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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 16.12.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-12-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190012166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19001216
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19001216
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1900
- Monat1900-12
- Tag1900-12-16
- Monat1900-12
- Jahr1900
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 16.12.1900
- Autor
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MMl-ÄWMWU Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich HesWr-AMger für KsDorf, MMtz, Kmvdorf, Küsöarf, St. ßgi-m, Keimichrorl, MrimW u. Msm. AwtMM für den Stadtrat zu Lichtenstein. - - " ' so. Jahrgang. ' ' Nr. 291. Sonntag, den 16. Dezember 1900. Bekanntmachung. Außer einem Mädchen (zu vergleichen unsere Bekanntmachung vom 12. d. M.) sollen auch noch zwei Knaben im Alter von 9 und 11 Jahren in Familienpflege gegeben werden. Bewerber werde" ersucht, sich mit Herrn Stadtrat Arends ins Ein vernehmen zu setzen. Lichtenstein, am 14. Dezember 1900. Der Stadtrat. Steckner, Bürgermeister. Hlbg. Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche str Lichtenstein Blatt 975 auf den Namen Johanne- Max Pampel eingetragene Grundstück soll am Donnerstag, den 31. Januar 1SV1, vormittags 10 Uhr — an der Gerichtsstelle — im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche — Hektar 4,6 Ar groß, aus 16 030 M. — Pf. geschätzt und mit 13 900 M. zur Brandkasse versichert. Im Uebrigen wird auf die gleichzeitige Bekanntmachung in der Glau chauer Zeitung verwiesen. Lichtenstein, den 14. Dezember 1900. Königliches Nmtsgericht. vr. Löwe, Ass. Die Glaser-, Tischler- und Schlosserarbeiten bei dem Schulneubau zu RüSdorf sollen vergeben werden. Blanketts sind gegen Erstattung der Schreibegebühr bei Unterzeichnetem zu erhalten und bis 27. -. M verschlossen wieder einzureichen. Die Auswahl unter den Bewerbern bleibt vorbehalten. Der Schulvorstand. Martin Mahler, Vorsitzender. Politische Rundschau. Deutsches Reich. * Anläßlich der Heimkehr von etwa 1000 Kriegern aus China hat der Kaiser für den kommenden Sonntag in Berlin eine größere mili tärische Feier befohlen. * In der Stadt Kiauts chou ist ein deutsches Postamt errichtet worden. * Die „Leipziger Ztg." veröffentlicht eine Ver fügung des Ministeriums des Innern, betreffend die Beschäftigung jugendlicher Arbeiter und Arbeiterinnen in den Werkstätten mit Motor betrieb, die wir am Dienstag zum Abdruck bringen werden. Rußland * Der Plan einer 963 Kilometer langen Kanal verbindung zwischen dem Baltischen und Schwarzen Meere soll von der russischen Regierung jetzt be arbeitet werden. Vom Burenkrieg * Lord Kitchener telegraphiert aus Pretoria von gestern: General Clemens wurde am 4. d. M. bei Tagesanbruch am Magaliesberg von den Kommandos Delarey und Beyer, insgesamt 2500 Mann, angegriffen. Der erste Angriff der Buren wurde abgeschlagen. Es gelang den Buren indessen, den Gipfel des Magaliesberges zu nehmen, welcher von einer Kompanie Northumberland-Füsilieren verteidigt wurde. Die Buren beherrschten somit das britische Lager und General Clemens zog sich nach Heckport zurück und nahm aus einem Berge mitten im Flußthale Stellung. Der Kampf war sehr heftig. Ein Oberst und drei Hauptleute wurden getötet. Verstärkungen sind sofort nach Pretoria abgegangen. China. * Das Oberkommando telegraphiert unterm 13. Dezember aus Peking: Nach dem soeben ein gegangenen Gesamtbericht wurden von den Truppen der zweiten Brigade im Monat November 6 größere und kleinere Expeditionen von Paotingfu in west licher und nordwestlicher Richtung unternommen, wobei auch dort die Große Mauer erreicht wurde. — Vor einigen Tagen wurde den Engländern mit geteilt, daß sich ein großer Schatz 20 Meilen nord westlich von Peking befinde. Am 13. Dez. gingen ein Oberst und 100 Mann ab, später wurden noch 50 Mann nachgeschickt. Man glaubt, daß eine große Menge Goldsachen an einem bei der Flucht des Hosts bestimmten Orte vergraben worden sind. Die Mitteilung stammt von einem früheren Hof beamten. Aus Stadt rm- Laud. Lichtenstein, 15. Dezember. * — Die gestrige Versammlung des Ge werbevereins war leider nur schwach besucht. Nach Erledigung verschiedener geschäftlicher Ange legenheiten ging der Vorsitzende aus den Haupt- punkt der Tagesordnung, die Gewerbeschnl-Ange- legenheit, über, referierte über den derzeitigen Stand der Schule und betonte, daß die zwei Stunden am Montag nicht genügend seien und doch wohl oder übel von Ostern 1901 ab wenig stens noch eine Stunde angefügt werden möge. Nach längerer Aussprache wurde dies allseits an erkannt und will man zunächst die für Montag geplante Unterredung mit den betreffenden Lehrern abwarten, um nähere Entschließung darüber zu treffen. Der nächste Punkt der Tagesordnung be traf die Vorführung einer geöffneten Gasuhr durch Herrn Oberlehrer Reichel. Derselbe schilderte in sehr detaillierter Erläuterung das Wesen und den Gang dieser sogenannten trockenen Uhren und er klärte auch in den Hauptzügen die nassen Gas messer, wie ein solcher in der neueren Zeit in der hiesigen Gasanstalt aufgestellt ist. Diese sehr interessante Vorführung wurde mit größter Auf merksamkeit verfolgt und dem Vortragenden der Dank der Versammlung ausgesprochen. Zum Schluß zeigte der Vorsitzende noch ein Stück Anti mon-Metall, welches in dem hiesigen Brauerei grundstück aufgefunden wurde, und erregte dieses hinsichtlich der Schwere, sowie der eigentümlichen Fundstelle große Bewunderung. * — Bei der Viehzählung wurden in unserer Stadt 151 Pferde und 264 Rinder gezählt. * — Auf dem Wochen markt entwickelte sich heute bereits ein mittelmäßiges Weihnachts geschäft. Vorwiegend gelangten Tannenbäume, Aepfel und Wallnüsfe zum Verkauf. * — Theater. Zu einem Ehrenabend für die erste jugendliche Liebhaberin, Frl. Mimi Huhn, im vollsten Sinne des Wortes gestaltete sich die Aufführung des Walter'schen Schauspiels „Das Schloß am Meer", welche gestern vor ausverkauftem Hause stattfand. Die Handlung dieses Stückes ist äußerst interessant und tief ergreifend, der Verfasser faßt tief ins Leben hinein und führt uns die Herzens- und Seelenfreuden und -Leiden zweier Menschen vor Augen, die miteinander verbunden sind; wir lernen ferner den rastlosen Weiß und die Schaffensfreudigkeit eines Fabrikbesitzers, den krassen Egoismus eines adelsstolzen Vaters und die Vorurteile einer gräflichen Matrone, die von dem Traditionellen nicht lassen will, kennen; wir erquicken uns an den mehr oder weniger kernge sunden Anschauungen und Auslassungen eines frei herrlichen Sprossen; kurz, die Handlung führt Menschen zusammen, welche, so verschieden auch ihre Charaktere und Ansichten sind, sich nach mancherlei Vorkommnissen näher kommen, bis jede Dishar monie verschwunden ist und Friede und Glück ihren Einzug halten in das Schloß am Meer sowohl als in die Wohnung des geadelten Mannes von bürgerlicher Herkunft. Was die Darstellung anbe- trifst, so verdient dieselbe das ungeteilteste Lob. Frl. Hahn, die sich der Gunst des hiesigen Theater- oublikums von ihrem ersten Auftreten an in reichem Maße erfreute, verstand es, durch ihr seelenvolles, empfindungstiefes Spiel eine allgemeine Begeisterung zu entfachen. Wie herzlich und erfrischend wußte diese jugendliche Künstlerin als Backfisch zu lachen, wie.tief ergreifend waren aber auch das Weinen und der Ausdruck ihrer seelischen Qualen als schwer geprüfte Gattin?! Wer so lachen und weinen kann, wer mit derart bewundernswerter Hingabe und Aufopferung seine Rolle verkörpern kann, hat den Lorbeer der dramatischen Kunst errungen. In dankbarer Würdigung ihrer Verdienste wurde der hochbegabten Künstlerin am 2. Aktschlusse aus dem Zuschauerkreise ein Lor beerkranz zugeworfen. Als eine schier phänomenale Leistung kann des weiteren die Darstellung des Herrn Kraft bezeichnet werden, welcher als that- kräftiger, besonnener Fabrikbesitzer selbst im Elend unübertrefflich war. Herr Kraft absolvierte seine Rolle mit diskreter Vornehmheit und packender Lebenswahrheit, die unter dem Wechsel der Seelen oerstimmung nicht zu leiden hatten. Ferneren An spruch auf Anerkennung hatten Herr Grosche als gräflicher Vater und Frau Grosche als gräfliche Großmutter, zwei Darsteller, welche stets durch ihr vollendetes, ausdrucksvolles Spiel zu gefallen wissen. Herr Otto Schmidt als junges, sreiherrliches Blut, Frau Th. Schmidt als bürgerliche Mutter und Herr Neumeister in seiner unvergleichlichen Diener rolle forderten ebenfalls den Beifall des Publikums mit heraus. Die übrigen Darsteller, welche sich mit kleineren Rollen begnügen mußten, waren ebenfalls an ihrem Platze. Die Gesamtwirkung des Stückes war eine großartige, ergreifende und das Publikum zollte aus Dankbarkeit für die glückliche Wahl des Schauspiels „Das Schloß am Meer" sowohl als für das tadellose Spiel der verehrten Benefizianten und des gesamten Ensemblesbeijedem Aktschluß reichen Beifall. * — Ein Logisgeldschwindler, der in der hiesigen Umgegend, wie Hohndorf, Rüsdvrf, Kuhschnappel usw., sein Unwesen getrieben hat, ist in der Person des vielfach bestraften Handarbeiters Gustav Harnisch aus Niederzwönitz zur Haft ge bracht worden. Derselbe quartierte sich in der Regel unter der falschen Angabe, er arbeite bei einem Bauer oder Müller im Orte, bei Leuten ein, ließ sich da mehrere Tage lang beköstigen und verschwand dann auf Nimmerwiedersehen. Harnisch ist erst nor einigen Monaten aus dem Gefängnis entlassen worden, in dem er sich wegen gleicher Schwindeleien befand. * — Gänse-Einfu hr. Im vvrigenJahre wurden 7 Millionen lebende Gänse vom Ausland nach Deutschland eingeführt. * — Mülsen St. Iakob. Die Lehrergehalte sind hier neu geordnet worden. Der Anfangs gehalt beträgt 1400 Mk., der Höchstgehalt 2400 Mk., wozu noch 100 bez. 180 Mk. Wohnungsgeld und 170 Mk. Honorar für Turn- oder Fortbildunas- fchulunterricht kommen. Dresden. In den letzten 3 Wochen sind hier nicht weniger als 68 verschiedene Zwangsversteige rungen von Grund stückenvom hiesigen Amtsgericht angezeigt worden.
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