau, auf kurze Zeit allein in der Wohnung eingeschlossen worden waren. Auf bisher nicht aufgeklärte Weise entstand Feuer in dec Wohnung und als die Nachbarn den Rauch bemerkten und in die Stube eindcangen, fanden sie die Kinder bereits erstickt vor. — Plauen, 12. Dez. Nachdem gestern vor mittag die Nachricht der neuen großen Niederlage der Engländer bekannt geworden war, hatte ein hiesiger Herr sofort aus Freude über den Sieg der Buren sein Wohngebäude durch Flaggen in den reichsdeutschen und großdeutschen Farben ge schmückt. Berlin, 12. Dez. Als gestern mittag vor Beginn der Reichstagssitzung der Abg. Dr. Lieber das Reichstagsgebäuve betreten wollte, wurde er von einem anscheinend geistesgestörten Mann angegriffen. Der Thater versetzte Herrn Dr. Lieber mit einer Peitsche einen leichten Hieb über das Handgelenk. Der hinzukommende Generalleutnant v. Viebahn veranlaßte die Verhaftung des Thäters. Berlin, 12. Dez. Die Weihnachts-Ferien des Reichstages dürften am nächsten Freitag be ginnen und bis zum 9. Januar dauern. Vorher soll der Etat in erster Lesung und das Telegraphen wegegesetz erledigt werden. München, 12. Dez. Eine Gasexplosion ver ursachte gestern a bend hier ein furchtbares Unglück. Eine Krämerfrau betrat mit offenem Licht einen Raum im Kellergeschoß. In demselben Augenblick hörte man eine Detonation, die Frau wurde voll ständig in Stücke gerissen und war sofort tot. Das ganze Haus wurde zertrümmert; bei dem Zusammen-
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