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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 11.01.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-01-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190101119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19010111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19010111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1901
- Monat1901-01
- Tag1901-01-11
- Monat1901-01
- Jahr1901
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 11.01.1901
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DWck-ÄWeyerWM Wochen- und Nachrichtsdlatt zugleich HesWs--M-K für Mntorf, MMtz, Kernsdsrs, Mors, St. Wien, KeinrichM, Mmenoun. MW. Amtsblatt für den Ktadtrat M Achten stein. 51- Jahrgang. Nr. S. Freitag, den 11. Januar 1901. Bekanntmachung. Die Ziehungslisten der am 4. Dezember 1900 ausgelosten Königlichen Landeskultur-Rentenscheine, der am 30. November, 1. und 3. Dezember 1900 ausgelosten 3/^ obigen (vormals 4»/gigen) Staatsschuldkassenscheine von den Jahren 1852/53/68/69/62/66/68, sowie der am 29. November 1900 ausgelosten 3^ "/„igen Staatsschulden-Kassenscheine von den Jahren 1867 und 1869 und der am 3., 4., 5., 6. und 7. Dezember 1900 ausgelosten, auf 3^ v/o herabgesetzten, ursprünglich 4^ "/yigen, später 4"/yigen Schuldscheine der Anleihe vom Jahre 1872 der oormaügen Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Kom panie liegen in der hiesigen Ratsregistratur während der nächsten 14 Tage zu jedermanns Einsicht aus. Lichtenstein, am 8. Januar 1901. Der Ttadtrat. Steckner, Bürgermeister. Hlbg. Bekanntmachung, die Aumetdnng der Militärpflichtigen zur Rekrutieruugs- stamutrolle betreffend In Gemäßheit der Bestimmung im § 57 der Deutschen Wehrordnung vom 22. November 1888 werden alle männlichen Personen, welche 1 ., im Jahre 1881 oder früher geboren find, sofern Über ihre Dienstpflicht noch nicht endgiltig entschieden ist nnd 2 ., im hiesigen Ort ihren dauernde« Aufenthalt oder Wohnsitz habe«, hierdurch aufgefordert, sich innerhalb der Zeit vom 15. Januar bis 1. Februar ds. Js. während der Expeditionszeit im hiesigen Gemeindeamt (bei Herrn Expedient Meier) zur Rekrutierungsstammrolle persönlich anzumelden, und zwar diejenigen, welche ihre Anmeldung erstmalig bewirken und nicht 1« Hohndors selbst geboren sind, unter Vorlegung ihres Geburtsscheines, die übrigen unter Abgabe des empfangenen Losuugsscheines Von den zuletzt bezeichneten Militärpflichtigen sind auch etwa eingetretene Veränder ungen in Bezug auf den Aufenthalts- oder Wohnort, den Stand, das Ge werbe u. s. w. bei der Anmeldung anzuzeigen. Versäumung der Meldefrist entbindet nicht von der Meldepflicht. Unterlassung der vorgeschriebenen Meldung zur Rekrutierungsstammrolle oder zur Berichtigung derselben zieht nach § 25 Ziffer 11 der Wehrordnung bis zu 30 Mark oder Haft bis zu 3 Tagen nach sich. Hohndorf, am 10. Januar 1901. Der Gemeindevorftand Schaufuß. Mir »Mier! „Hannibal ante port«!" „Hannibal ist vor den Thoren!" So erscholl einst der Schreckensruf im alten Rom, als der genialste und erfolgreichste Feldherr Karthagos durch seinen kühnen Zug über die Alpen den zweiten Punischen Krieg mitten in das eigene Land des verhaßten römischen Feindes hineintrug und dort, von Sieg zu Sieg eilend, schließlich vor der feindlichen Hauptstadt selbst er schien. Aber freilich, der große Heerführer wagte es nicht mehr, mit seiner durch die vielen voran gegangenen Schlachten stark gelichteten Armee einen ernstlichen Angriff auf Rom zu unternehmen, er mußte, ohne etwas erreicht zu haben, wieder ab ziehen, und zuletzt sah er sich bekanntlich infolge eines Befehls aus Karthago genötigt, Italien, das Land seiner glänzendsten Siege, erfolglos wieder zu verlassen. So groß jedoch war der Eindruck seines Erscheinens vor den Mauern der stolzen Stadt, welche sich die Beherrscherin der Welt nannte, auf die Bevölkerung Roms, daß noch lange nach her die römischen Mütter ihre unfolgsamen Kinder durch den Ruf „Hannibal ante xvrtss!" rasch zum Gehorsam zurückbrtlchten, und in der Folge ist dieser Ruf ja sogar sprichwörtlich geworden. Eine gewisse Aehnlichkeit mit der damaligen bedrängten, durch das kühne Austreten Hannibals bewirkten Lage der Römer zeigt nun die heutige militärische Lage der Engländer im Kaplande in folge des unvermuteten Einfalles der Buren in diese britische Kolonie, und so weit sind die kecken Reiterschwärme der Buren bereits vorgedrungen, daß sogar schon Kapstadt vor ihnen zittert, wie damals Rom vor dem siegreichen Heere Hannibals. Wird sich vielleicht die Aehnlichkeit zwischen einst und jetzt noch weiter ergeben? Die ferneren Ereig nisse auf dem südafrikanischen Kriegsschauplätze, speziell im Kaplande, werden dies ja zeigen, und man muß gestehen, daß die Buren durch die Um stände allerdings sehr wohl genötigt werden könnten, wiederum aus dem Lande des Feindes zurück zuweichen, wie im Altertums die zusammenaeschmol- zenen Legionen Hannibals aus dem schon halb eroberten Italien. Denn es ist doch eigentlich nur ein kühner „Husarenritt", den die Buren in die Kapkolonie unternommen haben; wenig über 5000 Streiter stark, find sie auf ihren ausdauernden Rossen bis ins Herz der Kapkolonie vorgedrungen, und die vordersten Abteilungen von ihnen sollen ja nur noch ein paar TageSritte von Kapstadt ent fernt sein. Ob sie indessen ihren gewiß bemerkens werten Erfolg auch entsprechend auszunutzen ver mögen werden, das ist freilich noch sehr die Frage, es giebt an verschiedenen Punkten des KaplandeS noch recht ansehnliche britische Garnisonen, und fall- deren rechtzeitige Konzmtratton gelingt, so dürsten sich die Buren dann doch einer durch Frei- willigen-Korps vermehrten, immerhin starken eng lischen Streitmacht gegenübÄschen, welche nament lich durch ihre artilleristische Ueberlegenheit die kecken Feinde am Ende wieder zum Rückzüge nach Norden nötigen könnte. Freilich würden aber die Buren ihren immer hin gewagten Vorstoß vom Süden des Oranjefrei staates aus viele Meilen in das Kapland hinein schwerlich unternommen haben, wenn ihnen hierbei nicht die Hoffnung vorgeschwebt hätte, ihre Stam- mesgenoffen in der Kapkolonie zu einem allgemeinen Aufstand gegen die verhaßte englische Herrschaft fortzureißen. Es muß ohne weiteres zugegeben werden, daß eine allgemeine Erhebung der Kap- buren gegen die Engländer dieselben mit einem Schlage in eine geradezu verzweifelte Lage bringen würde, mindestens wäre für sie nicht mehr daran zu denken, die beiden Burenrepubliken noch ferner hin zu hallen, es müßten alle dort befindlichen englischen Truppen nachher zur Niederwerfung der rebellischen Kapburen zurückgezogen werden. In dessen bleibt noch immer sehr abzuwarten, ob die bedächtigen „Afrikander" ihren Groll gegen Eng land endlich in Thaten umsetzen und durchgehends zu den Waffen greifen werden, denn sie spielen dann va banqne und müssen natürlich riskieren, von den Engländern als Rebellen behandelt zu werden. Auch darf man nicht vergessen, daß es den Kapburen an einer Organisation für eine be waffnete Erhebung im großen Stile fehlt, und daß es daher nicht angehen würde, von heute auf morgen zehntausende von friedlichen Farmern plötz lich in gedrillte Feldsoldaten zu verwandeln. Doch haben sich trotzdem schon zahlreiche Kapburen den eingedrungenen Buren angeschlossen, die sich auch sonst aller möglichen Unterstützung seitens ihrer Stammesgenossen im Kaplande erfreuen; es könnte demnach das etwaige Auftauchen der ersten Buren abteilungen bei Kapstadt für die Engländer zuletzt allerdings noch einen ernsten Hintergrund erhalten. Politische Tages-Rundschau. Deutsches Reich. * Die Kaiserin Friedrich wird in der nächsten Zeit in Villefranche sur Mer erwartet. Mit der Kaiserin werden ihre Töchter, die Kron prinzessin Sophie von Griechenland und die Prin zessin Viktoria von Schaumburg, an der Riviera eintreffen. Auch Prinz Heinrich wird zu einem Besuch erwartet. * Fregatttenkapitän Rollmann ist mit der Vertretung deS erkrankten Gouverneurs des Kiauschaugebietes beauftragt. * 10396 Orden und Ehrenzeichen, davon 211 an Ausländer, sind im Jahre 1900 der „Magdeb. Zbf." zufolge vom König von Preußen verliehen worden. Der Schwarze Adler-Orden ist 9 Mal, der Rote Adler-Ordrn in seinen zahlreichen Abstufungen 3090 Mal (die vierte Klaffe 2368 Mal), der Königliche Kronen-Orden 2163 Mal (die vierte Klasse 1307 Mal) und das Allgemeine Ehren zeichen 3965 Mal verliehen worden. * Der Reichstag verwies in der Mittwoch- Sitzung die Vorlage über das Urheber- und Ver lagsrecht an eine besondere Kommission und ge nehmigte sodann den Etat des Reichskanzlers und des Reichsamts des Innern. * Ueber die gewerbliche Kinderarbeit sollen die Lehrerkollegien gutachtlich gehört werden. Das Ministerium des Innern hat die hierzu nötigen Schritte gethan. Der Minister geht davon aus, daß eine mäßige Beschäftigung von Kindern insofern eine Berechtigung habe, als sie geeignet sei, die Kinder an körperliche und geistige Thätig- keit zu gewöhnen, den Sinn für Fleiß und Spar samkeit zu erwecken und sie vor Müßiggang und anderen Uebeln zu bewahren. Dasselbe ist auch von pädagogischer Seite schon oft betont worden. Oesterreich-Ungar« * Oe st erreich plant gleich Preußen große Kanalbauten. 587 Millionen sollen aufgewandt werden. — Aus Oberungarn und Siebenbürgen wird gemeldet, daß infolge der heftigen Kälte, die stellenweise bis auf 36 Grad Cels. stieg, die Wölfe rudelweise in die Dörfer eindringen und die Heerden verringern. Frankreich * Aus Zeitungserörterungen geht hervor, daß die Durchführung der allgemeinen Schul pflicht seit dem 20jährigen Bestehen dieser Ein richtung noch immer zu wünschen übrig läßt: Vier Prozent der schulpflichtigen Kinder besuchen keine Schule, und von den Kindern, welche die Volks schule besuchen, fehlen viele während eines Fünftels, eines Viertels und eines Drittels des Schuljahres. China. Eine deutsche Rekognoszierungsabteilung im nördlichen Distrikt traf bei Szchaikon, 20 Meilen nordwestlich von der Kreuzung der Großen Mauer, auf 3000 Chinesen. Die Deutschen zogen sich auf Luipinpu zurück, wo sie durch eine Expedition ver stärkt wurden, die am 29. Dezember von Peking aufgebrochen war, deren Ziel, wie man annahm, Paotingfu sein sollte. Die Gegend war außer ordentlich bergig. Das Dorf lag in einem Thal, »essen Eingang befestigt war. Die Deutschen gingen zum Angriff vor; die Chinesen verteidigten )en Befestigungswall, worauf 10 Geschütze aufge- ähren wurden. Nachdem die Gebirgsbatterie eine Stunde gefeuert hatte, wurde die Stellung mit dem Bojonett genommen, worauf noch ein dreistündiger rampf folgte, Kis der Feind aus dem Thal ver trieben war. Der Verlust der Feindes wird auf
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