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Wilsdruffer Tageblatt : 12.12.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192712129
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19271212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19271212
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungWilsdruffer Tageblatt
- Jahr1927
- Monat1927-12
- Tag1927-12-12
- Monat1927-12
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- Wilsdruffer Tageblatt : 12.12.1927
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Beso!öungsvor!age im Ausschuß angenommen. Beratung im Reichstag am Dienstag. Der Haushaltsausschuß des Neichstages führte die Zweite Lesung der Wesolbungsvorlage zu Ende. An- gcnommen wurde eine große Zahl von Anträgen der Re gierungsparteien zu den einzelnen Gruppen, die aber, im ganzen gesehen, nur geringfügige Änderungen innerhalb des Gesetzes bedeuten. Angenommen wurde u. a. ein Antrag, wonach nach Abbau der Sonderzuschläge in keinem Falle ein Beamter gegenüber der neuen Besoldungsordnung schlechter ge- f stellt werden soll. An-ch gegenüber der weiteren An- - regung, als Abfindung beim 'Abbau der örtlichen Sonder- ; Zulagen am l. Januar 1928 den Jahresbetrag der i Sonderzuschläge und am I. Januar 192b noch einmal die l Hälfte zu gewäbren, wurde von der Regierung Entgegen- i kommen zugesagi Ferner wurde die Reichsregierung in f einer einstimmigen Entschließung ersucht, von der Wieder- rinziebung überzablter Vorschüsse, die aus das neue Be- i soldungsgesey gewährt worden sind, abzusehen. Der Vorsitzende Heimann (Soz.) stellte fest, daß da- f mit das große Werk der Besoldungsreform vorn Ausschuß f erledigt worden sei. Reichsfinanzminister Dr. Köhler ! dankte dem Ausschuß und allen Mitarbeitern. Die zweite Lesung der Bcsoldungsreform im Plenum f soll am DienStag, die dritte Lesung am Mittwoch statt- i finden. : Ein demokratischer und ein nationalsozialistischer An trag auf Fürsorgemaßnahmen für die Kleinrentner vor dem Weihnachtsfest wurde dem Sozialpolitischen Ausschuß überwiesen. Oeuisch-spamschss LusisahriiMommsn Unterzeichnung in Madrid. In feierlicher Weise wurde in Madrid von dem deut schen Botschafter Grafen von Welczek und dem spanischen Ministerpräsidenten Primo de Rivera das deutsch-spanische Luftsahrtabkommen unterzeichnet. Das Abkommen regelt die Fragen des Flug- und Lan dungsrechtes der Luftfahrzeuge jedes der beiden Länder auf dem Gebiete des anderen. Die spanischen Flugzeuge sollen in Deutschland die gleichen Flugrechte genießen wie die deutschen und umgekehrt, mit dem gleichen Verbot des überfliegens strategischer Zonen, das auch für die ein heimischen Flugzeuge besteht. Nach einer der Bestimmun gen des Vertrages soll die Einrichtung regelmäßiger Luft fahrtverbindungen zwischen den beiden Ländern den Gegenstand besonderer Abmachungen bilden. Oer Friedenspreis der Möslsiißsmg. Feierliche Verleihung an Quidde und Buisson. In einer feierlichen Sitzung des Nobel-Instituts in Oslo wurde Ludwig Quidde und Ferdinand Buisson der Friedenspreis der Nobel-Stiftung zu- srkannt. Der König von Norwegen, der Kronprinz, Ver treter der Regierung und des Parlaments, der deutsche Gesandte und der französische Geschäftsträger, Frithjof Nansen und andere nahmen an der Sitzung teil. Der Vorsitzende des.Nobel-Komitees, Professor Stang, hielt die Festrede, in der er u. a. aussührte, daß man die Pro paganda für friedliche Zusammenarbeit unter den Völkern fördern müsse. An diesem Werk haben Buisson und Quidde großen Anteil. Das Nobel-Komitee will durch seine Entscheidung Nachdruck auf die Tatsache legen, daß in Frankreich und Deutschland eine öffentliche Meinung sich gebildet hat, die eine Annäherung zwischen den beiden Völkern möglich machte. Sodann wurden Buisson und Quidde die Diploms und Medaillen ausgehändigt. Die neuen Preisträger brachten in kurzen Ansprachen ihren Dank für die ihnen erwiesenen Ehren zürn Ausdruck. Die Nobelpreise für das Jahr 1927 betragen j- 126 500 Kronen. Ludwig Quidde. Prosessor Dr. Ludwig Quidde wurde 1858 in Bremen als Sohn eines Kaufmanns geboren Er studierte Geschichte und wurde dann Mitarbeiter bei den deutschen Reichstagsakteu. Seit 1893 trat er im Rahmen der demokratischen Bewegung politisch hervor. Wegen einer Schrift, in der er Kaiser Wil helm II. angrisf, wurde er 1896 zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. 1907 in die Bayerische Zweite Kammer gewählt, wurde er nach der Novemberrevolution 1918 zweiter Vize präsident des provisorischen Nationalrats in Bayern. 1919 gehörte er auch der deutschen Nationalversammlung als Mit glied an. Seit 1892 trat er in der Friedensbewegung hervor; 1894 gründete er die Münchener Friedensgesellschaft. Heute ist er Mitglied des Internationalen Friedenskomitees in Bern und steht als Vorstand der deutschen Friedensgesellschast an der Spitze der deutschen Friedensbewegung. ErgLbm'siose Verhandlungen in Men. Frankreich profitiert an dem deutschen Konflikt. In der Großeisenindustrie sind die Einigungsver- handlungcn in Essen nach zweistündiger Beratung ergeb nislos abgebrochen worden. Die Gewerkschaften hielten an ihren Forderungen in bezug aus die Einführung des Drei-Schichten-Systems fest. Es ist nunmehr eine Schlich tungskammer gebildet worden, die einen Schiedsspruch fällen soll. Wann dieser Schiedsspruch erfolgt, steht noch nicht fest. Der Konflikt in der Schwereisenindustrie siudet in Frankreich die größte Beachtung. Der internationale Eisen- und Stahlmarkt zeigt seit dem Bekanntwerden des Konfliktes eine feste Tendenz. Schon jetzt konnte die loth ringische Industrie zahlreiche Überseeaufträge, die sonst vielleicht der deutschen Industrie zugefallen wären, herein nehmen, so daß ihr Auftragsbestand weit besser als der deutsche ist. TS2SS« Arbeitslos«. Zunahme der Arbeitslosigkeit aus dem Lande. Die saisonmüßige Verschlechterung des Arbeits marktes, die in jedem Winter einzutreten pflegt, macht sich jetzt infolge der winterlichen Witterung der letzten Wochen in vollem Umfange bemerkbar. Der Zugang an Arbeits- losen kommt in der Hauptsache von den Äußenarbeiten in den Saisonbecusen, die jetzt fast überall eingestellt worden sind; er tritt demgemäß vor allem in den ländlichen Bezirken in Erscheinung. Die Zahl der .dmuvtunter- sttzungsempfängrr in der Arbeitslosenversicherung betrug am 30. November rund 605 000 (männlich 507 000, weib lich 98 000) gegenüber 395 000 am 15. November. Sie ist also um rund 210 000 oder um 53,2 Prozent gestiegen. Wesentlich geringer ist die Zunahme in der Krisenunter- stützung: hier stieg die Zahl der Hauptunterstützungs empfänger von 126 000 am 15. November auf 147 Ö00 (männlich 120 000, weiblich 27 000) am 30. November. Das bedeutet eine Steigerung von rund 21000 oder 16,7 Prozent. Die Zahl der unterstützten Arbeitslosen ist also vom 15. bis 30. November insgesamt um rund 231000 aus 752 000 (männlich 627 000, weiblich 125 000) oder um 44,3 Prozent gestiegen. Es brodelt. . . Es brodelt wieder an gar vielen Stellen unseres alten, oft schon recht brüchigen Erdballes. Nicht nur auf dem Bal kan, dem steten Brandherd europäischer und Weltkonflikte, fondern auch droben im Norden schwelt es verdächtig unter der sorgsam und künstlich über die bedrohlich züngelnde Flamme gedeckten Asche. Auch drüben, jenseits des großen Heringsteiches ist es längst nicht mehr geheuer. Die dau ernden Aufstandsbewegungen in Mexiko geben den jmarten Pankees beste Gelegenheit, sich um die „Befriedung" ihres Kontinents zu kümmern, ähnlich wie sie es erst kürzlich in Nikaragua gemacht haben, das sie einfach unter ihre „Schutz- herrfchäft" stellten, nur aus rein menschenfreundlichen Grün den natürlich. — Mussolini und Albanien, Frankreich und Jugoslawien, die Konflikte zwischen Polen und Litauen — überall zischen verdächtige Flammen und Flämmchsn aus Riffen der morschen Erdkruste, die sich seit dem großen Welt kriege noch nicht wieder geschloffen haben. Dazu klaffen neue Wunden. Und während wir noch nicht wissen, wie das sich zur Rüste neigende Jahr ausgeht und ob das neue nicht irgendwo mit dem schaurigen Salut scharfer Schüsse begrüßt wird, frohlockt man im Kreife der unentwegten Optimisten, daß das kommende Jahr, das große „Welt- Wahljahr", ein Jahr des Friedens und der Evolution für die meisten Kulturvölker der Erde werden soll, in dem „Hunderte von Menschen in den fortgeschrittensten, zivili siertesten Ländern der Welt in Bewegung geraten werden — nicht, um sich mit Waffen der Bernichtung aufeinander zu stürzen, fondern nach den Gesetzen der Demokratie zum Kampf mit geistigen Waffen anzutreten und in freier Ent schließung ihr eigenes Schicksal zu gestalten." Das sind wahrlich schöne Worte, die aus deutschem Munde besonders eigenartig klingen. Wir sollten eigentlich nur zu gut wissen, daß selbst die herrlichsten Gesetze der Demokratie, dutch die wir gemäß einem bekannten Ausspruch das „fr«este Volk der Welt" geworden sein sollten, es uns nicht vom drohenden Damoklesschwert von Versailles, noch vor London und Dawes errretten können. Wir kön nen gar nicht unser Schicksal selbst bestimmen, denn wir haben uns ja unserer Selbstbestimmung begeben und die Entscheidung über unser Wohl und Wehe in die Hand jener gelegt, die das größte Interesse daran haben, uns auch im friedlichen Wettstreit der Kräfte nicht wieder hochkommen zu lassen. Klauben wir wirklich, daß das „große Wahl jahr der Welt" eine so gewaltige Umgestaltung der Macht- oerhältnisss jenseits unserer Grenzen bringen wird, daß auch unsere Fesseln entfernt oder doch wenigstens gelockert wer den? Nach allen bisherigen Erfahrungen — und wir haben doch deren genug gemacht! — muß man solche Erwartung nur als recht naiv bezeichnen. Also: bei uns in Deutsch land wird der Reichstag und auch der Preußische Landtag neu gewählt weiden, spätestens im nächsten Winter. Viele prophezeien frohlockend bereits das selige oder unselige Ende unserer derzeitigen Volksvertretungen -- wie man es eben nimmt! — schon für das Frühjahr. Im kom menden Lenz wird auch die französische Kammer durch Wahlen erneuert. Ruch in England will man im Verlaufe des kommenden Jahres zur Neuwahl des britischen Par laments schreiten. Die Kammer in Brüssel und der Sejm in Warschau haben das Ende ihrer Lebensdauer erreicht und werden nach neuen Wahlen verjüngt erstehen. Die Vereinigten Staaten rüsten schon eifrig zur Präsidenten- neuwahl, was meist nicht ohne grundlegende Veränderun gen nach harten Kämpfen vor sich zu gehen pflegt. — Wir aber meinen, daß zum Frohlocken und zum rosigen Opti mismus nirgends Grund vorliegt. Was nützt letztlich der großartigste Wahlsieg dieser oder jener politischen Richtung in diesem oder jenem Lande der Erde, wenn das Schicksal mit ehernem Griffel seine erbarmungslose Geschichte schreibt. Man wird demnächst in Genf wieder mit allen Mitteln und noch mehr Mittelchen zu doktern, zu pflastern und zu betäuben suchen Aber das Latwerg, das als alleiniges Heilmittel der fieberkranken Erde endlich Ge nesung schaffen könnte, nämlich die vernunftgemäße all gemeine Abrüstung, traut keiner der neunmal gescheiten Doctores in Genf in feiner Retorte zu brauen So schwelt und brodelt es allenthalben weiter. Und die vereinigten „Eanitätsräte" von des Völkerbundes Gnaden werden viel Mühe haben, soviel Versöhnungsasche zusammenzuscharren, um an so vielen Stellen zugleich die hier und dort hervor» gischenden Flltmmchen rechtzeitig zu ersticken Soviel steht jedenfalls fest, daß der erste kräftige Sturmwind im Nu lichterlohe Flammen auf den Brandherden unserer Erde anfachen wird. Davor bewahre uns der Himmel und nicht zuletzt die Angst unserer Feinde — voreinander! Meine NsApicdlen ! Vier Feuerwehrleute bei einem Brande verunglückt. Berlin. Im Westen Berlins brach ein großer Brand aus, der die Dachstühle mehrerer Häuser niederlegie. Fünf Züge der Feuerwehr waren prompt zur Stelle. Bei der Bekämpfung des Feuers schossen den Feuerwehrleuten große Stichflammen entgegen, so daß vier Mann schwer verletzt wurden. Aeue SGWmWverhaMulMN im EisenwnM. Essen. Die Schlichterkammer zur Beilegung der Streitig keiten in der Großeisenindustrie einigte sich dahin, einige Fragen, die bei der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit erschöpfend zunächst nicht gelöst werden konnten, Fach kommissionen zu übertragen, die versuchen sollen, eine Vereinbarung herbeizuführen. Im übrigen fand eine ein gehende Aussprache über die Lohn- und Ärbeitszeitfragen statt. Rach mehrstündigen Verhandlungen wurde die Sitzung im allgemeinen Einverständnis vertagt, weil znr Fortführung der Verhandlungen die Einholung weiterer Auskünfte wün schenswert erschien. Der Schlichter beraumte die nächst? Sitzung auf Dienstag, den 13. Dezember an. Kus unserer Keimst r gewordenen Sonnenaufgang Sonnenuntergang Auwraserei nicht ganz einverstanden sind, gehören außer den Fußgängern auch die Hasen und die Kaninchen. Anderes Wild im übrigen auch Das ist so zu verstehen, daß zu nachtschlafen der Zeit vom Schnelligkeitswahnsinn gepackte Auto- und Motorradfahrer aus Wald- und Landstraßen das Wild, das ihnen, vom Lichtkegel der Fahrzeuge geblendet, in den Weg läuft, oft glatt niedersahren, teils fahrlässig, teils aber auch mit Absicht. Rohe Menschen gibt es ja in allen Gesellschafts schichten Es ist sestgestellt, daß in manchen Jagdgründe«, die von stark bcsahrenen Autostraßen geschnitten werden, der Wildbestand bereits stark zurückgegangen ist Da kann also eine Warnung in zwölfter Stunde, das heißt: bevor Polizei und Gerichte zum Einschreiten veranlaßt werden, nicht schaden. Die Arbeitsgemeinschaft des Allgemeinen Deutschen Jagdschutzvereins und der Deutschen Jagdkammer wendet sich einstweilen noch in höflicher, bittender Weise an die großen deutschen Automobil- und Motorraovcreinigungen und fordert sie auf, die wilden Fahrer zur Ordnung zu rufen Daß das absichtliche überfahren verängstigten Wildes strafbar ist und daß die Herrschaften, die hoch zu Auto auf wilde Jagd fahren, in unangenehmer Weife schadenersatzpflichtig gemacht werde" können, braucht wohl kaum erst gesagt zu werden. Aber braucht man Venn wirklich immer gleich mit dem Gesetz zu drohen? Sollten die, so es angeh!, nicht von selbst aus den Gedanken kommen, daß es nichl sehr rühmenswert ist. ans die geschil derte Weise Sport zu treiben? Wir können uns die Welt ohne Autos und Autofahrer nicht mehr denken, aber es ist durch aus nicht nötig, daß sie sich über berechtigte Ansprüche der „Nichtsahrer" einsach hinwegsetzen und sich möglichst unbeliebt zu machen suchen. Das sollten die Autofahrer sich zu Gemüt führen, denn schließlich wollen wir ja alle miteinander iu Frieden leben, und es braucht auch zwischen Jägern und Autoleuten kein Kriegszustand zu herrschen. 8°° I? Mondaufgang 15" !! .Monduntergang Wilsdruff, am 12. Dezember 1627. Merkblatt für den 13. Dezember. 1816: Werner v. Siemens geb. Die tv'rldr Zagd. Zu denen, welche mit der vielfach Mode Friedrich von Moltke P. Breslau. Auf seinem Landsitz Klein-Breß in Schleier starb im Alter von 75 Jahren der frühere preußische Minister des Innern Friedrich von Moltke, ein Bruder des verstorbenen Gencralstabschess und Neffe des Gencralfeldmarschakle Ein Auto für 105 Mark. Hirschberg. Bei einer Zwangsversteigerung in Petersdor! wurde auch ein größeres Auto, das noch ganz annehmbar war milvcrstclgert. Da nur wenige Bieter anwesend waren, brachic der Kraftwagen nur 105 Mark. Der neue Besitzer ?uh> schmunzelnd mit seinem billigen Auto nach seinem Heimatdorfe Selbstmord eines Polizciwachtmeisters. Saarbrücken. Aus seiner Dienststelle, der Hauptwache del berittenen Schutzmannschast, hat sich der Polizeiwachtmeiste! Abt erschossen. Die Gründe zur Tat liegen vermutlich darin, daß Abt vor einigen Tagen das einzige Zimmer, das er mii seiner Frau und seinen beiden infolge der schlcchtenWoh - nungsverhältnisse erkrankten Kindern bewohnte zwangsweise hatte räumen müssen. Ein Freispruch. Wien. Das Schwurgericht hat n Kellner Joseph Stuhl der wegen Brandlegung und bosha, Beschädigung fremden Eigentums im Justizpalast am 16. li angcklagt war, au! Grund des Geschworenenverdikts sreigc prochen. Wolssplagc in i. Warschau. Die Wolfsplage in Qstpolen wird immei schlimmer. Bei Stolpe zerrte ein Wols ein zehnjähriges Mädchen an den Kleidern von einem Waldweg sort. Eine zu fällig vorbeikommende Patrouille erschoß zwar den Wolf; das Mädchen aber starb vor Schreck. Silberner Sonntag. Ter Weihnachisengel geht Wieder durch die Lande. Leise eHM ein stilles GWer-n die Räume. Weihnacht liche Stimmung lag Wer dem Leben und Treiben am gestrigen silbernen Sonntag, der auch unserer Stadt größeren Besuch der Bewohner aus der Umgebung brachte. Soweit man beobachten konnte, war -auch! der Verkehr in den Geschästsläden ein zusrieden- stellender. Tie niesten Einkäufe werden sich freilich erst im Laust dieser Woche und >im Anfang der nächsten abwickeln. Nun winkt noch der „goldene" Sonntag; hoffentlich wird er auch unfern Ge schäftsleuten Zu einem solchen. Den Darbietungen der Stodtkapelle und denen des Gesangvereins ,Anakreon" am Weihnachteboume auf dem Marktplatze wohnten eine große Anzahl Zuhörer bei. -Der Baum bietet mit der weißen Last aus Ast und Zweig bei stech' lendem Kerzenschimmer einen wirklich bezaubernden Anblick. Krastpost Wilsdruff—Limbach—Tanneberg— Nossen. Ar" 9. Dezember fand unter Leitung der Amtshauptmannschaft Mei ßen eine Verkehrssitzung in Nossen statt, die sich mit der Emrich' tung einer Kralstpostlinie Nossen—Tanneberg—Limbach—Wils druff befaßte. Bei der Versammlung waren außer der Ol^rpost- dirsktion Dresden, der Reichsbahndirektion, dem Straßen- und Wasserbauamt Meißen, die Städte Nossen, Roßwein, Wilsdruff sowie die Gemeinden Birkenhain, Limbach, Blankenstein, Tanne berg, Rothschönberg, Elgersdorf, Deutscher.bora, Obereula, Nie- dercula, Hirschfeld, Neukirchen, Groitzsch vertreten. Der Plan wurde allgemein lebhaft begrüßt, lediglich die Vertreter von Hirschfeld und Neukirchen erklärten, daß ihre Gemeinden der Ein richtung der geplanten Verkehrslinie keine Bedeutung beimessen- Den von der Oberpostdirclktivn gestellten Bedingungen wurde ZU' gestimmt. Als Fahrpreis sollen 8 Reichspfennige für einen Kile Meter erhoben werden, für Aibeiter- und Schülerkarten soll ei» Preisnachlaß von 50 v. H-, für sonstige Wochenkarten von 30 » Hf bewilligt werden. In Wilsdruff ist bereits eine Wagenhalle vorhanden, in Nossen wird eine Unterstellung gesunden werden- Im ersten Fahrplanentwurs sind drei Wagenpnare vorgesehen, d"' etwa in folgendem Gange verkehren sollen: ob Wilsdrllsf 7.<F' 11.50, 18.05, an Nossen 7.50, 12.40, 18.55, ad Nossen 9W 13.20, 19.05, an Wilsdruff 10.00, 14.10, 19.55. Für Festsctzu^ der Einzelheiten ist ein Berkehrsausschuß eingesetzt, dem auß« Amtchauptmannschaft und der Oberpcstdirektion die drei Nossen, Roßwein, Wilsdruff sowie die Gemeinden Groitzsch Tannrderg angehören. Ter genaue Fahrplan soll in einer M
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