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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 10.07.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-07-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190107102
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19010710
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19010710
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1901
- Monat1901-07
- Tag1901-07-10
- Monat1901-07
- Jahr1901
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 10.07.1901
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Heschüsts-Anzeiger für K-H«i»rs, KödNtz, Kmlsiorf, Mors, St. Mm, KeimchM, Marienau «. Mülsen. Amtsblatt für den Siadtrat zu Lichtenstein. — »1. Jahrgang. —— Nr. 158. »-"M-,Mittwoch, den 10. Juli 1901 Liese« Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtag») abends für den folgenden Tag. Merteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 2ö Pfennige. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Pystanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespalten KorpuSzeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bi» spätestens vormittag 10 llhr. Im „Amtlichen Teil" wird die zweispaltige Zeile ober deren Raum mit 30 Pfennigen berechnet. Für auswärtige Inserenten kostet die «gespaltene Zeile 15 Pfennig. Städtische Sparkasse Lichtenstein. Spareinlagen werden an alle« Wochentage« angenommen und zurückgezahlt. Expeditio«Sstnnde«: vormittag 8—12 Uhr, nachmittag 2—4 Uhr. Bekanntmachung, die Wasserabgabe betr. Infolge abermaligen Wassermangels in unserer städtischen Wasserleitung richten wir nochmals an unsere Bewohnerschaft das dringende Ersuchen, bei Verwendung des Wassers mit größter Sparsamkeit zu verfahren und uns im Interesse einer ungehinderten Wafferabgabe nach Kräften zu unterstützen. Wir sind nur dann in der Lage, der augenblicklichen Störung zu be gegnen, deren Ursache wir durch fortgesetzte Ermittelungen zu ergründen be strebt sind. Lichtenstein, am 9. Juli 1901. Der Gtadtrat. Steckner, Bürgermeister. Hlbg. ST L k* Heute Mittwoch von früh Freibank Hchldks- Politische TageS-Nundfcha«. Deutsches Reich. * Den Kaiser werden auf seiner Nordland reise begleiten: Prinz Albert von Schleswig-Hol- stein, der deutsche Botschafter am österreichischen Hofe, Fürst Philipp Eulenburg, Graf Emil Goertz, Professor Gnesfeldt, sowie der Marinemaler Prof. Hans Bohrdt. * Am Soyntag nachmittag wohnte König Albert mit dem Prinzen Georg und der Prin zessin Mathilde im Ausstellungspalast dem zahl reich besuchten Musikfeste bei. — König Albert Hal an die Anverwandten des verstorbenen Fürsten zu Hohenlohe-Schillingsfürst ein herzliches Beileid schreiben abgesandt. — Die Königin hat den Sonntag auf der Veranda des Schlosses Pillnitz verbracht. Das Allgemeinbefinden Ihrer Majestät ist ein gutes. Die Schmerzen im Fuß haben nach gelassen. * Die Wahl des früheren Stadtrats Gustav Kaufmann zum Bürgermeister von Berlin hat die königliche Bestätigung nicht erhalten. Der Grund für die Verweigerung der Zustimmung wird darin gesucht, daß Stadtrat Kaufmann, weil er in den achtziger Jahren eifrig im Interesse der Fortschrittspartei thätig war, seine Entlastung als Reserve-Offizier erhalten hat. * Ein heftiger Kurssturz in a r g e n t i n i s ch er Staatsanleihe ist am Sonnabend als ein neues Unglück über die Effektenbesitzer hereingebrochen. Am stärksten stürzte an der Berliner Börse die 40/oige Anleihe, die 9,10 Prozent verlor. In Ar gentinien sind Unruhen ausgebrochen. * Die „Staatsbürger-Ztg." will wissen, daß eine Alters- und Hinterbliebenen versicherung für selbständige Hand werker von der Reichsregierung geplant wird. Sie soll zur Entschädigung selbständiger Hand werksmeister für die ihnen durch die Arbeiterver- sicherungsAesetzgebung auferlegten Lasten dienen. — Ferner hort die „Staatsbürger-Zeitung", daß die Frage der Errichtung einer Reichs handelsstelle zur Zeit der Reichsregierung über ihre finanzielle Beteiligung unterliegt. Frankreich * Das Arbeiter-Altersversorgungs gesetz hat die Kammer nach dreiwöchiger Be ratung von der Tagesordnung abgesetzt, da der Schluß der Session bald darauf erfolgte. Am meisten zum vorläufigen Scheitern des Gesetzes haben seine mehr oder minder unaufrichtigen Freunde beigetragen, die das Gesetz zu Gunsten der Arbeiter so lange verbessert haben, bis diese nun gar nichts erhalten. England . * Während die Hitze in Newyork nachgelaffen hat, stöhnt man jetzt in London über die Sonnenglut. Die Temperatur beträgt dort über 40 Grad LelfiuS. Biele durch die Hitze ohnmächtig gewordene Personen mußten in Hospitäler gebracht werden. Amerika * Aus Newyork wird gemeldet: Am National feiertag (4. Juli) sind zahlreiche Unglücksfälle vor gekommen. Außer vielen Toten werden nicht we niger als 1600 Verwundete aufgeführt. * Der General der Filipinos Bellarmino hat sich mit tausend Mann den Amerikanern ergeben. England «nd Transvaal. * Vom südafrikanischen Kriegsschauplatz liegen nun schon seit Tagen keine erheblichen Nachrichten mehr vor: das liegt natürlich daran, daß die Eng länder am Ende ihrer Kraft angelangt sind und gegen die Buren nichts mehr zu unternehmen vermögen. Die Sache geht so weit, daß Lord Kitchener sich neuerdings sogar veranlaßt gesehen hat, Zuchthäusler gegen die Buren loszulaffen. Alle Soldaten nämlich, welche wegen Verbrechen gegen die Militärgesetze während des südafrikani schen Krieges zu Kerkerstrafen verurteilt wurden, sind jetzt begnadigt worden und sollen in kürzester Zeit wieder zu den englischen Truppen in Süd afrika stoßen. Möglicherweise bedeutet dieser Gnadenakt für die davon Betroffenen eine Straf verschärfung, die Kriegsunlust ist unter den waffen fähigen Engländern jedenfalls allgemein geworden. Asien. * Aus Peking wird gemeldet: Die verbotene Stadt wurde am Freitag behufs Vorbereitung zur Rückkehr des Hofes geschloffen. Ein Teil des Winterpalastes wird repariert. Die Hauptgebäude sind niedergebrannt, und alles Bewegliche einschließ lich der Schnitzereien ist fortgenommen. Der Sommerpalast ist noch im Besitz der Italiener und Engländer. Die Staatsgeschäste begannen mit einer Bekanntmachung, daß alle Provinzen an das Amt der Civilanstellungen in Peking adressieren sollen, nicht nach Singanfu. Aus Stadt und Laud. Lichtenstein, 9. Juli. * — Auch in diesem Jahre wird Lichtenstein wieder mit Einquartierung bedacht werden. Vom 20. bis 21. September d. I. sind hier 17 Offiziere, 305 Mann und 219 Pferde unterzubringen. * — Die 45 tägige Gültigkeit der Rückfahrkarten ist nunmehr auf den Verkehr zwischen Stationen der sächsischen Staatsbahnen und solchen aller übrigen deutschen Eisenbahnen ausgedehnt worden. Für die Strecken der Reichs eisenbahnen in Elsaß-Lothringen, ferner im Binnen verkehr der Bayrischen, Badischen, Württembergischen Staatsbahnen und der Pfälzischen Eisenbahnen, endlich im gegenseitigen Verkehr dieser vier Bahnen untereinander gelten die vom 6. Juli d. I. an gelösten Rückfahrkarten ebenfalls 45 Tage- * — Dem Landesverein für innere Mission im Königreich Sachsen hat der vor einigen Wochen verstorbene Kommerzienrat Schröder in Grimma, welcher dem Direktorium desselben angehörte, letz willig die Summe von 10000 Mk. vermacht. *— Anläßlich der Klage von Handwerkern über das Borgunwesen hat die Schuhmacherinnung zu Freiburg i. B. dem Publikum mitgeteilt, daß die Rechnungen vierteljährlich zu begleichen seien; und als die Rechnungen trotzdem vielfach unbe richtet blieben, hat sie wiederum allgemein und öffentlich an pünktliche Zahlung erinnert. Das enthebt den einzelnen Handwerker der Mahnung, die er ohnehin aus Furcht, Kunden vor den Kops zu stoßen und dadurch zu verlieren^in -der Regel unterläßt, wodurch er aber wiederum das Borg wesen nur fördert. Eine Nachahmung solchen Verfahrens dürste allenthalben, wo die Handwerker über säumige Zahler klagen, zu empfehlen sein. *— Hohndorf. Durch hereinbrechendes Ge stein verunglückte in der gestrigen Mittagsschicht auf Schacht 2 des Steinkohlenwerkes Vereinigtfeld, der Bergarbeiter Friedrich Gerber aus Marienau. Er trug ganz erhebliche Verletzungen davon und wurde gestern abend um 10 Uhr nach seiner Hei mat transportiert. *— Hohndorf. Heute früh 1 Uhr verun glückte auf dem Steinkohlenwerke Vereinigtfeld auf Schacht I der 36 Jahre alte Bergarbeiter Robert Popp aus Heinrichsort dadurch, daß das Bremszeug eines Huntes sprang, wodurch derselbe ins Laufen kam, Popp mit fortgerissen wurde und unter den Hunt zu liegen kam. Der Bedauernswerte hatte so arge Verletzungen davongetragen, daß er auf dem Transporte, aber noch in der Grube, keinem Leiden erlag. Eine Frau und 6 Kinder verlieren in ihm einen treusorgenden Vater. *— Mülsen Tt. Jakob. Am 4. Juli passierten in der Richtung Lichtenstein—Zwickau auf der Hofer straße mit Pfeilgeschwindigkeit einige Automobil fahrzeuge unseren Ort, welche am Wettrennen Paris—Leipzig beteiligt waren und nun über Dresden, Chemnitz, Hof, München die Heimreise zurücklegen. Einer dieser seltsam konstruierten Motorwagen trug als besonderes Abzeichen die französischen Landesfarben. Auffällig groß waren an einem anderen Fahrzeuge die in Bronze ausge führten Beleuchtungsvorrichtungen. Der berühmte Tenorist, der früher Mitglied der Dresdner Hofoper und später der Berliner Oper war, G., verlor bei dem Zusammenbruch der Leipziger Bank die ansehnliche Summe von 800,000 Mark in Leipziger Bankaktien. Auch viele Dres dener Offiziere haben Verluste bei der Leipziger Bank zu beklagen. Am schwersten ist jedoch die dortige Geschäftswelt betroffen worden. Leipzig. Außerhalb Leipzigs kann sich kaum emand eine Vorstellung davon machen, wie tief einschneidend der Zusammenbruch der Leipziger Sank auf die Verhältnisse unserer bevorzugtesten kreise wirkt. Dem Selbstgefühl unserer Groß aufmannschaft ist ein harter Schlag zu teil geworden, denn manche Existenz sieht sich in ihrem Glanz von Reichtum erschüttert und persönlich in gericht- iche Erörterungen verwickelt, die noch vor wenig Tagen zu behaupten wagte, daß so etwas den
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