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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 03.11.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189811030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18981103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18981103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1898
- Monat1898-11
- Tag1898-11-03
- Monat1898-11
- Jahr1898
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 03.11.1898
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UMMckWMM I früher Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich KtW5--MM flr KeDerf, Mdktz, Imvdsrs, Werf, Kt. Wien, Keimil-rorl, DrimM M Ma. Amtsblatt für den Stadtrat zn Lichtenstein. — »8. S«tz*g«»g. «r. 254. Donnerstag, den 3. November 1898. WM» Blatt scheint täglich (anher Som»- »nd stesttag«) abend» für de» folaende« Ta«. Lierteljährlichrr Bezuglprei» i Mark » Pfennige. — Einzelne Nummer 10 Pfennts«. — OeKeTnngrn «hmeu anß« der «r-editto» tu Lichtenstein, Mar» 179, all« katserl. Posteärstaltr«, Ho-tatm, sowie die »uoträaer entgegen. — Inserat« werden bi« viergeivaltem korpnszetle oder der« Ban» »tt 10 Pfennige» berechnrt. — Lauch»« d«r zns«atr iäglich bi« spätesten» vormittag 10 U-r. «ekanntwach»»«. Borgekommener Unzuträglichkeiten halber erscheint e» geboten, Schankwirte und Branntweinverkänfer hiermit dringend zu ersuchen, «n Jwsaffe» der BezirkSamstalt unter keinerlei Borwand Br«»1wei» zu verabreichen, da von jetzt ab jede Nichtbeachtung de» vorstehenden Ersuchen» unnachsichtlich zur Bestrafung angezeigt werden wird. Der Anfialtsvorstand. Fröhlich, Bürgermeister a. D. Aus Studt und Lsmd. * — Lichtenstein, 2. Nov. Am Abend de« Reformation-feste» fand im Ratokellersaale das 6. Stiftungsfest de« hiesige» evangelischenJuug- fraueuvereiu« statt, zahlreich besucht von den Angehörigen der Mitglieder und von Freunden des Verein« und insbesondere beehrt durch die Teilnahme Ihrer Durchlaucht de, Frau Erbprtnzessin von Schönburg-Waldenburg. Im ersteu Teile de, Feier brachte die sangeSfrohe Mädcheo- schar — etwa 70 an Zahl — unter Leitung von Frau Oberpfarrer Seidel eine Reihe gutgeübter Lieder zum Bortrag, dazwischen ernste, sinnige Deklamationen, ein poetisches Zwiegespräch eine« Fabrik- und eine« Dirustmädchen«, und zuletzt eine überaus humoristische und naturwahre Szene: stellensuchendr Mädchen im Ber- mietuogsbureau. Nach einer Erqaickungipause hielt Herr Oderpfarrer Seidel eine Ansprache, in welcher er unter anderem den Beruf de« Dienstmädchen» und der Fabrikarbeiterin vergleichend beleuchtete und unter Anführung von Worten Luther« sie beide zur Freu digkeit, Treue und Gottesfurcht in ihrem Berufe er mahnte, auch mancherlei au« den Bersammluvgeu und der stille» LiebeSthätigkeit de« Vereins berichtete. Nachdem die Mädchen noch einige frische Lieder ge sungen hatten, wurde der schön verlaufene Abend mit Vorlesung eine« PsalmS und dem Gesang: „Breit au» die Flügel beide* gegen ^/»11 Uhr geschlossen. * — Wir wir hören, beabsichtigt Herr Amts richter Fiedle» hier «inen Evangelischen Arbeiter verein für Lichtenstein und Eallaberg in» Leben zu rufen. — Versuche zu» Verpflegung mit geräucher- tenbilligenSeefischen werden seit einigen Jahren von Gefangenenanstalten und von Militärmenageu veranstaltet. Die Versuche führten bisher jedoch zu keinen bestimmten Ergebnisse», weil diejenigen Stellen, welche die Verpflegung mit Räucherfischen praktisch ins Werk zu setzen hatten, sich stet« in Verlegenheit befanden, welche« Quantum Fisch zu geben sei, welche Beigaben and in welcher Menge. Nunmehr scheint ein Fortschritt auf diese« Gebiete zu ver- zelchnen zu sein. Der deutsche Serfischereiverein hat auf Grund von eingehenden und sorgfältigen Tabellen und Uebersichten der Direktion d«S GerichtSgefäng- msseS in Hannover und auf Grund von sonstigen müudlichen Aufklärungen die BerpfleguogSangelegeu- heit einer Untersuchung unterzogen, und e« ist ihm infolgedessen möglich gewesen, bestimmte Vorschriften zu berechnen, sowie Verpflegungen an der Hand von Beispirlea vorzuschlage». Es darf angenommen werden, daß die Verpflegung-Versuche mit Räucher fischen in den Gifangevenaustalten und Militär- menagen an der Hand dieser Beispiele fortgesetzt werden. Nach der Ansicht des Seefischereiverein« Würde eS viel zum Gelingen der Versuche beitragen, wen» feiten der Eisenbahnverwaltung zugestand«» würde, daß die Räucherfische dieselben Transport- erleichternngrn erhalten wie die frischen Fische. — Die Vereidigung der diesjährigen Rekruten fand in der sächsischen Arme« am 89. Okt. bet den Regimentern unter entsprechenden Feierlichkeiten statt. — Li» neuer Webftuhl soll nach Mitteilung französischer Blätter in Vervier» verschiedene» Fabri kanten vorgeführt worde» sein. E» soll mit einer bi-he, noch nicht erreichten Schnelligkeit arbeiten, und zwar 150—200 Meter an einem Tage vo» 10 Arbeitsstunden liefern, bei Verbrauch vo« geringere« Material al« die bisherigen Webstühle. Di« Mit teilungen klingen nicht gerade glaubwürdig. — Mehr uud mehr tritt tn unserer Zeit die Forderung a« da» weibliche Geschlecht heran, fich besser für den erziehlichen Beruf vorzubereite». E» ist daher von großer Wichtigkeit, die Stätten zu kennen, in welchen Frauen and junge Mädchen aller Stände sich tn dieser Hinsicht unterrichten können uud wo Kindergärtnerinnen und Kinderpflegerinnen ausgebildet werde». Scho» vor 25 Jahren gründete für diese Zwecke die unvergeßliche Frau Baronin von Marevholz-Bülow, diese berühmte Vertreterin der Fröbelsche» ErziehuvgSlehre, die Fröbelfttftung i» Dresden, und diese Anstalt erfreut fich begreif licherweise seit lange eines Weltrufe». E« giebt wohl kaum ein Land Europa« and Amerika-, da» nicht zu ihr RegterungS- und Städtevertreter und Schülerinnen entsandt ha». Der OrganisationSpla» und die Lehrkräfte der Anstalt machen «S möglich, in dem kurzen Zeitraum eines Jahre« ein sehr um fangreiche« Studium zu absolvieren. Hier wird die Fröbelsche Mrthod« rein und unverfälscht gelehrt. (Die Kindergärtnerinnen haben außerdem den Vor zug, am Ende deS Kursus ein staatliches Zeugnis zu erhalten). Die Kurse der Fröbelstiftung beginnen und ende» stet» zu Oster». — Welche Bedeutung man dem gewerblichen Schulwesen Sachsen« allseitig belmißt, geht daraus hervor, daß dem Direktor der deutschen Fachschule für Drechsler und Bildschnitzer zu Leipzig, Herr» Walde, vom König!. Preußischen Ministerium für Handel und Gewerbe in Berlin der Auftrag zu teil wurde, nach Schlesien zu reisen, um dort die Ver hältnisse im Holz- und Echnitzereig,werbe einer Prüfung zu unterziehen und gemeinschaftlich mit Herrn Landrat von Hirschberg festzustellen, ob die Errichtung einer staatlichen Lehranstalt für diese Gewerbe erforderlich oder nötig erscheint. Immer dringlicher wird der Ruf nach derartigen Lehr anstalten zur Hebung der industriellen und hand werklichen Leistungsfähigkeit. Die deutsche Fachschule für Drechsler und Bildschnitzer zu Leipzig, eine der leistungsfähigsten Fachschulen und die «inzige dirser Art tu Deutschland, ist dienstlich de« besondereu Für sorge de« Herrn Kgl. RegieruugSkomwifiarS Prof. Pregsl, Ingenieur an den Chemnitzer Techntscheu StaatSlehraustalteo, unterstellt. — Der Ausschuß für die Ausstellung gewerb licher UnterrichtSanstalten im Königreich Sachsen macht folgende« bekannt: „Die im Herbst dies«« Jahre» tn Dresden abgehaltene Ausstellung gewerb licher UnterrichtSanstalten im Königreich Sachse» ist zu Gunsten einiger gewerblicher Schulen zu Re klamezwecken benutzt worden, indem ihnen öffentlich nachgerühmt worden ist, „eS sei ihnen von der Preis- kommission der erste Rang zuerkannt worden*, bezw. „sie hätten eine erste Anerkennung erlangt* und dergl. Die» ist unzutreffend. Thatsächlich hat der vom Köoigl. Ministerium des Innern bestellte Be- urtetlungSauSschuß, der aus einer große» Anzahl von Fachleuten und Schulmännern bestand, grund sätzlich weder Preise noch Präwien zuerkannt, noch hat er ewzelne Anstalten vor andere» hervorgeho- ben, selbst va »icht, wo die« gerechtfertigt gewesen wäre. Der Ausschuß hält eS im Interesse derjent- gen Schulen, die sich von der gerade beim Unter- richtSwesen Übel angebrachte» Zeitnng«reklame sern- halte», für angebracht, auf da« Unzutreffende obi ger Lobeserhebungen hinzuwrisen. * — Mülsen St. Jacob, 29. Oktbr. Am vergangenen Freitag wurde ei» dem Schieferdtcker Emil Hertel au« Mülseu St.NtklaS gehörige« Fahr rad vo» der hiesigen Bahnhofs-Restauration weg- gestohlen. Der Dieb hat vermutlich seine» Weg nach Lichtenstein zu genom««». Da» betr. Fahr rad war «in Attilla-Rad «tt Slu«iniu« - Anstrich (weiß) uud ist daher gut erkenntlich. — Dresden, 30. Okt. Der früh 6 Uhr 21 Min. aus hiesigem Leipziger Bahnhofe von Mei tze« eintreffende Lokalpersonrnzug «atgleiste heute in der Nähe de« Pieschener Heizhauses mit den letzte« vier Wagen. Der Unfall, bet dem glücklicherweise Personen nicht verletzt worden sind, ist ver«utltch auf vorzeitige Weichenumstellung zurückzusühren. Der Betrieb zwischen hier uud Radebeul wurde während der Dauer der EntgleisungSarbeite« ein gleisig bewirkt. — Dresden, 1. Nov. In Löbtau ist ein Raubmordversuch av einer Bauersfrau verübt worden. Dieselbe wurde za Boden geworfen, der Mund «it einer Tischdecke verstopft und der Kopf furchtbar zu- gerichtet. Der Attentäter wurde festgenommen, ver weigert aber jede Auskunft. Vielleicht ist da« der Mörder Wegener. Zwei Messer und «in einer Ale ähnliche» Instrument führte der Attentäter bei sich. — Leipzig, 1. Nov. Tödlich verletzt durch einen Messerstich in die Brust wurde am Sonn abend bei einem harmlose» Scherz der in L.-Seller- haasen, SchützenhaaSstratze 5 wohnhafte Geschirr führer Hermann Karnahl, geboren am 27. Nov. 1861 zu Lüptitz. Der Sachverhalt ist folgender: A« erwähnten Tage abend» gegen 9 Uhr hielten sich im Produktengeschäft von Mendler, L.VolkmarS- dorf, Eisenbahnstratze 93 außer dem Geschäftsinha ber noch vier andere Personen auf, worunter sich auch Karnahl befand. Die sämtlichen Anwesende» befanden sich in sehr animierter Stimmung. Mend ler stand hinter der Ladentafel und aß, wozu er ein lange», sehr spitze» Messer in der Hand hatte. Karnahl stand dicht vor der Ladentafel. Beide scherzten zusammen. Hierbei hielt Mendler da» fragliche Messer vor sich über di« Ladentafel, die Spitze auf Karnahl gerichtet. I» demselben Au genblick beugte sich letzterer plötzlich mit dem Ober körper nach vorn, wobei die Spitze de» Messer» ihm in die Brust drang und da» Herz verletzte. Man trug de» Unglückliche» nach der Wohnung eine» Arzte» in der Kirchstraße, woselbst er kurz darauf verschied. Der Leichnam wurde »ach dem patholo gischen Institut überführt. Die behördliche Unter suchung wurde sofort eingeleitet. Nach Lage der Sache dürfte den Produktenhändler Mendler kein Verschulden treffen, weshalb derselbe auch aus frriem Faß geblieben ist. — Chemnitz, 1. Rovbr. Sin aufregender Vorfall ereignete sich gestern Montag abend b/16 Uhr auf der Lerchrnstraßr dadurch, daß durch den Führer eine- mit zwei Pferden bespannten Kutschwagen- ein 2jährige« Mädchen, welche- mit »och einigen Kindern vor dem im scharfen Trabe daherkomwenden Geschirr noch über die Straße springen wollte, überfahren wurde. Da« arme Kind tst eine Stunde darnach an den erlittenen inneren Verletzungen verstorben. All gemeinen Unwillen hat eS erregt, daß der Geschirr führe» trotz Zuruf- de» Publikum« weiterfuh« und sich um das geschehene Unglück nicht kümmerte. Er wurde iu Haft genommen. — Zwickau, 29. Okt. (Königl. Landge richt, Strafkammer III.) Der WirtschaftSgehilf« Florentin Richard Graf in HeinrichSort, welcher sich in der Nacht vom 5. und 6. Juni d. I. in Marie nau an einer von mehreren jungen Burschen began gene» körperlichen Mißhandlung deS Weber» Meier au» Mülsen St. Nikla« beteiligte, wurde heute We ge» gemeinschaftlicher Körperverletzung zu 3 Wochen Gefängnis verurteilt, während die übrige» Beteilig ten bereits abgestraft sind. — Glauchau, 1. Nov. Au» Anlaß de» zehnjährigen Bestehen« der au» Mitgliedern deS K. S. Milttärverein» bestehenden Kra«ke«träger-Kolonne
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