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Wilsdruffer Tageblatt : 04.02.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192702042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19270204
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19270204
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWilsdruffer Tageblatt
- Jahr1927
- Monat1927-02
- Tag1927-02-04
- Monat1927-02
- Jahr1927
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 04.02.1927
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f Hur dem SerirdtslasI j „ Zweimal zum Kode verurteilt. Das Schwurgericht i» Frankfurt a. M. verurteilte nach dreitägigen Verhandlungen den Kaufmann Willi Hermann aus Offenbach a. M. Weger Mordes in zwei Fällen zweimal zum Tode, wegen Mordver suchs und Totschlagversuchs, je in einem Fall, zu einer Gesamt- zuchthausstrafe von zehn Jahren und Aberkennung der bürger lichen Ehrenrechte. Hermann hatte im Herbst v. I. aus vcr schmähier Liebe die 26jährigc Kunigunde Hufnagel sowie derer 26jährige Schwägerin erschossen und die alte Frau Hufnage! durch einen Streifschuß schwer verletzt. Mit 70 Jahren wegen dreifacher Brandstiftung ins Zucht haus. Das Glogauer Schwurgericht verurteilte den 70 Jahr, alten Handwcber Bräuniger aus Ziebern, Kreis Sagan, Weger Brandstiftung in drei Fällen zu insgesamt zwei Jahren Zucht Haus und zum Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf drö Jahre. Der Angeklagte hat nach dem Geständnis seines straf unmündigen Enkels diesen dreimal zur Brandlegung äuge stiftel. In einem Falle ist eine ganze Bauernwirtschaft mii sämtlichen Wohn-, Stall- und Scheunenräumen ein Raub dei Flammen geworden. Neues vom Gorilla uud Nanz. Von Professor vr. Wolff- Eberswalde. 4er größte und durch seine Körperkrast alle anderen weit überragende Menschenaffe, der Gorilla, steht zweifellos in vielen Beziehungen dem Menschen am nächsten. Das bestätigen wieder recht deutlich die neuesten Untersuchungen und zwar im Sinne der Abstammung von einer gemeinsamen Wurzel. Die Vorfahren des heutigen Menschen hätten danach die Bahn überwiegender Gehirnentwicklung, die der heutigen Go rillas die der Massenentsaltung ihrer Muskulatur beschritten. Das „sportliche" Ergebnis ist freilich recht traurig! Arthur Keith schätzt die Zahl der heute noch in ihrer ausgedehnten afrikanischen Heimat lebenden Gorilla-Individuen auf kaum 10 000. Menschen mutz die Erde heute über 1,8 Milliarden ernähren! Leider also, wie die immer unsinnigere Formen an nehmenden Kämpfe dieser angeblich einzig vernunftbegabten Tiere beweisen, viel zu viel! Wir unterscheiden heute zwei Gorilla-Rassen: eine stärkere, behaartere Gebirgsrasse, die sogenannte „Kivu - Rass e", und die schwächere Tiefland- oder „Gaboon - Rass e". Es hat sich bestätigt, datz die Gorillas „Bodentiere" sind und nur selten klettern. Datz sie kein anderes Raubtier als Gegner zu fürchten haben, ist ja bekannt. Der Bau des Fußes ist so menschenähnlich, daß die Annahme viel für sich hat, daß der Menschenfutz im Laufe der Entwicklung ein Gorillastadium durchlief. Es ist we nigstens auffällig, daß grundsätzliche Unterschiede zwischen Go rilla- und Menschenfuß nicht existieren. Selbst ein, wie man glaubte, dem Menschen durchaus eigentümlicher Fußmuskel, der Äuscuius psronasus tsrtius fer kann beim Menschen gelegent lich fehlen oder kümmerlich entwickelt sein), ist kürzlich bei zwei Angehörigen der „Kivurass e" nachgewiesen worden. Keith vermutet, daß die unterschiedliche Entwicklung der Stämme Gorilla — Mensch aus der eigentümlichen Ausbildung der Hypo physen- (Hirnanhangs-) Drüse beruht. In der Tat könnte sie für die Besonderheiten der Körperproportionen, die ja wirklich beim Gorilla an gewisse Folgen von krankhaften Veränderungen der Hypophyse des Menschen erinnern („Akromegalie"), verant wortlich gemacht werden. Im übrigen hat Walther Riese kürzlich daraus hin gewiesen, daß das äußere Relief des Oranggehirnes — vorzüg lich in dem charakteristischen Gegensatz des massigen Baues der als motorisches Rindenzentrum bedeutsamen vorderen Zentral windung zu den reichgegliederten übrigen Windungen des Stirn-, Schläfen- und Hinterhaupt-Hirnes — ganz auffallend an die Oberflächengliederung des menschlichen Gehirnes erinnert Also in dieser vielleicht wichtigsten Beziehung steht der Orang von allen Anthropoide« dem Menschen am nächsten. Ach I Erzählung von Panteleimon Romanos f. (Aus dem Russischen übertragen von H. Liedtke.) In großen Haufen standen die Bauern auf dem Gutshofe neben dem Heuschober und redeten, schrieen und stritten über die Heuverteilung. Ursprünglich hatte man sich aus gleichmäßige Verteilung der Gutsmasse geeinigt. Bei dem Roggen war sie anstandslos durchgeführt. Man hatte dann auch die Wagen zerlegt, um jedem eine gleich große Menge von Wagenmaterial zuzuweisen. Da war Unsinn herausgekommen: der eine hatte eins Achse, der andere ein Rad erhalten, niemand brauchbares Inventar, kein einziger einen richtigen Wagen, aus dem sich etwas fort schassen ließ. Das gab den Anlaß, bei den Kühen von der gleich mäßigen Verteilung abzugehen, sie sollten vorweg an die Armen gegeben werden. Da enthüllte sich jedoch ein furchtbares Elend: auf einmal waren alle Bauern vollständig arm „Laßt nur unsere Jungens von der Front zurück sein", riesen die Allerärmsten, denen man die zugeteilten Kühe wieder abnahm. Jetzt ging es an das Heu. Wie man auch auszugleichen suchte, der eine oder andere blieb unzufrieden „Nun denke nach, grüble, zerbrich Dir den Kops", sagte der Viehhändler im hellblauen Ueberrock, „die Verteilung mutz ge macht sein, ehe die Jungen von der Front zurückkehren. sonst kommen uns diese verdammten Hungerleider mit ihrer Ord nung." „Halt, ich hab's!" ries der Schmied. „Gebt jedem acht Pud"), was übrig bleibt, den Aermsten. So seid Ihr nicht geschädigt, und so erleiden auch sie keinen Nachteil." „Richtig!" „Jetzt könnt Ihr ruhig sein", sagte Shenjka zu den Aerm sten. „Kühe hat man Euch nicht gelassen, dafür bekommt Ihr Heu vollauf, sorgt nur für Fuhrwerk." „Aber Ihr haftet dafür, datz alle befriedigt werden", rief eine unbekannte Stimme von hinten. Eine solche Drohung hörte man zum erstenmal. „Wer hetzt hier immerzu das Volk auf?" schrie erbost der Viehhändler, die Hinteren Reihen ins Auge fassend. Auch alle anderen blickten sich um. niemand wutzte, wer gesprochen hatte. „Nun trollt Euch nach den Fahrzeugen." Alle stürzten nach ihren Höfen, nur die Aermsten blieben zurück, da sie kein Fuhrwerk besatzen. Ihnen waren bei der Verteilung de» Fuhrparks ja nur Achsen und Deichseln zuge fallen, die hatten sie aus Aerger verbrannt. Nach einer halben Stunde war der ganze Hof von Schlitten besetzt. Am aufgeregtesten benahm sich der Schmied. Er lief und schrie wie bei einer Feuersbrunst. Der Krämer und der Viehhändler kamen feder mit zwei Schlitten. Auch der Gemüsc- gärtner war wild: bald lief er zum Schlitten, bei dem sein Junge in langen Stieseln mit der Peitsche stand, bald zum Heuschober, als wollte er sich überzeugen, ob das Heu auch reiche. Vorweg nahm jeder — ohne Anrechnung auf seinen An teil — einen großen Armvoll Heu zum Auslegen des Schlittens und als Futter für das Pferd. „Heda, nicht mehr als zwei Armvoll", ries der mit einer Heugabel am Schober stehende Gemeindevorsteher, als er sah, daß einige Bauern das Heu nicht in den Schlitten sondern irgendwo hinter die Scheune brachten. „Wir nehmen auch nur zwei ordentliche Armvoll", erklärte der Schmied, indem er sein Knie aus ein mächtiges Bündel stemmte und es mit einem Strick fest verschnürte. Wirklich türmte er zwei so große Bündel auf, daß er selbst ganz verdeckt war, als er sie zum Schlitten trug. Man sah nur einen auf zwei Stangen wandernden-Hepberg. DermifchSes. Schnell noch geheiratet. Seit dem 1. Januar d. I. darf in Rußland kein Mädchen, das noch nicht das 18. Lebensjahr erreicht hat, in das standesamtliche Ehe register eingetragen werden. Das ist eine der wichtigsten Bestimmungen des kürzlich in Kraft getretenen neuen Ehegesetzes. In Rußland pflegten die Mädchen von jeher frühzeitig zu heiraten, und Bräute von 15 und 16 Jahren waren durchaus nichts Ungewöhnliches. Die Hinauf setzung des Mindestalters für Heiratsfähigkeit hat nun merkwürdige Folgen gehabt. In den letzten Tagen des Dezembers, kurz bevor das Ehegesetz in Kraft trat, herrschte unter den russischen Mädchen eine wahre Heirats wut: alle wollten vor Toresschluß noch rasch in den Hafen der Ehe sich hineinbugsieren lassen, und die Standes- beamtinnen — die meisten Beamten der russischen Standesämter sind Mädchen — waren meist körperlich nicht imstande, alle Heiratsgesuche, die an einem Tage einliefen, zu erledigen. Von den sozusagen in den Kinder schuhen verheirateten Mädchen haben übrigens sehr viele das „Eheglück" schon wieder satt bekommen: die Schei dungsanträge mehren sich, aber auch die Scheidungen sind jetzt in Sowjetrußland nicht mehr so einfach wie bisher. Jur Bekämpfung -er Wal-brän-e verwendet man neuerdings mit Feuerlöschapparaten aus gerüstete Radfahrer, wie sie zurzeit auf der Berliner „Grünen Woche" gezeigt werden. Oyne lyre Bauern genommene Weiber quollen sich vis zur Erschlaffung, um in die beiden Armvoll möglichst viel zu fassen. Die Tischlerfrau klammerte sich an ihren Bündeln fest, vermochte sie aber nicht aufzuheben. Sie weinte vor Aerger, schaute nach dem Heublock, wo die Bauern aus allen Seiten wie Ameisen wimmelten, um das Heu wegzuschleppen, und klagte: „Herr Gott im Himmel, keine Kraft!" „Heda, nicht mehr als acht Pud", ries der Gemeindevor steher. „Was stehst Du da und gaffst!" schrie, zu seinem Sohne heranlaufend, der Gemüsegärtner, der schon mehrmals hinter der Scheune verschwunden, durchgeschwitzt und ganz von trocke nem Heu bestaubt war. „Pack aus!" „Ich komme schon noch zurecht, es läuft nicht weg", sagte der Junge. „Ein Narr lommt zurecht', ein Weiser schafft in der Zeit zwei Fuhren." Und selbst das Pferd am Zügel fassend und in den Schnee stopfend, jagte er zum Heuschober. „Fahr' zu!" bedeutete er eilig dem Sohn, als dieser mit dem fertigen Fuder die Toreinfahrt erreicht hatte. „Du selbst bleibst zu Hause, sie s-lstn mir an Deiner Stelle Mitjka schicken. Aber er soll nicht Ded.e Mütze aufsetzen, der Satansjunge: sonst geht ihr für einen und inan merkt aus zehn Meilen, datz ihr von einem Hoke leid' erm yeu,cyover gao xg yeige Arven. Oven aus dem Stapel schassten zehn starke Bauern, sie wälzten das Heu mit Forken in großen Ballen auf die Fuhren, als gelte es Rettung vor dem Feuer. Was nicht auf das Fuhrwerk, sondern vorbei siel, war im Augenblick verschwunden, als hätte es die Erde verschlungen. „Ja, was packst Du zusammen!" fragte der Vorsteher den Schmied, der soviel Heu aufgeladen hatte, daß sein Schlitten krachte und er selbst wie auf einem Turm saß. „Wieviel macht die Ladung aus?" „Acht Pud", antwortete der Schmied, ohne sich umzusehen, mit heiserer Stimme. Er war in Schweiß gebadet und vom Heuabfall dicht bestaubt; er grifs einen neuen Arm voll Heu und stampfte ihn mit den Füßen ein. Durch das Tor sprengten jene wieder heran, denen es ge lungen war, schon eine erste Fuhre wegzuschaffen. „Patzt auf! Diese verfluchten Kerle kommen von neuem angejagt." „Wozu seid Ihr wieder erschienen?" „Ja, nur um zu sehen..." „Brüderchen, handelt nach Treu und Glauben!" ries mit seinem dünnen Stimmchen Stepan. „Es wird alles in bester Ordnung sein", erwiderte der Schmied, mit dem Fuß auf das Ende der Leine tretend und das Fuder verschnürend. Wer aufgeladen hatte, trieb die Pferde an und jagte davon; die Torflügel krachten. Das Heu verschwand. Nun kamen die Aermsten, Stepanioa und Sachar Alekssejitsch, auf den Hof gelaufen. Sie waren im Dorfe herumgegangen, um Fuhrwerk zu bitten, da Stepanida bei der Fuhrwerkoerteilung nur das Vorderteil eines Wagens und zwei alte Räder erobert hatte. Sachar Alekssejitsch, wohl zum erstenmal in seinem Leben in Eile, stürzte in hoher Schasfellmütze mit einem Gesicht auf den Hof, wie man es bei dem Besitzer eines Hauses beobachten kann, der sein Haus in Flammen und schon alles vernichtet sieht. Er ächzte, schlug mit den Händen auf die Schätze seines Halbpelzes und blickte sich um, bald nach dem Heuschober, bald auf die den Hos verlassenden Fuder. „Iwan Nikititsch, sei so gut, gib mir einen Schlitten..." „Ich habe keinen Schlitten" — Iwan Nikititsch eilte sporn streichs davon. Und zu welchem Häuflein die Aermsten auch gingen, es löste sich sogleich auf; nach einer Minute standen sie allein und beobachteten sich nun aeaenseitia mit zorniaen Blicken. j Wnlllunk-Prsgrsmm 1 Rundfunk Leipzig (Welle 365,8), Dresden (Welle 294). Sonnabend, 5. Februar. 12: Leipz. Sinf.-Orch. Dir.: Szendrei. D 4B0: Dresd. Funkkapelle. Liszt: Lonsulation. — Popy: Orienta lische Suite. — Fink: Schattenspiele, Intermezzo. — Cludsam: Neger wiegenlied. — Komzak: Potp. ABT. D 6: Funkbaftelstunde. D 6.15: Walter Großmann: „Aus der Praris des Ardeitsrechts." S 7: Prof. MüUer-Lenbartz: „Die wirtschaftl. Lage Deutschlands und die Erzeugung von Fleisch und Milch." D 7V0: Dr. Boebneck: „Das Wesen des Charakters. D 8.15: Hörspiele: Drei Einakter von Georges Eourleline. „Der unerbittliche Wachmann." Grotesk«. Pers.: Lavourbourar Wachmann: O. Berger. Baron Larade: Prof. Winds.. Prof. Winds. Boissonnade, Kommissionär: tt. Ketz ler. Ein Diener: H. Bocken. — „Die Schwebebahn." Eine Ee- richtsszene. Perl.: La Brige: K. Ketzler. Der Präsident: Prof. Winds. Der Staatsanwalt: O. Berger. Ein Schutzmann: H. Nacken. — „Dec häusliche Friede". Komödie. Pers.: Triell«, 26 Jahre alt: K. Ketzler. Valentine. seine Frau, 25 Jahre alt: Mar tina Morgenstern D 10.15: Tanzmusik. Köniqswusterhausen. Sonnabend, 5. Februar. 9.30: Winter tagung der Deutschen Landwirtschafts-Eesellschast: „Hauptversamm lung". S 3B0: Postrai Behrendt, FrI. Moelke: Esperanto. S 4: Ob.-Stud.-Dir. Dr. Schönebeck: Die Förderung der Begabten und die Schülerauslese. D 4.30: Das Neueste aus der pädagogischen Zeitschrijtenlileratur T 5: Pros. Lasser: Das System der eng lischen Verwaltung S 5.30: Dr. Rauecker: Rationalisierung und Arbeiterkultur S 6: Stud.-Ral Thiel: Die rechnerischen u. mathe- malischen Grundlagen der Technik. V 6.30: Wissenschaft!. Vortrag für Tierärzte. S 6.55: Prof. Dr. Schudring: Dantes göttliche Komödie. Berlin (Welle 483,9, 566). — Stettin (Welle 252,1). Sonnabend, 5. Februar. Berlin Welle 483,9, 56v. 12.30: Die Viertelstunde für d. Landwirt. 4c 4.00: Dr. Olga Stieglitz: Die Lüge in der Gesellschaft. * 4.30—6.00: Etts- Karmnerorchester. 4- 6.30: Dr.-Jng. Harbich, Abteilungsdirektor im Telegraphentechnischen Reichsamt: Neuer Wellenplan und Leistungsfähigkeit der neuen Rundfunksender. 4- 7.05: Dr.Herb Heyde: Einführung in die physische Geographie (Die feste Erd oberfläche, 2. Teil). * 7.30: Dr. H. Reichenbach, a. o. Prof. a. d. Univcrs. Berlin: Von Kopernikus bis Einstein (Die Relativität der Bewegung). 4- 8.10: Sendesptele: „DieMädels vonDavos." Operette tn 2 Teilen von H. A. Bühler. Gesangstexte von Theo Halton. Musik von Martin Knops. Dirigent: Bruno Seidler- Winkler. Leitung: Cornelis Bronsgcest. * 10.30—12.30: Tanz musik. Während der Tanzmusik hält die Festleitung für den „Ball der Funkstundc" eine Sitzung ab, die übertragen wird. - « üücberscbsu « Mode, Kunst, Unterhaltung und Haushalt sind in der soeben erschienenen Februar-Nummer des bekannten Modealbums WienerRecord in gleich vorzüglicher Weise vertreten. Das Album bringt in seinem erstklassigen Modeteil ungefähr hundert elegante, doch durchwegs einfache, leicht ausführbare Modelle der gesamten Damen- nnd Ktndermode. Insbesondere sind autzer den gediegenen Kleidern, Mänteln und Kostümen die vortrefflich ausgewählten Blusen und Röcke, sowie Modelle für stärkere Damen, heroorzuheben. Ueberdies enthält das Heft noch eine Anzahl sehr origineller Maskenkostüme. Die Unter haltungsbeilage mit vorzüglichen Beiträgen, Illustrationen und einer ganz neuen Mnfiknummer, ein großer Schnittmusterbogen und Hand arbeitsvorlagen verleihen dem Hefte ganz besonderen Anwert. Be zugspreis einschließlich Porto: pro Jahr Mk. 8.70; pro Heft Mk. 0.75. Das Album, wie auch tadellos sitzende Schnittmuster zu allen Modellen sind durch jede Buchhandlung oder durch die „Wiener Record"-Aus- lieferung, Leipzig E. I. Hospitalstraße 2, beziehbar. „Ja, worüber beunruhigt Ihr Euch? Es ist doch bestimmt, daß jeder acht Pud bekommt... Ach, soll da wirklich...?" „Acht hin, acht her, — raffe, so gut du kannst!" versetzte ein Bäuerlein, das eben seine zweite Schlittenladung verschnürt hatte und sein Pferd eiligst vorüberlenkte „Seid Ihr fertig?" fragte der Vorsteher. „Ja. Bei meinem Tagewerk habe ich mich noch nie so ab- gerackert", seufzte der Schmied, seine Mütze von der Stirn rückend, um mit der Schürze Staub und Schweiß abzuwischen. „Acht Pud. und ich habe so geschwitzt, datz mein Pelz durch und durch natz ist." „Und was bekommen wir?" fragten die Aermsten. „Für Euch ist der ganze Rest", antwortete Shenjka. „Teilt ihn aber gewissenhaft." Wie sieht das Erdinnere aus? Von Rudolf Hundt. Tunnel- und Bergwerksbauten haben schon seit langer Zeit gezeigt, daß bei erreichter zunehmender Tiefe von hundert Meter die Wärme immer um einen Grad Celsius zunimmt. Nach die ser Beobachtung müssen schon in fünfzig bis sechzig Kilometer Tiefe Wärmegrade herrschen, die das Gestein zähflüssig gemacht haben. Nun mutz auch aus der Tatsache heraus die Dichte der Erde überhaupt gegenüber der Dichte der an der Oberfläche be findlichen Gesteine viel grötzer sein. Darnach mutz das Erd innere, nach der Schwere geordnet, aus spezifisch schweren Stof fen bestehen. Man nimmt jetzt allgemein an, datz die Erdtem peratur im Innern 4000—5000 Grad beträgt. Diese Wärme, grade würden genügen, ein gasförmiges Innere zu erhalten. Nach dem Forscher Nölke sind schon in diesem Gasball die ein zelnen Stosse nach dem Gewicht in Form von Hüllen geteilt. Wenn sich ein Planet aus Gasen von ganz verschiedener Dichte ausbaut, so bildet er um seinen gasförmigen Kern eine Hüne, wenn die kritische Temperatur der schwereren inneren Gase nie driger als die der äußeren leichteren Gase ist. Die schwereren Stosse sinken bis zum gasförmigen Erdmittelpunkt ein bilden eine zusammenhängende Flüssigkeitsschicht. Während sich schwe rere Gase zu Gestein verdichten, blieb der schwer kondensierbare Wasserdamps noch erhalten. Auf Grund von ErLbebenbeobach- tungen kam ein anderer Gelehrter, Knott, zu der Ueberzeugung, datz unter einem festen, dabei aber elastischen Erdmantel ein unstarrer, dabei sehr zusammendruckbarer Kern liegt, also ein gasförmiger Kern. Die Beobachtungen über die Polschwankun gen und Gezeitenänderungen im festen Erdkörper haben aller dings die Meinung aufkommen lassen datz der Erdmantel so starr wie Stahl und sein Kern dreimal so starr sei. So stehen sich also die Anschauungen gegenüber. Eine moderne Ansicht vertritt den Standpunkt, datz sowohl Erdkern als auch Erdkruste fest sind und datz sich zwischen bei- den eine Schicht flüssigen oder zumindest zähflüssigen Gesteins befindet. Neuerdings hat der amerikanische Gelehrte Clarke ange nommen, datz auf Grund der höchsten Temperatur von 1600 Grad Celsius vulkanischer Ergüsse der Erdkern eine hohe Starr heit ausweisen mutz. Diese Temperatur von 1600 Grad Celsius wird für den ganzen inneren Teil der Erde angenommen. Dazu kommt noch der hohe Druck, so datz selbst ein im Innern stark zusammengepretzter Metallkern eine hohe Starrheit aufweist. Clarke berechnet für den festen metallischen Kern 10 000 Kilo- Meter, für den darüberliegenden Gesteinsmantel, der in seiner äußeren Schicht fest ist, 1370 Kilometer. Das Auftreten von Vulkanen aus der ganzen Erde macht es verständlich, wenn man überall in die Erdrinde verstaut schmelz-slüssiges Gestein annimmt.
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