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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 04.07.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-07-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191107048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19110704
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19110704
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFrankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
- Jahr1911
- Monat1911-07
- Tag1911-07-04
- Monat1911-07
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Einzeln in Abt. 21—29, 36—48. 3 Restaurant zu Dreiwerben -ei Mittweida, Movtvg, 17. ^ul> 1S11, von vonin. ^/,11 III»* von 28,5 rm w. Brennscheite, 1 rm h. und 20 rm w. Brennknüppel, 1 rm h. Zacken, 1 rm h. und 39,5 rm w. Aeste. Einzeln in »bt. 50-69. Eßl. Aorftrevterverwaltnng Araukenverg ««d «gl. Fvrstrentamt Augustusburg. HparKasss ^«s/'Lwa/tts (gewährleistet von der Gemeinde) verzinst alle Einlagen mit 3V» V, und ist geöffnet Dienstags und Freitags «achm. 2—6 Uhr. Telephon: Amt Oberlichtenau Nr. 18. Die vorschriftsmäßigen Aushänge fiir FabrikbMebe, u) Verzeichnis der jugendliche« Arbeiter »nd d) Auszug aus den Bestimmungen über die Beschäftigung der Ar beiterinnen und jugendliche« Arbeiter, haben nach Reichsgesetz vom 28. Dezember 1908 eine Abänderung erfahren, die mit dem 1. Januar 1810 tu Kraft trat. Nach Verordnung des Kgl. Sachs. Ministeriums des Innern vom 4. Dezember 1909 sind die bisherigen Anschläge durch abgeäuderte neue Aushänge zu ersetze». Druckexemplare davon, Einzelexemplare 15 Pf., bei Entnahme von 10 Stück (auch gemischt in beiden Sorten) 1.25 M., sind zu haben in der Ko»Gk»i»GGvkvn Nüriei Ur. I. warten ist, jetzt selbst in die Hand nehmen. — Die „Münchener Neuesten Nachrichten" schreibe« u. a.: Die deutsche Regierung hat lange Zeit eine abwartende Stk-'nng ein genommen und würde wohl auch jetzt noch nicht geband-lt haben, wenn nicht der Ruf um Hilfe ergangen wäre. Möglich ist, daß die Mission des deutschen Kriegsschiffes in Paris den Wunsch nahelegt, unhaltbaren Zuständen ein Ende zu machen. — Die „Magdeburger Zeitung" schreibt: „Agaderne Jrir" nennen die Eingeborenen den Hafen, in dem die deutsche Flagge zum Schutze der bedrohten deutschen Interessen wehen soll, „Festung deS Kaps" heißt das zu Deutsch. ES liegt Klang uud Entschlossen heit in diesem Namen. Als eine Mahnung gelte er den deutschen Seeleuten an Bord dcS Kanonenbootes „Panther", mehr aber noch der deutschen Regierung, eine Festung zu sein für di« deut schen Interessen, an welcher gegnerische Intrigen, und, wenn eS dahin kommen sollte, auch Angriffe zerschellen werden. Wie eine Erlösung mvß es wirken, daß die deutsche Regierung endlich auS ihrer Zurück^Wng herv"rtritt und sich anschickt, zur Wahrung der deutschen J».eresten in Marokko die Initiative zu ergreifen. genötigt, die die immer fortgesetzten und gesteigerten französischen Aktionen über Marokko gebracht haben. Die „National-Zeitung" meint: Die Regierung hat endlich dem Drängen der deutschen Firmen und Kaufleute in Marokko nachgegeben und sich entschlossen, ein Kriegsschiff zur Wahrung der deutschen Interessen und Sicherung von Leben und Eigentum der Deutschen in die marokkanischen Gewässer zu ent senden. Als seinerzeit die Nachricht von der Entsendung der deutschen Kriegsschiffe nach Marokko austauchte, wurde sie be kanntlich sofort dementiert. — Die ebenfalls nationalgesinnten „Berl. Neueste Nachrichten" sagen nur kurz: Die Nach- , richt der „Norddeu. ' en' bringt den Willen der Regierung zum Ausdruck, die deutsch n Interessen in Marokko nachdrücklich zu ' wahr'«, was mit Fr' : zu begrüßen sei. Das freisinnige „Berl. Tagebl." schreibt: Ueber die Be weggründe, die zu oer Stornierung des deutschen Kriegsschiffs gerade im gegenwärtigen A genblick geführt haben, küllt sich die offiziöse Mitteilung in tiefe« Schweigen, das unmöglich länger aufrecht erhalten werden ko an. Das deutsche Volk hat ein Recht darauf, zu erfahren, was ergeht, wo seine ernsten Interessen in Frage kommen. Es ist klar, daß der Hinweis auf die gefährdeten Interessen deutscher Firmelt im Süden allein dafür nicht auSreicht, so groß diese Interessen sein mögen. Ist eine Stockung in der Verhandlung mit Frankreich, die bisher Erfolg versprachen, eln- getreten, so muß Klarheit darüber herrschen, ob etwa beabsichtigt ist, durch Schaffung emeS „kaitaeoompli" eine neue Verhandlungs- grundlage zu schaffen. Deutschland gibt durch sein Vorgehen jeden falls zu erkennen, daß es jetzt weniger fest als bisher den durch die Algeeirasakte geschaffenen Zustand als ewige Dauer ver sprechend ansieht, und damit tritt die Marokko-Affäre in eine --ne Phase ein. — Die liberale „Voss. Ztg." sagt: In dieser haio- amtlichen Mitteilung wird zunächst festgestellt, daß tn Südmarokko gewichtige deutsche Interessen vorhanden sind. Mit solcher Fest stellung wird unter den heutigen Umständen ein neues oder viel leicht besser gesagt, eilt bisher weniger beachtetes Moment in die Marokko-Angelegenheit hineingetragen. Man würde in Deutsch land wenig Verständnis dafür haben, wenn die Reichsregierung etwa eine andere Macht ersuchen wollte, den Schutz deutscher Staatsangehöriger zu übernehmen. Der Hafen von Agadir hat überdies vor wenigen Monaten schon ein französisches Kriegsschiff zu Besuch bekommen, das dann freilich wieder abgedampft ist. Jenseits der Vogesen wird man sich deshalb sagen müssen, daß Deutschland mit seinem neuesten Schritte nur ein französischcs Beispiel befolgt. — Die „Freisinnige Zeitung" schreibt: Die deutsche Regierung läßt mit emem Kiale erkennen, daß ihr Ma rokko doch nicht „Hek'lba" ist, wie man nach ihrem langen taten losen Zusehen und Schweigen zu dem Vorgehen der Franzosen und Spanier annehmen mußte. Agadir ist ein Hafen im äußersten Südwcsten Marokkos, er gehört zu der Landschaft SuS, der süd lichsten Marokkos. Der „Vorwärts" lagt: Die Nachricht der „Norddeutschen" ist eine Üebcrraschung, aber keine angenehme. Es sind in der letzten Zeit keine Meldungen aus Süd-Marokko gekommen, die die Gespensterseherei der „interessierten deutschen Firmen" recht fertigen könnten. Die Vermutung liegt nahe, daß da hinter den Kulissen etwas vorgegangen sein muß. Hat sich die Regierung von den Marokkotretbern breitschlagen lassen? Besonders befremd lich wirkt die Entsendung eines deutschen Kriegsschssfes gerade in dem Augenblick, in dem das nene französische Ministerium in Tätigkeit tritt. Auf jeden Fall verdient diele neue Phase der Marokko-Affäre die gespannteste Aufmerksamkeit deS deutschen Volkes. Vor allem muß mit allem Nachdruck schon jetzt Ver wahrung dagegen eingelegt werden, daß diese Schutzaktivn auch noch zu einer Ausschiffung deutscher Landungstruppen führt. Das wäre das Signal zu den ernstesten internationalen Verwicklungen. — Die „Kölnische Zeitung" schreibt: Die Lage tn Marokko ist nachgerade chaotisch geworden und von der Autorität des Sul tans kann kaum mehr die Rede sein. Die bedeutenden wirtschaft lichen Interessen, die Deutschland namentlich im Süden von Ma rokko hat, muß Deutschland die Verpflichtung auferlegen, selbst für die Interessen seiner Angehörigen einzutreten. Wir haben nicht die Absicht uns dauernd in Agadir festzusetzen, wohl aber wird der jetzt dort zugunsten unserer LandeSangebörigen ausgeübte Schutz nicht eher aufgehoben werden können, als bis in Marokko wieder geordnete Verhältnisse herrschen werden Wir rechnen daraus, schreibt das Blatt, welches diese Auslassung anscheinend von Berliner offiziöser Seite erhalten hat, daß man im Ausland in Anerkennung der stets von Deutschland betätigten Maßhaltung der Selbstschutz, den wir jetzt auSüben, mit derienigen Unpartei lichkeit beurteilt wird, die wir unsererseits immer bei der Be urteilung der Aktion fremder Staaten geübt haben. Ebenso ist zu hoffen, daß auch die deutsche Presse in dem Eintreffen des „Panther" vor Agadir nichts andere- sehen wird, als was eS bedeuten soll: eine Wahrung und Sicherung der Interessen unserer Landsleute, die wir, da sie von Marokko nicht zu er Berlin 3 Juli. Anderweitige« Meldungen gegen über ist zu bem keu, dass eine Ausschiffung von Mannschaften j« Agadir zunächst nicht v ab« fichtigt ist und nur dann in Frage ksn"^e« würde, wenn sich die Notwendigkeit eiuer solche»; Mast»egel -nm Schutze vou Leben «nd Eigentum der Deutschen Heraus stellen würde. Ebensowenig ist eine Besetzung deS Hk e« lands von Agadir geplant. Es Säuselt sich bei ^sm Schritte der deutschen Regierung um Vorsichtsmassregel»., ni<^ um e.Keu Akt der Besitzergreifung. Wie», 3. Juli. Der Minister des Aeußeren hat die amtliche Note vqn der Entsendung eines deutschen Karonen- bootes nach Marokko einfach zur Kenntnis genommen. Zu irgend einer Aeußerung üoer diesen Schritt hat er keine Ver anlassung. Selbstverständlich wird dem Vorgehen Deutschland . die größte Aufmerksamkeit beigemessen. Aber Oesterreichs Aufmerksamkeit wird durch die unerquickliche Reibung zwischen Montenegro und der Türkei mehr als erwünscht in Anspruch genommen. Paris, 3. Jüli. Nachdem „Temps" hätte Deutschland gemäß dem französisch-deutschen Abkommen von 1909 Lie Sorge um die Aufrechterhaltung der Ordnung in Agadir, falls cs da etwas zu schützen gab, Frankreich überlassen müs sen. Minister de Selves werde enge Fühlung mit den ver bündeten und befreundeten Mächten zwecks Maßnahmen zu nehmen haben. Die zunächstliegende sei die Entsendung eines französische» Kreuzers nach Agadir entsprechend dem Abkom men von 1909. Die zweite Maßnahme bestände darin, Spanien offen zu erklären, daß es seine Verpflichtung ge brochen und Frankreich dadurch seine vollständige Freiheit wiedergegcben habe, sich mit einem Dritten zu verständigen. — „Journal des Debats" spricht sich dagegen aus, daß Frankreich ein Kriegsschiff nach Agadir entsende. Es hieße dies nur eine neue Torheit zu vergangenen hinzu fügen. Die gegenwärtigen Schwierigkeiten seien das Ergebnis des UebereiferS der Patrioten. — Nach dem „Journal" hätte der Führer der französischen Kolonialpartri, der ehe malige Minister Etienne, erklärt, man müsse die Erregung beschwichtigen, denn es wäre verfrüht zur Beunruhigung. Allerdings bilde die Entsendung des „Panther" eine unleug bare Mahnung Deutschlands, welches das Einschreiten Fror' reichs in Marokko nicht mißbillige, aber endlich einmal end gültige Verhandlungen über die Marokkofrage erzielen wolle. Die französische Regierung werde in Berlin baldigst eine be gründete Reklamation überreichen. Parts, 3. Juli. „Matin" schreibt: Angesichts der Tat sache, daß Lie äußere Politik Frankreichs sich auf das Bündnis mit Rußland und das Einvernehmen mit Englund stützt, ist es notwendig, daß Frankrech die Regierungen w Petersburg und London zu Rate zieht und sich mit iHütn i^rständigt, bevor sie auf die deutsche Note aymortrt?' W reit« jetzt der Ueberzengung Ausdruck D-n,- daß Vst Bor« veMtcdls» »a Marokko. Wie dis »Norddeutsche Allgemeine Zeitung" meldet, bette« die tm Süden Marokkos interessierten deutschen Firme» die Kaiserliche Regierung unter Hinweis ans die Gefahren, die angesichts der Möglich keit eiueS Umsichgreifens der in anderen Teilen Marok kos herrschenden Unruhen den dortigen gewichtige« dentschen Interessen drohen, «m Massregeln znr Sicherung von Leben «nd Eigentum der Deut sche« und der deutsche« Schatzsenossen i« lene« Gegtudru. Die Regier««« beschloss z« diesem Zwecke »«nächst die Entsendung des Kanonenboots ^Panther", daslsich in der Nähe befand, nach dem Hafen Agadir und zeigte dies den Mächten an. Den in jener Gegend massgebenden Marokkanern wurde gleich zeitig mitgeteilt, dass mit dem Erscheine« vo« deutschen Kriegsschiffen im Hafen keinerlei unfreundliche Absicht gegen Marokko oder seine Bewohn rrbun- de« ist. - Der „Panther" ist ein Kanonenboot mit «-wre Bcsat ig von 125 Mann, gehört also zur kleinsten Klasse der cegs- schiffe und würde, wenn Deutsche und ihre Interessen dort ängstlich bedroht werden sollten, mit seinen Kräften nicht weit reichen. Deshalb ist wohl auch in der offiziösen Mitteilung gesagt worden, daß „zunächst" der „Panther" dorthin geschickt werde. Die Aufwerfung der Frage, ob die Entsendung dieses Schiffe» sich mit der Algeeirasakte verträgt, hat nach dem weitreichenden Vorgehen der Franzosen und Spanier höch sten» nur «och akademischen Wert. Vielfach ist namentlich auch in der sranzöstschen Presse angedeutet worden, daß die neueste Phase der marokkanischen Politik mit einer Verstän digung, mit Abmachungen endigen werde, bei denen Deutsch land Kompensationen erhalten würde. DaS Vorgehen Deutschlands, das vom nationalen Stand punkt auS durchaus zu begrüßen ist, erweckt überall, beson ders aber im interessierten Auslande großes Aussehen. Na mentlich in Frankreich ist, wie aus nns aus Paris zugehen den Meldungen «sichtlich ist, die an Verstimmung grenzende Verwunderung groß. Die Franzosen wollen überhaupt kein deutsches Schiff an der marokkanischen Küste sehen. Das unS zu verbieten, besteht in Paris kein Recht, man wird sich damit abfinden müssen, zumal Agadir ganz außerhalb der sranzöstschen Interessensphäre liegt. — Das deutsch-französi sche Marokko-Abkommen vom Jahre 1909 besagt, beide Staa te« sollte» in Marokko im freundschaftlichen Uebereinkommen nur wirtschaftliche Interessen pflegen. Wir gehen darüber nicht hinaus. Wenn Hintergedanken bestehe», so sind sie bei den Pariser Chcutvinisten, nicht bei unS vorhanden. Aber wir hoffen, Agadir wird die politische Sommerruhe nicht lange oder empfindlich stören. Die deutsche Press« beschäftigt sich sehr eingehend mit den Maßnahmen der Regierung: Die deutsch-nationale „Tägliche Rundschau" sagt: Mit diesem Entschlusse verläßt Deutschland di« Position des ihn beobachtenden Zuschauers der Marokkowirren und greift, gezwungen durch seine Pflicht der Wahrung bedrohter deutscher Interessen, tätig in die marokkanischen Unruhen ein. In ganz Deutschland wird man dieses Vorgehen nur mit einem Worte begrüßen, mit dem Worte „Endlich I", denn daS lang ge übt« Zusehen und Dulden fing an, unerträglich zu werden, znmal unsere Land-leute i» Marokko immer dringender innerhalb der mit jedem Tage wachsenden Unsicherheit nach dem ihnen zustehcn- den Schutz deS Reiches verlangten. Wir dürfen wohl erwarten, daß unser Vorgehen in Paris und Madrid ruhig und ohne Hetze ausgenommen wird und daß man eS verstehen wird, wenn wir die einmal übernommen« Aufgabe auch zu Ende führen und nicht «her Agadir verlassen, bis tn Marokko geordnete Verhältnisse zu- rückaueM sind. Me agrarische .Deutsche Tageszeitung" sagt: ES war wohl scho» seit eMtger Zeit zu erwarten, daß die deutsch« Re- glerung sich entschließen würde, selber nach dem Rechten zu sehen und de» Schutz der deutsche» Interessen in wirksamer Weise in Re eigen« Hand zu nehme«. Sie ist dazu durch die Beunruhigung Dienstag, de« 4. In» 1SU 'V . . " ' rankenberger Tageblatt Bezirks begründet 1842. 7v. Jahrgang- ZMU fiir die MM -MilptmmW IW, da; MM MMt M den Mrat zg ImtMz i. §r. verantwortlicher Redakteur: Ernst Rohberg in Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag von L G- Roßberg in Frankenberg i. Sa.
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