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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 11.04.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-04-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190104114
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19010411
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19010411
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1901
- Monat1901-04
- Tag1901-04-11
- Monat1901-04
- Jahr1901
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 11.04.1901
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Wochen- md Nachrichtsblatt zugleich HeschW-Auzeizer sm L-Wors, WU Zernsdorf, Küsdorf, St. Midien, Keiurichsort, Mmeusn n. Wsm. Amtsblatt Mr den Stadtrat zu Lichtenstein. — Li. Jahrgang. > Nr. 83. Donnerstag, den 11. April 1901. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn« und Festtag») abends für d-n folgenden Tag. Metteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pfennige. — Einzelne Nummer 10 Pfennige.— Brstellngen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 17S, alle Kaiser». Postaustalten, Postboten, sowie di« Austräger entgegen. — Inserate werden die oiergespaltene KorpuSzeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bi« spätesten« vormittag 10 Uhr. Im „Amtlichen Teil" wird die zweispaltige Zelle oder deren Raum mit 80 Pfennigen berechnet. Für auswärtige Inserenten kostet die «gespaltene Zeile 15 Pfennig. Bekanntmachung. Die Ziehungslisten der am 23. Februar d. I. ausgelosten Königl. Land rentenbriefe und der am 7. März d. I. ausgelosten 30^ Staatsschulden kassenscheine vom Jahre 1858 liegen während der nächsten 14 Tage in der hiesigen Ratsregistratur zu jedermanns Mnsicht aus. Lichtenstein, am 9. April 1901. Der Stadtrat. Steckner, Bürgermeister. Hlbg. Städtische Sparkasse Lichtenstein. Spareinlagen werden an allen Wochentagen angenommen und zurückgezahlt. Expeditio«Sst«»de»r vormittag 8—12 Uhr, nachmittag 2—4 Uhr. Grundstücksverpachtung. Sonnabend, den LS. April e, nachmittags 4 llhr sollen im Fürstliche« Rentamts nachstehende Grundstücke vom 1. Oktober 1900 an auf die Dauer bis zu 12 Jahren parzellenweise verpachtet werden. Die Feldteile 10, 42, 45 bis 49 und 62 bis 64 zusammen 3 k 82,4 ar der Vorwerksfelder. 1 Feldteil -- 25,s ar vom Keilschen und Götzeschen Grundstück hinter dem Schützenhause. Das Beetel --- 2 d 5,4 sr Wiesen am Hohensteiner Weg. Die Teile I, Hl, V, VI, VUl und IX zusammen 5 b 15,5 ar der Scheffelwiesen. Fürstliche Reutverwaltnng Lichtenstet», den 3. April 1901. v. Uslar-Gleichen. Die mandschurische Angelegenheit. In dem eigenartig verschlungenen ostasiatischen Problem tritt jetzt am stärksten die mandschurische Frage hervor. Wenn man den aus englischer Quelle stammenden Nachrichten über die angebliche entschiedene Weigerung des chinesischen Hofes, durch seine Bevollmächtigten das Abkommen mit Ruß land wegen der Mandschurei unterzeichnen zu lassen, glauben dürfte, dann wäre oiese Frage allerdings in ein kritisches Stadium eingetreten, welches vermutlich auf die weitere Entwicklung der ganzen chinesischen Angelegenheit überhaupt un günstig einwirken . nrde. Aber eben weil diese Behauptungen sämtlich aus englischer Quelle stammen, erscheinen sie einigermaßen verdächtig. Denn man besitzt ja englischerseits ein erklärliches Interesse daran, der Festsetzung Rußlands in der Mandschurei möglichst Schwierigkeiten in der Mand schurei zu bereiten, sei es auch nur auf dem Wege der bisher beliebten Ausstreuungen. Anderseits ver sichern freilich Meldungen aus Petersburg, die Unterzeichnung des russisch-chinesischen Abkommens über die Mandschurei werde wohl schon in den nächsten Tagen erfolgen. Rußland und China ver handelten mit einander zur Zeit in Petersburg direkt hierüber. Diese russische Auffassung von der Sachlage ist kaum zweifelhaft die richtige im Ver gleich zu den englischen Allarmnachrichten, und sicherlich herrscht auch in den chinesischen Regierungs kreisen längst die Ueberzeugung vor, daß die Mand schurei den Tatzen des russischen Bären doch nicht mehr entrissen werden kann, und so sträubt man sich nur noch zum Scheine ein bischen. Und in der That, es bleibt China auch schwer lich etwas anderes übrig, als auf das Stammland seiner jetzigen Herrscher schlecht und recht Verzicht zu leisten. Wer von den anderen neben Rußland in der chinesischen Affaire beteiligten fremden Mächten sollte denn ernstlich gewillt sein, den Chinesen in der mandschurischen Angelegenheit thatkrästig zu Hilfe zu kommen? Oesterreich-Ungarn und Italien scheiden hierbei selbstverständlich aus, Deutschland ist es nach der bekannten Erklärung des Grafen Bülow gleichgiltig, wer künftig die Mandschurei in Besitz nimmt, und Frankreich hat dort ebenfalls keinerlei Rechte zu wahren. Bleiben noch Amerika, England und Japan übrig. „Onkel Som" aber wiro sich hüten mit Rußland wegen der mand schurischen Steppen anzubinden, und England ist durch den südafrikanischen Krieg noch immer voll ständig lahmgelegt, sodaß höchstens Japan als die jenige Macht in Frage käme, welche den Ruffen hinsichtlich ihrer mandschurischen AnnexionSpläne einen Strich durch die Rechnung machen könnte. Aber so viel auch gegenwärtig über behauptete Entschlüsse Japan, den Ruffen m der Mandschurei und in dem südöstlichen Anhängsel diese- aus« gedehnten chinesischen Nebenlande-, in Korea, nötigen« falls mit den Waffen ein Paroli zu bringen, ge schrieben wird — in Wahrheit scheut das Reich des Mikado doch davor zurück, mit dem russischen Koloß schon jetzt ein in seinem Ausgange noch unberechenbares kriegerisches Duell zu wagen. Den 50 japanischen Kriegsfahrzeugen vermag Rußland allein in Ostasien ohne Schwierigkeit 60 russische, zum Teil an Gefechtswert überlegene Kriegsschiffe entgegen zu stellen. Die Gesamtkriegs stärke des japanischen Landheeres beträgt rund 406000 Mann, von denen kaum die Hälfte für einen Festlandskrieg in Betracht kommen. Die Kriegsstärke des russischen Heeres beträgt 63000 Offiziere und 3440000 Mann!! Und von diesen 3'/2 Millionen kann Rußland ohne viel Zeitverlust bis' zu 600000 Mann in Ostasien disponibel machen! Darum ergiebt sich aus Alledem und in Anbetracht der militärischen Hilflosigkeit Chinas der Schluß, daß Rußland die Mandschurei zuletzt doch noch ver speisen wird. Inzwischen versichert zwar der amt liche Petersburger „Regierungsbote" wiederum, Rußland werde die Mandschurei an China zurück- aeben, sobald in diesem Reiche wieder normale Verhältnisse hergestellt sein ibürden; im Ernst glaubt aber wohl Niemand daran, daß Rußland diese seine jüngste Länderbeute je wieder fahren lassen werde. Politische Tages-Ruu-schan. Deutsches Reich. * Der Kaiser empfing am Dienstag mittag im Berliner Residenzschlofse die unter Führung des Herzogs von Abercorn in Berlin eingetroffene außerordentliche englische Gesandtschaft, welche be auftragt ist, dem deutschen Kaiser die offizielle Mitteilung von der erfolgten Thronbesteigung König Eduards Vll. zu machen, in feierlicher Audienz. * Die Leibgendarmen des Kaisers werden jetzt auch mit Lanzen ausgebildet und sollen in Zukunft, mit dieser Waffe versehen, den Monarchen zu Pferde begleiten, wenn er ausreitet. * Ihre Majestät die Königin Karola ist infolge leichter Erkältung genötigt, das Zimmer zu hüten. * Der Prinzregent von Bayern begnadigte zu Ostern 566 Personen. Weitere 100 Personen werden begnadigt, wenn sie sich eine bestimmte Zeit hindurch gut führen. * Die neue deutsche Reichsanleihe von 300 Millionen Mark, die im ganzen 15 mal über zeichnet worden, wurde allein vier mal von fran zösischem Kapital gezeichnet. Hauptsächlich sind es die geistlichen Orden, die ihren flüssigen Kapital besitz in deutschen Werten anlegen, aber auch Privat leute suchen deutsche Geldänlagen, freilich nicht aus Neigung zu Deutschland, sondern well unsere Reichs anleihe immer noch besser sich verzinst al- die französisch« Rente. Italien. * Am Ostermontag ist das italienische Ge schwader unter Kanonendonner in den Touloner Hafen eingelaufen, und damit haben die in großer Ausdehnung geplanten Festlichkeiten ihren Anfang genommen. Serble» * Kaiser Nicolaus II. soll angesichts der be vorstehenden Entbindung der Königin Draga von Serbien die Stelle des Taufpathen des künftigen Sprossen der Dynastie Obrenowitsch übernommen haben. In Vertretung des Zaren soll eine Groß fürstin in Belgrad eintreffen. Bulgarien * Der am Freitag gestorbene ehemalige Minister präsident und Berater des Fürsten Ferdinand, Dr. Stoilow, war einer der hervorragendsten bul garischen Staatsmänner, der allerdings wenig rück sichtsvoll in der Wahl seiner Mittel war. Sein Hauptwerk war die Versöhnung Ferdinands mit Rußland und die Umtaufe des Erbprinzen Boris. Frankreich. ' * Die Hafen- und Dockarbeiter beschlossen, den Ausstand zu beenden und die Arbeit wieder aus zunehmen. * Dem „Sidcle" zufolge wird der Finanz minister, um das Gleichgewicht im Budget für 1902 herzustellen, eine Verbrauchssteuer auf Essig und eine leichte Erhöhung des Einfuhrzolles auf rohes Petroleum beantragen. Der Minister glaubt hier durch einen Betrag von 8 Millionen Francs er zielen zu können. Rußland. * Mehrere Londoner Blätter veröffentlichen ein Telegramm aus Petersburg, wonach dort ein Gardeoffizier, der Zutritt in das Arbeitszimmer des Zaren hatte, auf diesen, während er ein Doku ment unterzeichnete, einen Revolverschuß abfeuerte, ohne den Zaren zu verletzen. Der Offizier erschoß sich dann selbst. Die herbeieilenden Kammerherren und Diener entfernten schleunigst den Leichnam aus dem Arbeitszimmer des Zaren, der große Fassung bekundete. Irgend welche Bestätigung dieser Sen sationsmeldung liegt bisher nicht vor. China * Generalfeldmarschall Graf Waldersee meldet aus Peking: Nach Zersprengung der Räuber bande nordöstlich Tientsin, wobei etwa 20 Räuber getötet und ein Geschütz, sowie 29 Wagen mit Munition und Waffen erbeutet wurden, sind die Truppen in ihre Standorte zurückgekehrt. Südafrika * Mitten in der Kapkolonie stehen Buren und machen sich dort sehr bemerklich, so daß selbst die Times nicht umhin kann, nachstehende Depesche au- Kapstadt bekannt zu geben: Scheepers Kom mando von Burentruppen nahm am 6. April 20 Meilen nördlich von Aberdeen eine Abteilung eng lischer Retterei gefangen. — Wie dasselbe Blatt
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