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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 17.01.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-01-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190001173
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19000117
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19000117
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1900
- Monat1900-01
- Tag1900-01-17
- Monat1900-01
- Jahr1900
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 17.01.1900
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ar ? - U / dr di ös de ke ist fer wi un bei wl dei vo dei eil bil st< do ,.L dei läl kei 'M au vo sig wi sik be au wi de Ei sch de ka b - ar J> ur eil ge Telegramme. Berlin, 16. Jan. Das Befinden der Her zogin Adelheid von Schleswig-Holstein, der Mutter der Kaiserin, hat sich, wie aus Dresden gemeldet wird, etwas gebessert. Die Kaiserin, die den Professor Reuvers von Berlin mitgenommen hat, weilt noch iminer am Krankenlager ihrer Mutter.' Wien, 16. Jan. In hiesigen parlamentarischen Kreisen verlautet, daß das neue Ministerium am Sonnabend gebildet sein wird. Brüssel, 16. Jan. In den Kreisen der Trans- vaalgesandtschast gelten die letzten Kämpfe in La dismith lediglich als verzweifelter Versuch des Generals White, die Belagerungslinie zu durch brechen. Die Buren verlieren keineswegs ihre Stellungen. Brüssel, 16. Jan. Nach einer Depesche er klärt der Redakteur des „Etoil beige", er erhalte nicht mehr die geringsten Nachrichten aus Trans vaal, und bemerkte, daß eine große Anzahl Briefe geöffnet waren und von der Brüsseler Post wieder geschlossen wurden. London, 16. Jan. Den letzten Meldungen zufolge haben sich die Buren nach der Gegend von Ladysmith zurüagezogen. Man schreibt diesen Schritt den erlittenen Verlusten zu, infolge deren sie gezwungen sind, gewisse Stellungen aus Mangel an Mannschaften aufzugeben. London, 16. Jan. Nach Meldungen, welche der „Times" aus Pretoria zugegangen sind, befin den sich in Bloemfontain nur noch wenige Beamte. — Staatssekretär Reitz arbeitet unermüdlich; er be antwortet die vom Ausland eingelaufenen Tele gramme, sowie die vom Kriegsschauplatz, und be stimmt diejenigen, die veröffentlicht werden sollen. London, 16. Januar. Ein Telegramm aus Naauwport von Freitag Nacht meldet, die Stellungen der Buren seien unverändert. Oberst Porter hält noch eine Stellung besetzt, da die Stellung der Buren bedroht. London, 16. Jan. Der Korrespondent des „Argus" im Hauptquartier des Generals French meldet vom 12. ds. Mts., die Rimington-Spione umgingen die Patrouillen der Buren und gelangten nach Norwalspont. Sie kamen mit wichtigen Nach richten über die Stellung der Buren zurück. London, 16. Jan. Generalmajor Sir Frederic Carlington-Kommandant der Garnison von Belfast, wurde schleunigst nach London befohlen und traf im Kriegsamt ein. Man glaubt, daß er Lord Methuen ersetzen soll. London, 16. Jan. Der Börse wurde gestern ein deutscher Makler, der seinen Kommis erklärt haben soll, daß er ihre Plätze bis zu ihrer Rückkehr aus Südafrika nicht reserviere, derartig mißhandelt, daß er halbtot aus der Börse nach Hause gebracht werden mußte. - London, 16. Jan. Der „Natal Adentöser" veröffentlicht eine Mitteilung über die Kriegs- operationen: Eine allgemeine Bewachung findet unter den Truppen bei Eastcourt statt, ungefähr 11000 Mann gingen vor. Plänkler wurden nach allen Richtungen aUSgesandt und waren überrascht, den Feind nirgends zu sehen. Man nimmt an, daß die Buren sich zurückgezogen haben, als sie gesetzes ausgefüllt werden. Nach der Beratung üb« die Interpellation sollen dann der Etat des Reichs kanzlers und des Auswärtigen Amtes erledigt werden. Aus Cranz a. d. Ostsee meldet man vom 13. Jan.: Neun gestern früh ausgefahrene Lachs boote mit 46 Mann Besatzung wurden vom Treibeis 'eingeschlossen. Vier Boote konnten sich nach Neukuhren retten. Die andern fünf blieben mit 26 Insassen in einer Entfernung von 1—2 Meilen vom Strande im Eise stecken. Der von dem Regierungspräsidenten aus Pilla entsandte Lootsen-Dampfer „Pillot" erreichte nach mittag zwei der eingeschlossenen Boote und brachte sie glücklich nach Cranz zurück. Danzig, 15. Jan. Wie die „Danz. N. N." melden, sind gestern mittag bei einem Feuer in einem Hause der Höckergasse 3 Kinder verbrannt. 7 Kinder waren in ernster Lebensgefahr, konnten jedoch gerettet werden. Nach demselben Blatte er stickten letzte Nacht auf einem Gute in Werder drei Dienstmädchen durch Kohlenoxydgas. Ausland. Oesterreich-Ungarn. Wien, 15. Januar. Belgrader Meldungen zufolge, sei es unter den Anhängern Milans ausgemachte Sache, daß König Alexander eine österreichische Herzogin freien und die Herzegowina als Hochzeitsgabe em pfangen werde. Afrika. Algier, 16. Jan. Die Frankreich feindliche Partei, welche von der Mission Flamaud am 28. Dezember v. I. bei Ain-Salah beschoffen worden war, griff am 5. Januar in einer Stärke von 1200 Mann die 192 Mann starke Mission an. Die Angreifer wurden zurückgeschlagen. 150 Mann getötet, 200 Mann verwundet und 14 Mann ge fangen. Am anderen Tage ergab sich die Bevöl kerung. Einigung der deutschen Stämme! Ja, deutsch seid Ihr immer gewesen, Ihr Schützen, und werdet es auch bleiben, mögt Ihr nun innerhalb oder außer halb der Grenzen des Reiches wohnen! So kommt denn herbei aus allen Teilen der Erde, wo deutsche Zunge klingt, kommt nach Dresden, das sich gastlich bereitet hat, Euch bestens zu em pfangen, das frohen Willkommengruß schon jetzt in alle Ferne Euch entbietet! Sachsens inniggeliebter Herrscher, unter den Schützen selbst, der Besten Einer, und Eurer guten Sache wohl gewogen, hat in königlicher Huld über des Festes Ausrichtung das Protektorat übernommen. Die Bevölkerung, von tiefster Liebe zum deutschen Vaterlande beseelt, jubelt den kommenden Gästen entgegen. Darum eilt herbei, Ihr Schützen, von nah und fern, mit warmen Herzen sollt Ihr hier empfangen werden, also, daß Ihr Euch wohl fühlen werdet bei uns!" — Dresden, 15. Jan. (Landtag.) Tages ordnung: Verschiedene Titel des außerordentlichen Etats. Präsident Dr. Mehnert eröffnet um 12 Uhr die Sitzung, der Minister v. Watzdorf und Regie- rungskommiffare anwohnen und läßt die Registrande bekannt geben. In die Tagesordnung eintretend, bewilligt die Kammer nach unwesentlicher Debatte, in welcher von feiten der Abg. Schubart-Euba, Rentsch-Kamenz, Rollfuß-Zittau, Gräfe-Annaberg und von Kirchbach-Dresden verschiedene Wünsche lokaler Natur zum Ausdruck gebracht werden, nach den Anträgen der Finanzdeputation ö. einstimmig: 462 000 Mk. für Erweiterung des Bahnhofs Hohen stein-Ernstthal- 181 400 Mk. für Umbau des Bahn hofs Wüstenbrand: 500000 Mk. als erste Rate für Herstellung des zweiten Geleises auf der Strecke Altchemnitz-Meinersdorf und Umbau der davon bettoffenen Stationen: 755 000 Mk. (Nachpostulat) für die Verlegung der Bahnlinie Schwarzenberg- Zwickau zwischen Aue und Stein-Hartenstein, sowie Umbau und Erweiterung des.Bahnhofs Nieder- schlema; 160 000 Mk. für die Herstellung des zweiten Geleises von Großröhrsdorf bis Pulsnitz; 30000 Mk. für den Bau eines Vor- und .Abstellbahnhofs für den Hauptbahnhof Zittau (zweite Rate); 245 000 M. für den Ausbau des zweiten Geleises auf der Strecke Scheibe-Oberoderwitz; 300000 Mk. für Er weiterung des Bahnhofs Ebersbach (zweite Rate); 400000 Mk. für Erweiterung des Bahnhofs Buch holz (erste Rate) und 70000 Mk. für Herstellung einer Personenhaltestelle in Buchholz. Nächste Sitzung : Dienstag, 16. Januar. Vormittags 10 Uhr Tagesordnung: Neuwahl eines Mitgliedes der Rechenschastsdeputation, Domänenfond. — Dresden, 13. Jan. Hier erschoß sich ein Einjährig-Freiwilliger des 2. Gcenadierregiments Nr. 101, weil er, wie verlautet, beim Offiziers- examen durchgefallen war. — Zu Kaisers Geburts tage wird hier eine große Paroleausgabe der ge samten Garnison auf dem Theaterplatze stattfinden. — Leipzig, 14. Jan. Gestern nachmittag ist in der Maschinenfabrik von Nagel in Leipzig- Plagwitz der 45jährige Heizer Wähner aus Alt mittweida im Maschinenhause schwer verletzt und bewußtlos aufgefunden worden. Wähner hatte einen Schädelbruch und Rippenbrüche erlitten. Man nimmt an, daß es ihm unwohl geworden ist, und daß er in diesem Zustande auf das Schwungrad der Maschine gefallen ist. Wähner ist heute vor mittag im Krankenhause verstorben. — Chemnitz, 14. Jan.' Unter den Be- ratungsgeaenständen, welche auf der Tagesordnung für die letzte Sitzung des Vorstandes vom Erz- gebirgsverein standen, befand sich auch eine Be sprechung wegen Errichtung eines Bismarck- denkmals auf dem Fichtelberge. Das Denkmal ist nach einem Entwürfe als ein 10 Nieter hoher, aus einzelnen Steinen aufgeführter Obelisk mit dem Medaillonbilde des Altreichskanzlers und Der vielgeprüfte General Rulow wurde bei seiner Heimkehr von seiner Familie und seinen Freunden jubelnd empfangen. Seine Ehrenstellen und seine Güter wurden ihm zurückgegeben und der Hof bemühte sich, ihn die erstandenen Leiden vergessen zu machen; dennoch war die vornehme Gesellschaft nicht überrascht, daß er mit den Seinigcn für einige Jahre ins Ausland zu gehen beschloß. Auch seine Schwiegertochter, Alexandrine, geborene Gräfin Reckow, die Nichte des Grafen Gortschakow, Wladimirs Gattin, begleitete ihn. Fürst Galitzin ist noch immer der Abgott seiner Soldaten. Am Tage nach seiner Vermählung mit ^Elisabeth von Rulow trat er seine Hochzeitsreise nach Italien an, wohin seine Schwiegereltern ihm . in kurzem folgen sollten. Ruryk und seine Frau, die hübsche Katharina, die einst fast willenlos He lene von Radowsky gehorcht hatte, bis der biedere Kosak ihre Liebe gewonnen, sind dem jungen fürst lichen Paar in treuer Liebe ergeben, das ihrer Dienste auch in der Fremde nicht entraten mag. Hauptmann Freihoff hat den Milliirdienst ver laffen, um die Einladung Jonathan Cunning's anzunehmen, mit ihm nach Amerika zu gehen und sich dort ein Heim zu gründen. Zwei Jahre später war er als Mitbesitzer in dem Geschäfte des allen . Handelsherrn thätig und Jsabellg Lunning seine mit Inschrift gedacht. Die Ausführung wird na türlich noch den Hauptverein zu beschäftigen haben. — Falkenstein, 14. Jan. Von einem schweren Schicksalsschlag wurde die Familie deS Restaurateurs Franz Keßler, früher Beamter der Königl. Amtshauptmannschast Auerbach, be ttoffen. Als Herr Keßler am Freitag abend von Auerbach nach hier zurückkehren wollte, begegnete er auf dem Wege nach Mühlgrün einem Mann, von dem Keßler ohne jedwede Veranlassung im ganzen elf Messerstiche in den Leib er hielt. Von mehreren Stichen wurde die Leber er heblich verletzt, auch sind die Hände arg zerfleischt. HerrKeßler mußte mittels Geschirres seiner Wohnung zugeführt werden und liegt schwerkrank, ja hoff nungslos darnieder. Der Thäter, ein Händler Heß aus Crinitzleithen ist verhaftet. — Im benachbarten Ober-Lauterbach wurde am Freitag nach mittag der in einer Sandgrube beschäftigte 59 Jahre alte Arbeiter Körner aus Dorfstadt von einer niederstürzenden Sandwand verschüttet. Dem Manne wurde das Rückgrat gebrochen und daher trat der Tod auf der Stelle ein. — Reichenbach, 13. Jan. Im benachbarten Brunn trug es sich zu, daß ein Schüler beim Blei stiftspitzen. von einem anderen geneckt wurde, worauf jener die Drohung aussprach, daß er stechen werde, wenn der andere ihm nicht Ruhe lasse. Die Drohung war kaum ausgesprochen, als der erstere mit dem Messer eine so unglückliche Wendung machte, daß er seinem Nebenschüler mit der Messerspitze in das Auge traf, das sofort auslief. — Sebnitz, 12. Jan. In der mit Kindern reich gesegneten Familie des Maurers Emil Oppelt wechselten in seltener Weise Schmerz und Freude in einer Stunde. Es starb ein Kind im Alter von 1 Jahr 3 Monaten. Eine Stunde später fanden sich Zwillinge in der Familie ein. — Daß Ehrlichkeit immer noch ihren Lohn findet, beweist ein Vorfall, der sich in Stolpen zuttug. Vor kurzem verlor ein Gutsbesitzer auf dem Wege nach seiner Behausung ein Päckchen Lose der Geflügel-Ausstellung, welche von einem Manne gefunden und abgeliefert wurden. Der Verlierer übergab dem Finder als Belohnung ein Los, welches sich insofern als Glücksnummer erwies, als bei der Ziehung darauf der Hauptgewinn, bestehend aus einem Stamm Gänsen und Hühnern, fiel, während sich die übrigen Lose des Päckchens als Meten ent puppten. Deutsches Reich. Das diesjährige Kaisermanöver, welches zwischen dem Gardekorps und dem 2. Armeekorps stattfinden soll, wird insofern von ganz besonderer Bedeutung sein, - als man an leitender Stelle mit dem Gedanken umgeht, eine Landung von Truppen in großem Maßstabe zu bewerkstelligen. Es sollen zu diesem Zweck eine Jnfanteriebrigade, ein Feldartillerie-Regiment und ein Kavallerie-Re giment auf Transportschiffen eingeschifft werden. Da solche Truppentransportschiffe unserer Marine noch fehlen, so werden zu diesem Zwecke Lloyd- schiffe Verwendung finden. Der Norddeutsche Lloyd hat seinerzeit auch die Artillerie-Abteilung nach Kiautschou gebracht. Die Flotte wird hierbei selbst verständlich mitwirken, da dieselbe einerseits zum Schutze der Transportschiffe dienen, andererseits die Landung durch ihre schweren Geschütze unterstützen muß. Wo diese Manöver stattfinden werden, ist noch unbekannt Die Einbringung der Interpellation wegen des Vorgehens der englischen Regierung gegen die deutschen Schiffe in Südafrika ist für den nächsten Freitag in Aussicht genommen. Die Sitzungen am Dienstag, Mittwoch und Donnerstag sollen mit der ersten Lesung des Unfallversicherungs- Frau. Mit den Galitzins und den Rulows, die nie vergessen können, was sie ihm zu danken haben, steht er in regem Briefwechsel. Der alte Puschkin beweinte den Ehrgeiz seines einzigen Sohnes, dessen Sucht, sich in Kreise zu drängen, in die er nicht gehörte, ihn zu dem schmäh lichen Verrat geführt und ihm den verdienten Lohn eingetragen hatten. „Warum mußte er, das Kind eines Trödlers und einer Fischfrau, durchaus eine Gräfin heiraten wollen?" murmelte er oft. „Wie durste er daran denken, einem Fürsten den Rang streitig zu machen. Mein armer Michael war klug, sehr klug und be gabt wie wenige. Welch' ein, Jammer, daß er einen so schweren Rechenfehler beging. An all' diesem Unheil, wie an so vielem anderen Unglück sind die gottlosen Nihilisten schuld." Der alte Geizhals fand eine Befriedigung darin, das Andenken seines Sohnes möglichst rein in sich zu erhallen und gegen seine eigene Ueberzeugung sich und anderen vorzureden, ein braver Mensch sei in Michael gestorben. Noch immer sich nur das Notdürftigste gönnend, beschenkte er Kirchen und Klöster, um das Seelenheil des so gewaltsam aus dem Leben Geschiedenen zu erkaufen. Für die Lebensschicksale der Rulows, insbesondere Wladi mirs, interessierte er sich bis an sein Ende.
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