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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 28.12.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-12-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190612282
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19061228
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19061228
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1906
- Monat1906-12
- Tag1906-12-28
- Monat1906-12
- Jahr1906
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 28.12.1906
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ess» Früher Wochen- und Nachrichlsblatt rsn USU-Aatt sd K»Wks Witz, «eaÄns. M«f, St.Wa, MW«l «aia«, MM MmÄns, MaÄMis, A.3«ü öi. Meli, vimWns. Am, Mmlilsn, Wtmel m BMW Amtsblatt für das Kgl. Amtsgericht und den Stadttat zu Lichtenstein Älteste Zeitung M KöniaWm AmtsgWichtIhGM »«. Ach»««-. > >— «r. 299. L'LLVLWW. Freitag, de» 28. Dezember NSLINÄK 1906. Dieses Blatt erscheint täglich (autztr Sonn- und Festtags) nachmittags für den folgenden Lag. vierteyährücher Bezugspreis L Mark 88 Pfg^ durch di« Post bezogen 1 Mk. SO Pfg. Ine Nummern 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Ächtenstein, Zwickau«rstrake 397, all« Kais«rltch«n Postanstatt«n, Postboten, sowie di« Austräger entgegen, irate werden dir fünfgespaltene Gruntqekle mtt 10, für auswärttge Inserenten mit 18 PfennMen berechnrt. Im amtlichen Teil kostet die zweispaltig« Zell« 30 Pfennige. — Jnseraten-Annahme Fernsprech-Anschluß Str. 7. täglich bi, spätesten» voenüttags io Uhr. Lelegrammadrefse r Tageblatt. In die Liste der beim hiesigen Königlichen Amtsgerichte zugelaffenen Rechts« Mlwälte ist heute Herr Rechtsanwalt Gotthold Karl Albert Lottora»« in Lichtenstein eingetragen worden. Königliche- Amtsgericht Lichteuft ei«, am 27. Dezember 1906 Sparkaffe zu St. Egidien. Geöffnet: Dienstag- und Freitags von nachmittag 3 bis 6 Uhr. Die Einlagen werden mit Ai/, o/g verzinst und geheim behandelt. Geschäfts» lokal: Gemeindeamt daselbst. Stadtsparkaffe Lichteuftei«. Viulegergnthabe» 6 66V66« Mark, Reservefonds 4S0V00 Mk Geschäftszeit 8—1S und L—5 Uhr täglich. Giulegerziusfust Oli «I «MW EG' o fv^ -ME Einlage» i« de» erste« drei Tage« eines Kaleudermonta »erden noch für de« vollen Monat verzinst Gewünschte Stück- zahlnuge» erfolgen in der Regel ohne Kündigung nnd ohne Ains» Verlust in beliebiger Höhe Das Wichtigste. * Die staatsrechtliche Kommission des braun« schweigischen Landtages ist vom Regent« fchastsrat zum 28. d. M. «inberusen worden. * Die Voruntersuchung auch gegen Putt« kam er ist abgeschloffrn. Wie verlautet, soll nur Klage wegen der bekannten Paßangelegenheit er« hoben werden. " Nus Anlaß des polnischen Schul st reiks find gegen 250 Strafprozesse in Posen, Thorn und Graudenz anhängig. * Ein von der Hamburger Hauptfiation sür Erdbebenforschung gemeldete Erdbeben vom Sonn« tag hat, wie man annimmt, aus der Halbinsel Alaska stattgesunden. * In der russischen Armee soll einStaats - streich zum Sturze der Verfassung oorbe« rettet werden. Nach Weihnachten. Auch in diesem Jahre ist es dem deutschen Volke leider nicht beschieden gewesen, des Weihnachts« festes sich in voller Ruhe und ungestörtem Behagen zu erfreuen. Die äußere Lage des Reichs ist aller« dingS weniger ungünstig als im Vorjahre. Es liegen zurzeit keine bedenklichen Verwicklungen mit anderen Staaten vor und der Friede kann, falls nicht gänzlich unerwartete Ereignisfe plötzlich über die Welt Hereinbrechen, für absehbare Zeit auch fernerhin als gesichert betrachtet werden. Der Streit indessen, der zwischen der Mehrheit des Reichstages und der Regierung auSgebrochen ist, und der zur Auslösung des Reichstages geführt hat, hat eine be schauliche Weihnachtsstimmung diesmal nicht recht aufkommrn lassen. Der Wahlkampf, der bereits be gonnen hat, muß notwendigerweise viele alle Gegen sätze neu beleben und so manche kaum vernarbte Wunde auss neue ausbrechen lassen. Bisher hat eS allerdings den Anschein, als ob trotz aller Anstrengungen der Parteien die über« wiegende Masse des Publikums, die seit Jahren schon den Vorgängen auf dem Gebiete der inneren Politik nur geringes Jntereffe entgegenbringt, auch diesmal sich aus ihrer Gleichgültigkeit nicht auf rütteln lassen will. Aber in den ersten Wochen nach dem Feste, in denen sonst immer noch eine so wichtige angenehme weihnachtliche Stimmung rach- herrscht, werden die politischen Parteien ihren Auf marsch vollziehen, um in leidenschaftlichen Streiten um di« Palme des Sieges zu ringen. Auch in unserem 17. ReichttagSwahlkreife beginnt bereits das Geplänkel. Nun gilt eS für die OrdnungS- Parteien, sich die rechte Rüstung für den Kamps zu verschaffen, damit der Sieg bei ihrer Fahne bleibt. Dem Versuche, den Gang des Wahlkampfes durch Verbreitung grundloser Behauptungen zu beein flussen, tritt die Norddeutsche Allgemeine Zeitung halbamtlich durch folgende Ausführungen entzegen: „Wenn ,s vereinzelte rechtsstehende Organe gibt, dir offen oder versteckt für eine Abände rung der Re tchStagSwahlrechts auf dem Wege der Staatsstreichs Propaganda machen, so hat doch die Regierung mit solchen Phantastereien nicht das all«rmind«ste zu tun, sie weist jede Gr- mein schäft mit solchen Projekten auf das entschiedenste zurück, und «S ist unehrlich im höchsten Grade, wenn z. B. der Vorwärts auf Grund solcher wie gesagt durchaus vereinzelt gebliebenen und in keiner Weise ernst zu nehmenden Seußerungen der Presse der Regierung oder auch maßgebenden Parteien des Reichstags StaatSstreichgelüste in dieSchuhe schiebt. Wir meinen aber auch, die ganze Gruppierung der Parteien, wie sie sich nach und Infolge der Auflösung des Reichstages vollzogen hat, muß an sich jeden Gedanken, als ob eS der Re- gierung auf ein« Schmälerung der VolkSrechtr, auf «ine Beeinträchtigung der konstitutionellen Garantien an komme, von vornherein ausschließen. Wenn, wie zu hoffen und zu wünschen, der bürger liche Liberalismus in allen seinen Schattierungen, der sich national zuverlässig erwiesrn, bei den be vorstehenden Neuwahlen dem Zentrum und vor allem der Sozialdemokratie Terrain abgewinnt, so werden dadurch die Bürgschaften für Aufrechter« Haltung eines streng konstitutionellen Regiments sicherlich nicht geschwächt, sondern eher noch gestärkt, wie besonders auch die Sozialdemokratie zugeben müßte, die so ost in puncto Wahlrecht das Zentrum als unsichere Kantonisten hinzustellen sich bemüht hat. Wir meinen aber überhaupt, eine Regierung, die den linksstehenden bürgerlichen Parteien mit größerem Vertrauen entgrgenkommt als je zuvor, sollte gerade in diesem Moment, sosern man es mit ehrlichen Gegnern zu tun hätte, am wenigsten dem Verdacht von Umsturzgedanken und Staatsstreichge lüsten ausgesetzt sein, wie sie von der gegnerischen Presse im Gesühl einer innerlich schwachen Position mit allem Aufwand einer künstlich gesteigerten Phantasie an die Wand gemalt werden. Alle der- artigen Ausstreuungen von beabsichtigten Wahlrechts änderungen, sei «s mit, sei es ohne Verlaffen der RechtSbasis, sind plumper Wahlschwindel und weiter nichts, ebenso wie auch die der Regierung unterstellte Absicht, den n«uen Reichstag im Falle einer den Wünschen der Regierung nicht entsprechen den Zusammensetzung sofort aufs neue wieder auf- zuISjen, von uns bereits in das Gebiet des Märchens verwiesen worden ist. Daß also die gegnerischen Parteien sich als Hüter der Volksrechte ausspielen, ist durchaus überflüssig, diese sind auch bei der Regierung und den zu ihr stehenden Parteien in guter Hut; die deutsche Machtstellung, das Ansehen, die Ehre Deutschlands vor dem In- und Auslands zu bewahren — für diese Aufgabe aber haben sich jedenfalls dirjenigen,Parteien geeigneter erwiesen, die am 13. Dezember nicht die nationale Fahne im Stich ge laffen haben und unsere im Felde liegenden Krieger in Eüdwestasrrka um eine Handvoll Silberlinge zu verkaufen gewillt waren." Bravo! Deutsches Reich. Dresden (König Friedrich August) hat «»läßlich des WrihnachtSfesteS 28 Strafgefa«ge»e be gnadigt. Dasselbe ist von seilen d«S GroßhrrzogS von Hessen geschehe«. Berlin (Das Geschenk an Papst Leo XIU.) Die »Norddeutsche Allgem. Zeitung" mel det: Seit längerer Zeit wird in der Presse unter Berufung auf eine Stelle im Manuskript des unver öffentlichten Teils der Denkwürdigkeiten des ver storbenen Fürsten Chlodwig zu Hohenlohe-Schillings fürst die Behauptung erörtert, daß im Jahre 1893 im Zusammenhänge mtt der damals den Deutschen Reichstag beschäftigenden Militärvorlage Papst Leo XIII. von Deutschland ein Geschenk in Höhe von einer halben Million Frank erhalten oder erbeten habe. Es sind hierüber eingehende Ermittelungen angestellt worden, die sich nicht nur auf die Durch» sicht des amtlichen Materials, sondern auch aus die Befragung von Persönlichkeiten erstreckt haben, die von der Angelegenheit, wenn wahr, Kenntnis haben müßten. Nach Abschluß dieser Ermittelung stellen wir fest: ES hat sich nicht der geringste Anhalts punkt dafür ausfinden lasten, daß dem Papst Leo XIII. unter den angegebenen Umständen von Deutsch land eine Geldsumme angeboien oder zugewendet worden ist. Auch über die angebliche Aeußerung eines dahingehenden päpstlichen Wunsches hat nichts festgestellt werden können. Richtig ist, daß beim Jubiläum des verstorbenen Papste- nach der allge mein und auch von anderen Höfen und Regierungen beobachteten Sitte ein JubiliäumSgeschenk gemacht worden ist, das in einem künstlerisch ausgeführten Schmuckstück bestand. (Die Verlobung des Großherzoqs von S a ch se « -W e.im u r) mit einer Nichte der deutschen Kaiserin wnd in Weimarer Hofkreisen als bevorstehend angekündigt. ES handelt sich anscheinend um die zweite Tochter des Herzogs von Schleswig- Holstein Son derburg- Glücksburg. — (Zur Frachtoergünstigung für frisches Fleisch.) Nach einer der Berliner Handelskammer zugrgangenen Mitteilung wird die für frisches Fleisch kürzlich eingetretene Frachtoer- günstigung (Aufnahme in den Spezialtarif sür be stimmte Eilgüter) vom 1. Januar an dahin erweitert, daß auf Entfernungen von 101 Kilometer an sür Wagenladungen von 5 und 10 Tonnen ein besonderer AuSnahmetarif eingesührt wird. Der neue Tarif gilt im Binnenverkehr der preußisch- hessischen, bayerischen, sächsischen und oldenburgischen StaatSbahnen, der ReichSrisenbahnen, der Militär eisenbahnen und der anderen im Tarife angeführten Bahnen, sowie im Wechselverkehre dieser Bahnen untereinander. — (Tin Berliner Riesenstreik in Sicht.) In der Berliner Holzindustrie, die über 13 000 organisierte Arbeiter beschäftigt, steht ein gewaltiger Streik bevor. Der am 14. Januar 1907 ablaufende Tarifvertrag ist vom Deutschen Holz arbeiter verband gekündigt worden unter Ausstellung einer Reihe Forderungen, darunter Achtstundentag und wöchentlicher Mtndestlohn von 27 Mark. — (Unglaublich« Roheit der Polen.) Der „Dzienntk PolSki" in Lemberg veröffentlicht, der „Tägl. Rdsch." zufolge, ganz unglaubliche Blas phemien, die wir nur zum Teil wiedergeben wollen r „Ich habe aus Posen die Nachricht «rhallen, daß man sich in Berlin, unter dem Einfluß des Gerechtigkeitsgefühls, endlich dazu entschlossen habe, daß der Religionsunterricht in der Provinz Posen in polnischer Sprach« erteilt werde. Unter der Be dingung, daß l. Diezehn Gebot« folgendermaßen lauten werden: Ich bin der, welcher euch von der durch meine Verfassung garantierten Gleichberechtigung
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