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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 13.10.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-10-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-191410137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19141013
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19141013
- Sammlungen
- LDP: SLUB
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1914
- Monat1914-10
- Tag1914-10-13
- Monat1914-10
- Jahr1914
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 13.10.1914
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Früher Woche«- mr- Rachrtchtsblatt KllW»^ Mch, NMall^ Amtsblatt ffrxs KglAmtSgerichtmtv de»Sta-tratz«Llchte«steiu — so. Ach»»»« ' Nr. 238 Dienstag, den 13. Oktober ««» 1 O1 >4 di« poft d«r-§-n 1 Mu 7b pstz. «»st» M-It Mch-va «W-» »ME» I" O»Oww >«w» A» Bekanntmachung. Die in den letzten Tage« auSgetragenen HauÄisten für die Einschätzung zur Einkommen- und ErgiuzungSstener auf daS Jahr lSI5 find unter Berück- fichtigung der aufgedruckten Vorbemerkungen »ach dem Stande vom 12. Oktober düse» Jähre» auSzufüllea und binnen 1V D»Gr» von der Zustellung an gerechnet, nicht aber vor dem 13. Oktober dies« Jahre» im Gemeindeamt — Zimmer Rr. 4 — einzureichen. Die im Kriegsdienste befindlichen Personen, einschließlich der Untermieter, und Schlafstellernu Haber, find in die Hausliste aufzunehmen, wenn sie die Wohnung beibehalte» haben. Die Einberufung zum Kriegsdienst ist in Spalte 2 der HauSliste durch de» Vermerk: ,im Kriegsdienst" oder abgekürzt ,i. K." kenntlich zu machen Die Einreichung hat durch den Besitzer setbst oder durch solche Personen zu geschehen, welche über die in Betracht kommenden Verhältnisse genügend Aus kunft zu erteilen vermögen, keinenfall» aber durch Kinder. An die pünktliche Einhaltung der Einlieferungsfrist wird hierdurch noch ganz besonders erinnert, da nach Anordnung des Königlichen Finanzministerium» I«e Versäumnis ohne Nachsicht zu bestrafen ist. Hohndorf, am 10. Oktober 1Sl4. Der Se»fti»dev»r«»d. auf de« Kriegsschauplätzen. Günstige Lage Staunend sicht die deutsche Bevölkerung die welt- zeschichtlichcn Ereignisse des Riesenkrieges an sich vor- überziehen und ahnt in ihrer Bescheidenheit vielfach michr einmal die Tragweite der Heldentaten vierer tapferen Truppe, ebensowenig wie diese sich dessen im Augenblick der Tat bewußt sein iverden Und doch ist die Eroberung Antwerpens nach dieser beispiellosen kurzen Belagerung eine Waffentat «rsten Ranges, die für alle Zeiten mit ehernem Griffel im Buche der Geschichte und Kriegsgeschichte verzeichnet sein wird, denn Antwerpen ist die zweit- größte Festung der Welt und steht an Ausdehnung nur hintrr Paris zurück. Dafür sind aber die Pariser Werke zum Teil veraltet, während die Antwerpener Festung, En die die Belgier ung zahlte Millionen hineingebaut haben, in jeder Hinsicht mo dern Ivar, ja, als Muster einer auf der Hi he stehen den modernen Festung gelten kann. Ueberdies ist die "Festung vsm Feinde mit äußerster Alstrenguni vertei digt worden. Wir dürfen nicht vergessen, daß die belgische Armee, besonders in der flämischen und wallo nischen Bevölkerung ganz ausgezeichnet" Soldat n hat, und daß das belgisch Heer gerade in Antwerpen, an- gestachrlt durch nationalen Ehrgeiz, das Höchste ge leistet hat, schon um hinter den Engländern nicht zurückzustehcn. Auch diesen wird man nach den vor- licgcnden Berichten eine rücksichtslose Tapferkeit nicht «cbsprechen können, wußten sie drA worum es sich für sic handelt! Nicht um die belgische Neutralität nachträglich zu schützen, haben die Engländer viele Tausende ihrer Söldlinge nach Antwerpen g wopfen, sondern weil sie wußten, daß sich in Antwerpen vielleicht auch Englands G e s ch i ck erfüllt. Die Saat, die England in Antwerpen gesät hat, wird bald blutig aufgehen. Ebensowenig wie wir den Engländern vergessen werden, daß sie uns zu diesem Krieg, der uns die Blüte unserer 'Mannesjugend kostet, ge;wun tK« haben, werden es ihnen dereinst die Belgier und Franzosen vergessen, deren Länder England als das Bollwerk betrachtet, auf dem der Kampf um Eng lands Größe ausgefochten wird. Aus dem edlen deut schen Blute, das vor Antwerpen und in diesem gan zen englischen Kriege geflossen ist, wird ein größeres, schöneres und stolzeres Deutschland emporspriehen. Gestern früh verbreiteten wir durch Sonderausgabe felgende amtliche Meldung: Großes Hauptquartier, 10. Oktober, abends. Nach einer nur IStägigen Belagerung ist Antwerpen mit allen Ferts in unsere Hände gefallen. Am 28. Sep tember fies der 1. Schuß gegen Vie Fort» der Küßarm Linie. Am 1. Ockobcr wurde« die FvrtS erstürmt. Mm 6. und 7. Oktober der stark ängestaute, 400 Meter breite Rothe-Abschnitt von unserer Infanterie und Artillerie überwunden. Am 7. Oktober würde «Ulsprechend dem Haager Abkommen die Beschießung Her Stadt angewudist. Da der KvEE , die Verantwortung für die Beschießung übernehmen zu wollen, begann Mitternacht vom 7. und 8. Oktober die Beschießung der Stadt. Zu gleicher Zeit setzte der Angriff gegen die innere Fortlinie ein. Schon ant 9. Oktober früh waren die Arts der inneren Linie genommen, und am 10. Oktober nachmittags konnte die Stadt ohne ernsthaften Widerstand besetzt werden. Die vermutlich sehr starke Besatzung hatte sich anfänglich tapfer verteidigt, da sie sich jedoch dem Ansturm unserer Infanterie und der Marinedivision sowie der Wirkung unserer gewaltigen Artillerie schließ lich nicht gewachsen fühlte, war sie in voller Auflösung geflohen. Unter der Besatzung befand sich auch eine unlängst eingetroffcne englische Marine-Brigade, die nach englischen Meldungen das Rückgrat der Vertei digung sein sollte. Ter Grad der Auflösung der eng lischen und belgischen Truppen wird durch die Tat. fache bezeichnet, daß die Uebergabe-Vcrhandlungen mit dem Bürgermeister geführt werden mußten, da t ine militärische Behörde vorhanden war. Die vollzogene Uebergabc wurde am 10. Oktober vom Ches des Ta ges, des bisherigen Gouvernements von Antwerpen, be stätigt. Die letzten noch nicht übergebenen Forts wur den von unseren Truppen besetzt. Die Zahl der Ge fangenen läßt sich noch nicht übersch n. Viele englische s und belgische Soldaten sind nach Holland geflohen, wo sie fcstgehaltcn und entwaffnet werden. Gewal iza Vorräte aller Art sind erbeutet. Die letzte belgische Festung, das „uneinnehmbare" Aniwerven ist bezwun gen Die Angriffstruppen haben eine außerordentliche Leistung vollbracht. Bon Seiner Majestät wurde diele damit belohnt, daß ihrem Führer, dem General der Infanterie, v^n Beseler, der Orden pour le merite verliehen wurde. lieber die Siegesbeute und die Anzahl der Gefan genen von Antwerpen können noch keine Mitteilung-?» gemacht Wirde«, da Vie Unterlagen erklärlicherweise noch fehlen. Ebenso liegt über den Uebertritt der engli schen und belgischen Truppen nach Holland noch kein abschließendes Urteil vor. . * * * ' Köln, 10. Oktober. Die „Kölnisch: Zeitung" macht durch Anschlag folgendes bekannt: Amsterdam, 10. Oktober. Die „NievZ van den Dag" melden äuS Vlissiiigen: Die Deutschen h'b n die Nachhut der Belgier bei St Nikolas, w.stlich von Antwerpen «^geschnitten und wahrschinlich viele Gefangene gemacht, besonders Belgier. äp Zeeursch (FländerN) sind 3200 Belgier und 800 Engend r über die holländische Greüze gedrängt und interniert Worden. . - - "" Der Kaiser und der Fall von Antwerpe«. Kaiser Wilhelm telegraphierte am Freitag abend än die Großherzogin Luise von Baden: „Antwerpen heut« nachmittag vlpre Kampf besetzt. Gott sei für diese« herrlichen Erfolg in tiefer Demut gedankt. Ihm sei die Ehre! ' Wilhelm." Der Eindruck in Wien Die Wiener Blätter besprechen die Eroberung von Antwerpen. Die „Neue Freie Presse" schreibt: „Antwerpen ist der Name des größten Er eignisses in diesem Kriege. Nichts, was bisher geschehen ist, iann mit dem Zusammenbruch der Stadt v.rglicken werden, und nichts vermag seine weittragenden Folgen zu überragen. Denn der Krieg wäre ebne den Verrat, den dec König von Belgien im Frieden begangen hat, ohne dieses schmählichste Verbrechen aller Zeiten, nicht ausgebroch.n oder hätte nicht die jetzige Aus- dchnung aebabt." Das „Deutsche Vllsbiatt" schreibt: „Antwerpen ist gesellen nicht mehr in Verteidigung des Königreiche Belaien, sondern als Opfer engli scher Brutalität, englischer Selbstsucht und englischer Feigheit. In geradezu fanatischer Bestzeit hat Eng land über seine belgischen Verbündeten die größten Leiden verhängt. Obgleich mit der weiteren Vertei digung Antwerpens keinerlei faktische militärische Zwicke erreicht werden lonnten, hat England diese Katastrophe erzwungen." Das „Fremdenblatt" schreibt: Die .Katastrophe von Antwerpen wird in der britischen Geschickt e stets ein Denkmal der Sckandc bleiben und ein dauerndes Bei- spiel der Völker, die auf England hassen und Ver trauen. Der neue ar ße Erfolg der deutschen Waffen wird auch bei uns mit freudiger Genugtuung be grüßt werden. Die Lage in Frankreich Heute früh rerösfen-lichten wir durch Svnderblätter die nachstehende amtliche Mitteilung: Großes Hauptquartier, 11. Oktober abends. Westlich Lille ist von unserer Kavallerie am 10. Okto ber eine französische Kavallerie-Division völlig und bei Hazebruk eine andere französische Kavallerie-Divi sion unter schweren Verlusten geschlagen worden. Der Kampf in der Front Hat im Westen noch zu keinem endgültigen Resultat geführt. Paris, l0. O.tob.r. (Französischer Schlachtbericht ve.m 9. Oktober.) Der am 9. Oktober um 1l Uhr abends veröffentlichte amtliche Bericht lautet: Es ist nichts Reue? au m lden, außer einem h f igen Kamps« bei Roye, wobei wir in zwei Tagen 600 Gefangene machten (
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