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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 10.12.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-12-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190312101
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19031210
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19031210
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1903
- Monat1903-12
- Tag1903-12-10
- Monat1903-12
- Jahr1903
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 10.12.1903
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LWMMMNM Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich tzeWr-ZilzM ßr Lohndors, Aödlih, Zernsdorf, Ansdorf, St. Wien, MnrWorl, Mriemu nnd UUcil. Amtsblatt für den Stadtrat zu Wittenstein. > - — 3. Iahrga « g. — — — - > — Nr. 285 Donnerstag, den 10. Dezember 1903. Dieses Klatt rrsH-int täglich (Setzer Sonn- nnd Festrag«) abends für den folgenden Tag VNc.n.-ijährlicher Bezugspreis I Mk. LS Psg., durch die Post bezogen I Mk. 50 PO — Einzelne Num: !c 10 Pfennig: — BesteNungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Zwickauerstraße 3S7, aste ^mjerl. Postansialien, Postboten, sowie die AuSirägki entgegen. I n s > r oi- werden ibnigeipottene Kornrezeile oder deren staun nii '0 ?-'eunigen drrecrne! Slnnobme de; In'eraie «öolich b^S späiestenS vormittag 10 Uhr. — Im „Amtlichen Teil" wird die zweispaltige Zeile oder deren Raum mit 30 Pfennigen berechnet. Für auswärtigen Inserenten kostet die Sgesvaltene Zeile 15 Pfennige. — Jie LstsW -es WNelltell Msevtll. DaS große politische Ereignis im öffentlichen Leben der Vereinigten Staaten, die Botschaft des Präsidenten Roosevelt an die amerikanischen Bürger ist am 7. Dezember erlassen worden; und wenn Präsident Roosevelt auch in verbindlicher Weise am Anfang seiner Botschaft die große nordamerikanische Republik zu den Erfolgen und Fortschritten beglück wünscht, die sie im verflossenen Jahre gemacht hat, und wenn er auch gewissermaßen triumphierend der neuen und der alten Welt verkündet, daß die Staats kasse der Vereinigten Staaten im letzten Jahre einen Ueberschuß von 54 Millionen Dollars (217 Mill. M) gemacht hat, so klingt durch die Botschaft doch sehr deutlich durch, daß genau wie in den Großstaaten der alten Welt auch in den Vereinigten Staaten von Nordamerika wirtschaftliche und handelspolitische Aufgaben und Sorgen das öffentliche Leben weit mehr beherrschen, als rein politische Angelegenheiten. Denn so hoch und volltönend auch der Ueberschuß von 54 Millionen Dollars in der amerikanischen Staatskasse klingt, so verkündet der Präsident doch gleich dabei, daß Anzeichen darauf Hindeulen, daß im neuen Jahre der Ueberschuß sehr gering oder viel leicht gar nicht vorhanden sein werde; nun, einen deutlicheren Beweis für die kritische Lage des ameri kanischen Geschäftslebens gibt es wohl nicht. Der Präsident Roosevelt empfiehlt daher für die Zeiten der wirtschaftlichen Ebbe weise Sparsamkeit auf allen Gebieten. Nun diese Seite des großen ameri kanischen Staatswesens ist für uns Europäer die lehrreichste und wichtigste, denn es hatte sich ja schon in vielen Köpfen der Wahn verbreitet, daß die amerikanischen Bäume in den Himmel wachsen und Nordamerika den gesamten Welthandel in den wich tigsten Warenarten an sich reißen würde, wies es ihm mit dem Weizen, der Baumwolle und dem Pe troleum dank ganz unerhört günstiger Produktions bedingungen gelungen ist. Es wird aber nun selbst in der Botschaft des Präsidenden zugestanden, daß auch das nordamerikanische Wirtschaftsleben kränklich ist. Natürlich hütet sich der Präsident Roosevelt, dies direkt zu sagen, dazu ist er wie alle Amerikaner viel zu „smart" (gewiegt, klug), aber die „Anzeichen", welche im neuen Jahre auf keinen nennenswerten Ueberschuß in der amerikanischen Staatskasse schließen lassen, genügen uns Europäern vollständig zum Beweise dafür, daß die Vereinigten Staaten sich in ganz ähnlichen wirtschaftlichen Kalamitäten befinden, wie die europä- ischenLänder. Sehr beachtenswertist,daß derPräsident in seinerBotschaftauchdieneuesteamerikanischeRegierungs- schöpfung, das Departement für den Handel erwähnt. Dieses Departement ist aber, wie die Botschaft aus drücklich betont, nicht dazu geschaffen, nm die gesetz liche geschäftliche Freiheit zu kontrollieren oder zu beschränken, sondern es soll nur authentische Infor mationen schaffen, die dazu dienen, die Regierung bei der richtigen Ausführung der Gesetze zu unter- stützen und neue Gesetze zu schaffen, die nötig sind, daß einige wenige Vereinigungen Vorrechte auf Kosten der verminderten Leistungsfähigkeit der anderen ehrlichen Vereinigungen erlangen. Diese damit angekündigte Bekämpfung der Vorrechte einiger weniger Vereinigungen kann sich nur gegen das das Geschäftsleben monopolisierende Auftreten der großen Trusts und Ringe richten, und wenn die Botschaft auch an einer anderen Stelle sagt, daß die Regierung das wohltätige Werk der Trusts und der Arbeiter verbände anerkenne, so will sie damit diesen mäch tigen Organisationen nur sagen, daß das Berechtigte und Nützliche in ihnen nicht gesetzlich beschränkt werden soll, sondern daß die amerikanische Regierung, wie es auch in der Botschaft heißt, nur die skrupel- losen Leute, Arbeitgeber wie Arbeitnehmer im Schach halten will. Auch betont die Botschaft die Not wendigkeit einer bedeutenden Wachsamkeit, um Ame rika an den Vorteilen des Welthandels teilnehmen zu lassen. politische Aschau Deutsches Reich * Die zweite sächsische Kammer befaßte sich am Montag ausschließlich mit einer Petition, welche seitens des Kaufmanns H. Zeißler in Großwiede ritsch um Gewährung einer Entscheidung wegen an geblich unschuldiger Verurteilung vorlag. Debatte los ließ die Kammer nach dem Antrag des Be richterstatters Bleyer die Petition auf sich beruhen. * Im Reichstage sind sowohl von den Na tionalliberalen wie vom Zentrum An träge auf Bewilligung von Diäten in Form von Anwesenheitsgeldern wieder eü gebracht worden. * Die elsässische Gruppe im Reichstag brachte einen Antrag aus Einführung des gleichen, ge heimen, duetten und allgemeinen Wahlrechts für den Landesausschuß von Elsaß-Lothring e n ein. * D»e erste alkoholfreie Kant in e in der deutschen Marine ist in diesem Jahre an Bord des Linienschiffes „Wettin' cingeführt; außerdem wurden die Kantinen an Land und an Bord angewiesen, jeder zeit alkoholfreie Getränke zur Verfügung zu halten. * Die Zahl der Orte, in denen die AerztesichmitKrankenkasseninKonflikt befinden, beträgt nach neuester ^Schätzung des Leip ziger Verbandes zur Zeit 200 Der Münchener „Med. Wochcnschr." zufolge sind zahlreiche neue Konflikte zu erwarten, sodaß am 1. Januar 1904 voraussichtlich 3000 Aerzte im Kampf um ihre Interessen stehen werden. Zu Gunsten der Aerzte haben sich bisher erledigt die Differenzen in Braunschweig, Düsseldorf, Langenbielau, Mühlhausen i. Thür., München, Rheydt, Saalfeld, Stralsund, Stuttgart. * Die in Reserve liegenden großen Kreuzer „Kaiser" und „Deutschland" sollen mit einem Kosten aufwand von je 700000 Mark umgebaut und in die Klasse der Küstenpanzer eingereiht werden. * Ueber Soldatenmißhandlungen verbreitet sich der Oberst v. Kesling in den Jahr büchern für die deutsche Armee und Marine in einem beachtenswerten Aufsatz, in dem er u. a. sagt: Um Mißhandlungen vorzubeugen, muß der Kompanie-, Eskadron- oder Batteriechef tatkräftig in das Ge triebe des ihm unterstellten Truppenteils eingreifen, selbst seine Unteroffiziere erziehen, den Mannschaften in eigener Person nahe treten und auf ihre Ge sinnung erzieherisch einwirken. Der Kompaniechef hat durchaus genaue Kontrolle der den Mannschaften sowohl in wie außerhalb des Dienstes zukommen den Behandlung zu treffen. Die Unteroffiziere müssen durch das Beispiel ihres Kompaniechefs erfahren, wie dieser die Mannschaften behandelt wissen will. Das gute Beispiel wird aneifernd und vorbildlich auf die Unteroffiziere wirken. Wir haben Grund zu der Annahme, daß die Zahl der Soldatenmiß handlungen jetzt tatsächlich stark zurückgeht. Oesterreich. * Ein Erlaß des gemeinsamen Reichs- kriegsministers für Oesterreich-Ungarn ord net an, daß alle Offiziere ungarischer Regimenter die magyarische Sprache beherrschen sollen. Italien. * König Viktor Emanuel ließ der Prinzessin Clementine 10 000 Fr. für die mazedonischen Flücht- linge überweisen. Türkei * Die türkische Regierung hat beschlossen, die bisher 20 Jahre dauernde militärische Dienstzeit in folgender Weise zu verteilen: 9 Jahre aktiv, davon gesetzlich 4 Jahre unter der Jahne, 9 Jahre Reserve und 2 Jahre Landwehr, somit für die aktiven Re- servebataillone die gleiche Anzahl Jahrgänge, was den Bedürfnissen dieser beiden entspricht. Asten. *Shanghai. Die Reibereienzwischen den Japanern und Russen dauern sort. Die Japaner haben als Pfand für das in den Grund gebohrte japanische Schiff „Takaimuru" das russi che Tool „Piogrcß" mit Beschlag belegt. Die Russen drohen hinwiederum, gegen japanische Schiffe in Wladiwostock Repressalien zu üben. ArrS Stadt and ikand Lichtenstein, 9. Dezember. * — Bei der gestern stattgefundenen Stadtver- ordneteu Ergäuzungswahl wurden gewählt die Herren: vr. nwä. Ernst Zürn mit 299 Stimmen, Kaufmann August Niehus mit 243 Stimmen, Fabrikant Friedrich Eduard Vorsprecher mit 213 Stimmen, als Ansässige; Rentier Theodor Arnold mit 263 Stimmen als Unansässiger. Die nächstmeisten Stimmen erhielten die Herren: Körbs 210, Köcher 198, Junghänel 103, Dürr 100, Kultscher 90, Schubert 89. Hofmann 83, Lorenz 39, Süß 38. Die Beteiligung an der Wahl war eine gute, denn es machten von 740 Stimmberech tigten 501 von ihrem Wahlrechte Gebrauch. * — Fleischbeschau. Im Monat Nov. 1903 wurden geschlachtet bezw. gemeldet: Rinder Schweine Kälber Schafe Ziegen Hunde in Lichtenstein 41 187 44 58 1 2 in Callnberg 6 64 13 4 3 — Sa. 47 251 57 62 4 2 * — Berichtigung In dem Bericht der gestrigen Stadtverordneten-Sltzung muß es bei Punkt 4 anstatt 3°/g 30°/„ heißen. * — In der am 5. dieses Monats von nachm. 3 Uhr ab im Sitzungssaale der Königlichen Amts- bauptmannschaft Glauchau abgehaltenen 7. dies jährigen BezirksauSschustfitzung fanden u. a. — meistens bedingungsweise — Genehmigung: das Dispensationsgesuch in Dismembrationsfachen der Grundstücksbesitzerin Johanne Christiane verehelichte Markert in Heinrichsort. Ferner beschloß der Be zirksausschuß, dem Gastwirt Louis Wagner in Hahn dorf die Erlaubnis zur Veranstaltung theatralischer Vorstellungen durch Vereine in seinem neuerbauten Saale zu erteilen, das weitergehende Gesuch des selben aber mangels Bedürfnisses abzulehnen. Aus dem letzteren Grunde wurde auch das Gesuch des Schankwirtes Johann Leistner in Hohndorf um Er laubnis zur Veranstaltung von Singspielen abge lehnt. Nachdem sodann der Bezirksausschuß sich in einigen, die Bezirksanstalt zu Lichtenstein betreffen den Sachen, sowie hinsichtlich der Anlagenrekurse der Clara Leichsenring und des Gutsbesitzers Albin Jacob in Mülsen St. Jacob und über die vor liegenden Gesuche von Gemeinden des Bezirks um Erstattung von Wegewalzkostm bez. um Gewährung von Wegebaubeihilfen aus Staats- und Bezirks mitteln schlüssig gemacht, sowie die Wahlen von Mitgliedern und Stellvertretern für jede der 3 im Bezirke gebildeten Ergänzungssteuerkommifsionen, von Sachverständigen zum Bezirksschätzungsausschuß für die staatliche Schlachtviehversicherung und für die Viehseuchenkommissionen vorgenommen und auch die Durchschnittswerte der Naturalbezüge für die Zwecke der Kranken-, Unfall- und Invalidenversicherung neu festgesetzt hatte, wurde die Sitzung gegen Uhr geschlossen. * — Vom 15. d. M. ab werden die am fälligen Coupons zu König!. Sachs. Staatspapiercn in Zwickau bei dem Bankhaus Eduard Bauermeister schon bezahlt. Auch die Januar-Coupons zu Herzog!. Sachs. Laudesbank-Obg., zu Pfandbriefen des Landw. Credit-Vereins, der Allg. Deutschen Credit-Anstalt, Communalbank, Sächf. Bcdencrcdtt-AnstaU, Leipziger Hypothekenbank gelangen bei derselben Zahlstelle von jetzt ab bereits zur Einlösung. * — Äinderarbcitin gewerblichen Betrieben. Zur Ausführung des Gesetzes, die Kinderarbeit in gewerblichen Betrieben betreffend, verordnet das Königliche Ministerium des Innern folgendes: Die Beschäftigung eines Kindes ist nur gestattet, wenn dem Arbeitgeber — nach vorangegougener schriftlicher Anzeige bei den Ortspolizeibehörden — die vvrge- schriebene Arbeitskarte eingehändigt worden ist. Die Arbeitskarten sind von den Ortspolizeibehörten aus-
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