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Amts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung : 05.02.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-02-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id426615816-192002056
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id426615816-19200205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-426615816-19200205
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungAmts- und Anzeigeblatt für den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und ...
- Jahr1920
- Monat1920-02
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Amts- UN- ÄllMgeblatt Wr den Amtsgerichtsbezirk Eibenstock und dessen Umgebung ^ezugApret« vierteljShrltch « Mk- — Psg- »d« .nonallick 2 Ml. — Psg- in der «S^äst«- ki»lle, b« unseren Voten sowie bet allen Reich«. Mastanstalten. — Erscheint täglich abend« mtt Ausnahme der Vonn- und Feiertage sür den solgenden Tag. .r, stall« hihrr-r ««waU - «rxg -»er I-nMer I,4«n»w<!ch«, 'grunzen de« «ctNed« der Heilung, der Lieferanten oder »e« ,«-llrderun,«etnrtq»unge» — Pat der L«,iep«r leinen !N Mefernng oder >Nachlieteruna der keitunq »d«r «n> MM. «ohlttn, de« »>,up«e«!fe«. Hel.-Mdr.r Amt»ßl«tt. ^?2S flr Lidenfto», L«ks«ld. HMrhMI, ^UgrvtUN;:«uhelde, SberMeiMn, Schönheide, rchSicheiderhemm«, §ssa, UnterstütztagrSn, Mdenthal usw. verantwort!. Schriftleiter, Drucker und Verleger: Emil Hannebohn in Eibenstock. —>>u , 67. Jahrgang. Donnerstag, den 5. Februar Anzetgenprei»: die kleinspaitige Zeil« NS Psg. Im Reklameteil die Zeile 70 Psg Im «ml. Uchen Teile die gespaltene Zeile »0 Psg. Annahme der Anzeigen bi« spätestens vormittag« 10 Uhr, sür größere Tag« vorher. Eine Bewähr sür ote Aufnahme der Anzeigen am nächsten oder am vorgeschriebenen Tag« sowie an bestimmter Stelle wird nicht gegeben, ebensowenig sür die Richtigkeit der durch Fern sprecher aufgegebenen Anzeigen. Fernsprecher M. UN. 1820 Bekanntmachung. Der am 1. Februar 1920 in Nr. 26 dieser Zeitung veröffentlichte, fUr die an das Elektrizitätswerk OelSnitz t. E. angeschloffenen Verbraucher elektrischer Arbeit in Kraft befindliche Notplan wird hiermit mit sofortiger Wirkung bis auf Weiteres aufgehoben. ES wird aber mit Rücksicht auf den anhaltenden Kohlenmangel allen Stromab nehmern die größte Sparsamkeit im Verbrauch elektrischer Arbeit zur Pflicht gemacht. Abnehmer, welche mit dem verbrauch elektrischer Arbeit nicht sparsam umgehen, haben neben de» in 8 11 der Bekanntmachung des ReichSkommiffarS für die Kohlen nerteilung vom 9. September 1S1S angedrohten Strafen sofortige Einstellung der Strom- lteferung zu gewärtigen. ILotlr, Vertrauensmann des Reichskommissars sür die Kohlenverteilung. Abteilung Elektrizität. Deutsche, Polen und Russen. Es ist offenbar, daß die Entente nicht aus Llebe zu Polen die Wiederaufra'chtung des selbständigen polnischen Staates, die bereits durch Deutschland und Oesterreich-Ungarn bewerkstelligt war, geneh migt hat, denn im Falle Rußland nicht bolschewistisch geworden, sondern der Verbündete von England und Frankreich geblieben wäre, würde Polen heute wieder das sein, was es vor 1914 gewesen war, eine Provinz des -russischen Reiches. Die Bildung des polnischen Staates von der Entente Gnade» war nur eine politische Zweckmäßagkeitsmaßnahms für die europäischen Weststaaten, Um Deutschland vom Osten aus in Schach zu halten. 'Frankreich hat die Past- größeren äußeren Ehren, aber auch große Verdrießlichkeiten tion als Protektor in Warschau erhalten, die die und Kosten bringt, während England sich nur dem Kommissariat sür den Freistaat Danzig begnügte, daS unter einem unscheinbaren äußeren Titel sehr wertvolle handelspolitische Vorteile »n Aussicht stellt Es kann dem beschließenden hohen Rat in Paris nicht unklug gewesen sein, daß Polen an sich n'cht finanziell selbständig ist. Es hat auf russischem Ge biet nur eine minimale Industrie, die allein im Be zirk von Lodz Bedeutung hat. Auf dem bisher dent> zchen Gebiet Polens und in Galizien steht es er lheblich besser, aber es ist ausgeschlossen, daß Diese kreise sich sür Warschau ausopfern werden. Polen ist seiner Natur nach ein Ackerbau treibendes Land, und da die Bodenprodukte heute hoch, im Preise steheu, wäre die Grundlage also nicht schlecht Aber der Bevölkerung fehlt der rechte Trieb zu großen Dingen, und es müßte viel Geld rufgewendet wer ken, um die für die Staatskasse erforderlichen plan- acnoeu Resultate zu erzielen. Im bisher deutschen Pilsen sind die Kulturverhältmsse gut, aber dieses Grbiel hat auch künftig seinen natürlichen Absatz «.ach Deutschland, auf das mehr oder weniger das g nze Polen sür seinen Ackerbau und Viehzucht an gewiesen ist. Diese mittelbare wartschajtstche Abhängigkeit Po lens voni deutschen Nachbar ist nicht aus der Welt zu schassen, wenn auch die Engländer in D anjig Md die Franzosen in Warschau sitzen. Denn das benach barte Deutschland kann selbstverständlich höhere Preise zahlen, als die fernen Ententelander es ver mögen. Aber hierüber hat man sich in Parts wohl keine grauen Haare wachsen lassen, weil es sich zu nächst darum handelte, die eigenen Interessen si cher zu stellen. Und es wird ferner vorausgesetzt sein, daß Polen sich etwas kosten lassen müsse, ieine na tionale Unabhängigkeit wieder gewonnen zu habe», wobei freilich die großen Worte der Polen zu hoch bewertet sein dürften. Zuletzt, und das ist die Haupp- fache, wird in Parrs dann noch mrt dem baldigen Zusammenbruch des Bolschewismus gerechnet, zu des sen Erben dann auch Polen gehört hätte Im Frühling 1919, als die Bestimmungen über Polen getroffen wurden, schien diese bolschewistische Katastrophe nur noch eine Frage kurzer Zeit zu fein. Heute ist aber Moskau wieder obenauf, nicht, weil cs an innerer Kraft gewonnen hat, sonder« weil seine Bekämpfung mit zu schwachen Kräften unter nommen ist. Es scheinen auch geheime Hilfsquel len mitgewirkt zu haben, von denen man in Europa noch kern rechtes Verständnis hat, worauf aber die von England zuerst angeregte Aufhebung ber^Blok- kade gegen Sowjetrußland hindeutet. Die Bolsche wisten haben große Lust, sich jetzt gegen Polen zu wenden, um es wieder Rußland einzuverleiben, und in Warschau hat man weder viel Geld, noch viel kriegslustige Soldaten. Besonders Haden die polni schen Bauern die Unruhe satt Auch die EMente verfügt heute nicht mehr über lehr kriegsetfrlge Divisionen, und eS würde in Part» und in LoydM sehr gemischte Empfindungen erwecken, wenn jetzt et» großer Feldzug gehen Moskau im Interesse der polnischen schwachen Republik unternommen werden sollte. Möglich ist es, Laß Rußland eine Einigung an nimmt. Möglich aber auch, daß das 'Gegenteil cm-- tritt und wahrscheinlich ist eine russisch-polnische Freundschaft sür die Dauer überhaupt nicht, denn die Russen seben die Polen als eine untergeordnete Nation an. Es ist also mit allerlei und nicht fernen unbegrenzten Zwischenfällen zu rechnen, die Deutsch lands Stellung gegenüber dem Osten wesentlich bes sern. Wir dürfen nur nicht zag sein, wenn d^ Franzosen und Engländern die Leitung der poM scheu Geschicke entgleitet und die Weichsel hinab schwimmt. Km. Das Baliitakkud. Eine luternationale Gefahr. Von de« Dalutaelend wird nicht nur Deutschland betroffen, sondern alle ehemaligen kriegführenden Staaten leiden unter dem Tiefstände ihres Geldes. Tie Entente- staaten als die Sieger zwar etwas weniger als wir, die Besiegten, aber immerhin doch so empfindlich, daß auch ihnen daraus Gefahr erwächst. ES stellt sich eben immer mehr heraus — und das haben die Fanatiker auf Fein- deSseite »icht gesehen oder nicht sehen wollen —, daß die einzelnen Glieder des europäischen Wirtschaftslebens so eng miteinander verknüpft find, daß, wenn ein wichtige» Glied erkrankt, es notwendigerweise über kurz oder lang die anderen ansteckt, wenn nicht rechtzeitig für Heilung gesorgt wird. Das kranke Glied ist Deutschland, es leidet nicht nur au den Folgen des Kriege», sondern auch an denen der Revolution und deS FriedenßvertrageS. Ruß land ist durch den Bolschewismus schon vernichtet. Frank reich, England und Italien stehen in schweren wirtschaft lichen Krisen, sie find selbst innerlich schwach, gerade de», wegen haben sie aber ein wirtschaftlich gesundes Deutsch land nLtiger al» je. Denn wenn der gesamte deutsche Kredit erst zusammcubricht, werden auch die anderen Län der Europas dem Zusammenbruch nicht entgehen. Der Zusammenbruch Deutschlands ist ein Zusammenbruch Frankreichs und ganz Surcpa«. Tie Valutasrage, unter der zuerst scheinbar nur Deutschland litt, beginnt sich zu einer allgemein europäischen Gefahr auszuwachsen Die internationale Währnng-konferenz. Dieser Gedanke dringt auch in den leitenden Kreisen der Entente immer mehr durch und man beginnt ernst haft, darüber nachzusinnen, wie dem allgemeinen Wäh> rungSelend abzuhelfen ist. Man ist zu der Einficht ge kommen, daß die Balutafrage einzig und allein interna- tional geregelt werden kann. Besonders auf englischer Seite kommt man zu dem Bewußtsein, daß Deutschland dabet nicht ausgeschlossen werden kann. Vox Frankreich auS (Frankreichs Währung ist die schlechteste der Entente- Mächte, der Frank gilt nur noch ei» Fünftel seine» Frie denswerter) ging vor kurzem die Anregung zu etxrr inter nationalen Valutakonferenz auS. England hat noch nicht offiziell dazu Stellung genommen, wird aber an ihr teil- nehmen. Die deutsche Valutakommiifion hat schon früher eine solche Konferenz für unbedingt notwendig erklärt. ES ist wahrscheinllch, daß Deutschland hinzugezogen wird. Lie vereinigten Staaten Haden dazu mitgetetll, daß sie gern an der Konferenz teilnehmen »ollen, aber nur in- offiziell, und daß sie «S ablehnen, sich aktiv ax der Be kämpfung der europäischen Finanznot zu brtetligen. Aber gerade auf st« kommt e» an, nach Amerika richte» sich di« Blick« aller. Amerika will aber alle» der Privat initiative der amerikanischen Geschäftsleute Ubirlaffen. Di« Konferenz wird also sehr harte Ri»ff« z» knacken haben. Deutschland maß die Aahl«»g sei«,» GO«lde» «»«-glicht werden. Di« Ent«nt«miichte, d«sond«r» Frankreich, erhoffen für ihn« Wiederaufbau s«hr »trl von den von Deutschland zu leistenden Entschädigungen. Bet den jetzigen Vertrags bedingungen ist es aber Deutschland unmöglich, zu zah- len. DaS sehen auch objektive Beobachter auf bisher feind- licher Seite immer mehr ein. So hat der amerikanische Echatzsekretär Glaß dem Präsidenten der amerikanischen Handelskammer geschrieben, daß zur Lösung de» Problems der Wie^eraufrichtung die alliierten Negierun gen die von Deutschland geforderte Entschädigungssumme auf eine Ziffer herabsetzen sollten, die e« ihm gestatte, zu bezahlen. Deutschland sollte Obligationen in der Höhe dieser Summe ausgeben, und man müsse ihm Zett lassen zu arbeiten, um seine Schulden bezahlen zu können. Diese Art vorzugehen, würde die Zahlungs fähigkeit Deutschlands erhöhen, daS Vertrauen wiederher- stellen und würde auch dem Handel der gesamten Welt einen neuen Antrieb geben. Die Zahlung von Summen, die unmöglich bezahlt werden können, zu verlangen, würde zu keinem praktischen Ergebnis sühren und rufe Besorgnis hervor. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß dies« Worte insbesondere bei den praktisch denkenden Engländern wie bet den durchaus nicht deutschfeindlichen Italienern auf fruchtbaren Boden fallen werden, so daß unsere fanatisch sten Feinde, die Franzosen, bei denen übrigens der Füh rer der Deutschenhaffer Clemenceau bekanntlich rächt mehr die erste Geige spielt, in der Minderheit bleiben. Hoffen und wünschen wir, daß drüben die Einsicht durchdringt. Tie Anzeichen dafür mehren sich. Kommt dann noch — und auch die Anzeichen dafür mehren sich — in unser«« deutschen Volk und insbesondere der deutschen Arbeiter schaft die Einsicht zum vollen Siege, daß nur Arbeit uxd immer wieder Arbeit die Steigerung der Produktion und damit unsere Rettung bringt, Streik» und innerpolitische Unruhen aber uns jetzt vollends in den Abgrund stürzen, dann brauchen wir wahrlich nicht zu verzweifeln. So leicht geht Deutschland doch nicht unter. bi,. Tagesgefchtchte. Wentschlantz. — Aussicht auf wettere neutrale Kre dite. In einer Unterredung mit einem Vertreter de» „Berliner Tageblattes" besprach der ReichSfinanz- Minister Erzberger da« Kreditabkommen mit Holland. Von der lleberzeugung ausgehend, daß Holland als Nachbarland für den Warenaustausch die größte Bedeutung und seinerseits ein objekti- ve« Interesse an der Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung in Deutschland habe, wurden von dem Minister im September v. I. Verhandlungen eingeleitet. Der Ver trag bindet Deutschland, für 60 Millionen Gulden Seben«- mitt?l aus Holland zu beziehen. Ueber die anderen 140 Millionen können wir jederzeit anderweitig ver- sügen. Da« Abkommen sei ein Vertrauensvotum für die deutsche Arbeit. DaS geh« auch darau« hervor, daß nur d«utscheSchatzscheine in Pfand gegeben wurden. Erzberger hofft, daß mtt den anderen Staat«» ähnlich« Abkommen möglich sein werden. Die nordischen Staaten, Südamerika, Spanien und die Schweiz hätten bisher keinen ablehnenden Bescheid gegeben. Ueber di« Vereinigten Staaten kann vor Rati fizierung deS Friedens nicht« gesagt werden. Der Mini ster hob hervor, daß da« Vntrauen»abko«men nicht auf GroßkapitaliSmuS fundiert sei. Dem deutschen Arbeite» werd« der Warenkrebtt in di« Wohnung getragen i den Kr«dit ge^i'eße er jedvch nur, solange wir «"<rr- beite. Kür da« deutsche Holk gebe e« nur «in Gesp>. ,7, niimltch di« Arbeitslosigkeit. Der Minister betonte seine lleberzeugung, daß die große Masse der Arbeiter volle« Verständnis für den Wert und dir Notwendigkeit der ei genen Arbeit besitz«. — 1b Milliarden dtret^« und 11 Milli- ard«n indirekt« Steu«rn soll«n in dt«sem Jahre im Deutschen Reiche aufgebracht wirken. Da« Ueberwi«. gen der direkten Steuern bedeutet, daß bei den heutige» Preisen und bet den andauernden Schieb«Verhältnissen,
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