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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 29.02.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-02-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189602294
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18960229
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18960229
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1896
- Monat1896-02
- Tag1896-02-29
- Monat1896-02
- Jahr1896
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 29.02.1896
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Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich HWfk-AMM str KoWorf, Zödüh, Zmsdorf, Mors, A Wien, Keimchrnri, Amm» mH Ws«. Amtsblatt für den Stadtrat zn Lichtenstein. 4«. Jahrgang. Nr. 50. K^prA««^ Sonnabend, den 29. Februar 1896. Dies«« vlatt «scheint tt > li« l«b« K»«n- »d Festtag») abend« für d« folgend« Lag.' WerteijShrliL« v«r»g»prri« 1 Mart W Pfennig«. — Lin^lm Nmnn« 10 Pfennig«. — Lestellnng« neh«« «uß« d« Trpeditio» in Licht«stein, Mark» 17», ave Kaiser!. P»ft«nst«tte», Pnstbatea, f»»i« di« SuStrtig« evtgegm. — Infrr«t« »erd« di«dier^jpaSe» Lmpn«M>d oder deren Kam» mit 10 Pfmnigm berechnet. — Annah»« der Inserate täglich bi« spätestm« »onnittag 10 Uhr. rag--,-s«bicht-. * —Lichtenstet«, 28. Febr. Im Gewer- beverein im Saale de» Ratskeller» hier brachte gestern abend Herr Hntmachermstr. Köberling drei schöne und sinnreiche Deklamationen zum Vortrag, wofür Ihm der Dank der Anwesenden ausgesprochen wurde. Hierauf sprach )ierr Seminaroberlehrer Reichel über Wasserhebemaschinen. Zur besseren Er läuterung seines Vortrags führte derselbe Modelle vor, an welchen Versuche gezeigt wurden. Auch Über die Wasserversorgung auS den Zetten des Altertums gab Redner ausführliche Mitteilungen, welche leb haftes Interesse bei den Zuhörern erweckten. Nach Schluß sprach Herr Kaufmann Louis Ebert, welcher an diesem Abend wegen Erkrankung des Vorstandes den Vorsitz führte, dem Vortragenden im Namen der Versammlung den herzlichsten Dank auS. Die Sitzung wurde gegen 10 Uhr geschlossen. Der Besuch war leider sehr schwach. * — Heute zum Jahrestag de, Weihe der Kleiv- kiuderschule, Lucien- und Alexanderstrftung, stattete die hohe Stifterin, Ihre Durchl. Frau Erbpciuzesstn von Schönburg, dieser Anstalt einen Besuch ab. — Auf den 4. März fällt der erste diesjährige Bußtag. An diesem Tage dürfen keiner lei Ver sammlungen, keine Concerte und geräuschvollen Ver gnügungen ftattfinden. Der Handel ist nur, soweit er überhaupt nachgelassen ist, für Fleisch-, Back-, Materialwaren, Bittualien, HeizungS- und Beleuch- tungSgegevstände gestattet. — Aus einer Statistik derLandeSbraud- Versicherungsanstalt übe, die in den Jahren 1893 und 94 vorgekommenen Bl tzschlagfälle ergiebt sich, daß im ganzen 483 Fälle oorgekommen sind, von denen 74 auf die Städte und 409 auf die Dör fer entfallen, und daß von den 483 Gebäuden, welche der Blitz traf, 40 8,3 Prozent mir vor- schriftSmäßigen Blitzableitungen versehen waren. Wievrr bestätigte sich die Erfahrung, daß die Gebäude mrt Blitzableitungen, mehr getroffen werden, als die ohne Blitzableitunge» aber weniger zünden. Von den gesamten 483 Blitzschlägen zündete der Blitz 117 Ge- bäude an, wovon nur 3 Gebäude mit genügenden Blitzablettungeu versehen waren. Die Zahl der Blitz Reisen im Orient: Palästina, Egypten »ad Koastaatiaopel. Aus dem Tagebuche eines Voigtländers.*) ft) Nachdruck verdate«. Zu Anfang Mai 1860, kurz vor Ausbruch der letzten syrischen Chrlsten-Ve> folgungen und nachdem ich noch einmal den alten B rg Libanon durchstrichen und die reizende Stadt Damaskus besucht hatte, schiffte ich mich in Beiruth nach Jaffa — dem Hafen von Jerusalem — ein. Mrt wehmütigem Blicke nahm ich Abschied von meinem teueren Beiruth, wo tch sieten der schönsten Jahre meines Lebens verbracht hatte. Wir dampften am Berge Karmel vorüber und kamen folgenden Morgen- wohlbehalten in Jaffa an, dem alten unS auS der Bibel bekannten Joppe. Ich stieg mit zwei Reisegefährten, deren Bekannt schaft tch unterwegs gemacht, i« lateinischen Kloster „äi larra. sauta" ab und bestellte dort sogleich die zu unserer Reise in'S Innere nötigen Pferde und arabischen Führer, denn an demselben Tage wollten wir noch bis Ramleh (die erste Station auf dem Wege nach Jerusalem) kommen. Reine oben ge- dachten Reisegefährten bestanden au« einem jungen russischen Fürsten und einem deutschen Kapuziner- Mönch au« Bayern. Beide waren mit der arabischen Sprache gänzlich unbekannt und ich mußte demnach einigermaßen al« Dolmetscher fungieren. Der bay- *) Au« den hinterlasiene« Papieren eines Lichten- steiner Bürger» uns gütigst zum Abdruck zur Verfügung gestellt. schlagfälle war um 108 niedriger als in der Vor periode und damit auch die Entschädigung um 126,837 M. niedriger. Dabei steht den genügenden vlitzableitungeu von 6,20 Proz. eine Schäsenvergü- tung von 0,95 Proz. gegenüber, was abermals die große Nützlichkeit der Blitzablrttungen beweist. Tine Zusammenstellung für die letzten 12 Jahre hat er- geben, daß sich die Blitzgesahr bei guten Blitzablet- tuugen aus den driten bis vierten Teil der Gesamt- gefabr reduziert. Diese statistischen Ergebnisse haben der Rechenschafts-Deputation der Zweiten Kammer Veranlassung gegeben, der Kammer vorzuschlagen, sie möge der Regierung zur Erwägung anheimgebev, ob «S nicht angezeigt sei, die Anbringung von vor schrift-mäßigen Blitzableitungen in weitgehender Weise, als e» bisher geschehen, durch geeignete Mittel zu fördern. — Mit Genehmigung deS König!. Sächsischen Ministeriums des Innern wird bet der Gebäudever sicherungsabteilung der LandttbrandversicherungSan- stalt am Apriltrrmin d. I. ein Erlaß an den Brand- versicherungLbeiträgen von einem halben Pfennig auf die BettragSeinheit eintreten urd eS werden daher diese Beiträge nur in Höhe von einem Pfennig für die Beitragseinheit zur Erhebung gelangen. — Dem Nasenbluten, diesem so häufig vorkom menden Leiden, wird, wie daS „Rote Kreuz" schreibt, im allgemeinen viel zu wenig Beachtung geschenkt, und der Rat eine« Arztes sollte überall da eingeholt werden, wo die Ursachen des Nasenblutens nicht klar ersichtlich sind, da sich dasselbe nur durch eine ra tionelle Behandlung beseitigen läßt. Blutungen auS der Nase entstehen nicht durch einen Fall, Schlag, Stoß rc., sondern werden sehr häufig durch örtl che und allgemeine Erkrankungen hervorgerufen. Die feinsten Blutgefäße der Nasenschleimhaut zerreißen sehr leicht bei strotzender Anfüllung mit Blut, was sich häufige, bei jugendlichen als bei älteren Per sonen, öfter bei zarten und schlaffen Leuten al» bei robusten und muskulösen findet. Auch entsteht das Bluten durch vermehrten Blutzudrang zum Kopf, wie Genuß von Spirituosen, Kaffee, Thee, durch übermäßige Körperbewegungen, heftige Gemüt»,Er regungen und andere die Herzihätigkeit aufregende rische Kapuziner war ein ganz gemütlicher, jovialer Bursche und hatten wir während unsrer Pilgerreise manchen Spaß mit ihm. Besonder- interessant war es, selbe« in seinem gravitätischen Kapuziner-Kittel zu Pferde sitzen zu sehen; da ihm die» — seinem Geständnisse nach — zum erstenmale im Leben pas- sterte, so kann man sich leicht vorstellen, mit welcher Unbeholfenheit er sein Araber-Pferd ritt. Wir mußten den guten Man» während unsrer Reise mehrmals wieder auf den Sattel verhelfen und »ach Ankunft in Jerusalem klagte er ungemein über lokale Ver wundungen infolge deS Rittes: ein gewisser inte ressanter Teil seines armen Körper» trug noch lange nachher Spuren an sich. Nach 4stündigem Ritte durch schöne Orangen-, Citronen- md Banauen-Pflanzungcn erreichten wir gegen Abend Ramleh, wo wir ebenfalls im katho- lischt» Kloster abstiegen und von den anwesenden spanischen Mönche» auf'« Beste über Nacht bewirtet wurden. Am anderen Morgen, »och vor Sonnen- Aufgang, verließen wir Ramleh mit frischem Mute, denn an diesem Tage sollten wir noch Jerusalem er reichen. ES handelte sich hier um einen 9- bis 10- stündigen Ritt bei brennender Sonnenglut. Einige Meilen entlang führte unS der Weg noch durch eine sandbedeckte Ebene, alsdann aber mußten wir tiefe Bergschluchten und Felsengebirge mühsam passieren. Immer höher türmten sich die Berge und immer öder, felsiger und kahler wurde die Gegend. Große Karawanen von Kameelen und Pilgern begegneten uv- unterweg«, so daß wir auf diesen schmalen Ge- birgSpfadeo oft mit Lebensgefahr au-weichen mußten. Wir kamen hintereinander an den Trümmern de« Einflüsse oder auch durch erschwerten Abfluß de» Blutes au» dem Gehirn, durch Herz und Lungen» kraokhette», zu eng a. liegenden Kravatten und Hal«- krage». In viele» Fällen hört die Blutung in ganz kurzer Zeit von selbst auf; rst diese- nicht der Fall, so muß unter ollen Umständen dieselbe gestillt wer den, denn der Blutverlust darf nie als etwas Gün stige« angesehen werden, durch da« ein bestehende- Leiden gebessert wird. Zu dem Behufs bringe man den Kranken möglichst in ein kühles Zimmer, lasse ihn sich mit avfgerichtetrm, leicht nach hinten geneig tem Kopf ruhig verhalten. Alle beengenden Klei dungsstücke müssen gelüftet werden. Das Schnaube« sowie üoe,flüssige» Sprechen ist unbedingt zu ver meiden, denn Erschütterungen vermehren die Blu tung, oder eS stellt sich eine solche von neuem ein. Kalte Umschläge oder Eisbeutel lege man über Nase urd Stirn und schiebe langsam EtSstückchen in da blutende Nasenloch. Im äußersten Notfall muß die Nasenhöhle, auch ihre Hinteren Oeffnungen, da da» Blut unbemerkt durch dieselben in den Schlllndkopf und Magen gelangen kann, tamponiert werden. Da- Einschlürfen von rOnem oder mit Essig versetztem Wasser hat nicht den ihm zugeschriebenen stopfenden Einfluß und ist zu unterlassen. Bet häufig wieder» k.hrenden Blutungen ist e« zweckentsprechend, die Nasenhöhlen genau untersuchen zu lassen, damit da» Leiden eventuell durch örtliche Behandlung beseitigt werde. * — Hohndorf, 25. Febr. In große Trauer wurde die Familie d«S Bergarbeiters Klughardt hier durch den Tod dreier Kinde, am Scharlachfieber versetzt. Auch noch zwei Kinder liegen krank darnieder. * — H-ute früh brannte da« Wohn« und Wirt schaftsgebäude deS Gartenbesitzer Bahner inTerS - dorf nieder. Die Mieter, welche darin wohnen, haben sämtliche Habe verloren. ES wird Brand stiftung vermutet. — Dresden, 27. Febr. An der Sitzung der Zweiten Kammer nahmen teil Ihre Excellenzeo die Herren StaatSminister v. Metzsch und o. Watzdorf, sowie die Herren Geh. Räte Meusel, Vodel und Dr. Diller, geh. Finanzräte Dr. Barchewitz, Dr. Ritterstädt und v. Kirchbach und geh. RegieruagSrat alten Lazarum. am JakobS-Brunnen und dem freund lichen Dorfe Cologna vorüber. Endlich nach 9-stün- digen Trabe, bei dem unser armer Kapuziner jeden falls am meisten litt, entdeckten wir — auf der Spitze deS letzten Berges angekowmen — in Entfernung- einer kleinen halben Stunde die heiligste aller Städte der Christenheit: Jerusalem — sogar von den Türken und Arabern: „LI Ötts" (die Heilige) genannt. Man mag nun während seine- Lebens mehr oder weniger philosophische, ja sophistische Ideen und Religions-Ansichten gewonnen haben, man kao» sich totzsem eines heiligen Schauers beim ersten Anblicke von Jerusalem nicht erwehren! Ich hatte früher die großartigsten Punkte de, Schweiz und Ober-Italien» besucht; ich sah einst von den Höhen de- Mont blanc Wolken unter mir ziehen und sich za einem Gewitter entladen; ich hatte de» klassischen Boden Griechenlands betreten und dort die ehrwürdigen Ruinen deS alten Athen'» bewundert; ich sah später auch da- herrliche Konstantinopel und die Trümmer der alten Pharaonenftadt Memphis am Nil, nebst den viertausendjährigen egyptischen Pyramiden — doch tch muß gestehen, daß keiner jener Punkte gleiche« Interesse in mir erregte, a!S der erste Anblick von Jerusalem! An diesen Namen knüpften sich ja so viele Erinnerungen aus unsrer glücklichen Schulzeit, wo wir auS LehrerS-Mund zuerst die Wunder der Bibel vernahmen! Wir blieben mit pochendem Herzen stehen und unser Kapuziner versäumte natürlich nicht, sich an dächtig zu bekreuzen. — Man muß übrigen» gestehen, daß Jerusalem, von dieser Seite gesehen, schon a« und für sich einen imposanten, ergreifenden Anblick
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