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Wilsdruffer Tageblatt : 15.11.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-11-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-193411151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19341115
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19341115
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWilsdruffer Tageblatt
- Jahr1934
- Monat1934-11
- Tag1934-11-15
- Monat1934-11
- Jahr1934
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 15.11.1934
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MdnOrZWblatt Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und ^»^»Wilsdruffer Tageblatt^ erscheint an allen Werktagen nachmittags 4 Uhr. Bezugspreis monatlich 2,— NM. Haus» bei Postbestellung 1.80 AM. zuzüglich Bestellgeld. Einzelnummern 10 Rpfg. Alle Postanstalten und Post- ^vren, unsere Austräger u. »» Geschäftsstelle, nehmen zu Derzeit Bestellungen ent. Wochenblatt für Wllsdrufs u. Umaeaend gegen. Im Falle höherer gemalt.Krieg od. sonstiger ' ' Betriebsstörungen besteht Anspruch aus Lieferung der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises, Rücksendung eingesandter Schriftstücke erfolgt nur. wenn Rückporto beiliegt. der Betrag durch Klage eingezogen werden- must oder gerat. alle anderen Stände des Wilsdruffer Bezirks Lurch Frrnrus Übermil- Fernsprecher- Amt BNikKKvii« ^>»0gd-ii dn, men wir deine Gewähr. y » . «Utt LV„S0rUN "lk. v «eilen Anzeigen überneh--, erlischt, wenn Ler Betrag durch Klane elnae.aa-" — Jeder Raballauspru-r, Leu Auliraggedev in Konkurs Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtsbauvtmannscbaft Meiken rats zu Wilsdruff. Les Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicher^ Nr. 267 — 93. Jahrgang Wilsdruff-Dresden Telegr.-Adr.: „Tageblatt Postscheck: Dresden 2640 Donnerstag, den 15. November 1934 Degenstoß Ser Laar. Knox in Gens erneut angeklagt. Enthüllungen in einer Denkschrift des Saarlandes. Landesleitung und Fraktion der Deutschen Front des Saargcbiets haben sich in einer großen Denkschrift an den Völkerbund gewandt, in der zunächst die kürzliche regie rungsamtliche Denunziation der saardcutschen Bevölke rung scharf zurnrkgewicscn und aufsehenerregende Ent hüllungen übe^ den Terror der Einheitsfront und ihre planmäßigen Vorbereitungen zum Aufruhr gemacht werden. . , An Hand eingehenden Dokumentenmatenals und beigefügter eidesstattlicher Erklärungen weist die Denk schrift u. a. nach, daß die Polizeiorgane der Regierungs kommission Spitzel in den Reihen der Deutschen Front unterhalten. Es ist erwiesen, daß der an leitender Stelle stehende Oberregiernngsrat Ritzel mit den Gegnern des heutigen Deutschlands, ja, sogar mit Personen, die im Solde der deutschfeindlichen Spionage stehen, den Inhalt des bei der Deutschen Front beschlag nahmten Materials besprochen und sich über dessen Aus wertung unterhalten hat. Bon diesem Treiben seiner Beamten, das sich als ein Hohn auf die den saar ländischen Beamten gebotene Neutralitätspflicht darstcllt, hat der Kabinettschef und Leiter des saarländischen Polizeiwcsens, Herr Heimburg, laut eidlicher Aussage gewußt. Die Denkschrift befaßt sich sodann grundsätzlich mit der Emigrantenpolitik des Präsidenten Knox und brand markt scharf die parteiische Stellungnahme des Saarpräsi- deuten, wie er die Emigranten im Saargebict gewähren läßt und wie diese selbst in die Abstimmnngsvor- bereitnngcn der Saarbcvölkcrung eingreifcn. Die Deuische Front erhebt in ihrer Denkschrift daher erneut die Forderung auf Ausweisung aller nichtabstimmungsberechtigien Personen, die aus 'politi schen Gründen Deutschland verlassen haben. Interessant ist in diesem Zusammenhang eine eides stattliche Erklärung eines früheren Emigranten vor dem Amtsgericht in Ulm, der sich während einiger Zeit in dem saarländischen Emigrantenlager von der Heydt aufhielt. Durch diese Aussage wird bekundet, daß in dem Emigrantenlager regelmäßige übungsstunden unter Leitung eines ehemaligen Sergeanten aus Metz stattfanden. Ein Maschinengewehrmodell stand ebenfalls zu Übungszwecken bereit. Es wurde eingehender Unterricht über die Bedienung des Maschinengewehrs erteilt. Bei den Jnstruktions- stunden wurde immer wieder zum Ausdruck gebracht, daß Ende November oder Anfang Dezember 1934 eine revolutionäre Aktion im Saargebiet unternommen werden müßte, um der Regierungs kommission die Mittel zu liefern, den Abstimmungs- Zeitpunkt zu verschieben. Die Aktionen seien so durch, zuführen, daß auch die Deutsche Front gezwungen werde, sich zu regelrechten Straßenkämpfen zu stellen. Durch solche Verwirrungen könnte erreicht werden, daß die Regierungskommission ausländische Truppen zur Aufrechterhaltung der Ordnung für das Saargebiet anfordcre. Ferner geht aus einem der Denkschrift beigefügten Schreiben eines Morbacher Waffenlieferanten an den Separatistensührer Waltz eindeutig hervor, daß den Separatisten größere Mengen Waffen geliefert worden sind. Gegenüber der Knoxschcn Behauptung von „Ein- Mischungen des Reiches" betont die Deutsche Front u. a. darauf, daß ohne diese sozialpolitischen Lei stungen die Sozialrentner und Kriegsopfer im Saar- acbict zugrunde gegangen wären und heute noch im Saargebiet unüeheureWohnUMLittü herrschen würde. Mem OeiMimw Deutschland Dom Kampffeld der Preise. , Vielleicht kennzeichnet nichts so sehr die Notwendig- reit, ungerechtfertigten Preis st eigerungen mit drastischen Mitteln entgegenzuwirken, wie die Mitteilun gen, die der Reichskommissar für Preisüberwachung über gewisse, sehr häufig anzutreffende Vorkommnisse bei Warenlieferungen im binnendeutschen Geschäftsverkehr gemacht hat: der Lieferant will früher abgeschlossene Ver trage nicht innehalten, sondern verlangt höhere Preise für seine Ware, weil inzwischen die Preise angezogen hätten. Oder er will zu dem alten Preis nur eine qualitativ schlechtere Ware liefern. Der Reichskommissar erklärt auch, daß sogar Verbände, die zwischen einem Ver tragsabschluß und dem Lieferungstermin der Ware zu fälligerweise eine Heraussetzung ihrer Verbandspreise be schlossen hätten, dann auf ihre liefernden Verbands angehörigen einen Druck ausübten, für diese Lieferungen Nicht den alten, vertraglich vereinbarten Kaufpreis zu fordern, sondern den neu festgesetzten. „Die Einhaltung abgeschlossener fester Verträge gehört zu den selbstver ständlichen Gepflogenheiten eines ehrbaren Kaufmanns" und ein derartiges Vorgehen wie das oben geschilderte sei „vollkommen rechtswidrig", fügt Dr. Goerdeler diesen Mitteilungen zu. Die preistreibenden Tendenzen dieses Strebens nach dem sog. „W i e d er b esch affun g s p reis" liegen auf der Hand, und es wäre schwer, den Preiswagen an- Zuhalten, wenn hier nicht sofort die Bremsen scharf an- Sezogen werden. Es ist ja höchstbedauerlich, daß sich der Preiskommissar überhaupt genötigt sah, derartig zur -ckNnehaltung der Vertragstreue zu mahnen I Und ausdrücklich sagen zu müssen, daß für einen ehrbaren Kaufmann die Vertragstreue eine Selbstverständlichkeit sein müsse; Denn es ist doch wohl kaum anzunehmen, daß ein Lieferant dem Abnehmer die Ware unter dem vertraglich vereinbarten Preis überläßt, falls inzwischen der Verbandspreis etwa heruntergesetzt worden ist! Das tst nämlich auch schon geschehen, allerdings nur unter oem Druck der staatlichen überwachungsstellen, z. V. der für die unedlen Metalle. Das Streben nach der un bedingten Erlangung des „Wiederbeschasfungspreises" wirkt wie eine Schraube ohne Ende und erweckt peinliche Erinnerungen an eine besonders trübe Zeit des deutschen Wirtschaftslebens. Wenn also die Furcht vor einer Roh stoffverknappung zu einer „Käuferpsychose" geführt hat — womit nicht etwa nur der letzte Verbraucher gemeint ist — und es dadurch zu Preissteigerungen ungerechtfertigter Ari kam, so liegt andererseits ein Teil der Schuld für diese Entwicklung auch darin, daß die Heraufsetzung ge bundener Preise Besorgnisse um die Wiederbelieferung durch den Erzeuger auslösen konnten. Also wurde vom Reichskommissar zuallererst jede derartige Heraufsetzung überhaupt von seiner eigenen oder seiner Beauftragten Genehmigung abhängig gemacht. Bei der bekannten und ganz unverhohlen ausgesprochenen Einstellung Dr. Goerdelers zu der Frage der Preis bindungen, Mindestpreise nsw. dürfte eine solche Ge nehmigung, die bisher übrigens dem Reichswirtschafts minister zustand, recht selten und wohl nur in Fällen größter wirtschaftlicher Notwendigkeit gegeben werden! Er hat außerdem sein Betätigungsgebiet auch auf die so genannten „Markenartikel" ausgedehnt, die den früheren Verordnungen über die Preisüberwachung nicht unterworfen waren, aber einen großen Teil des Waren verkehrs ausmachen. Diese Artikel mußten bekanntlich an den letzten Verbraucher auch zu einem Preis verkauft Werden, der zwischen dem Erzeuger und dem Kleinhandel bindend vereinbart oder diesem vom Erzeuger bzw. Groß handel vorgeschrieben war. Auch hierfür bedarf es also jetzt der Zustimmung des Reichskommissars immer dann, wenn die bisherige Preisbindung des Einzelhandels irgendwie erhöht wird oder neue Markenartikel und damit auch Preisbindungen beabsichtigt sind. „Viele dieser neuen Preisbindungen werden auf ihre gesamtvolkswirtschaftliche Bedeutung nachgeprüft werden; und wenn sie diese Nachprüfung nicht bestehen, dann ver schwinden sie", hat Dr. Goerdeler versichert! . Eine interessante Information einer ungarischen Zeitung. Aus maßgebenden politischen Preisen wird dem römischen Vertreter der nationalen ungarischen Zeitung „Uj Magyarsag" die Auffassung der italienischen Regie rung über die gegenwärtige Stellungnahme I t a l i e n s zuDeutschland in einer auffallend bestimmten Form folgendermaßen wiedergegeben: Die italienische Regierung leugnet, daß, wie vielfach behauptet worden ist, eine Verschlechterung in den Be ziehungen zwischen Deutschland und Italien eingetreten ist. Hierfür liegen keinerlei Anzeichen vor. Die offiziellen Vertreter des heutigen Deutschland haben niemals erklärt, daß sie Österreich Deutschland einverleiben wollten. Zwar hat die italienische Regierung während der Julirevolution Militärische Maßnahmen an der österreichischen Grenze getroffen, die jedoch lediglich dem Schutze des gefährdeten österreichischen Regimes galten. Diese Maßnahmen wurden sofort rückgängig gemacht, als der Reichs kanzler Hitler die deutsche Grenze den aus Öster reich flüchtenden Anführern der Revolution sperren ließ. Damit hat Hitler den Frieden Mitteleuropas gerettet. In den Beziehungen zwischen Deutschland und Italien herrsche gegenwärtig Windstille. Mit Genug tuung kann aber festgestellt werden, daß das gute deutsch-italienische Verhältnis unverändert fortbesteht. Auch die Entsendung des Vize kanzlers v. Papen nach Wien kann als ein beruhigen des Moment bezeichnet werden. Die italienische Regie rung hat seit Jahren in der Abrüstungs- und Gleichbcrechtigungsfrage wie auch in den Völkerbundsfragen die deutschen Wünsche aus großen außenpolitischen Gesichtspunkten heraus unterstützt. Die gleiche Haltung nimmt die italienische Regierung jetzt in der Saarfrage ein. Sie hält es für unerläßlich, daß die Abstimmung im Saargebiet ohne jede Einmischung von außen her staltfindet. Sollte dennoch eine Einmischung Frankreichs in der einen oder anderen Form erfolgen, so werde die italienische Regierung ihre Entscheidung treffen. Men über den Zesuch Ribbentrops. Erklärungen des Lordkanzlers im Unterhaus. Im Englischen Unterhaus wurde Lordsiegelbewahre, Eden über die Unterredungen mit Herrn von Ribben trop, dem Beauftragten des Reichskanzlers für Ab- rüstungsfragen, befragt. Eden betonte in seiner Ant- wort, daß sich bei den Besprechungen im Foreign Offic« nichts ergeben habe, was über eine freundschaft liche Unterhaltung hinausgehe. Neue Vorschläge seien nicht unterbreitet worden und aus den Unterredun gen sei keine neue Entwicklung hervorgegangen. Auf die weitere Frage, ob dem Lordstegelbewahre, eine Zeitungsmeldung zu Gesicht gekommen sei, wonach bei den Unterredungen die „Art und der Zweck der in Deutschland im Gange befindlichen Wiederauf rüstung" erörtert worden sei, erwiderte Eden: Ja, ich habe die Zeitungsmeldung, auf die hier Bezug genom men wird, gesehen. Sie ist unbegründet. Eine Erklärung der in der Meldung behaupteten Art ist nichi abgegeben worden. Die Unterredungen gingen nicht über die in meiner Antwort dargelegten Grenzen hinaus, und ich mißbillige es, daß sie eine politische Be deutung erhalten, die sie nicht verdienen. Ausweisung von Ungarn aus Gü-slawien In Budapest werden die Meldungen über Massenaus- weisungcn ungarischer Staatsangehöriger aus Südslawien bestätigt. Es wird mitgetcilt, daß die Ausweisungen be- rcits in die Hunderte gehen. An der ungarisch-südslawi- schen Grenze trafen ständig größere Gruppen von aus gewiesenen Ungarn ein. Ferner lägen Meldungen über zahlreiche Verhaftungen vor, die die südslawischen Behör den in den letzten Tagen vorgenommen hätten. In der Budapester Oeffentlichkeit herrscht wegen dieser Vorgänge große Erregung. Die bisher bei der Belgrader Regierung eingeleiteten diplomatischen Schritte der ungarischen Regierung wer den als erfolglos bezeichnet. An amtlicher Stelle wird erklärt, die Regierung warte in voller Ruhe jetzt di/ wei tere Entwicklung ab, bis die Lage für etwaige inter nationale Schritts genügend reif sei. Wir fordern für die Armen: Nicht nur Eintopfspcnde, sondern Eintopf essen! wirklich Ir. Goerdeler vor denKirMaMührern Neichskommissar Dr. Goerdeler sprach vor sämt lichen Wirtschaftsführern über den Einsatz der Wirtschaftsorganisation bei der P r c i s ü b e r w a chung. <^er kommissarische Führer der Wirtschaft, Graf vonder G o l tz , erklärte im Namen der Hauptgruppen-, Fach- aeuppcn- und Bezirksführer, daß die Bestrebungen des Reicbskommissars die unbedingte Unt e r stützung der Wirtschaftsorganisation fänden.
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