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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 05.10.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-10-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190010052
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19001005
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19001005
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1900
- Monat1900-10
- Tag1900-10-05
- Monat1900-10
- Jahr1900
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 05.10.1900
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Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich HeMD-Anzeiger sm Koßn-ors, KöMß, Kernsdors, Kür-orf, St. Wien, Keimichrsrt, Mrienaa u. Wsen. Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichteilstein. —— 5«. Jahrgang. Nr. 231. Freitag, den 5. Oktober 1900. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtag») abends für d->n folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 2S Pfennige. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — VMellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 170, alle Kaiser). Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserat« werden die viergespalten« Korpuszeilc oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. JnsKate unter dem „Amtlichen Teil" werden die zweispaltige Zeile oder deren Raum mit 30 Pfennigen berechnet. Für auswärtige Inserenten kostet die 4gespaltene Zeile 1S Pfennige Politische Aundschan. Deutsches Reich. * Se. Majestät der König begab sich am Mitt woch abend ab Hermsdorf nach Klingenberg, um in der Oberforstmeisterei Grillenburg zu übernachten und am anderen Tage auf dortigem und Spechts- haufener Revier zu jagen. * Der greise Generalfeldmarschall Graf v. Blumenthal ist schwer krank. * Wie aus der oberen Sächsischen Schweiz ge meldet wird, fallen die alljährlich um diese Zeit in den 8 Staatsrevieren rechts und links des Elb- thales stattfindenden Hofjagden, an denen so wohl der König wie auch die Mitglieder des königl. Hauses öfters teilnahmen, in diesem Jahre aus. * Die Fabrikation des neuen Gewehrmo dells 1898 ist, der „Spandauer Correspondenz" zufolge, nachdem seine Einführung in die Armee im Prinzip beschlossen worden, in den staatlichen Gewehrfabriken Spandau, Erfurt, Danzig und Amberg (Bayern) überall ausgenommen worden. * Einen schöneren Titel wollen die würt- tembergischen Gerichtsschrciber. Sie verlangen, daß man ihnen den Titel „Sekretär" verleihe, weil sie jetzt meist als Kopisten angesehen und mit solchen auf dieselbe Stufe gestellt würden. * Eine weitere Vermehrung der Ersatztruppen für die Marineinfanterie neben den bisher bestehen den Ersatzbataillonen ist beabsichtigt. Es ist bereits eine Anzahl von Kommandierungen erfolgt, und zwar sind 7 Oberleutnants und 8 Leutnants nach der Ostsee, 10 Oberleutnants und 7 Leutnants nach der Nordsee auf 6 Monate kommandiert. Rustland * Aus Petersburg wird gemeldet: In Wladiwostok sind per Schiff große Menzen von Proklamationen eingetroffen, worin die Chinesen aufgefordert werde», sofort in ihre Heimat zurück zukehren, widrigenfalls sie als Verräter betrachtet werden. Die russische Regierung hat diese Prokla mationen konfisziert. Frankreich. * Marseille. General Osman Pascha, der befürchtete, verhaftet zu werden, hat heimlich Kon stantinopel verlassen und ist auf einem französischen Dampfer hier angetommen. Tpanien * Madrid. Der Kriegsminister wird trotz der Reform der Artillerie und der Schaffung von Ver- teidiguiigswerken auf den Canarischen Inseln in seinem Budget Ersparnisse machen. Der Marine minister beschäftigt sich mit einem Entwurf, betr. den Bau einer Flotte, für welche 550 Millionen erforderlich sein werden. Rußland * Das Zarenpaar ist in Livadia eingetroffen. Dort ist auch Prinz Georg von Griechenland ange kommen, der dem Anschein nach versuchen will, beini Zaren für seinen Plan, sich von den Kretensern zum Fürsten der Insel ausrufen zu lassen, Stimmung machen will. Großbritannien - * Die englischen Wahlen fallen so aus, wie es vorausgesagt wurde, die Regierungsmajorität wird durch die Neuwahlen, trotz der ungeheueren Agitation der Liberalen, noch verstärkt. China * General v. Hoepfner ging am 26. Sept, mit 2000 Mann und einer Feldbatterie zu einer Strafexpedition nach dem südlichen Teil des kaiser lichen Jagdparks ab, da dort am Tage vorher eine Patrouille angegriffen war. Die Deutschen steckten mehrere Dörfer in Brand, wo Waffen gefunden wurden, und rückten bis nach Nan-hung-tsun vor. Die Boxer, welche außerhalb der Stadt angetroffen wurden, wurden nach einem kurzen Kampfe zer sprengt; sie verloren 150 Mann. Die feindlichen Truppen waren teils mit Gewehren, teils mit Piken und Schwertern bewaffnet. Einige chinesische Sol daten, die sich bis auf 20 Schritt den deutschen Truppen näherten, wurden niedergemacht. Vier Deutsche wurden verwundet. — Nach einer Meldung aus Paris wollen nunmehr gleich Deutschland auch andere Mächte dem Kaiser Kwangsü ihren Schutz versprechen, schon damit es nicht aussehe, als ob Kwangsü unter deutschem Protektorat stehe. * Eine aus Tientsin eingetroffene Depesche vom 29. September meldet: Li-Hung-Tschang hat seine Absicht, nach Peking zu gehen, aufgegeben. Es verlautet, daß er Unterhandlungen mit dem russischen Gesandten beginnen wird, sobald der letz tere in Tientsin ankommt. Der chinesische „Schlangen kanzler" wird scheinbar immer ratloser. Aus Tta-t und Lund. Lichtenstein, 4. Oktober. * — Wiederum habe» wir eine Rarität vom Kartoffelacker zu verzeichnen. Heute vormittag wurde uns eine an der Glauchauerstraße geerntete Kartoffel überreicht, welche von einem Bierflaschen- Verschluß eng umschlossen und mit demselben ver wachsen ist. Das Erzeugnis, welches im „Rats keller" zu besehen ist, macht einen höchst originellen Eindruck und dürfte eine große Seltenheit bilden. *—DersvebenhiereingetroffeneLüdafrikanische Zirkus giebt am heutigenDonnerstag und morgigen Freitag zwei große Vorstellungen, auf welche wir hierdurch noch besonders aufmerksam machen. Der Zirkus besitzt neben einen: vorzüglichen Pferde material hervorragende Künstler, und bietet das erfolgreiche Auftreten derselben in größeren Städten hinreichend Gewähr für die Leistungsfähigkeit des Unternehmens. — In vielen unserer Gärten beginnt schon recht sichtbar der Herbst der Vegetation sein Gepräge aufzudrücken. Besonders ist es der in vielen Fällen bei Bepflanzung der Veranden und Gartenlauben benutzte wilde Wein, der schon in allen Farvennuancen, bald gelb, bald rot, bald braun, prangt. Erhöht wird der Farbeneffekt, wenn, wie man öfter findet, die weißen Eis- oder Schnee beeren wirkungsvoll dazwischen eingestreut sind. * — Röblitz Bei einem vom Radfahr-Klub „Pfeil" zwischen den: Zollhaus und Heinrichsort veranstalteten Preisfahren wurden recht anerken nenswerte Resultate erzielt. Ten ersten Preis er hielt Herr Valentin Rassiuger, welcher das Ziel in 21 Minuten erreichte. Den zweiten Preis erhielt Herr Reinhard Wetzel (22 Minuten) und den dritten Herr Arno Hühn. Dresden. Die „Dresdner Zeitung" gab kürz lich bekannt, sie gebe wöchentlich eine Beilage in englischer Sprache heraus, welche die Interessen des „englischen Viertels" von Dresden wahrnehmen sollte. Die Leser dieses Blattes erhoben aber gegen diese „Vereuglisierung" Protest, so daß jetzt die Dresdner Zeitung wieder von dem schönen Plane abgekommen ist. — Ein Zeichen „modernen" Geschäftsgeistes ist es, daß ein Dresdner Warenhaus am Eröffnungstage jedem Käufer einen „hochfeinen" Goldrandbecher mit Schrift „Zur Erinnerung" gratis giebt und extra noch erhält seder Käufer beim Einkauf von „Eine Mark" an nn „wohlschmeckendes 4 Pfund - Mühlen - Brot". Aber mit all' diesen Gratis-Gaben ist noch nicht genug gethan; trotz der „billigen Preise" erhalten alle Kunden noch 4 Prozent Rabatt auf Spar bücher. Chemnitz Lin recht bedauerlicher Fall störte in der Nacht zum Mittwoch ein von der Allge ¬ meinen Kriegervereinigung im kleinen Saale des Kaufmännischen Vereinshauses abgehaltenes Ver gnügen insofern, als eine Monteursehefrau während des Tanzes in den Armen ihres Tänzers plötzlich verstarb. Nach ärzrlichem Ausspruch hatte ein Herz schlag das Leben der Fran beendet. Zwickau. Im Zwickauer Stadtwald ist ein etwa 60 Jahre alter Mann erhängt aufgefunden worden. Zwickau. In der Nacht zum Dienstag ver schied nach langem, schwerem Leiden der Königl. Kreisobergendarm Friedrich August Hörnig nach kurz vollendetem 59. Lebensjahre. Zwickau. Finanz- und Baurat Döhnert hier ist in den Ruhestand getreten und an seiner statt hat der Fiuanz- nnd Baurat Lempe, seither in Plauen, die Leitung der Kgl. Straßen- und Wasser bau-Inspektion Zwickau übernommen. Glauchau. Eine aus Christgrün kommende und auf der Reise uach Senftenberg in Preußen begriffene Familie mußte auf unserer Station den Zug verlassen, weil das 3jährige Söhnchen unter wegs schwer erkrankt war. Bevor die Eltern einen Arzt antreffen konnte», verstarb das Kind in den Armen der Mutter. Die tiefgebeugten Eltern müssen nun in unserer Stadt die Weiterreise auf einige Tage unterbrechen, uni ihren Liebling hier zu be erdigen. Meerane. Aus dem Fenster stürzte in der Albertstraße ei» Dienstmädchen. Die Unglückliche trug so schwere Verletzungen davon, daß der Tod alsbald eintrat. Das Mädchen litt seit längerer Zeit an Krämpfen, weshalb es nicht ausgeschlossen erscheint, daß die Bedauernswerte bei einem solchen Anfall den Tod gefunden hat. Zittau. Der 40jährige Tischler Kirschberg verübte unter Androhung des Erschießens einen Raubversuch an seinem eigenen Vater und feuerte auf die herbeieilende Tochter mehrere Revoloerschüsse ab. Das Mädchen wurde durch 2 Schüsse in die Brust schwer verletzt. Der Thäter ist verhaftet. Riesa. Am Elbquai erschoß sich ein Krahn - führer aus Vobersen so, daß er in die Elbe stürzte, worin er verschwand. Der Leichnam ist noch nicht gefunden. Neugersdorf. Aus dem Leime ging eine Hochzeit, welche an: Sonntage stattfinden sollte. Ehe Braut und Bräutigam nach dem Standesamts fuhren, gerieten sie in Differenzen, infolge deren sich der Bräutigam aus dem Staube machte. Johanngeorgeustadt Der wegen Ermor dung seiner Ehefrau beim Landgericht Zwickau in Untersuchung befindliche Handarbeiter Möckel von hier ist aus der Haft entlassen und dem dortigen Kiankenhause zugeführt worden, da sich heraus gestellt hat, daß er geistig nicht normal ist und bei Verübung der That sich in einem unzurechnungs fähigen Zustande befunden hat. Bezüglich des Mordes in Großmilkau erläßt die Königliche Staatsanwaltschaft zu Chemnitz fol gendes: „Am 1. Oktober, abends 8 Uhr, ist in einem Walde bei Großmilkau (den sogen. Neiden) die 14jährige Gutsbesitzerstvchter Hilma Ella Hinkelmann gemißbraucht und durch 3 Schnitte in den Hals getötet worden. Als Thäter kommt in Frage ein etwa 30jähriger Mann, der am 1. Okt. n Großmilkau und Umgegend gebettelt hat. Er oll mittelgroß sein, kleinen dunklen Bart haben, böhmischen Dialekt sprechen, einen schwarzen Hut und grauen Anzug getragen haben, Rock und Weste sollen weit ausgeschnitten gewesen sein, sodaß ein weißes Hemd zu sehen gewesen ist. Die Äerletzungen der Hinkelmann sind mit einem scharfem Messer oder messerartigen Instrumente bewirkt worden. Ls ist anzunehmen, daß sich der Thäter bei der Ermordung und Schändung der Hinkelmann stark
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