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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 31.07.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-07-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-191407314
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19140731
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19140731
- Sammlungen
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1914
- Monat1914-07
- Tag1914-07-31
- Monat1914-07
- Jahr1914
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 31.07.1914
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1914 — «4. — Freitag, den 3 t. Juli Haupt-Insertivnsorga« i« Ämt«ge,tchtsveziit. WU Früher Wochen- und Rachrichtsblatt 8.M^AW^,ÄvUlIetemlIs^ Amsblatt för d«s Kgl.Amtsgericht«nd -eu Stadtrat zu Lichtenstein —-— Älteste Zeitung tm Königlichen Amtsgerichtsbezirk — m,ft» Ola« Itschilut IWO. «och« r«mi- «a FM«V, »mlMMa,, Mr »e> fot-rudr» r«, — »trrtelsätzrtlcher Lrpl«prrt» 1 Mk. bt> pfg., Lurch dir Post drrogen 1 Mk. 75 Pfg. Gt«K» >»»mi Iv WM. «rßrst»qr» uch«, «ch« »er »«P^ttt«, t» Kichtuchrt», Wtttzrt» GUert-Lträße bd, «lie ««tstrttchr» Popaustalttr. Povdotrn, sowie Lie ^uolrSgrr «aaeae» Austra»» »«*« dl» fKüstrsPalt«, GruudstU» M» Iv, Mr ««»strUO» S»streute» »U M Pfß. derrchurt. «eklmue^eiir SV Pf«- -« «unttichk« Teile koste' die rwetspaitiar Seile so Pf». F«M»ch-A«W>ch »r. 7. >»s««t»»L««q«» MPlch «» MÜchM», >«r»M««i L» «chr. Telegramm Adresse: Tageblatt. Die Bemühungen «m den Weltfrieden. V Dir gestrige amtliche Bekanntmachung der russischen 'Regierung, die Kundgebungen gegen Mächte verbietet. Mit denen sie sich unverändert in Frieden zu befin den wünscht, darf im deutschen Volke mit großer Ge nugtuung ausgenommen werden, sie wird aber .vesenk- lich beeinträchtigt durch die kriegerischen Vorbereitun gen, die in Rußland unleugbar getroffen werden. Al Äerdings hat Rußland eine offizielle Mobilmachung noch nicht angeordnet, doch beweisen zahlreiche einwandfreie Meldungen, daß es tatsächlich Vorbereitungen in wei tem Umfange trifft. Wer zwischen den Zeilen der heu tigen Kundgebung des Organs des Reichskanzlers, der „Norddeutschen Allgemeinen Zeitung" zu lesen ver sieht, dem wird der bittere Ernst dieser Stunden ohne werteres klar. Die Mahnung an das Volk, sie durch ferneres Bewahren einer maßvollen und ruhgen Hal tung in ihrem Bestreben, den Frieden zu erhalten, zu unterstützen, muß in diesem Augenblick das Bolksge- wissen in seinen tiefsten Tiefen ergreifen und schütteln, denn kommt cs zu einem Zusammenstoß mit Rußland, so handelp-eS sich um unser ganzes Sein und Richt- sein. Maßvolle und ruhige Haltung müssen wir in diesen ernsten Tagen bewahren, und mit aller Energie da rauf hinarbeiten, daß unsere alten deutschen Erbübel Klassenhaß, Standesdünkel und Glaubenshaß, die un ser Volk trennen und verhetzen, ausgebrannt werden wie böse Geschwüre, damit, sollte die Stunde lom men, die uns über unser deutsches Tun Rechenschaft «bfordert, wir alle eine granitene, geschlossene Masse bilden, an der jeder Feind, der sich ihr zu nahen wagt, sich die Schwerter stumpf hauen muß. Deshalb, deutsches Volk, schließe dich zusammen in allen Klassen, in allen Ständen und zertritt die gif tige Schlange des Parteihadcrs. Sei einig, cinig, «inig? Wir verzeichnen folgende Depeschen zur Lage: Von der Reichsregierum« Berlin. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" bemerkt zu der gestern auSaezebenen amtl ch u russi schen Mitteilung: Der friedliche Ton d r amtli<!en russischen Mitteilung vom 28. Juli hat hier lebhaften Widerhall gefunden. Die Kaiserliche Regierung t'ilt den Wunsch auf Erhaltung friedlicher Beziehungen. S e Hofft, daß das dcustche Volk sie durch ferneres Be wahren einer maßvollen und ruhigen Haltung in ihrem Bestreben unterstützen wird. Depeschenwechsel Berlin. Die Nachricht, daß Se. Majestät der Kai ser Nikolaus an den Deutschen Kaiser ein Telegramm« gerichtet habe, wird uns mit dem Hinzufügen bestätigt, daß sich dieses Telegramm mit einer Depesche Kai ser Wilhclins an den Zaren gekreuzt habe. » * . * Bern. Das Internationale Friedensbureau hat an Kaiser Wilhelm folgendes Telearamm gesandt: ,Im Vertrauen auf das (tzcrechtigkeitsgefühl und die Frje densliebe, von denen Eure Majestät der Welt so viele Beweise gegcben haben, bitten wir Sie drina nd. der die Völker bedrückenden Beklemmung ein Ende -u machen, indem Sie durch Ihre VermiOeluna die Bei legung des österreichisch serbischen Konfliktes bewirken " Eine Umterrev«»« Paris. Der deutsche Botschafter Freiherr v-m Schoen hatte gestern vormittag mit dem stellvertreten den Minister des Aeußern, Bienvenu Martin, neuer dings eine Untere düng über die Möglichkei t e uer Lo Valiiserung des österreichisch serbischen Konfl k es. Anr Lage Berlin.. In den Berliner diplomatischen Kreisen beurteilt man di- Lage nach wie vor sehr ernst und «am verhext nicht, daß sie durch di- offizielle Kriegs erklärung Oesterreich-Ungarns an Serbien eine Ver schärfung erfahren hat. Durch diese Kriegserklärung hat Oesterreich-Ungarn fürs erste jede diplomatische Ein mischung von dritter Seite in seinen Streit mit Serbien glatt abgeschnitten. Die Verhandlungen zwischen den Kabinetten dauern noch fort, doch ist ein Erfolg dieser Verhandlungen bisher nicht zu beobachten. Die deutsche Flotte Berlin. Die deutsche Flotte ist in ihre Heimathä fen zurückgekehrt, und zwar die Nordicefchiffe am Dienstag abend nach Wilhelmshaven, die der Ostsee gestern früh nach Kiel. Abbruch der Uebunge» sächsischer Regimenter Königsbrück. Die Artilleriercgimenter 2K und 64 haben ihre Schieß- und Exerzierübungen abgebro chen und sind in vorvergangener stacht mit Bahntrans port in ihre Garnisonen Bautzen und Pirna zurück- befördrrt worden. Desgleichen ist die reitende Abtei lung des Feldartillerieregiments 12, die ebenfalls ihre Ucksvgen abgebrochen hat, gestern vvrmittaa vom Trnp- penübungSAatz Zeithain per Fußmarsch in ihre Garnison Königsbrück^ zurückgekehrt. D rdMMen. Den „Dresdner Nachrichten" zufolge sind die beiden Grenadierregimenter, die am 17. Juli zu größeren Hebungen nach Jüterbog ausrückte» und dort bis Mitte August verbleiben sollten, zurückbevrdert wor den. Der erste Transport traf gestern gegen 1 Uhr mit tags auf dem Neustädter Bahnhof ein. Auch das Fnß- artillrrieregimcnt 9, das kürzlich zu Schießübungen nach 'Thorn befördert wurde, trifft wieder hier ein. Die Rückberufung der Regimenter erfolgte aus Grün den der Vorsicht. Glänzende Stimm««« in Oesterreich. Wien. Aus der ganzen Monarchie kommen Mel dungen, daß die Mobil s erung unter großem Jubel d r Bevölkerung und mit wahrer Begeisterung nor sich g ho. Besonders bemerkenswert sei cs, daß alle Nationalitäien des Reiches ohne Unterschied wetteifern, dem R f nach, den Waffen Folge zu leisten. Tausende non Freiwil ligen stellten sich zum Waffendienst. »WM Abfahrt eines österreichischen Militärzuges Aus Wei Pert an der sächsisch-böhmisch » Grenze wird den „L. N. N." vom Montag geschrieben: Ein großartiges Schauspiel der Begeisterung, mit w ! cher die österreichische Reserve und Landwehr eiu- rückcn, und welchen lebhaften Anteil die deutschem Ein wohner in den sächsischen Grenzstädten nehmen, gab die heute kl»«/» Uhr erfolgte Ab eise der Einbecnienen. Nachdem bereits heute inorgen von Wejpcrt zwei Ertra- züge mit zirka klOO Reservisten abgeaangeu war n, hatten sich vormittags weit über 1000 Mann »och ge stellt. Die Stadt Weipert war ungestillt v n Me ssen aus allen Bevölkcrungsschirbten. Gegen 10 Uh zogen der Militärrercin, der Schützenvercin mit Musik zum Bahnhof. Nachdem die Vereine auf dem Bahnsteig Auf stellung genommen hatten und die E nberuscaen e w c- stiegeu waren, wurde von den beide» Mus k axcllen abwechselnd „Deutschland, Deutschland über alles " und Ocstcrreichische Märsche gespielt. Bei AbfahA kc? Zu ges brach die tausendköpfige Menge in begeisterte Hoch rufe aus. lleberall ist man von der deutschen B u n dcstreuefcst überzeugt und ist von den viele« Sympathiekundgebungen hoch erfreut. Don anderer Seite werden diese Vorgänge noch fol gendermaßen geschildert: Schoa auf der Fahrt nach der Grenz' wi d man an den ausgebrochenen Krieg erinnert. Mit mir snk en eine Anzahl Deutschböhmcn. Einer erzählt mir daß er sich bei seinem Lragonerregimew in Brüx st ll n muß, heute will er von seiner alten Mutter in Schmie deberg Abschied nehmen. Auf meine Frage. Nun, ziehen Sie mit großer Hoffnung in den Krieg, antwortete er: „Gewiß, wir kämpsen sür eine gerechte Sache: wenn ich die Serben zu Gesicht bekomme, will ich schon meinen'Mann stellen." Unterdessen sind wir auf dem Bahnhose Weipert angelangt. Heute zeigt er ein ganz anderes Gesicht wie sonst. Eine wogende Men- schenmenge steht ernst auf dem Bahnsteige neben einem Militärzüge, der zum größten Teile aus Güterwagen besteht, nur für die Offiziere ist ein Wagen zweiter Klasse vorhanden. Ein Teil der einberufene» Solda ten ist bereits cingestiegc», die anderen nehme» ge rade Abschied vo» ihre» Lieben. Rührende »no ergrei fende Szenen spiele» sich ab. Hier verabschiedet sich ein rüstiger Sohn von seiner gebeugten Mutter, viel leicht ist's ihr Ernährer, ihre einzige Stütze :m Alter. O, Vaterland, du forderst viel! Dort hebt ein Vater seinen herzigen Jungen zu sich empor und blickt ihn. tränenden Auges an. Was liegt nicht alles in die sem Blick! Er schüttelt dann seinem blassen Weibe die Hand und nimmt mit einem „Gott befohlen!" Abschied. Da sagt ein blühender Jüngling seiner Braut Lebewohl. Ein grausam Handwerk ist der Krieg! Jetzt ertönt das Tronwetrniignal zum Eiusteigen. Die Bürgerschntzc» und die Friierw.hr ziehen in ihren schmucken Uniformen ans, voran die grünlrnchtende Fah ne. Ibn Mnsitkapclleii spielen wiederholt: „Gott er halte Franz den Kaiser "und die deutsche National hymne. Entblöß»» Hauptes höre» die Böhmen die beiden Lieder an. Da neigen auch die Offiziere ein, schnell nehmen iie von ihren. Frauen Abschied. Das Abfahrtssignal ertönt. Unter brausenden Hei O lste n ver läßt da"- Zug den Bahnhof. Da zieht . Ocstcrreiclis Fugend hin. lugeinen nir eiim gute Sache, wie viel gute Wün-I . und H s'nungen s> lgcn ih cn nach! . Mö gen Eur. .Gnonngm. ?he d »'scheu Brüder, in Er- füüni'g g k n. Wir sreurii uns mit Euch. . * * * Warum Oesterreich die Frist nicht verlängerte Wie» Das „Fremdenklati" konstatiert gegenüber den vielfache'» Erörterungen der internationalen Presse, wonach der Sache des Friedens ein g-oßer Dienfi h'tte geleistet werden töiincn, wenn Oesterreich-Ungarn für die Beannvortung sciner Rote Serbien eine Feiflver- läiigerüiig gtwähn halte, daß die serbische Regierung drei Fristen verstreichen ließ, ebne sie zur Befriedig ung des östcereich'ich.u Rech ZnM unee? .u bmu cn, nämffch die Frist v m Scrajewocr Mordlage bis zur Ueberreich ma am Rch Juli, sodann dic 4Kstündive Frist zur Beanlwmtung der österreichischen Neue, setzt Mich die Frist run Abbruch der diplomatischen Bevebun- gen bis zu der vorgestern erst Igle» formellen Kriegs erklärung, al in neuerdings drei Tage. D'e österreichische Rcaircnng habe demnach Serbien vor Beginn der Femd scligkeitan wi d rh lt Gelegenheit zur Be'inmmg uiw Rcttuiig des Fried.ns gegeben. „Tie Lage ist sehr ernst" London. Ukntertzaiiso Fachlich erwiderte aut Me Anfrage Bonar Laws: Wu dem Haus: !ckannr ist, erfolgte am Dienslaa die formt ck>e Kriegserk! Lruna durch Oester,eich gegen Serbien. Die La-ae ist in öieiem Anacn' l'cke von grüßt-m Ernst und ick kann zweckm-iw- gcnmise nur lagen, daß die Regierung in ihren Be mühungen nicht nachläßt, BOS. was in ihrer Macht steht, zu tu», nm das Areal cincs möglichen Konflik tes zu umschreibe». Walter Guinneß fragte, ab die Rcgicruna Nachrichten über reu angebl ch.n revolutia- nären Ausbruch in Russisch P ln erhalten hält" anilh enri erte: Nein. Fohnsoa Hocks fragte, ob Lloyd George sich mit der Baut von England in Verbindung gesctzt hätte, um ein^ Versammlung der Bankiers ein- zubcrüstn, damit Schritte ergriffen wü d.n, um zur
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