Suche löschen...
Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 28.05.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-05-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189605288
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18960528
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18960528
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1896
- Monat1896-05
- Tag1896-05-28
- Monat1896-05
- Jahr1896
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 28.05.1896
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Woche«- und Nachrichtsblatt zugleich flr Muders, Aidkh, Imvdoif, Kir-nf. Zt. Mm, LtimiHrnt, KIMM ml MW. Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein. > . - — - - 4y. Jahrgang. — , - Nr. 121. Donnerstag, de« 28. Mai 1896. -s« «Sm»«. — I»ser«t» vuOa» di, sptftchmw tti Ebb«. ft Vottsbibliothek Mittwoch und Tonnabend von 11 bis 1T Uhr. vel«»»t««ch»»g, dir unentgeldlichen Impfungen in der Stadl Eallaberg betr. Die diesjährigen unentgeldlichen Impfungen in hiesiger Stadt sollen im laufenden Jahre nur während der folgenden zwei Tage, nämlich: am Freitag, den ÄS. Mai und Dienstag, den 2. Juni, nachmittags von 4 di- S Uhr in hiesiger Stadtschule, Klassenzimmer Nr S, vorgenommen werden, dergestalt, daß die Erstimpfungen an beide« Tage«, die Wiederimpf- n«ge« der Knabe« und Mädchen aber getrennt stattfinden sollen, sodaß die Knabe» am LS. Mai und die Mädchen am L. J«»t zu erscheinen haben. Jmpfpflichtig in diesem Jahre sind: 1. alle Kinder, welche im vorigen Jahre geboren and mcht bereits ge impft sind oder die natürlichen Blattern überstanden haben, 2. alle diejenigen Sinder, welche in früheren Jahren geboren, aber bi- jetzt der Impfung entzogen geblieben oder krankheitshalber zurückge stellt worden sind, sowie - 3. alle diejenigen Zöglinge hiesiger Lehranstalten, welche in diesem Jahre daS 12. Lebensjahr erreichen, sofern sie nicht nach ärztlichem Zeugnis in den letzten fünf Jahren die natürlichen Blattern Über stande» haben oder mit Erfolg geimpft worden find. ES werden daher alle Eltern, Pflegeeltern und Vormünder hierdurch ver anlaß», mit ihren impfpflichtigen Kinder» in den vorerwähnten Impfterminen zur Impfung zu erscheinen und solche a» demselben Tage den daraus« folgende« Woche nachmittags «m 4 Uhr z«r Nachscha« «nd Gr» la«g«ng des Impfscheines wieder vorzustelle» oder die Befreiung von der Impfung durch ärztliche Zeugnisse, welche im Impftermine vor,ulegen find, nachzuweisen. A«S Häusern, in welchen ansteckende Krankheiten, wie Scharlach, Maser«, DiphtheritiS, Crup, Keuchhusten, Flecktyphus, rosenartige Entzündung oder die natürlichen Pocke« herrschen, dürfen Impflinge zum allgemeinen Impftermine nicht gebracht werden, auch sind die Kinder mit reingewaschenem Körper, reinen Kleidern und reinen weißen Hemden zu« Impftermine zu bringen bez. zu schicken. I« Uebrige» wird noch besonders darauf aufmerksam gemacht, daß a«SwättS geborene Kinder, deren Eltern, Pflege» eltern usw. z. Zt. hier wohnen, die infolgedessen hier Mit geimpft werde« solle«, vor de« Impftermine zur Eintragung derselben in die Jmpfliste unter Vorlegung einer Geburtsurkunde a« KatSflelle hier, Kassenzimmer, anzn» melden fi«d, da im Impftermine derartige Eintragungen nicht erfolgen können, außerdem die unterlassene Anmeldung dieser Kinder zur Jmpfliste mit Geldstrafe bi» zu 3 M. ev. ent sprechender Haftstrafe belegt werden wird. Elter», Pflege» elter» und Vormünder, deren Kinder und Pflegebefohlene trotz diese, Aufforderung der gesetzlichen Impfung oder der ihr folgenden Nachschau entzogen bleiben, find nach K 14 de» ReichSimpfgesetze» vom 8. April 1874 mit Geldstrafe bt- zu SO M», im U»vermöge«Sfalle aber mit ent» sprechender Haftstrafe zu belegen. Callnberg, am 15. Mai 1896. Der Bürgermeister. Prahtel. Tagesgeschichte. *— Lichtenstein. Obschon die zweijährige Militärdienstzeit die Anspannung aller Kräfte und die vollständig« Ausnutzung der Ausbildungszeit erforder lich macht, ist den Generalkommandos doch wiederum anheimgestellt worden, zur Unterstützung der Landwirte bei den Erntearbeiten Beurlaubungen von Mann schaften der Infanterie, je nach Maßgabe der dienst lichen und lokale« Verhältnisse, eiutreten zu lasten. *— Hohndorf, 7. Mai. Nachdem nun der neue Turnplatz semer Vollendung entgegen fleht, gab e- ei« schweres Stück Arbeit zu bewältigen, das Turugerüst von dem alten auf den neue« Turnplatz zu schaffen. Dazu war der 3. Pfingstfeiertag au»- ersehe«. Beim AuSgrabeu de» Gerüste« jedoch mußte man die Wahrnehmung machen, daß der mittlere 13 na hohe Stamm morsch war und beim Umlegen in vier Stücke zerbrach. Da war nun guter Rat teuer. Wa» nun machen? Doch kurz entschlossen ging «S zu Zimmermeister Heine, ein Baum wurde ge kauft, eine Anzahl Turner brachte« Handwerkszeug mit und eS wurde der neue Stamm zurecht gemacht «nd bereits 7 Uhr abends konnte mit der Wieder- aufstellung begonnen werden, bei welcher Arbeit 40 Rann ihre volle Kraft anwenden mußten, und um 8 Uhr wehte schon die Flagge. Auch der Turn hallenbau schreitet rüstig vorwärts, im Laufe der nächsten Woche soll das Richt- und Hebefest gefeiert uud wenn kein« unvorhergesehenen Lreigmfse eintreten, am 26. Juli eingewetht werden, wozu der Himmel ein freundliches Besicht machen möge. .Gut Heil!" N. — Leipzig, 23. Mai. In einem vor kurzem verhafteten 29jährigen Schieferdecker auS Schönbrunn erkannte man nach angestellteo Ermittelungen «inen vor zwei Jahren vom 134. Infanterie-Regiment desertierten Soldaten, der sich während dieser Zeit umhergetrieben und mannigfache Diebereien ver- übt hatte. — Leipzig. Eine Spezialausstellung, die wohl einzig in ihrer Art dasteht, wird im September deS laufende« Jahre» hier abgehalten, nämlich eine solche für Terrarien und Aquarien, durch welche das reichrntw'ckrltr Tier- «nd Pflanzenleben unsrer Aeine» Bewäffer veranschaulicht »erden soll. — Zwickau, 26. Mai. DaS große Früh jahrsfest deS Hauptkonsulats Sachsen-Nordböhmen der Allgemeinen Radfahreruniou war vom Wetter begünstigt. Am 23. Mai abends fand Kommer» im Felsenkeller Plauen bet Dresden statt, am 24. Mai früh 4 Uhr begann die Fernfahrt von Dresden »ach Zwickau, 118,8 Lm bergige» Terrain. Au der Fern fahrt beteiligten sich 26 Personen, die zu je 13 Fahrer um 4 Uhr bezw. 4 Uhr 10 Min. die Fahrt begannen. Al« Erster kam Rich. Tietze vom Rad- fahrerveretn Viktoria aus Großharthau, und zwar in 4 Stunden 33 Min. i« bester Verfassung hier an. Bald darauf trafen hier ein Thoma« au» BSH- misch-Leipa, Hiltscher auS Klettendorf i. B., Roß meisel auS Rogall i. B., Richter au« Langenaa bei Freiberg, der letzte Wettfahrer traf 10 Uhr vormit tag» hier ein. Unfälle kamen während der Fern fahrt nicht vor, doch mußte ein Fahrer wegen über großer Abspannung bi» abends da» Bett hüte». Im Ehrlerschen Gasthof im Stadtteil Pölbitz fand Empfang der Fernfahrer, wie der sonstigen Säfte statt und abends wurde ein Kommer« im Hotel „Deutscher Kaiser" hier abgehalten. Am 25. Mai folgte früh 7 Uhr unter lebhafter Beteiligung mit kleinen Preisen die Distanzfahrt Mosel-Meerane- Mosel-Zwickau, vormittag» 11 Uhr Frühschoppen- concert im „SambriouS" hier, daselbst Festmahl, nachmittag« 3 Uhr Festkorso durch die Straßen der Stadt. Dev Korso eröffnete ein geschmückter Mu- fikwage» mit vorau-fahrenden Festordnern; dann folgten die Equipage» mit den mit Lorbeerkrä»zev geschmückten Siegerv und einige 120 Radfahrer und Radfahrerinnen, welche 3 Standarten mit sich führ ten. Such einige Tandem- befanden sich im Zuge. Abend« fand große» Saalsest im Hotel „Deutscher Kaiser" mit Verteilung der Preise und dem Kunst fahren de» Meisterfahrer» Döring statt. Die erste« Preise für die Fernfahrt bestanden mßeinem Zwei rad im Werte vov 400 M., der zweite Preis in 150 M., der dritte in 100 M. rc., weitere Preise bildete» Medaillen. Heute früh fand Gesellschasts- fahrt nach Teichwolframsdorf statt. An der Fern fahrt beteiligten sich auch Radfahrer au» Chemnitz. — Glauchau, 26. Mai. Zwischen Lipp' und KelcheSrand schwebt der dunkle» Mächte Hand! Dem Kreise seiner Lieben wurde am Sonntag nach mittag ^/»2 Uhr der siebenzigjährige Webermeister A. durch einen jähen Tod entrissen, A., welcher die Verlobung seiner Tochter feierte und mit den An gehörigen noch bei Tische saß, war eben im Begriff, mit dem zukünftigen Schwiegersohn avzustoßen, all er, vom Schlage getroffen, hintenüberfiel. Ein so» fort herbeigerufener Arzt konnte nur noch den be reit- unter so erschütternden Umständen ringetteteue» Tod feststellen. — Ein seit Mitte des Monat- vermißter, in Glauchau wohnhafter Bergarbeiter wurde am 1. Feiertag vormittag von Spaziergängern im Rümpf wald auf herrschaftlich Forder-Glauchauer Flur ent seelt aufgefunden und polizeilich aufgehoben. K. war vor rtwa einem Jahr in eine, Cementfabrik verun glückt uud hatte bei dem Unfall den einen Fuß verlöre». — Hartenstein. Am Donnerstag, den 28. Mai, findet hier die Einweihung de« Denkmal» statt, da« dem Dichter Paul Fleming in seturr Vater» stadt errichtet worden ist. — Neukirchen i. Erzgebirge. Sm Pfingst» sonnabend passierte den Ort eine Künfllerkarawaae, welche u. a. zwei Kameele mit sich führte. Dai- Pferd eine« MilchgeschirrrS scheute beim Anblick der wunderlichen Tiere und rannte nach einem tiefer gelegene» Restaurationsgarte». Dabei fiel der 15- jährige Geschirrführer vom Wagen und erlitt solch« Verletzungen, daß er alsbald verschied. Zwei noch t« Wagen befiudliche Frauen erlitten nur leichtere Verletzungen und fuhren mit demselben Geschirr ihrem HiimatSorte Adorf zu» während der Eigentümer de» Geschirre- später die Leiche de- Gefchirrführer» holte. — Wie au- dem oberen Vogtland« be richtet wird, ist de« landwirtschaftlichen Kulturen durch die harte Winterszeit und die lange Rege»» pertode anscheinend kein Schaden zugefügt wordem Die Kartoffeln, welche erst Mitte Mat gelegt wer den konnte», strecken bereit« ihre grünen Köpfchen hervor. Für die Wintersaate» war die naßkalte Witterung von Vorteil und die Sommersaat, Hafer und Gerst«, ist gut aufgegavgrn und im raschen Wachstum begriffen. Die Wiesen prangen überall in saftigstem Grün und die Kleeernte verspricht ettte sehr gute zu werden.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite