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Wilsdruffer Tageblatt : 15.07.1920
- Erscheinungsdatum
- 1920-07-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192007153
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19200715
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19200715
- Sammlungen
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWilsdruffer Tageblatt
- Jahr1920
- Monat1920-07
- Tag1920-07-15
- Monat1920-07
- Jahr1920
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 15.07.1920
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KWmfferÄaM« für die Amtshauptmannschaft Meißen, für das sowie für das Forst. Donnerstag Sen 18 Juli 1920 j 78. Jahrg Inserüon«prek Pfg. für dje fxgespallenr Korpu^zelle oder deren Naum, Lokalpreis Pfg., Nellamen Pfg., alles mii Teuerungszuschlag. I lraud und labellarlscher Sah mit so"/ Aufschlag. Lei Wiederholung und iZahresun. 'hen entsprechender Nachlaß. Bekanntmachungen !m amtlichen Teil inur von BehSr. ns die Kpallzelle bü Pfg. bez. Pfg. / Nachweisungs. und Offertcngebühr ro be». Pfg. Telephonische Ii.seraten'Bufgabe schließt jedes Rellamationsrechl aus. / Anzeigenannahme bis sl Uhr vormittags, x Beilagengebühr das Tausend. Wk., ür die Poftauflage Zuschlag. / Für das Erscheinen der Anzeigen an bestimmten Tagen und Plätzen wird leine Gewähr geleistet. / Strikte Platzvorschrist "/, Auffchlag ohne Rabatt. / Die Rabattsätze und Nettopreise haben nur bei Bar» zahlung binnen Z0 Tagen Gültigkeit; längeres Ziel, gerichtliche Einziehung, ge meinsame Anzeigen versch. Inserenten bedingen die Berechnung des Brutto-Zeilen- xrelses. / Sofern nicht schon früher ausdrücklich oder stillschweigend als Erfüllungsort Wilsdruff vereinbart ist, gilt es als vereinbart durch Annahme der Rechnung, fall« «licht der Empfänger lnnerh. S Tagen, vom Rechnungsiage an, Widerspruch erhebt. WocheMsiS WrSilsdmff und Umgegend. Erscheint seit dem Zähre 1S41. ------ »«« .Wilsdruffer Tageblatt- erscheint täglich, mit Ausnahme der «E- und Festtage, abends S ilhr für den folgenden Tag. / Bezugspreis bei Sesostabholung »on der Druckerei wSchentlich Pfg., monatlich' Pfg., durch unsere Austräger zugetragen monatlich Pfg-, A »-"deutschen Postanstal,en vierteljährlich Mk. Aste Postanstallen, Postboten sowie unsere Austräger und G-ichastsstelle nehmen '-derzeit Bestellungen entgegen. / Im Falle häherer Gewalt — Krwg oder sonstiger lr-endwelcher Störungen der Betriebe der Zeitungen, der Lieferanten oder der Befärderungseinrichtungen — hat der Bezieher keinen Spruch auf Lieferung »der Nachlieferung der Zeitung oder auf Nückzahlung de« Bezugspreises. Kerner hat der Inserent in den obengenannten Fällen keine Ansprüche, falls d^ Ä-i un, verspätet, In beschränktem Umfange oder nW mch-lnt. / »erkaufspre!« der Nummer 10 Pfg. / Zuschr sten flndru «dresst-ren, sondern an den Vertag, die «chr^I-ttung oder die Anonpme Zuschriften bleiben unberückstchttat- Barliner Bert, etung. Berlin SW.sL Amtsgericht ««d de« Stadtrat z« Wilsdruff remamt M Dharaudt. >0-01«,-».a»n>«. Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. 6. Nr. 1«0 s Amtlicher Teil. l. Diphtherie-Heilsera mit den Kontrollnummern 2045 bis 2064 einschließlich aus den Höchster Farbwerken, 155 bis 173 einschließlich aus den Bshringwerken in Marburg, 557 bis 565 einschließlich aus dem Serumlaboratorium Ruete-Enoch in Hamburg, 238 bis 241 einschließlich aus dem Sächsischen Serumwerk in Dresden, soweit nicht bereits früher wegen Abschwächung usw. eingezogen; II. Tetan«S-Sera mit den Kontrollnummern 1054 bis 1162 einschließlich aus den Höchster Farbwerken in Höchst a. Main, 857 bis 735 einschließlich aus den Behringwerken in Marburg, 116 bis 134 aus dem Sächsischen Serumwsrk in Dresden, und III. Me«i«gokokkten-lGenickstarre»)Sera mit den Kontrollnummern: 18 bis 23 einschließlich aus der Chemischen Fabrik E. Merck in Darmstadt sowie mit der Kontroü- nummer 6 aus dem Sächsischen Serumwerk in Dresden sind vom 1. Isli d. I. ab wegen Ablaufs der staatlichen Gewährdauer zur Eirrziehung bestimmt worden. Dresden, am 12. Juli 1920. Ministerium des Innern. Brotversorgung. Infolge der allgemeinen Knappheit an inländischem Brotgetreide und der Schwierig keiten in der Beschaffung von Auslandsgetreide sowie zur Aufrechterhaltung der bisherigen Brotration von 1900 § hat das Wirtschaftsministerium eine Streckung des Brotgetreides um 20°/o angeordnet. Nach Gehör des Ernährungsausschusses wird daher bis auf weiteres für das Ge biet des Kommunalverbandes Meißen-Stadt und -Land mit Wirkung vom 15. Juli 1920 das Mischungsverhältnis für die Brotherstellung wie folgt festgesetzt: SV Teile MWzeutlges RWenmhl 20 Teile SOprozeatiges Weizenmehl 2« Teile StreMngsmehl j Die Bäcker haben aus 100 Pfund Getreidemehl und der zugehörigen Menge Streckungs mehl mindestens 160 Pfund Schwarzbrot herzustellen und dafür eine entsprechende Zahl Brotmarken abzuliefern. Der Verlust infolge von Schwund, Verstaubung usw. ist hierbei bereits berücksichtigt. Da sich die Reichsgetreidestells bereit erklärt hat, zunächst für 8 Tage die bedeutenden Mehrkosten, die den Kommunalverbänden durch die angeordnete Streckung mit den wesent lich teueren Ersatzmehlen erwachsen, zu tragen, bleiben vorläufig die bisherige« Brots preise bestehen. Im übrigen behalten die Bestimmungen der Bekanntmachung vom 29. April 1920 Nr. 402 II L Gültigkeit. Meißen, am 13. Juli 1920. Nr. 532 b II L. -l-r Kommunslverband Meißen-Stadt «nd -Land (Amtshanptmannschast). Fleischversorgung. Im Kommunalverband Meißen-Land, einschl. der rev. Städte Nossen, Lommatzsch und Wilsdruff, wird dis auf Bezugsschein gegen Abgabe der Reichsfleischmarken „X" zu verabfolgende Fleischmenge für die Woche vom 12. bis 18. I«!i wie folgt festgesetzt: a) für Persons« über 6 Jahre: 200 § Frischfleisch mit Knochen oder — soweit vorhanden — 160 A Hackfleisch oder 200 § Wurst, b) für Kinder unter 6 Jahren: 100 § Frischfleisch mit Knochen oder — soweit vorhanden — 80 § Hackfleisch oder 100 Wurst. Meißen, am 13. Juli 1920. 499 II I,. eirr Kommunalverband Meißen-Land. Wohnungsnachweis betr. Nach eingehender Beratung im Wohnungsausschuß und mit Zustimmung der Stadt verordneten geben wir hierdurch bekannt, daß die Möglichkeiten, noch weitere Wohnungen in Wilsdruff verfügbar zu machen, nahezu erschöpft sind. Die wenigen noch vorhandenen oder freiwerdenden zu Wohnzwecken geeigneten Räume reichen nur noch aus, einem kleinen Teile der noch zahlreich vorgemerkten Wohnungsuchenden ein meist nur notdürftiges Unterkommen zu schaffen. Wenn auch der Wohnungsausschuß seine immer schwerer werdende Tätigkeit noch fortsetzen wird, so ist es doch ganz unmöglich, neu Heiratende« oder Zuziehenden für die nächsten Jahre ein Unterkommen in Aussicht zu stellen. Gesuche in dieser Richtung sind deshalb zwecklos. Wilsdruff, am 9. Juli 1920. sres Der Stadtrat. Wohnungsamt. Donnerstag den 15. Juli von nachmittags 2 dis 4 Uhr auf die Nummern 238 bis 442. Wilsdruff, am 5. Juli 1920. 51-1 Der Stadtrat — Kriegswirtschastsabt. Kleine Jeffung für eilige Leser. * Der Reichstag wird voraussichtlich am 28. Just wieder zu einer kurzen Tagung zusammentreten. * E»? Beschluk des Reichskabinetts soll die Wahl des Reichspräsidenten erst nach der Abstimmung in Ober- Mesien erfolgen. "Neuerdings verlautet, die Entente beabsichtige, Ober- Mesien als Faustpfand für die Durchführung der deutscher, Kohlenkeferungen zu behalten. * Lloyd George hat infolge seiner Erkältung sich von den Verhandlungen in Spa zurückgezogen. Atit seiner Vertretung ist Lord Curzon beauftragt worden. * Die Polen setzen ihren ungeordneten Rückzug fort,-- die Ruffen besetzten Minsk. * Zum Schutz der Gesandtschaft in Peking bat Amerika 1200 Marinesoldaten dorthin geschickt. * Der Entwurf eines Reichswehrgesetzes, der seit längeres .Zeit schon vorliegt, dessen Beratung infolge der März- , Ereignisse jedoch verschoben werden mutzte, wird dem Reichs- »tage im Herbst zur Beratung zugehen. Auf des Messers Schneide. Über die Lage in Spa, unmittelbar vor der ent scheidenden Sitzung, liegt uns das nachstehende Stimmungs bild eines gelegentlichen Mitarbeiters vor: Der kritische Punkt ist überwunden, auch in der Kohlen frage. So viele unkontrollierbaren Gerächte, so viele TendenzgeschiLten von Hunderten von dienstfertigen Geistern in Spa auch herumgetragen werden, die Gefahr eines Ab bruchs der Verhandlungen scheint doch nach dem Gange, den die täglichen Einzel- und Gesamtbesprechungen seit Beginn der neuen Woche genommen haben, so gut wie überwunden zu sein. Die unmittelbaren Berührungen zwischen den Ententeherren und den deutschen Staats männern häufen sich, und wer auch Händedrücken und ähn lichen weltbewegenden Höflichkeitsbeweisen nur mäßiges Interesse entgegenbringt, der kann sich doch dem Eindruck nicht entziehen, daß ähnliche Schärfen, wie sie in den ersten Konferenztagen die Gemüter erhitzten, nachgerade zu Un möglichkeiten geworden sind. In der Sache freilich bestehen immer noch sehr weit- Sehende Meinungsverschiedenheiten. Aber es war ein guter Gedanke unserer deutschen Vertretung, diese Differenzen nicht immer von vornherein vor der Öffentlichkeit auszubreiten, sondern sie zunächst vertraulichen Besprechungen der Sach verständigen zu möglichster Ausgleichung zu überweisen. Dieses Verfahren ist von der Gegenseite für die Wieder- gutmachungsfrage ohne weiteres akzeptiert worden. Wäre man auch in der Kohlenfrage von vornherein den gleichen Weg gegangen, man wäre vielleicht jetzt schon zu einiger Einigung gelaust. So aber klafft hier zwischen den 13,3 Mil lionen Tonnen, die Deutschland anbietet, und den 30 Mil lionen Tonnen, die Frankreich fordert, ein so gewaltiger Graben, Laß er im ersten Augenblick kaum überbrückbar erschien. Da aber ging die Entente „versuchsweise" für die nächsten 6 Monate auf 2 Millionen Tonnen zurück, während Dr. Siinsns erklärte, unser Angebot würde sich vielleicht monatlich um einige Hunderttausend Tonnen steigern lassen, wenn Deutschland sofort in ausreichender Menge Lebens mittel erhielte, um damit die Arbeitsfähigkeit der Bergleute zu steigern. Eine weitere Steigerung abermals um 3—4 Hunderttausend Tonnen im Monat würde sich späterhin mit Ler fortschreitenden Ansiedelung neuer Arbeitskräfte erzielen lassen. Jetzt aber sofort 2 Millionen den Monat zu liefern, sei ein Ding der Unmöglichkeit, und wenn die Entente darauf bestehe, so müsse st« selbst Ne Verantwortung für ihre Beschlüsse und deren Durchführung übernehmen. Herr Millerand weiß aber nachgerade ganz gut, was damit gemeint ist. Lloyd George scheint ihm in dieser Beziehung ein Privatissimum gehalten zu haben, ungefähr auf Grund Ler Konzepte der Reden von Stirmes und Hue. Und Dr. Simons hielt es jetzt für richtig, auch seinerseits einmal etwas deutlicher zu werden und auf die sehr erregte Stimmung hinzuweisen, die das von der Entente beliebte Diktatfystem in Deutschland aus- gelöst habe. So sind denn die Verhandlungen von Sonntag auf Montag und von Montag wiederum auf Dienstag vertagt worden, und der Oberste Rat wird plötzlich auch imstande sein, noch bis Ende dieser Woche in Spa zusammenzubleiben. Herr Millerand Hst für die große Dienstagsparaüe in Paris einen Vertreter abgeordnet, und Lloyd Georges Halsleiden hatte sich ebenso rasch, wie es gekommen war, wieder verzogen. Was alles natürlich nicht hindert, daß sie Len Deutschen immer wieder sehr ernste Gesichter zeigen, um sie zu weiterem Entgegenkommen heraus- zulocken. Indessen, wenn dazu bei Herrn Fehrenbach oder Dr. Simons übermäßige Neigung vorhanden sein sollte, die Herren Stinnes und Huö haben keinen Zweifel darüber gelassen, daß Arbeitgeber wie Arbeitnehmer sich in diesem Falle keiner Unterzeichnung fügen würden, deren Erfüllung sich nur durch den Ruin der deutschen Industrie erkau-en ließe. Es muß also in dieser Frage zum Biegen oder Brechen kommen. Die Zeichen deuten bald nach dieser, bald naÄ jener Seite bin. und hinter den Kulissen wlro am oas ernsmame um Leven und Sterben gerungen. Dabei ist es auch gelungen, der Entente den inneren Zusammenhang zwischen den Gesamtentscheidüngen, die hn Spa getroffen werden sollen, begreiflich zu machen. Diktieren ist leicht, aber die Dinge verstehen, die Tatsachen würdigen, Gedanken und Empfindungen der Gegner be greifen, ist ein ungleich schwereres Stück Arbeit. Engländer und Franzosen bequemen sich jetzt wenigstens zu dem Ver such, von dem unhaltbaren zu dem einzig möglichen System jüberzugehen. Die Einigkeit unter den Alliierten dabei fest« zuhalten, ist allerdings nicht so einfach, wie wenn man sich damit begnügen will, auf den Tisch zu schlagen und zu kommandieren. Die deutsche Methode des Begreifens und Versteheruvollens schließt diktatorische Allüren aus, während Herr Millerand sich darauf zu versteifen scheint, in der Rolle des Triumphators nach Paris zurückzukehren. In Len Kressen der Konferenzzuschauer herrscht nur allzusehr die Neigung vor, das sich hier abrollende Schauspiel mit der Sensationsgier zu genießen oder zu beschreiben, die sich etwa bei öffentlichen Wettkämpfen gütlich zu tun sucht. Von diesem Standpunkt aus dürfte es allerdings nur Sieger und Besiegte geben — auch hier wieder wie dereinst in Versailles, wo — traurigen Angedenkens — das uns vorgelegte Diktat allerdings vom ersten bis zum letzten Buchstaben vollzogen werden mußte. Aber die Spuren schrecken, und an der Kopfseite des Hufeisentisches, um den die Konferenzteilnehmer sich täglich sammeln, sucht man mehr und mehr durch liebens würdige Freundlichkeit als durch schreckhafte Gewaltsamkeit auf den Gang der Dinge einzuwirien. Verständigung, nicht Unterwerfung wird mehr und mehr als oberstes Ziel der Konferenz bezeichnet, wozu gewiß nicht wenig die Tatsache betgetragen hat, daß auf deutscher Seite diesmal, La, wo es angebracht und nötig war, eine etwas selbstbewußtere und entschlossenere Sprache geführt wurde. Noch stehen die Dinge aüf des Messers Schneide. Unsers Gegner wissen aber wenigstens, was sie riskieren, wenn sis völlig Unnachgiebig bleiben. Sie mögen nun tun, was sis nicht lassen iöunen. Belgiens Vorzug sbehsndlung. Die Frage Ler Vorzugszahlung von 2V2 Milliarden zu gunsten Belgiens ist in Spa vom Obersten Rat endgültig geregelt worden. Man wird Belgien die Guthaben über schreiben, die Deutschland in verschiedenen Ländern, haupt sächlich in Dänemark, infolge der Räumung der ersten Zone in Schleswig besitzt. Ferner wird Belgien einen Kredit er halten, den Deutschland in Brasilien besitzt, nachdem die deutschen Schiffe dort beschlagnahmt worden sind. Ferner
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